Hätte ich doch nur...
Die meisten Bauherren bauen nur einmal. Somit gibt es auch kaum
Chancen, aus eigenen Fehlern zu lernen. Aus diesem Grund haben wir auf
dieser Seite Dinge zusammengetragen, die andere Hausbauer beim nächsten
mal anders gemacht hätten. Die Inhalte sind im wesentlichen aus
verschiedenen Forenbeiträgen entnommen. Wenn Sie auch etwas beim
nächsten mal ganz anders machen würden, senden Sie uns doch ein Email an
info@energiesparhaus.at
Führen Sie ein Bautagebuch
Vereinbarungen mit dem Handwerker gehören
in ein paar Stichwörtern mitsamt Datum notiert und dann vom Handwerker
unterschrieben. Baufortschritt und Schäden immer mit Fotos
dokumentieren.
Ein guter Polier ist viel wert
Oft kann man am Plan kleine
Abweichungen (zB. ob ein Fenster wirklich genau in der Mitte ist) gar
nicht so gut erkennen. Einem guten Bauleiter oder Polier fällt so etwas
hoffentlich rechtzeitig auf.
Zeit nehmen und erreichbar sein
Es gibt trotz sorgfältiger Planung immer wieder Situationen, die
schnelle Entscheidungen oder genaue Kontrolle verlangen. Am besten ist natürlich eine ständige Anwesenheit.
Wenn Sie nicht am Bau sein können, sollten Sie zumindest telefonisch
immer sehr gut erreichbar sein. Oft führen kurzfristige Entscheidungen oder Ideen zu erfreulichen Ergebnissen.
Wichtige Kontrollpunkte, bei denen häufig Baufehler passieren:
Neigung aller Gefälle nachmessen, Trennfugen bei großen Estrichflächen
kontrollieren, Fenster kontrollieren VOR dem Innnenputz. Auch wenn Sie
keine Zeit für eine Kontrolle der Arbeiten haben sollten Sie Kontrollen
am Abend ankündigen.
Tipps und Tricks
Planung
Moderne Häuser ohne Dachüberstand sehen gut aus, ein ausreichender Dachüberstand hat jedoch viele Vorteile für die Fassade und trägt dazu bei,
dass diese lange nicht saniert werden muss.
Beachten Sie die Hochwasserkarten und gehen Sie davon aus, dass zuletzt das HW30-Hochwasser rund alle 10 Jahre aufgetreten ist. Danach sollte sich
die weitere Planung richten (Keller, Bodenplatten usw.).
Kalkulieren Sie gemeinsam mit dem Baumeister eine massiv ausgeführte Dachschräge (also ohne Leichtbau- oder Rigipsverwendung). Die Kosten
sind auf den ersten Blick höher, jedoch reduzieren sich Arbeit und Kosten für den Innenausbau ganz erheblich, außerdem weniger Risse usw.
Überlegen Sie sich gut, ob Sie wirklich eine
Hebeschiebetür (teuer, schwer) wollen. Terrassentüren sind billiger und einfacher herzustellen.
Bei kleinen Räumen (zB. Gäste-WC) besonders aufpassen, in welche Richtung die Türen öffnen sollen und die Lichtschalter lieber 3x überlegen.
Fallrohre für das Abwasser sehr gut dämmen und nicht unmittelbar neben Schlafzimmer oder Wohnzimmer führen
Garage oder Carport groß genug machen, ist sonst ein ewiges Ärgernis
Rohbau
Berücksichtigen Sie bei der Schalung der Kellereingangstür gleich auch die Schwelle. Der Schalungsaufwand ist zwar etwas höher, die späteren
Abdichtungsarbeiten sind aber dafür ungleich einfacher.
Überlegen Sie die Möglichkeit, nach dem Betonieren der Bodenplatte (noch vor dem Mauern!) alles zu flämmen! Im Nachhinein ist das schwierig,
insbesondere wenn die Elektro- und Installationsrohre schon verlegt sind. Alternativ können breitere Mauersperrbahnen verwenden werden,
eventuell auch Flämmpappe statt den Mauersperrbahnen (leichteres Flämmen).
Beachten Sie die unteren Einbaudetails bei Türen und Balkontüren. Der Einsatz von Dämmstoff anstelle von Holz reduziert die nachträgliche Dämmarbeit zur
Vermeidung von Wärmebrücken.
Regenwasser, das sich auf der Baustelle sammelt, nicht in die Kanal- Abflussrohre kehren. Zusammen mit dem feinen Ziegelstaub können Ablagerungen
in den Rohren entstehen (und so schon im Neubau zu teilweise verschlammten Rohren führen)
Ausführungen
Beim Auftrag an die Putzfirma das Wort "malerfertig" nicht vergessen, das spart Ihnen später viel Arbeit.
Wenn Sie für die Gartenbewässerung eine Regenwasserzisterne einbauen, sollten Sie diese ausreichend groß dimensionieren (z.B. 7000 l). Beim
Bau bedeutet dies vielleicht nur einen Betonring mehr, beim Gartengießen erkennt man dann schnell die Vorteile.
Lassen Sie sich einen Fertigkamin mit Kranmontage anbieten. Oft ist
dieser nur unwesentlich teurer als selber mauern, der Aufwand ist aber
ungleich niedriger.
Grundstein für den Kamin hoch genug setzen, sodass sich das Gefälle für das Kondenswasser gut ausgeht.
Überlegen Sie sich wirklich gut, ob Sie
selber malen oder spachteln
wollen. Das kostet nicht die Welt, das Ergebnis schaut (speziell bei Streiflicht oder elektrischer Beleuchtung) aber meist ungleich besser
aus.
Stufen mit 18cm Steighöhe sind zwar nicht unüblich, komfortabler sind aber niedrigere Stufen.
Wirklich bis zur Endabnahme des Bauvorhabens und aller Gewerke immer alle Angebote, Rechnungen und Rechnungspositionen sorgfältig
kontrollieren (auch wenn es dann nicht mehr lustig ist)
Dachboden-Dämmung früh genug bestellen und vor dem Dachdecken mit dem Kran hineinheben lassen (spart viel Arbeit beim Tragen)
Elektroinstallation
Steckdosen an Außenwänden sorgfältig und "satt" einputzen (
Dichtheit)
Für den Außenbereich (evtl. auch für die Garage) unbedingt einen eigenen FI-Schutzschalter vorsehen. Damit ist bei Erdschluss im Garten nicht gleich das ganze
Haus samt Kühltruhe und Heizung stromlos (z.B. im Urlaub)
Nur mehr 2-polige Leitungsschutzschalter verwenden. Im Fehlerfall lässt sich so der fehlerhafte Stromkreis schnell abschalten bzw. auftrennen. Ansonsten können bei einem Schluss
zwischen Nullleiter und Schutzleiter auch andere Stromkreise nicht mehr verwendet werden (und der Elektriker muss auch am Wochenende sofort kommen).
Steckdosen unterhalb der Lichtschalter einplanen, da werden sie am ehesten nicht verstellt.
2 Sat-Kabel zu jeder Dose ziehen (Fernsehen und Aufnehmen eines anderen Senders gleichzeitig)
Verteilerkasten lieber größer wählen als man für richtig hält, verursacht kaum Mehrkosten und erspart später viele Probleme.
Innenausführung
Speziell helle Innentüren auf hellem Boden unten möglichst knapp abschneiden (sonst entsteht ein optisch großer dunkler Spalt).