« Pflanzen- & Garten  |

Hochbeet-Handlauf: Probleme mit Gehrungen

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 
  •  MissT
  •   Gold-Award
28.11. - 2.12.2019
22 Antworten | 9 Autoren 22
22
Ich habe vor ein paar Wochen ein Hochbeet aus Lärchenholz aufgebaut: 2,70m x 1,20m, Schalung aus 40mm starken Pfosten, Staffeln in den Ecken und auf halber Länger mit 70x70mm. Darauf ist ein Handlauf aus 25mm starken Brettern, die ich auf Gehrung geschnitten habe, und sowohl mit den Pfosten als auch den Staffeln verschraubt habe. 

Beim Anbringen des Handlaufs vor 2-3 Wochen waren die Gehrungen bis auf eine kleine Ungenauigkeit an einer Stelle quasi fugenlos geschlossen. Mittlerweile schauen aber alle 4 Ecken so aus:


2019/20191128618969.jpg

Innen sind die Gehrungen beisammen, außen klaffen sie 3-5mm auseinander.

Woran liegt das?
Wie kann ich das am besten lösen?

Auf der Unterseite möchte ich in weiterer Folge Alu-L-Profile als Schneckenkante anbringen. So, wie sich das aktuell verhält, geht das aber nicht.

  •  kernoel
  •   Silber-Award
28.11.2019  (#1)
Das ist so, weil Holz in axialier Richtung weniger quillt und schwindet als in radialer und tangentialer Richtung. 
Heißt, in der Längsrichtung "bewegt" es sich weniger als in der Querrichtung. 
Kann leicht sein, dass die Gehrung nächsten Sommer wieder zu ist. 
Dagegen machen kannst Du dort gar nix. Einfach damit leben. Holz lebt auch. 

1
  •  bts
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#2)
Ich hätte es gefischerlt, also 20er Flachdübel und D4-Leim (wasserfester Leim). Dann verzieht sichs zwar woanders, aber die Stelle geht nicht mehr auf. Flachdübelfräsen gibts übrigens schon sehr günstig und wennst mal eine hast, dann stellst Du fest, daß Du sie auch dauernd brauchst.

1
  •  kernoel
  •   Silber-Award
28.11.2019  (#3)
Im Freien geht das trotzdem wieder auf. 

1


  •  peterT1
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#4)
Holz arbeitet nun mal immer. Wie kernoel schon geschrieben hat, unterschiedlich stark. Lebe damit.

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#5)
Sorry, aber ich verstehe es immer noch nicht so ganz. Dass Holz arbeitet, ist mir schon klar. Aber  selbst mit der Erklärung, dass es in axialer Richtung - also längs - weniger quillt als in radialer/tangentialer Richtung - also in der Breite -, erklärt sich daraus für mich noch immer nicht, wie es zu diesem Ergebnis kommen kann? Wenn sich hier in erster Linie die radiale/tangentiale Ausdehnung bemerkbar macht, dann betrifft  das ja auch die gesamte Breite des Bretts bzw. alle Bretter gleichermaßen. Dann dürfte es ja auch wieder nicht zu solchen konischen Fugen kommen, oder? Und wenn sich hier mehrheitlich die axiale Ausdehnungen bemerkbar macht, dann müssten die Fugen innen aufklaffen, nicht außen - oder?

zitat..
P**** schrieb: Holz arbeitet nun mal immer. Wie kernoel schon geschrieben hat, unterschiedlich stark. Lebe damit.


So, wie es jetzt ist, kann ich nicht (dauerhaft) damit leben. Es schaut hässlich aus, an den Spitzen bleibt man leicht hängen, verletzt sich, ruiniert diese mit der Zeit etc. Noch blöder ist es dann mit ebenfalls auf Gehrung geschnitten Alu-Profilen. Wenn bei diesen ein Spalt aufklafft, schneidet man sich blödesten Fall sogar. Für mich gibt es also nur zwei Möglichkeiten:

A) Die Gehrungen so fixieren, dass sich die Fugen nicht mehr öffnen können. > Wie?
B) Den Handlauf gegen einen ohne Gehrungen austauschen. 

Ersteres wäre mir halt optisch deutlich lieber. Hinzu kommt, dass gerade ein zweites Hochbeet dieser Art am entstehen ist. Da würde ich den Handlauf gerne gleich so machen, dass es passt.

