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Heizlastberechnung nach Hottinger

   
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  •  rabaum
  •   Gold-Award
17.11.2024 - 14.1.2025
54 Antworten | 18 Autoren 54
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Eine Frage, die das Forum schon über Jahre beschäftigt, ist die der korrekten Dimensionierung der Heizung insb. Wärmepumpe. Wir alle kennen die völlig unbrauchbaren Leistungsabschätzungen, die den Begriff Schätzung beleidigen. Denn selbst bei einer Schätzung macht man sich gewisse Gedanken zum möglichen Ergebnis. 

Welche Instrumente haben wir nun zur Hand, um eine möglichst realistische Heizlast zu bekommen? Mit angenommenen Volllaststunden kommt man dem Ergebnis schon näher, es geht aber noch genauer.

Ausgangsbasis ist der Energieausweis mit seinen wichtigsten Elementen:
https://www.energiesparhaus.at/forum-energieausweis-besser-lesen-und-verstehen-koennen/72191

Bei einer Recherche bin ich dann auf eine (für mich) wegweisende Formel gestoßen. Der Schweizer Ingenieur Max Hottinger hat bereits vor einigen Jahrzehnten eine Formel (Hottingerformeln) aufgestellt, die immer noch besondere Relevanz hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hottinger

Vereinfacht gesagt wird aus der Jahresenergie (HWB), dem dT (IT zu NAT), den Heizgradtagen (HGT) und einer täglichen Nutzungsstundenanzahl (h) auf die Maximalleistung rückgerechnet. Bis auf die Stunden, die mit 18 angesetzt werden, findet man alle Werte im Energieausweis. Anm.: Fiktive Volllast über 18 und nicht 24 Stunden definiert, um Stellschrauben für besondere Standorte und die Warmwasserbereitung zu haben. 

kW = HWB * (IT - NAT) / HGT * h

Für 2 Standorte in OÖ, einmal mild, einmal kalt, sieht das ganze dann vereinfacht so aus:
Ort Linz Liebenau
NAT -12 -18
IT 22 22
HGT 3500 5000
Nutzungsstunden 18 18
kWh HWB SK 11000 14000
     
kW nach Hottinger 5,94 6,22
Volllaststunden Hottinger 1853 2250

Zeigt mir einen Installateur, der bei 14 MWh HWB an diesem kalten Standort noch die 6er nehmen würde, die aber locker reicht. Ich habe diese Formel an einigen mir bekannten Objekten angewendet und die Trefferquote ist ausgezeichnet.

von RePu, tempo85, Msgruber, derLandmann, Mig1, samitama, zlau, DoertyHarry, GamS, mendocinho, llpauli

  •  Ulairi
  •   Bronze-Award
7.1.2025  (#41)
Falls von Interesse, ich hatte für 2024 251 Starts bei 4615h Stunden.

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  •  cacer
  •   Gold-Award
7.1.2025  (#42)

zitat..
rabaum schrieb: Ich hatte diesen Dezember eine Pavg von 2,53 kW. Was ich so beobachte ist das in einem richtigen Wintermonat die Hälfte der maximalen Heizlast Preal.

hier mal die letzten 3 monate.(strom gegen wärme)
Preal könnte an echtem NAT tatsächlich knapp doppelt sein.(hab ich nie gesehen)

_aktuell/20250107803296.jpg


zitat..
Ulairi schrieb: für 2024 251 Starts bei 4615h Stunden.

passt ins bild.
die mehrzahl solcher compressoren wird sicher den laufzeittod und nicht durch starts sterben.
der umrichter eher.




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  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.1.2025  (#43)
Habe gerade nochmal nachgesehen bei mir, es sind zwischen 4.500 und 4.600 h im Jahr.

zitat..
cacer schrieb: die betriebsstunden fallen und steigen ja eigentlich mit der heizgrenze und der durchschnittlichen AT AT [Außentemperatur] im übergang.

Ja schon, aber gerade in der Übergangszeit müsste eine thermisch schlechtere Hülle deutlich mehr Stunden produzieren.
@ds50 
Ok, bei den Stunden hätte ich echt eine Wette verloren. Ganz kann ich das noch nicht nachvollziehen. Was hast du Pavg im Dezember, da müsste es aber einen Hupfer nach oben machen.


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  •  cacer
  •   Gold-Award
7.1.2025  (#44)

zitat..
rabaum schrieb: Ja schon, aber gerade in der Übergangszeit müsste eine thermisch schlechtere Hülle deutlich mehr Stunden produzieren.

da fehlt doch "nur" der putz, oder?
bei wenig wind im übergang sollte das wenig ausmachen.
sturm/wind an der heizgrenze schon eher, aber wenn die kiste eh durchläuft (im winter), summieren sich keine weiteren stunden, weil nur die last steigt.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.1.2025  (#45)

zitat..
cacer schrieb: da fehlt doch "nur" der putz, oder?

