|
|
||
In der jüngeren Wirtschaftsgeschichte war häufig zu beobachten, dass wenn z.B. die umlaufende Geldmenge stark gestiegen ist oder Nachfrageüberhänge oder Angebotslücken in der Güterwirtschaft vorherrschten, oder, oder, oder, im nächsten Effekt auch die Preise gestiegen sind und somit auch zu Inflation (= steigendes Preisniveau der Realgüter bzw. realer Wertverlust des Geldes) geführt hat. Warum Inflation generell entsteht, ist Gegenstand vieler Theorien, die hier den Rahmen eindeutig sprengen würde. Für den Kreditnehmer ist es jedenfalls ein vorteilhafter Zustand, wenn die Inflationsrate stets über dem Sollzins liegt - ein Zustand, der in den "0er" Jahren bis auf die Monate rund um die Lehman Pleite dauerhaft geherrscht hat bzw. seit den 1950ern und den 0er- Jahren in mehr als der Hälfte der Zeit. Sollte Inflation nachhaltig entstehen, wird die EZB (als Hüterin der Geldwertstabilität) gezwungen sein, den Leitzinssatz, den Refinanzierungszinssatz und die Einlagenfazilität anzuheben. Dies würde zwangsläufig kurz- bis mittelfristig dann auch auf die EURIBOR Zinssätze und somit die variabel verzinsten Kredite Einfluss haben - die Raten würden dann zwangsläufig steigen. Ob es jedoch wirklich zu nachhaltig steigenden Preisniveaus überhaupt kommt, oder ob wir doch auf tiefem Zinsniveau (und Preisniveau wie es derzeit aussieht) verharren, kann nur momentan keiner sagen. Wie in den Posts oben erwähnt - Theorien und Meinungen gibt es beide Richtungen (Inflation bzw. Deflation) haufenweise. Die Zinslast (= Kapitalkosten) wird mit fortlaufender Tilgungsdauer tiefer. Die Annuität (= Zinsen + Tilgung) bleibt (bei gleich bleibendem variablen Indikator bzw. beim Fixzins) gleich. Die dekursiver bzw. antizipative Verzinsung beschreibt die Verzinsung des aushaftenden Kapitals im Vorhinein bzw. im Nachhinein. |
||
|
||
Hallo LiConsult, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können. | ||
|
||
Dekursiv heißt, dass die Zinsen im nachhingen berechnet werden, also am Ende der vereinbarten Verrechnungsperiode. Die Zinsen berechnen sich vom aushaftendem Kreditobligo. Je geringer die Restschuld, desto geringer die Zinsbelastung. Bei einer Rezession ist ein probates Mittel der Zentralbanken die Senkung der Zinsen. Der Kredit besteht nicht nur aus Zinsen, es muss natürlich auch der ursprünglich ausgeliehene Kreditbetrag zurückbezahlt werden. Beim Fixzins bleibt der vereinbarte Zinssatz für die gewählte Dauer gleich. Bei variabel trägt der Kredintnehmer das Risiko der steigenden Zinsen, hat aber die Chance, auch von fallenden Zinsen zu antizipieren, wie aktuell bei negativem Euribor. Wenn das Einkommen des Kreditnehmers über der Inflationsrate abgegolten wird, erfolgt eine schleichende Entschuldung - Bespiel 1% fix 15J, 2% Inflationsrate (Wunsch EZB). Sollte sich aufgrund der schlechten Wirtschaftslage das Einkommen nicht steigern bzw. sogar negativ angepasst werden, kann der Kredit aber durchaus zu einer schwer(er) stemmbaren Last werden, vor allem bei anziehenden Zinsen und variabler Zinsbindung. Wie es schlussendlich ausgeht, müssten wir in x...Jahren wieder besprechen. |
||
|
||
vielen Dank. ich lerne / nehme also mit: beim Fixzins bleibt die monatliche Rate vom Monat 0 bis zum Monat 360 (bei 30 Jahren Laufzeit) immer gleich. dh an der zu zahlenden Rate ändert sich nichts. Frage mich wieso man dann immer wieder hört, dass man das schlimmste hinter sich hat, wenn man mal die Hälfte der Laufzeit hinter sich hat. Bestärkt mich weiter mit der Fixzinsrate zu arbeiten. Klare Verhältnisse schaffen, die auch ggf in harten Zeiten verkraftet werden können. |
||
|
||
Fast korrekt. Bis zum vereinbarten Ende Fixzins. Ab dann wird's variabel, dann schwankt auch die Rate, je nachdem welcher Indikator (Euribor) hinterlegt ist. Beim 3ME wird alle 3 Monate angepasst (sog. Rollover). Also 3 Monate die selbe Rate, dann wird wieder angepasst. Somit: wenn der Fixzins vorbei ist, der Kredit also variabel wird, ist der aushaftende Kreditbetrag bereits dementsprechend verringert ggü. bei Kreditaufnahme. |
