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Energieausweis besser lesen und verstehen können

  
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  •  rabaum
  •   Gold-Award
17.4.2023 - 10.4.2025
44 Antworten | 21 Autoren 44
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Mir ging es lange Zeit so, dass der Energieausweis für mich eine Ansammlung von nichtssagenden Kennzahlen war. Je mehr man sich aber mit diesem Instument beschäftigt, desto mehr Nutzen kann man daraus ziehen. Am Ende sollte man den Energieausweis nicht als Klotz am Bein sondern als Planungswerkzeug schätzen lernen. 

Fangen wir mal mit Level 1 an, die wichtigsten Bedarfe:

Heizwärmebedarf (HWB)
Angabe in thermischen kWh pro Jahr / nicht zu verwechseln mit der Heizlast in kW.
Das eine beschreibt den saisonalen Tank, wie groß dieser sein muss, damit ich über den Winter komme, das andere ist die Leistung also die Stärke des Motors oder eben der Wärmepumpe, um gegen abfließende Wärme anzukämpfen. 

Die Kennzahl des HWB hat bilanziert alle solaren und inneren Erträge mit den Klimadaten eingearbeitet, deshalb ist dieser Wert viel realistischer als die reine Heizlastabschätzung ptot.

Warmwasserwärmebedarf (WWWB)
Wie der Name schon sagt, der Bedarf für WW WW [Warmwasser] als Extraposten, er ist nicht im HWB enthalten. Der Wert ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da hier die Wärmemengen abhängig von den Gewohnheiten gewaltig streuen können. Ich kenne Häuser mit 200 kWh pro Monat und welche mit 600 kWh.

von heinzi00, dyarne, kraweuschuasta, sudo, samitama, Landei, HH64, shatterhand, zlau, ds50, kague

  •  stefano
  •   Bronze-Award
10.4.2025  (#41)
Gebäude-Heizlast-Abschätzung

Es gibt einige Energieausweisprogramme die keine Gebäude-Heizlast-Abschätzung ausgeben. Oder der Energieausweis-Ersteller hat die Seite einfach nicht zum Dokument hinzugefügt.
Alles kein Problem. Ihr könnt diese auch leicht selber ausrechnen.

Benötigt werden vier Werte aus den restlichen Seiten:
  • Norm-Außentemperatur
  • Soll-Innenraumtemperatur
  • Transmissionsleitwert Lt
  • Lüftungsleitwert Lv

Die ersten beiden Werte findet ihr in der Regel ganz am Anfange des EA EA [Energieausweis] bei den Grunddaten. Die Leitwerte kommen etwas später.

Die Gebäudeheizlast wird dann so ermittelt:
  • Ptot = (Delta aus Norm-Außentemperatur und Innentemperatur) * (Transmissionsleitwert Lt + Lüftungsleitwert Lv)
Das Ergebniss ist in Watt. Einfach noch in kW (durch 1.000) umrechnen.

Ein Bspl.:
Norm-Außentemperatur: -13,0 °C
Soll-Innenraumtemperatur: 22,0 °C
Transmissionsleitwert Lt: 150 W/K
Lüftungsleitwert Lv: 50 W/K
--> Ptot = (13+22)*(150+50)/1.000 = 7 kW

Achtung bei Gebäuden mit vielen solaren Gewinnen. Diese sind in der Heizlastabschätzung nicht berücksichtigt. Hier lohnt es sich auch einen Blick auf den Heizwärmebedarf etc. zu werfen und z.B. mit der Formel nach Hottinger (https://www.energiesparhaus.at/forum-heizlastberechnung-nach-hottinger/81091) oder vereinfacht über typische Volllaststunden nachzurechen.

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  •  mycastle
  •   Gold-Award
10.4.2025  (#42)
Der EAWEAW [Energieausweis] hat "Normdaten" wie Heizgradtage, Normaußentemperatur . Doch welcher Winter hatte - 12 Grad in den letzten 3 Jahren? und die Heizgradtage lt Norm gab es auch nicht. Doch diesen WErt hat jedes Fernheizwerk, damit sollte man mal "Kontrollrechnen". Erfaßt die LWP LWP [Luftwärmepumpe] auch die Heiztage?

bin jetzt in der Entscheidungsphase LWP LWP [Luftwärmepumpe], immer kommen neue, andere Modelle ins Gespräch. Bloß die Aussagen sind sehr vage oder unbestimmt. Das nervt.
Kostet so viel wie ein Auto, da bekommt man jedes Detail und jeden Meßwert. okay manche schummeln da 😪

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
10.4.2025  (#43)
Die NAT sagt bei mir in der aktuellen Version -14,3°C. In den älteren Daten von vor ein paar Jahren stand noch -16°C. Als ich vor über 10 Jahren in meine Wohnung zog, hatte es hier -21°C ... so viel zur damaligen NAT. Jetzt bei der offiziellen NAT -14,3°C hatte es die letzten Jahre immer mind 3 Tage durchgehend -16°C bei blickdichtem Nebel. Nix da wie im Forum oft gesagt wird bei NAT würde die Sonne scheinen. Hier herrscht bei Kälte meist auch Nebellage. Bei den -16°C ist mir am 3. Tag immer dieses Abgasrückführungsdingsbums beim Diesel eingefroren dank alles am 3. Tag mit Eiskristallen überzogen. Erster Frost immer konsequent 1. Oktoberwoche. Dieser Winter erster Frost im Dezember. Kälteste Nacht heuer -9°C. Nebel dieser Winter fast immer genau am untersten Rand meines Grundstückes. Also ich knapp heraußen. Viel viel mehr Sonne als früher. Aber dafür ist dieser Winter verdammt lang. Die letzten Tage fuhr ich jede Früh bei -3°C los runter den Hügel und bin im Tal dann bei -6°C ... Heute erste Frostfreie Nacht seit einer Weile. Aber bei mir sind dank Fön dazwischen immer Warmphasen. Insoferne alles schwierig zu berechnen. Alles aus der Norm.

Und das ist nur mein Gebiet. Inverse Föngegend eingekesselt zwischen feuchtem großem Waldgebiet und Seengebiet durchzogen von feuchten Bächen. Dauerwind. Fast nie Windstill. Nebelgebiet. Wetterbericht liegt fast immer daneben ...

Also die Formel die alles berücksichtigen kann möchte ich sehen.

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  •  mycastle
  •   Gold-Award
10.4.2025  (#44)
Du magst in einer besonderen Wettersituation leben, aber ich nehme mals die "Durschnittsbewohner" von Wien, von St. Pölten, oder Krems, oder ..
Amstetten lasse ich jetzt aus, weil die haben eine "große" Fernwärme bekommen. Da in diesen großen FWWerke sehrwohl der Energieverbrauch MONATLICH an den Heizgradtage gecheckt wird, sollt man dies auch an seinem privatem Gerät machen.
Wenn man eben vergleichbares Wetter hat, weil diese Berechnung dann eher zu den "Normwerte" lt EAWEAW [Energieausweis] kommt

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