2. Das Beratungsgespräch
Ein seriöses und detailliertes Angebot setzt
meiner Erfahrung nach ein
eingehendes Beratungsgespräch voraus, in dem es um weit mehr als nur
die Stückzahl und Maße geht.
Ich empfehle, die in Frage kommenden Firmen zu kontaktieren und einen
Termin für ein Gespräch zu vereinbaren, nehmen Sie sich dafür
mindestens 2 Stunden vor Ort Zeit. Kunde und Berater sollten dafür möglichst ausgeruht und frisch sein,
damit bietet sich z.B. der Samstag als Termin an.
Bietet die Firma einen herzeigbaren Schauraum,
sollte man diese
Gelegenheit unbedingt wahrnehmen, weil das die beste Möglichkeit ist,
sich von Produkten und Unternehmen gleichzeitig ein Bild zu machen. Ein
Messestand oder der Beraterbesuch in der eigenen Wohnung mit
Fensterecken aus dem Kofferraum sind also keine optimalen Orte für das
Erstgespräch.
Manche Hersteller bieten dazu die Möglichkeit einer Werksbesichtigung,
der Ihnen interessante praxisnahe Einblicke in die Komplexität der
Materie gewährt und Sie so auch zu einem Insider macht.
INSIDER-TIPP
Bereiten Sie sich auf das
Beratungsgespräch vor:
Machen Sie sich eine Liste
mit Ihren Wünschen, z.B.: das bevorzugte Rahmensystem (Holz-Alu,
Kunststoff-Alu),
die in Frage kommenden Farben für innen und außen,
welche Fenster öffenbar sein sollen und welche fix verglast sein
können, welcher Sonnenschutz
Ihnen vorschwebt.
Ich bitte meine
Interessenten, mir Ihre Unterlagen (Einreichplan, Energieausweis, die
o.g. Liste) vorab zu mailen. Damit kann ich mich schon vorab mit Ihrem
Projekt und Ihren Ideen auseinander setzen, eventuelle kritischen
Punkte herausfiltern und meine Lösungsvorschläge dazu entwickeln.
Nehmen Sie alle Unterlagen auch zum
Beratungsgespräch mit, also den
Einreichplan oder die Vorstufe dazu, bei Sanierungsprojekten die
Wandnischenmaße plus Fotos vom Haus und – wenn schon vorhanden – den Energieausweis.
Ein professionelles Beratungsgespräch besteht bei
mir aus mehreren
Themenbereichen, die natürlich keine starren Blöcke sind sondern
vielmehr einander greifen:
Projekt
Zuerst diskutiere ich mit dem Kunden sein Projekt anhand des Planes.
Element für Element wird besprochen, Lösungsmöglichkeiten für Größen,
Teilungen, Öffnungsarten aufgezeigt, und deren Vor- und Nachteile
erörtert.
Ein gutes Beispiel dafür sind große Glasfronten, bei denen es
verschiedenste Ansätze von der Kombination Fix-/Drehkippelementen bis
hin zur
Hebeschiebetür gibt.
Ein kompetenter Berater wird Sie durch den Dschungel der Möglichkeiten
führen und Ihnen mit Pro- und Kontra-Argumenten (ergänzt durch
Richtpreise)
eine wertvolle Bewertungsgrundlage liefern.
Bei Sanierungen (Fenstertausch) orientiert man sich meist an den
vorhandenen Fenstern und Türen (Bestand).
Direkt verknüpft sollten zu jedem Element auch gleich Möglichkeiten für
den
Sonnenschutz besprochen
werden. Hier geht es auch um Fragen wie:
Wer liefert den Sonnenschutz (Baufirma, Fensterlieferant, separate
Sonnenschutzfirma)? Welche Systeme (Rolladen, Raffstore, Fensterläden)
sollten verwendet werden? Welche notwendigen baulichen Maßnahmen
(Sturzausbildung) sind erforderlich?
Parallel dazu wird sich ein professioneller Berater auch über das
Umfeld (z.B. den Wandaufbau) und die Kennzahlen des Energieausweises
erkundigen und das in seine Beratung einbeziehen.
Ihr vorher zusammen gestellter Wunsch- und Fragenkatalog (s.o.) wird
sich hier in jedem Fall bezahlt machen!
Gestaltung
In diesen Gesprächsabschnitt lässt sich auch das Gestaltungsthema gut
integrieren: Dabei geht es um die Abstimmung der Außen- und Innenfarbe
der Fenster (tolle Schauräume sind mit Fassadenputzmustern zur
Abstimmung ausgestattet), um eine eventuelle gewünschte Sprossenteilung
etc.
Zur Unterstützung gebe ich Kunden gerne echte Farbmuster (z.B.
Alumuster mit der Original-Pulverbeschichtung) mit, damit sie sich bei
der weiteren Gestaltung leichter tun. Bei den Zeichnungen im Angebot
besteht auch die Möglichkeit, die Ansichten der Fenster im gewünschten
Farbton einzufärben, was wiederum die Vorstellungskraft des Kunden
unterstützt.
Technik
Auch wenn es sich dabei auf den ersten Blick um ein eher trockenes
Thema handelt, geht es hier um nicht weniger als die Qualität Ihrer
Fenster für die nächsten Jahrzehnte.
