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Bei 4% würde ich sofort alles sondertilgen was geht. Da ist die Ersparnis garantiert. |
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Niemand weiß, wie sich der Aktienmarkt entwickelt. 1) 4% Zinsen + Kosten für Sondertilgung vs 2) Hypothetische Netto-6% Aktien + Brokerkosten Für 1) Verluste schmerzen mehr als Gewinne. Sollte 2) gewählt werden und wider erwarten 1) besser performen, ärgert man sich mehr als umgekehrt. Wichtig für mich, das Mentale. Mir waren Schulden zuwider und bin froh diese los zu sein. Für 2) die Statistik, wenn man das Risiko der Ausreißer nach unten aushält. Meistens geht es gut, wenn es aber das einmal schlecht geht, passt der Spruch: "ein bißchen schwanger gibt es nicht." Ein oft unterschätzter Pluspunkt ist die höhere Liquidität. Sollte was unvorhergesehenes passieren, muss man nicht irgendwoher Geld bekommen oder gar zur Bank laufen und um Ratenreduktion oder gar Stundung bitten. |
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In Wirklichkeit stellt sich ja nur die Frage was einem wichtiger ist, Sicherheit oder potentiell höherer Ertrag, da helfen irgendwelche Zahlen zum Kredit ja auch nicht weiter. Du hast 30k€, die kannst du zu 3.7% netto im Kredit unterbringen oder zu vermuteten 6% brutto (=4.35% netto) in einem ETF. Die Inflation wirkt sich auf beide Invests gleich aus, die jetzige Tilgung hat einen reduzierten Barwert, weil das getilgte Geld in der Zukunft weniger wert ist und daher auch seine Wirkung bei der Zinsreduktion geringer wird. Bei 6% ETF-Erwartung und 3.7% Zinsen würde ich in jedem Fall tilgen, weil höhere Sicherheit beim Invest den Vorteil aus meiner Sicht überwiegt. PS: Von chat-GPT (oder Copilot) bekommt man aus meiner Erfahrung bei solchen Fragestellungen nur Sinnlosigkeiten zurück. |
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bei 3-4% Kreditzins würde ich auch Sonderrilgen was geht. Die Rechnung sieht natürlich anders aus bei niedeigem Fixzins- Kredit. Wenn du unter 2% fix laufen hast, würde ich es mir schon überlegen ob ich nicht mit einem ETF investiere. Ich bespare nebenbei meinen ETF (seit 2 Jahren) und bis jetzt bin ich deutlich über meinen 1,5% Kreditzins nach Abzug der Kest, Brokerkosten etc. (aktuell bei 15% brutto). Mein ansatz: die nächsten 10 Jahre den Fixzins ausnutzen und ETF besparen. Danach geht der Kredit in einen Flexiblen Kreditzins über.... dann schau ich wo der liegt und ob ich das ETF- Depot zum Sondertilgen hernehme oder weiter bespare, weil es mehr Sinn macht. Am Ende ist es trotzdem eine Wette auf den Markt und meine Rechnung kann schief gehen. |
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@JoeSi Find ich guten Ansatz |
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Die 2% Fixzins als Größenordnung ob sondertilgen (risikoadjustiert) lohnt finde ich auch ganz gut, wichtig ist es auch die Restlaufzeit der Fixzinsbindung zu beachten. Wenn kurz vor Ende der Bindung gleichzeitig Zinsen steigen und Aktien fallen, kann die ganze Rechnung in kürzester Zeit komplett anders aussehen. In den meisten Situationen ist es weder sinnvoll 0% oder 100% in Aktien (was in der Regel mit ETF gemeint ist) zu investieren, sondern a) etwas dazwischen und b) mit einem Plan wie sich diese Quote im Zeitverlauf ändern soll. Beides sollte man auch regelmäßig durchdenken und bei Bedarf anpassen. Ganz normales Risikomanagement halt, das ist immer sinnvoll, wenn Fremdkapital ins Spiel kommt aber nochmal wichtiger und etwas was nach jahrelangen Boomjahren am Aktienmarkt gerne übersehen wird. |
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Ich mach ca. 50/50 ETF/Sondertilgung mit den vorhandenen Finanzmitteln. Auch wenn Sondertilgung ein wenig besser abschneidet habe ich gern den ETF als Polster. |