"Nur" der Putz beim 50er Ziegel mit all seinen offenen Stoßfugen ist im Winter die Daunenjacke, die man "nur" nicht zumacht. Da braucht es gar nicht viel Wind dazu und du hast eine Auskühlung neben dem Ziegel vorbei bis zum Innenputz. Wir werden die Studie (vgl. ds50 et al., 2025) hoffentlich bald abschließen können. 

2
  •  cacer
  •   Gold-Award
7.1.2025  (#46)

zitat..
rabaum schrieb: Wir werden die Studie (vgl. ds50 et al., 2025) hoffentlich bald abschließen können. 

😂
...

glaub ich nicht!🤣


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
8.1.2025  (#47)
@­energiesparhaus wärt ihr so freundlich
=> "LWP wegen Abtauen am Leistungslimit"
@tksr : verschoben nach https://www.energiesparhaus.at/forum-lwp-wegen-abtauen-am-leistungslimit/81571


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  •  tepee
  •   Bronze-Award
8.1.2025  (#48)
Bei mir waren es in 2024 316 Starts und insgesamt 4075h inkl. WW (nur Heizung 3614h). 
WW wird bei nur 180l halt öfter mal 2x pro Tag bereitet.


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  •  tksr
  •   Bronze-Award
8.1.2025  (#49)
uff sorry wollte den thread nicht kapern, ich wollte eigentlich nur meinen senf zur heizlast geben aber das posting ist dann wohl ein bisschen ausgeartet 😬

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  •  llpauli
9.1.2025  (#50)
Handelt es sich bei dem Ergebnis von der Gleichung um die Heizlast (ähnich jener vom EA EA [Energieausweis]), welche benötigt wird um die IT bei NAT zu erzeugen oder um eine Abschätzung der Leistung einer WP WP [Wärmepumpe], dass eine WP WP [Wärmepumpe] (LW oder auch Sole?) mit etwa dieser Leistung für die Beheizung reicht?

Ich denke da an den Bivalenzpunkt.
Wenn es sich um die Heizlast ähnlich jener vom EA EA [Energieausweis] handelt, dann würde ja eine viel schwächere WP WP [Wärmepumpe] ausreichen, da ja NAT kaum erreicht wird.
Beim Beispiel Liebenau mit 6,22kW Heizlast könnte man eine kleinere WP WP [Wärmepumpe] als 6kW nehmen (in Abhängigkeit vom Bivalenzpunkt des Objekts), oder?

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
9.1.2025  (#51)

zitat..
llpauli schrieb: Handelt es sich bei dem Ergebnis von der Gleichung um die Heizlast

Kenngrößen sind hier nachwievor die NAT aber auch die bilanzierten kWh aus der Simulation am Standort. Im Thread zum Energieausweis habe ich das beschrieben, die Ptot kennt ja nur Transmissions- und Lüftungsverluste. Das unbewohnte und voll beschattete Haus bei NAT ist zwar nett für die Norm, aber fernab der Realität. Sollte in diesem absoluten Ausnahmefall die Leistung der WP WP [Wärmepumpe] nicht mehr ganz für 22 °C IT reichen, dann soll es so sein. Laut Norm ist eh keiner daheim, der sich beschweren könnte. 😉

zitat..
llpauli schrieb: Bivalenzpunkt

Der Bivalenzpunkt hat für die Heizlast des Objekts keine Relevanz, das Haus hat 'die' Heizlast, egal woher die Wärme dafür kommt. Der Bivalenzpunkt definiert die Temperatur als Schnittpunkt von Gebäudekennlinie und Leistungskurve der LWP LWP [Luftwärmepumpe], wo ein Heizstab einsetzt bzw. übernimmt. Für Sole-Maschinen brauchst du den gar nicht.

zitat..
llpauli schrieb: Liebenau mit 6,22kW

Das Haus hat diese Heizlast unter realen Bedingungen bei NAT. Jetzt kann man natürlich hergehen und sagen, dass diese Temperaturen eh nie wieder vorkommen werden. Ausgehend davon könnte man schon leicht unterdimensionieren. Die Frage ist aber hier, was bringt es im konkreten Fall und gibt es passende Maschinen. Viele unterhalb von 6 kW sind eh baugleich und nur softwareseitig limitiert. Wie die Entscheidung dann aussieht ist eh eine andere Frage, aber man hat mit dieser Heizlastberechnung ein viel genaueres Instument als die bloße Ptot.

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  •  Akani
10.1.2025  (#52)
Die 6,22 kw sind bei NAT. 
Der Bivalenzpunkt liegt ja beica-7° in der Auslegung. Real wird da eh eine der Kleinen Geräte raus kommen.
Würde bei baugleichheit eh idie Größte nehmen nach oben kann man den Deckel drauf machen

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
14.1.2025  (#53)
Zum Thema

zitat..
rabaum schrieb: "Nur" der Putz beim 50er Ziegel

in Post #44 und #45

Thermographie von innen nach außen, noch unverputzte Innenwand im sonst fertigen Haus, außen auch noch roh. Das wird mit dem Innenputz natürlich besser, aber man kann schon etwas ableiten.

_aktuell/20250114929142.jpg

_aktuell/20250114791236.jpg

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