||
|
||
Weil nach 15 Jahren ja schon einiges an Kapital zurückgezahlt wurde und daher das Risiko kleiner ist!? |
||
|
||
Dafür zahlst die ersten 15 Jahre teilweise 1% oder mehr mehr als beim variablen Kredit. Und zwar genau dann, wenn du die meiste Kreditsumme aushaftend hast. Wenn man jetzt klug ist, zahlt man die Differenz zwischen variablen und fixen Kredit als Sondertilgung zurück und schenkt somit das Geld nicht der Bank sondern reduziert sein Restkapital. Wenn der Unterschied zwischen fix und variabel allerdings bei einem Viertel liegt, würde ich auch fix bevorzugen. |
||
|
||
Tja nur dann, wenn die Zinssätze so tief bleiben .... Abgesehen davon sind wir bei den jetzigen neuen Umschuldungen weit von 1% Differenz zwischen Fix und Variabel entfernt. 15 Jahre fix mit 1 % und dann dein variabler Zinssatz (samt Negativ-Euribor) als Differenz wirst sicherlich niemals auf 1 % Differenz kommen - bestenfalls auf 0,65 %. Egal wie man es sieht, in ein paar Jahren wird man sehen wer die "richtige Entscheidung" getroffen hat. Wenn man überhaupt von richtiger Entscheidung reden kann ... |
||
|
||
Wir starten unseren Bau Mitte Mai 2020. Dank krisensicherer Jobs hat sich für uns eigentlich nichts geändert. Wir haben den Kredit (600k) im Jänner fixiert und zwar mit Fixzins auf die ersten 15 Jahre. Wir haben echt lange überlegt, sämtliche Optionen durchgespielt ob "besser" alles Variabel oder doch einen teil fix usw. Letztendlich haben wir uns für den (derzeit) etwas teureren Fixzins entschieden, um einfach Planungssicherheit zu haben. Nun sind wir wirklich froh. Anhand einer solchen Situation sieht man welche Unsicherheiten entstehen können, auch wenn jetzt irgendwelche Verschwörungstheorien nicht eintreten sollten... Wir brauchen uns keine Euribor-Charts ansehen und auch keine Angst vor etwaigen Zahlungsschwierigkeiten haben. Sollte als Entscheidungshilfe für zukünftige Kreditnehmer, die vor der gleichen Entscheidung stehen, dienen. Lg |
||
|
||
Wenn so manche jetzt schon Panik bekommen, wie würde es erst werden wenn der Euribor mal bei 3% steht? Wer sich für einen variablen Kredit entscheidet sollte sich schon im klaren sein was das bedeutet. Nämlich das der Euribor auch mal steigen kann . Ich habe mich für einen var. Kredit entschieden weil ich die günstigen Zinsen mitnehmen will. Mit Sondertilgungen wird es sehr schwer für einen Fixzinsnehmer da besser auszusteigen. Auch wenn der Euribor mal über dem Fixzins ist oder von mir aus auch mal länger, bedeutet das NICHT das der Fixzins dann sofort besser ist. Wer Planungsicherheit will soll einen Fixzins nehmen, da eh gerade sehr günstig. Wer das Risiko eines var. Kredit eingehen will, da wahrscheinlich günstiger, sollte aber auch bei einem Euribor von 0% nicht ins Schwitzen kommen . |
||
|
||
ausserdem ist er eh schon wieder um 12% gefallen. ich habe vor 3 jahren finanziert - da war der unterschied zwischen fix und variabel sogar deutlich höher als 1%. diese 3 jahre unterschied samt sondertilgungen bin ich gegenüber dem fixzins massiv im vorteil, vor allem da ich die restschuld schon extrem runter gebracht habe. und wie gesagt die fixen werden nach meistens15 jahren eh vom variablen abgelöst. mit dem unterschied, dass ich da wahrscheinlich schon fertig bin |
||
|
||
nun ich hätte das auch so vorgehabt. Entweder: 15-20 Jahre Fixzins: dann einmalzahlung Restsumme: Schulden Adios Oder: jährlich zusätzlich sondertilgen was geht (vermutlich 6000-7000 Euro) und das während der gesamten Fixzinsperiode. bei angenommenen 100.000 Euro Rest am Ende der Fixzinsphase, wäre das Thema bereits vor Ablauf der Fixzinsphase keines mehr... (Plan wäre: Rate 800 Euro mtl bei 250.000 Kreditsumme aber noch mal monatlich 500 Euro weglegen.) Jetzt kommt sicher jemand und sagt: zahl doch gleich 1300 im Monat retour. Da sage ich: Cash ist in der Krise König. Wenn was ist will ich nicht einen zweiten Kredit aufnehmen müssen! Darum sollen mindestens 30.000 eher sogar 50.000 Euro Liquidität verbleiben. Das führt auch durch harte Monate, falls was passiert - ohne ein Mimimi! |