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Das getilgte Geld bringt 4% sichere Rendite, und ist weg. So einfach ist die Mathematik dahinter, so einfach ist es, wenn man nicht anfängt, die risikolose Tilgung mit einer dennoch risikobehafteten Investition in ETFs zu vergleichen. wie schaut deine Liquidität aus? Hast du nach der Tilgung noch 30k / 6 Monatsgehälter in Cash über? Was ist dein Plan mit den ETFs, Buy and Hold bis zur Pension? Was machst du, wenn dein variabler Kredit auf 3% fällt, dann lohnt sich doch die Tilgung nicht mehr, oder? Generell ist halt das Geld nach der Tilgung weg, und die Opportunitätskosten/cost of capital könnte man mathematisch berechnen, oder: Du könntest: - mit dem Geld Gold kaufen - mit dem Geld ein Kombination aus Gold/Bitcoin/ETFs kaufen und - du könntest das Geld als Anzahlung oder Eigenmittelanteil für eine Wohnung verwenden und diese vermieten. Rechenbeispiel: Wenn du eine Wohnung mit 4% Mietrendite findest und diese mit 20% Eigenkapital und 80% Fremdfinanzierung vermietet, beträgt deine Rendite 20% (5 mal 4%) insofern würde ich mir das überlegen (in Wirklichkeit ist es 20% Eigenkapital plus 10% Spesen plus 80% von der Bank d.h. gesamt 110%). Du kannst natürlich auch mehr Eigenmittel und eine kürzere Laufzeit nehmen und durch eigene Tilgung eine Wohnung abbezahlen. Der Unterschied zum Hausbesitzer wäre, dass auch der Mieter für dich tilgt, und nicht nur du - sofern er seine Miete bezahlt. Remember the Renditedreick: Risiko, Liquidität, Rendite --> du kannst im selben Asset immer nur 2 davon gleichzeitig haben. Was du auch noch machen könntest: 1. Geh auf zinsen-berechnen.de und lass dir ein PDF erstellen mit der vorzeitigen Tilgung. Anleitung: Gib dort die Rate ohne Kontoführung ein, sollte dies schon berücksichtigt sein: 26,66 Jahre für 470k heutige Schulden und 23,91 Jahre für 440 also Tilgung heute Du kannst dir dort auch schauen, wann du die 200k und die 100k unterschreitest, falls dir das aus irgendeinem Grund wichtig sein sollte. 2. Beachte aber, dass dort immer nur in "nominalen" Termini gerechnet wird, und das Geld über die Zeit inflationiert wird (also dein Gehalt und deinen Kaufkraft andererseits). 3. Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen, dass eine Schuld in der Zukunft weniger schlimm ist als heute, und würde daher gar nicht mehr tilgen, außer ich kann vollständig tilgen und habe keine wirkliche Alternative. Das Argument "Barwert" kam aber oben schon. Sorry, lange Antwort, aber es sind doch einige Aspekte zu berücksichtigen. Frag dich auch, ob du dir die getiligten 30k falls du sie später doch brauchen solltest, für z.b. 5,8% bei der Anadi leihen würdest mit einer dann maximal möglichen Laufzeit von 10 Jahren. Wenn das der Fall ist, dann kannst du dir sogar die Differenz berechnen, und das wäre dann dein Worst Case - es sei denn du brauchst Geld, erhälst aber keinen Kredit weil erwerbsunfähig etc. Die Bank hat irgendwann mal geprüft, dass du dir die rate immer leisten kannst, also warum solltest du jetzt tilgen, nur um "nominale" Zinsen zu sparen? Kurze Anwort: Nein, ich würde jetzt nicht tilgen. |
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Hallo tomturb0, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Variabler Kredit - Sondertilgen oder investieren? | Was sagt die KI? |
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Hallo Herbert_21, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können. | ||
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danke euch für die aufschlussreichen Antworten! die 30K stehen hier eigentlich eher so als Beispiel und für eine Grundsatzentscheidung, überschüssiges Geld zukünftig einfach lieber a) in den Kredit zu stecken oder b) zu investieren. Das ist nicht mein Notgroschen, ich habe schon noch ein gutes Polster an ETFs auf der Seite liegen für allfällige Investitionen / zukünftige Arbeitszeitreduktion etc; (hier wäre natürlich noch Option c) Großteil der ETFs verkaufen und ebenfalls in den Kredit stecken). Aber ja, es hängt viel an der Marktentwicklung, die bei mir zugegeben etwas pessimistisch ist, wenn ich mir anschaue, in welche protektionistische Richtung sich "die Märkte" entwickeln und wie derzeit Richtung planloser Eskalation politisiert wird. (wobei Option c) evtl auch für einen eventuellen "großen Crash"/Krieg etc die sicherste Variante wäre, auch mental, denn man muss sich dann nicht mehr groß über Wertverlust sorgen) who knows ... |
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Darf ich zu deinen Überlegungen eine provakante Gegenfrage stellen? - Was würden deine Berechnungen ergeben, wenn zeitgleich die Zinsen stark steigen und der Aktienmarkt fällt (zB durch einen weiteren Krieg oder 2008)? Das wäre für dich natürlich der Worst-Case, wenn du nicht sondertilgst sondern in ETFs investierst, in meinen Augen aber das große Argument warum Sondertilgungen sinnvoll sind. Du wirst einfach unabhängig von anderen. |