1
  •  Landei
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#6)
Hallo MissT,

Kommt jetzt drauf an welches Tischlerwerkzeug du hast... Ich schlage vor:
Gehrung nachschneiden und Schlitze für Flachdübel (Fischerl wie bts schreibt) fräsen, das Ganze verleimen und unter spannung (rundum) ein paar Stunden ruhen lassen.

Zusätzlich könntes du auf der Unterseite über die Gehrungs-Ecken Flacheisen anschrauben die das "Aufgehen" so gut es geht verhindern sollten.

1
  •  peterT1
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#7)
Variante B, alles andere ist Murks. 

1
  •  kernoel
  •   Silber-Award
29.11.2019  (#8)

zitat..
MissT schrieb: Und wenn sich hier mehrheitlich die axiale Ausdehnungen bemerkbar macht, dann müssten die Fugen innen aufklaffen, nicht außen - oder?

 Wenn es so ausschaut wie bei Dir, die Gehrung also außen aufgeht, dann hat das Holz Feuchtigkeit gezogen, sich ausgedehnt. Wenn es austrocknet, geht die Gehrung innen auf. 
Axial arbeitet das Holz bis zu 0,3 %, radial bis zu 10 %. Wenn das Brettl also 10 cm breit ist, dann kann es um bis zu einem Zentimeter breiter werden. In der Länge ändert es sich im Bereich der Gehrung aber nur um 3 mm - und schon hat die Gehrung keine 45° mehr. Die Sache mit den Lamellos/Flachdübeln wird mMn. nicht halten, Holz hat zu viel Kraft. Mir verdreht es mit meiner Massivholzarbeitsplatte die ganze Küche von Sommer zum Winter und umgekehrt (sehr große, L-förmige Kochinsel, am Eck auf Gehrung und mit eingebohrten Gehrungsverbindern zusammen gehalten). 


1
  •  Ge0rg_
  •   Bronze-Award
29.11.2019  (#9)

zitat..
Landei88 schrieb: Kommt jetzt drauf an welches Tischlerwerkzeug du hast... Ich schlage vor: Gehrung nachschneiden und Schlitze für Flachdübel (Fischerl wie bts schreibt) fräsen, das Ganze verleimen und unter spannung (rundum) ein paar Stunden ruhen lassen. Zusätzlich könntes du auf der Unterseite über die Gehrungs-Ecken Flacheisen anschrauben die das "Aufgehen" so gut es geht verhindern sollten.


Bin zwar kein Experte auf dem Gebiet aber ich könnt mir durchaus vorstellen, dass wenn das ganze mit "Gewalt" an der Bewegung gehindert wird, das Holz früher oder später reißt oder sich zumindest an anderen Stellen verzieht.

zitat..
MissT schrieb: Sorry, aber ich verstehe es immer noch nicht so ganz. Dass Holz arbeitet, ist mir schon klar. Aber selbst mit der Erklärung, dass es in axialer Richtung - also längs - weniger quillt als in radialer/tangentialer Richtung - also in der Breite -, erklärt sich daraus für mich noch immer nicht, wie es zu diesem Ergebnis kommen kann

 Das wird daran liegen, dass Holz trotzdem nicht gleichmäßig arbeitet aufgrund von z.B. Ästen im Holz


1
  •  Innuendo
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#10)

Woran liegt das? Holz :)
Wie kann ich das am besten lösen? Schattenfuge bei Gehrungen oder Verblender.

1
  •  Landei
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#11)
Man könnte auch das Holz imprägnieren. Das müsste halt vorher passieren. Zuerst trocknen natürlich.

1
  •  peterT1
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#12)
@Landei88:
Was hilft dir die Imprägnierung?
Eine KDI Imprägnierung ändert so gut wie nix am Quell- und Schwindverhalten des Holzes. Pilzbefall und so wird verringert, sonst aber schon nix.

1
  •  Landei
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#13)
Der Gedanke war das Holz so gut wie möglich gegen äußere Einflüsse zu versiegeln.
Ich kenns nur von meinen Eltern. Mein Vater hat viele Hochbeete gebaut, u.a. mit einem Handlauf wie MissT es hat. Mir wäre nicht bekannt dass da irgendwas quillt oder schwindet.