||
|
||
Machen wir ähnlich. Knapp ein Drittel.der Rate geht auf ein Sparkonto. Falls Zinsen anziehen wird sondergetilgt. Ansonsten ein eigener Polster nur für die Ratenzahlungen. Wobei bei uns die Fixzinsangebote auch noch nicht so niedrig waren, wie vor kurzem noch. |
||
|
||
Aber macht es dann eher Sinn, möglichst viel zu sondertilgen (zB eben jährlich 6000+ Euro) oder das eben lieber "liegen lassen" und später einen Kraftakt zu leisten? Ändert sich die Rate dann auch in der Fixzinsphase wenn man sondertilgt oder wirkt sich das einfach dann am Ende der Fixzinslaufzeit auf den "Rest" aus, der dann weniger ist und somit bei variabler Verzinsung auch kein böses Erwachen mehr bedeutet? |
||
|
||
Hi, bei Fixzins ist es so wenn ich das richtig verstanden habe: Rate bleibt gleich auch wenn man sondertilgt , am ende der laufzeit hast du halt weniger restschuld, ich zb kann „nur“ 2000€ pro jahr sondertilgen ergibt immerhin auf 15 jahre 30k weniger restschulden , also zahlt es sich schon mal aus kleinere beträge auch einzuzahlen mag am anfang zwar nicht so hoch ausschauen aber mit der zeit summiert sich das. Ciao Avantgarde |
||
|
||
wir haben variabel finziert, und da die zinsen niedrig sind schmilzt die restschuld nur so dahin. meine vermutung war das die bank das risiko fix vs variable besser kennt als ich und daher die wette gewinnt ^^ wir sondertilgen momentan auch nicht wirklich, da die inflation den kredit entwertet und stecken das geld in sachen mit mehr rendite oder in sachen die beim haus noch schön wären, zb jetzt gerade eine PV Terassenüberdachung. |
||
|
||
ich verwende die differenz zwischen fixzins und variabel (= 1,25%, fix war bei mir 1,875, variabel ist 0,625) um sonderzutilgen. einfach um den vorteil direkt zu nutzen. parallel dazu spare ich größere beiträge an um die liquidität zu erhöhen. einerseits um aktiv in die aktienmärkte einsteigen zu können wenn günstig (gerade vor 14 Tagen massiv investiert- und gewinne schon abgesichert) und andererseits um bei zinssteigerungen einen großen batzen tilgen zu können |
||
|
||
Gut, aber es ist richtig wenn man sagt: Sondertilgungen reduzieren die Restschuld am Ende der Fixzinsperiode, was dazu führt, dass die nun um die Sondertilgungen verminderte offene Restsumme, die sich variabel verzinst, entsprechend auch geringere Kreditraten zur Folge hat. Ich denke am Ende mache ich es wie geplant: tilgen in der Zeit, soviel, dass am Ende der Fixzinsperiode keine Restschuld mehr offen ist :P |
||
|
||
ändert aber nichts an der tatsache, dass die differenz zwischen variabel und fix zusätzlich sondergetilgt deine restschuld noch mehr runterdrückt - und dieses geld muss man nicht zusätzlich aufbringen sondern sollte bei der frage fix oder variabel sowiese einkalkuliert sein. davon abgesehen würde ich sowieso nicht finanzieren, wenn sich bei einer schattenrechnung die kreditrate bei einem einkommen und 6% zinsen nicht bedienen lässt (diese 6% können auch nach der fixzinsphase möglich sein und die ganzen "ichfinanzierevielzuvielaberdafürfix" häuslbauer auch das haus kosten) |
||
|
||
Wird nur zu gerne verdrängt... |
||
|
||
es kann auch einen crash geben oder morgen regnen ... |
||
|
||
Wenn ich den Plan habe sowieso nach fixzins alles ausbezahlt zu haben, würde ich erst recht variabel nehmen. Da ist das Risiko ja doch sehr sehr gering, dass du schlechter aussteigen könntest! |
Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen
Kostenlos registrieren [Mehr Infos]