Der Trend ist klar: In Zeiten mit schwer kalkulierbaren Brennstoffpreisen wird vermehrt darauf geachtet, dass der Heizenergieverbrauch minimiert wird. Dazu sind qualitativ hochwertige Wandaufbauten nötig. Bei einschaligen, monolithischen Wänden (z.B. porosierter 38er-Ziegel) stellt der statische Aufbau zugleich die Wärmedämmung her. Welche Probleme sich ergeben, wenn man die thermische Qualität der Außenwand verbessern will, haben wir für Sie hier aufbereitet.
Ziegel werden zur Verbesserung der Dämmeigenschaften porosiert. Heutige moderne Ziegel sind hochporosiert, um die Anforderungen an eine zeitgemäße Wärmedämmung erfüllen zu können. Wenn nun ein 38er-Ziegel noch weiter porosiert wirdn, um die Dämmwirkung weiter zu verbessern, werden andere Eigenschaften unzumutbar schlecht (z.B. Schallschutz oder Verarbeitbarkeit).
Die Wärmedämmeigenschaften sind beim modernen 50er-Ziegel zwar sehr gut, dennoch wird ein breiterer Ziegel (45er oder 50er) manchmal nicht gerne angenommen. Als Gründe werden zu tiefe und aufwändige Laibungen, schwierigeres Handling beim Vermauern oder auch der Raumverlust durch die dicke Ziegelwand genannt.
Der Ansatz, auf ein Haus in Leichtbauweise (z.B. Holzständerkonstruktion) auszuweichen, wird ebenfalls oft abgelehnt. Als Gründe werden ein höherer Wertverlust, geringere Langlebigkeit, weniger Speichermassen oder auch die Dampfbremsenproblematik genannt. Die Wärmedämmung stellt bei Holzriegelbauten eher kein Problem dar, da die gesamte Wandstärke als Dämmstoffstärke genutzt werden kann.
Ein weiterer Ansatz besteht darin, einen Vollwärmeschutz auf den 38er aufzubringen. Auch diese Lösung scheint nicht optimal (höhere Systemkosten, Diffusionsproblematik bei porosiertem Ziegel und Polystyrol-Vollwärmeschutz). Die Verbesserung der Dämmwirkung mit Isolierputz ist überschaubar, und die höheren Kosten scheinen im Vergleich mit der erzielbaren Verbesserung kaum gerechtfertigt.
Aus heutiger Sicht scheint ein möglichst schwerer 30er-Ziegel (evtl. auch Planziegel) mit ausreichend dickem Vollwärmeschutz (12-16cm) ein guter Lösungsansatz zu sein. Man vereint dabei viele Vorteile des Massivbaus (Speichermasse, Langlebigkeit, bauphysikalische Qualität) mit weiteren Vorteilen (Zukunftssicher, weil einfach zu sanieren, sehr gute Dämmqualität, Vermeidung von Baufehlern beim Aufmauern).