1
  •  purrtastic
29.11.2019  (#14)
Das ist nunmal so mit Vollholz. Habe das auch auf die harte Tour lernen müssen (habe einen Wurmkomposter naiv aus Vollholz gebaut, und mich dann gewundert, warum der auf den halben Millimeter genau gearbeiterter Kasten und mühsam exakt geschliffenen nach einer Woche Feuchtigkeit drinnen ganz anders aussieht inkl. großen Riss auf der Seite). 

Zu wie die Bewegung Zustande kommt, kommt darauf an, wo die Feuchtigkeit herkommt, hier vermute ich, dass die Innenseite feuchter war als die Außenseite, deswegen dehnt diese sich stärker aus.

Nächstes mal Sperrholz verwenden, das bleibt viel Formstabiler. Oder halt wie Ikea MDF mit einer Funier drauf. Nur ist MDF halt nicht so lustig zu bearbeiten... Bin auch der naiven Vorstellung erlegen, das man mit Vollholz einfach was gutes macht mit hoher Qualität... wo andere Formen vielleicht doch besser gewesen wären.

1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#15)
ich denke es liegt an der holzqualität. vergleichsweise günstige bretter haben liegende jahresringe, was unregelmäßiges schwindverhalten erzeugt. besser riftware (stehende jahresringe) verwenden.

1
  •  MissT
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#16)

zitat..
Innuendo schrieb:
Wie kann ich das am besten lösen? Schattenfuge bei Gehrungen oder Verblender.

Wie breit würdest Du die Schattenfuge machen? In welcher Form würdest Du verblenden?


1
  •  peterT1
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#17)


2019/20191129709313.jpg
Vorschlag: Ich würde nur die Ecken "einschneiden", dann kann man sich nicht mehr aufspießen. Dann ist es auch egal ob es innen oder außen wieder aufgeht.

1
  •  Innuendo
  •   Gold-Award
29.11.2019  (#18)

zitat..
MissT schrieb: Wie breit würdest Du die Schattenfuge machen? In welcher Form würdest Du verblenden?

3-5mm. Hab so auch die ganze Fassade und Terrasse gestaltet. Verblenden mittels bleche wie z.b Ortgangprofile, nur halt mit Langlöcher bzw. nicht auf beiden Seiten fix verbunden damit das System arbeiten kann oder du findest einen passenden Eckbeschlag.

1
  •  kernoel
  •   Silber-Award
29.11.2019  (#19)

zitat..
purrtastic schrieb: Nächstes mal Sperrholz verwenden, das bleibt viel Formstabiler. Oder halt wie Ikea MDF mit einer Funier drauf. Nur ist MDF halt nicht so lustig zu bearbeiten... Bin auch der naiven Vorstellung erlegen, das man mit Vollholz einfach was gutes macht mit hoher Qualität... wo andere Formen vielleicht doch besser gewesen wären.

 Nana, das passt schon, die Qualität IST hoch - nur muss man einfach wissen, dass Holz arbeitet. Das mindert die Qualität nicht. MDF mit Furnier kann man im Außenbereich natürlich vergessen.


1
  •  MissT
  •   Gold-Award
30.11.2019  (#20)
Ein anderer Lösungsansatz: Zu welcher Jahreszeit sollte frei bewittertes Holz am stärksten mit Feuchtigkeit gesättigt sein? Wenn ich das abwarten und dann die Gehrungen nacharbeite, dann sollten sich diese in weiterer Folge eher nur mehr innen öffnen, oder?

1
  •  purrtastic
30.11.2019  (#21)

zitat..
MissT schrieb: Ein anderer Lösungsansatz: Zu welcher Jahreszeit sollte frei bewittertes Holz am stärksten mit Feuchtigkeit gesättigt sein? Wenn ich das abwarten und dann die Gehrungen nacharbeite, dann sollten sich diese in weiterer Folge eher nur mehr innen öffnen, oder?

Ich würde vermuten, nach der Schneeschmelze? Sehe ich auch so, wenn du sie im max. feuchten Zustand innen nach schleifst, so dass sie sich nicht mehr auseinander drücken, der Spalt halt eher im Sommer größer wird. Wie und wo genau, hängt wohl davon ab, wo es befestigt ist und in welche Richtung es dehnt.

Mit einer Schattenfuge sollte es halt nicht so störend wirken.

Ich vermute, das ist wohl der Grund warum diese 45° Gehrungen abseits von Bilderrahmen bei eigentlich nicht so beliebt sind.


1
 1  2 

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.


next