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Hilfe!! Steigende Energiepreise!!!!

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
18.2. - 21.4.2010
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Hallo!

Ich geb mal allen werdenden Bauherren einen Denkanstoss: Energiesparendes Bauen ist wichtig, und es soll sich auch auszahlen für Umwelt und Gedlbörse! Häuser heutiger Normen können mdst. 100 Jahre stehen egal ob Massiv oder Fertig, viele Bauteile haben höhere Lebensdauer als man annimmt (zB Kunststoff-Fenster über 40 Jahre, EPS-Fassaden über 50 Jahre usw.).

Wir sind ein Passivhaus-Vorzeige-Musterland und es spielen sich beim Bauen fast ALLE Bereiche um das Thema Energiesparen ab, das ist auch gut so!

Was aber nicht mehr gut ist sind bestimmte Auswirkungen:
- Wohnbauförderungen wurden mit Energiesparauflagen gebunden aber die Förderung nicht um die Mehrkosten für diese Auflagen erhöht. D.h. eine Wohnbauförderung deckt höchstens die Kosten für die dafür gesetzten Auflagen ab. Ziel der Förderung ist daher nicht mehr Schaffung von Wohnraum, sondern Schonung der Umwelt. Der Staat hilft nicht dem Bauherren sondern der Umwelt. Ist auch gut so, aber man sollte es nicht mehr Wonbauförderung nennen.

- EU-Richtlinien und Förderrichtlinien mit extrem fallenden Energiekennzahlen für Neubau, ohne die Diskrepanz zu bestehenden Baubestand zu beachten. Ab 2019 soll es nur mehr Passivhäuder/Null-Energiehäuser geben im Neubau. Toll für Vermieter energieverschwendender Häuser, die Wohnungs-Nachfrage wird steigen weil für viele das Eigenheim nicht mehr finanzierbar wird.

Folgen sind, dass sich viele Familien oder der "einfache Angestellte" das Hausbauen nicht mehr leisten kann. Verstärkt wird das noch durch die Eigendynamik in der Baubranche. Ein junger Bauherr geht auf die nächste Baumesse und ist den Argumenten der Verkäufer des jeweiligen Gewerkes ausgeliefert. Der Fensterverkäufer sagt unter 3fach-Verglasung baut keiner mehr, der Installateur sagt ohne Wärmepumpe zu bauen wäre dumm, die Heiztechnikfirmen stellen keine klassichen Holz/Gasbrenner mehr aus, die Ziegelindustrie zeigt ihren 50iger-Ziegel und redet alles andere schlecht usw.

Irgendwann kommt der Bauherr von der Phase des Träumens zur Phase des Kalkulieren und man kommt auf Bausummen von 2000 eur pro m2 und das auch ohne Nebenkosten und trotz vieler Eigenleistung.

Das Thema ist dann finanziell gestorben und man wohnt für den Rest seines Lebens in einer Genossenschaftswohnung mit Reibputzfassade, 2fach-verglasten Fenster, weissen quadratischen Badfliesen und Laminatboden. Energiesparen kann man dort nur mehr bedingt beeinflussen.

Jetzt möchte ich genau jene ansprechen, die sich finanzeill noch nicht sicher sind und derzeit beim Planen sind:

Bedenkt bitte: Viele Energiesparmaßnahmen haben rein wirtschaflitch betrachtet KEINEN SINN! So, jetzt werden mir viele widersprechen!

Dennoch ich bin überzeugt dass sich eine Wärmepumpe für einen 150m2-Neubau niemals rechnet, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mehr für Komfort als für Energiesparen nutzt, Erdwärmetauscher rechnen sich niemals, Fassadendämmung über 16cm nicht mehr in Relation zu den Mehrkosten stehen. Die Energieersparnis aufgrund absolut wärmebrückenfreien Bauen steht nicht in Relation zu den Ausgaben.

Passivhäuser werden schöngeredet und sollen nicht viel teurer sein weil man ja die wassergeführte Heizung spart, man bekommt Prospekte mit Preisvergleichen in die Hand gedrückt wo die Rechnung beispielhaft schöngerechnet aufgeht. Wer vergleicht aber wirklich die jeweiligen Mehrkosten objektiv zueinander?

Wer dann noch nicht vom Wirtschaftlichkeit eines Passivhauses überzeugbar ist, der wird auf Baumessen (und auch hier im Forum) über steigende Energiepreise niedergeredet, das Gas gehe bald aus usw.

Hand aufs Herz: Wer von den bestehenden Häuslbauern hat sich die Energiepreisindexe angeschaut und die Mehrkosten ihrer Investition in Relation gestellt und gerechnet?

Sicher nicht jene, die behaupten Energiepreise stigen. Das ist faktisch falsch! Energiepreise sind gesunken, es gibt Zahlen seit 1986 und für dieses Jahr wurde 100% als Basis festgelegt. Von 1986 bis zu 2008 (Energie-Hochpreisjahr) ist der Verbraucherpeisindex auf 163% gestiegen, jedoch der Index von Strom nur auf 137%, Gas auf 142% gestiegen. Lediglich Heizöl und Treibstoffe wurden teurer.
Strom, Fernwärme und Gas wurden in den letzten 24 Jahren BILLIGER wenn man das Inflations-Bereinigt zur Gesamt-Teurerung betrachtet.

Wer davon nicht überzeugt ist kann sich den Energiepreisindex hier ansehen:
http://tinyurl.com/ykppbh2

Wer nun vor der Entscheidung steht soll mal seine Energiekennzahl eines Neubaues nehmen und mit Annahme er würde ausschließlich mit Strom heizen die Jahresheizkosten ausrechnen am Tarifkalkulator von www.e-control.at . Dann soll er eine niedrigere Energiekennzahl nehmen und nochmals rechnen ob sich die Mehrkosten beim Bau beim späteren Enerigeverbrauch rechnen. Das rechnet sich oft nicht selbst wenn man mit teurem Strom heizt.

Trotzdem meine Meinung: Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser machen SINN! Nämlich für die nächsten Generationen und für die Umwelt!! Aber nicht immer für die Geldbörse!

  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
21.4.2010  (#41)
@dandjo - Dieser lange Thread ist ja nur entstanden, weil du oben geschrieben hast, dass sich Sanierungen in alten Gebäuden NIEMALS rechnen. Immerhin bist du nun schon bei 2%...
Ich will jetzt nicht weiterdiskutieren, aber vertrete weiter die Meinung, dass es bei einem Großteil der alten Gebäude sinnvolle Sanierungsmaßnahmen gibt, die sich in wenigen Jahren rechnen, und meist auch nicht besonders teuer sind. Bsp.: Umstellung der WW WW [Warmwasser]-Bereitung außerhalb der Heizsaison von Öl o. Gas auf DLE; Isolierung der obersten Geschoßdecke, neue Fenster....

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  •  dandjo
21.4.2010  (#42)
@Gast Karl - Wenn man die Gebäude vernünftig sanieren lässt bin ich auch weiterhin der Meinung, dass sich die Sanierungen nicht wirtschaftlich aber ökologisch rechnen. Die 2% bezog ich lediglich auf so Spezialfälle wie deine Eltern einer sind, bei dem das Haus zumindest schon früher zumindest minimal thermisch verbessert wurde (mit Innendämmung und 6cm). Würdest du das bei heutiger Technik in die 6.000 Euro hinein rechnen, kämst du vielleicht auch auf über 10.000 Euro, und das in Eigenregie.

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