Wenn mit "Atmen" die Dichtheit
gemeint ist, so kann man nur sagen, dass
Undichtheiten unbedingt zu vermeiden
sind. Undichtheiten sind bauphysikalisch
sehr schlecht und stellen einen
Bauschaden dar.
Wenn mit "Atmen" der
Feuchtigkeitsaustausch gemeint ist, so
kann man sagen, dass auch bei
ungedämmten Wänden praktisch keine
Feuchtigkeit durch die Wand geht. Die
Feuchteregulierung erfolgt immer an der
Innenseite der Wand (z.B. im Putz), und
da ist es gleichgültig, ob eine Wand
gedämmt ist oder nicht.
Ungedämmte Gebäude mit dicken Steinmauern haben immer einen hohen Energieverbrauch! Die Speicherfähigkeit vergleichmäßigt zwar den Wärmeabfluss, reduziert ihn aber nicht wesentlich. Das kann nur die Wärmedämmung.
Im Gegenteil! Durch die Dämmung steigt die Oberflächentemperatur und die Schimmelgefahr sinkt. Quelle dieser Meinung: Meist wird beim Dämmen der Wände auch ein Fenstertausch vorgenommen. Dadurch wird der unkontrollierte Luftwechsel über die Fugen verhindert und es wird nötig, aktiv zu lüften. Richtiges Lüften ist also insbesondere nach solchen Sanierungen wichtig!
Über die Wände werden praktisch keine solaren Gewinne erzielt! Das geht nur über Fenster. Richtig ist aber schon, dass bei Sonneneinstrahlung auf die Wand der Wärmeverlust reduziert wird. Das ist aber bei der gedämmten Wand genauso der Fall. Und: Im Winter gibt es durch die kurzen Tage und die Witterung meist keine direkte Einstrahlung - und dann ist jede Wand gleich, egal in welche Himmelsrichtung sie steht. Die Dämmung spart aber immer Energie - egal ob die Sonne darauf scheint oder nicht!
Auch bei "genauer" Berechnung, also einer dynamischen Simulation der instationären Bedingungen, kommt aber qualitativ nichts anderes heraus. Obwohl sich die Energieströme in der dynamischen Berechnung im Zeitverlauf ändern, schneiden gedämmte Wände am Ende doch wieder besser ab als ungedämmte.