Der Berater muss dabei aufpassen, in keinen reinen Fachvortrag zu
verfallen, sondern soll Ihnen klar und verständlich erklären, welche
technischen Möglichkeiten es gibt und welche Vor- und Nachteile diese
Lösungen bieten. Zum Beispiel werden hier folgende Fragen besprochen:
Welche Vorteile haben
Holz-Alu-Fenster
gegenüber
Kunststoff-Alu-Fenstern?
Was unterscheidet die verschiedenen
Kunststoff-Alu- bzw. Holz-Alu-Systeme? Worin liegen die Unterschiede
der Produkte zum Mitbewerb und welchen Nutzen haben Sie als Kunde davon?
Dabei wird ein seriöser Berater niemals ein anderes Produkt schlecht
reden, sondern
Ihnen mit seinen Argumenten nachvollziehbare Entscheidungshilfen
liefern. Scheuen Sie sich auch nicht, kritische Fragen zu stellen wie
z.B. „Warum machen Sie das bei Ihrem Fenster so, wenn der Hersteller XY
das so löst.“ Vergleichen Sie die verschiedenen Antworten, Sie werden
wertvolle Rückschlüsse auf die Kompetenz und Professionalität der
einzelnen Berater erkennen.
Gerade bei der Technik prasseln auf den Kunden viele neue Informationen
ein. Deshalb sind hier unterstützende Unterlagen wie aussagekräftige
Prospekte besonders wichtig, damit Sie die Informationen auch später
wieder abrufen können. Wir abreiten hier auch mit Handmustern der
Fensterschnitte, die wir dem Kunden mitgeben. Das macht die Technik im
wahrsten Sinn des Wortes begreifbar und fördert die Vorstellungskraft.
Wir arbeiten hier zusätzlich auch mit so genannten Virtuellen Beratern,
die im Powerpoint-Format mit Animationen die technischen Zusammenhänge
zu wichtigen Themen anschaulich darstellen.
Dienstleistungen
Rund um das Produkt Fenster gibt es zahlreiche wichtige
Dienstleistungen, die für die Umsetzung Ihres Projekts nützlich und
notwendig sind. Dazu gehören:
Planungsleistungen
Zu einem vollständigen Leistungspaket gehört für den professionellen
Berater der Blick über seinen Tellerrand: Bei Projektbeauftragung
umfasst das z.B. die Planung des Fensteranschlusses an das Wandsystem
nach
ÖNORM B5320, die Planung der
Wandöffnungen samt
Fußbodenüberbrückungen bei Türen oder auch die Sturzausbildung für den
Sonnenschutz. Muster für diese Pläne können so aussehen (anklicken zum
Vergrößern):
Einbauleistungen
Der Einbau ist neben dem Produkt selbst der Schlüssel zum Erfolg Ihres
Fensterprojekts.
Ein kompetenter Berater wird hier alle wichtigen Fragen ansprechen,
dazu gehören u.a.: Wie soll der Einbau gemacht werden? Wer macht den
Einbau? Welche Möglichkeiten der Einsparung (z.B. durch
Bauherrenmithilfe) gibt es?
Wir arbeiten für jedes Projekt ein sogenanntes Einbau-Protokoll aus,
in dem alle Arbeiten angeführt sind und genau definiert ist, wer was
macht. Ein Muster für dieses Protokoll kann so aussehen (anklicken zum
Vergrößern):
INSIDER-TIPP:
Ideal ist die Einheit
(rechtliche Identität) zwischen Hersteller, Verkäufer und Monteur, weil
es nur so in allen Fragen nur einen zuständigen Ansprechpartner gibt,
der auch allfällige Probleme nicht hin und her schieben kann!
Garantieleistungen
Die zugesagten Leistungen sollen durch entsprechende Garantien
abgesichert werden, die nicht nur das Produkt Fenster selbst umfassen.
So ist es z.B. sinnvoll, die Dichtheit der Fenster samt dem Einbau mit
einer
Blower Door Test-Garantie
abzusichern: Der Verkäufer verpflichtet sich damit, dass die höchst
zulässige
Luftwechselrate (gemessen beim Blower Door Test) nicht überschritten
wird. Ein Muster für diese Garantie kann so aussehen (anklicken zum
Vergrößern):
INSIDER-TIPP:
Als Faustregel bei allen
Dienstleistungen sollten Sie sich immer zwei Fragen stellen: „Welche
Leistungen möchte ich?“ und „Wer erledigt diese Leistungen?“
Zeitplan
Im beiderseitigen Interesse ist es sinnvoll einen
voraussichtlichen
Zeitplan mit einigen Eckdaten aufzustellen: Wann wird die
Bauverhandlung stattfinden? Wann soll Baubeginn sein? Wann sollen die
Fenster eingebaut werden? Wann können die Fenster bestellt werden?
Zum Schluss des Beratungsgesprächs sollte auch besprochen werden, bis
wann Sie als Kunde mit dem Angebot rechnen können und auf welchem Weg
(elektronisch, per Post, persönliche Übergabe) es übermittelt wird. Die
Einhaltung dieses Termins kann als guter Gradmesser für die
Zuverlässigkeit des Beraters und seiner Firma dienen.
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Angebot