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ja, viele verstehen das nicht. man braucht nur mal sein gehalt von vor 10 j. mit heute vergleichen. unser einkommenzuwachs beträgt über diese zeitspanne sogar deutlich mehr als die kreditrate. ||
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Dazu stelle ich eine Gegenthese auf: Durchschnittlicher Nettolohn 2010: 19.659€ Durchschnittlicher Nettolohn 2020: 25.049€ Entwicklung: +27,42% 10-Jahres-Swap 2010 Low: 2,26% 10-Jahres-Swap 2010 High: 3,48% 10-Jahres-Swap 2010 Mitte: 2,87% Fixzins 10 Jahre 2010 ca. 3,5% im Mittelwert (mit sehr guten Konditionen) Entwicklung: +41,06% Variable Mitte: 0,2%, Aufschlag 1% = 1,2% Zins Entwicklung: +12% Die These bestätigt sich somit nur dann wenn man in einer Fixphase (bzw. variabler Schnitt) abgeschlossen hat, welche sich unter der durchschnittlichen Gehaltsanpassung befunden hat. Dies ist historisch nur zur Jahrestausendwende und zwischen 2015 und 2022 der Fall gewesen. Quelle: https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Einkommen-Armut/Datensammlung/PDF-Dateien/tabIII1.pdf ACHTUNG: Deutschland Zurückkommend auf das Thema des Threaderstellers kann hierbei keine pauschale Antwort getroffen werden, da niemand von uns weiß wie sich in Zukunft: - Die Zinsen - Der Aktienmarkt sich entwickeln. |
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Sehe ich grundsätzlich auch so. Nur muss man eben dummerweise jetzt eine Entscheidung treffen ![]() Der ETF müsste für mich mindestens 6% netto produzieren, sonst würde ich die Tilgung bevorzugen. Über lange Zeiträume wird das ein MSCI-World typisch auch schaffen. Wenn die aktuelle Einschätzung (des OP) aber bei 6% brutto liegt, würde ich vorschlagen zu tilgen. Der geringe Unterschied würde für mich das tendenziell höhere Risiko im ETF nicht ausgleichen. |
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;) Die Entscheidung kann ich dir leider auch nicht abnehmen. Ich persönlich tilge was geht, so schnell es geht. |
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Tilgen kommt ja auch immer auf den noch offenen Rest an. Alles rein buttern und nichts investieren halte ich für falsch, man sollte schließlich auch an die Pensionslücke denken. |
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Warum? Verstehe ich nicht. Das bessere Invest gewinnt und schließt die Pensionslücke besser. Die Liquidität ist mit dem ETF auch nicht unbedingt viel besser. |
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Ich würde weder zurückzahlen, noch übermäßig investieren, fahr in Urlaub, sieh dir die Welt an, kauf dir Sachen die dich glücklich machen. Ist doch egal, ob das Haus 10 Jahre früher oder später abgezahlt ist. Früher abzahlen hat auch Nachteile. |
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Welche? Absetzen kann man privat doch seit Jahren eh nix mehr... |
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Im Falle einer Scheidung und in Bezug auf Lebensqualität. Ich habe Bekannte die steigern sich echt rein das Haus früh abzubezahlen. Viel arbeiten, Überstunden, dafür können die Kinder nicht skifahren und haben noch nie das Meer gesehen. Muss auch nicht sein. Hauptsache das Haus ist vor der Pension abbezahlt. |
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Dafür hab ich einen Fixkredit mit Laufzeit X. Man weiß genau, was einen erwartet ab Tag 1 und bis zum Ende der Fixzinslaufzeit. Alles andere - Scheidung, Unfall, Krankheit, Tod - kann man schwer voraussehen, wenn man keine entsprechenden Handlungen setzt. Besonders wenn die Zinsen noch niedrig sind/waren, arbeitet ja nicht nur die Inflation sondern auch die normale Zinslandschaft "für" einen. Veranlagen macht daher mehr Sinn, als sondertilgen. Aber wie so oft ist das alles individuell - und wer damit besser schläft, solls halt machen. Fehler ist es keiner - Fehler wären nur Glücksspiele, überbordender Konsum und Abhängigkeiten (Drogen, Alkohol, Suchtlaster). Man muss ja auch sehen, dass wenn bestimmte Schicksalsschläge passieren oder unerwartete Ereignisse, die die Versicherung nicht deckt oder nicht zur Gänze (siehe Unwetterkatastrophen/Wasser), eine Liquidität auch ihre Vorteile hat. Man kann ja auch einen gewissen Sockelbetrag X ansparen/erwirtschaften und dann safe sondertilgen. Tranchenweise. |
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Hallo Gemeinderat, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld. |
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