Grundlage für eine gute Entscheidung ist die richtige Analyse (Vergleich) der vorliegenden Angebote. Dieser Vergleich zählt erfahrungsgemäß für den Kunden zu den schwierigsten Aufgaben. Es gilt nämlich, nicht nur Preise zu vergleichen, sondern alle relevanten Daten so zu analysieren, dass die Unterschiede in Ausführung und Preis klar heraus kommen und berücksichtigt, sprich bewertet werden.
Mit der beschriebenen Unübersichtlichkeit der Angebote kann das in einen mühevollen Hürdenlauf ausarten. Nicht selten schaut ein überforderter Kunde dann im Vertrauen darauf, dass die Angebote schon technisch einigermaßen gleichwertig sein werden, nur noch auf den Endpreis. Das ist aber ein nahezu sicherer Weg zu einer Fehlentscheidung.
Voraussetzung für eine richtige Analyse der Angebote ist daher ein Mindestmaß an Fachkenntnis des Kunden, das Sie sich in den Beratungsgesprächen und im Selbststudium (Prospekte, Internet) aneignen müssen.
Zwangsläufige auftretende Ausführungs- und Leistungsunterschiede zwischen den Angeboten müssen vor dem Vergleich bereinigt (ausgeglichen) werden. Zuerst müssen also die Unterschiede identifiziert und dann mit einem Preis bewertet werden. Haben z.B. die Fenster des Angebots A einen dickeren Holzquerschnitt als die des Angebots B, muss sich dies im Preis niederschlagen. Hat der Anbieter A zusätzliche Dienstleistungen gegenüber Anbieter B angeboten, wird sich das ebenfalls mit Mehrkosten auswirken.
Es gelten zwei Sprichwörter aus dem Volksmund:
Keiner hat etwas zu
verschenken. Es kochen alle nur mit Wasser. Demzufolge muss eine
einfachere Ausführung/Leistung grundsätzlich billiger sein als eine
aufwändigere Variante.
Vorsicht ist daher auch bei Angeboten geboten, die nach der
Leistungsbereinigung (oder bei identen Produkten) noch immer stark
(mehr als +/- 10%) vom Durchschnitt nach oben oder unten abweichen.
Dann ist es wichtig, die Ursachen dafür zu erforschen, Voraussetzung
dafür ist aber, dass man mindestens 3 Angebote eingeholt hat und diese
dann bereinigt und vergleicht.
Vorsicht ist auch bei diversen Aktionen geboten, wenn z.B. ein Glas mit einem Ug-Wert von 0,5 statt 0,7 angeboten wird. Diese Verbesserung ist zwar auf jeden Fall sinnvoll, mit einer Kostendifferenz von ca. EUR 3 pro m² (rund 100 Euro für das ganze Haus) aber kaum als großes preisliches Entgegenkommen zu werten.
Früher waren bei Fenstern Rabatte von 30, 40 ja bis zu 50 % keine Seltenheit. Weil aber kein Unternehmen vom Draufzahlen leben kann, muss man bedenken, dass jeder Nachlass vorher auf den Preis aufgeschlagen wurde. Man kann solche Rabattexzesse also auch als Verkaufstrick ansehen, große Rabatte sollten daher immer Anlass zu Fragen über die Seriosität dieser Angebote geben. Das soll nicht heißen, dass es nicht – z.B. abhängig vom Bestell- und Lieferzeitpunkt oder von der Auftragsgröße – mit Verhandlungsgeschick einen Spielraum von einigen Prozent geben sollte.
Pünktliches rasches Zahlen wird von Anbietern meistens mit einem Skonto
(z.B. 3 % Nachlass bei Zahlung binnen 8 Tagen nach Lieferung) honoriert.
Ein umstrittenes Thema sind Anzahlungen: Hier
steht das Interesse des
Verkäufers (Sicherstellung der Zahlung bei ordnungsgemäßer Lieferung)
dem Interesse des Kunden (Zahlung für eine noch nicht erbrachte
Leistung) entgegen. Zu bedenken ist, dass jede Anzahlung im Konkursfall
der Konkursmasse zufällt und damit im schlimmsten Fall verloren ist,
ohne dass irgendeine Leistung erbracht wurde.
Eine gute Alternative zur Anzahlung ist die Bonitätsbestätigung der
Hausbank des Kunden. Diese bestätigt die Zahlungsfähigkeit und
garantiert damit dem Unternehmen, dass es im Fall der
Leistungserbringung den Kaufpreis bekommen wird. Gleichzeitig braucht
der Kunden nichts anzuzahlen, er ist damit gleichfalls gut abgesichert.
Ein Muster für diese Bestätigung kann so aussehen wie im Bild rechts
(anklicken zum
Vergrößern).