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Ähem, ja bitte, war das nicht schon immer so? Es kann nicht jede/r Arzt oder Raketenwissenschaftler werden. Da gibt es eben intellektuelle Grenzen. Deine Ansichten sind sehr strange ... |
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Es gibt genügend Sozialwissenschaftliche Studien in Österreich zur Durchlässigkeit der Gesellschaft. Trotz der ganzen Möglichkeiten ist diese in Österreich extrem schlecht. Bildung und Einkommensklassen werden in der breiten Masse immer noch faktisch vererbt. Am Spruch aufsteigende Kinder aus der Arbeiterklasse werden Lehrer oder Krankenschwester, aufsteigende Akademikerkinder Anwalt oder Arzt, ist viel drann. Bildungs- und Erwerbskategorien zeigen da interessante Muster. Allerdings sinkt nun das Arbeitskräftepotential, wodurch hier einiges in Bewegung gerät. Der Staat hat das System durchlässig gestaltet. Kinder aus unterschiedlichem Haus haben aber weiterhin komplett unterschiedliche Startchancen. Unterschiedliches Wissen und Unterstützung von zu Hause. Bei gleichem Fleiß und Intellekt!! Alleine schon der Unterschied, dass viele Kinder und Jugendliche keine ruhige Lernumgebung haben. Keinen finanziellen Hintergrund um die Kosten einer längeren Ausbildung finanzieren zu können. Kein Geld um mal ein paar verpatzte Prüfungen, ein paar mal krank sein finanziell übertauchen zu können. Es gibt viele da liegt es an Faulheit und und ... allerdings in der breiten Masse liegt es nicht daran. Glück und der Familiäre Background spielen in Österreich eine unglaublich große Rolle. 5 |
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Richtig. Und darüber hinaus: Faulheit ist nicht nur etwas Negatives. Ohne Faulheit hätten wir wahrscheinlich nie das Rad (un unzählige andere Erleichterungen der Arbeit) erfunden... 😅 Und aktuell wäre Faulheit auch recht gut für den Klimaschutz. Ich persönlich bin auch faul. Aber halt mehr in Bezug auf Freizeitunternehmungen und Haushalt als bei der Arbeit. 😆 |
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Schön wärs. Die Realität ist leider anders. Bildung und Wohlstand wird immer noch überwiegend vererbt. |
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Dann bin ich da wohl die Ausnahme. |
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Nicht die Ausnahme, aber auch nicht die Regel 🙃 |
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im Sinne von in der breiten Masse, dann ja. |
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Ich wäre sehr vorsichtig mit solchen Sprüchen, da hier wirklich sehr viele Faktoren wichtige Rollen spielen. Ich denke mir, dass die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg in der Einstellung der Eltern der Bildung gegenüber liegt. Mein Bruder arbeitet in einer Fabrik als einfache Arbeiter, seine Frau als Putzfrau. Seine Tocher ist mit 26 Jahre Anwältin geworden und sein Sohn mit 24 gerade sein Informatikstudium in München erfolgreich abgeschlossen. Aber es stimmt, solche Erfolgsgeschichten sind immer noch eher Ausnahmen als wie Regel |
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https://www.nfs-netfonds.de/blog/details/reichtum-kommt-durch-vererbung/ https://ooe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/verteilungsgerechtigkeit/vermoegen/Reichtum_wird_vererbt.html https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/arbeitundsoziales/bildung/AK-Chancen-Index/Bildungsgerechtigkeit_in_Zahlen.html |
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@paso in der breiten Gesellschaft stimmt es weiterhin, dass Österreich im Bereich Bildungsgerechtigkeit und sozialem Aufstieg weiterhin ein hochproblematisches Land ist. Die Ausnahmen ändern nichts an diesem Befund. Gleichzeitig ist Österreich ein Land wie kein zweites, in dem der Staat vom "System" her mittlerweile Strukturen aufgebaut hat um das aufzubrechen. Soziale Hintergründe zu ändern ist halt etwas langfristiges. Der Weg stimmt aber. |
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Und damit haben die Kinder eben schon einigen etwas voraus. Beide Eltern einen geregelten Tagesablauf und einen fixen Job. Dazu noch eine lernfördernde Umgebung für die Kinder. |
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Ist bei mir auch so. Ich war der erste aus meiner großen Familie, der ein Studium abgeschlossen hat. Das Haus haben wir ohne Erbe und ohne irgendeine andere Zuwendungen finanziert. Und trotzdem: wir sind definitiv die Ausnahme! Bildung wird zum allergrößten Teil vererbt, das ist Fakt. Unser Kind wird z.B. schon einen enormen Startvorteil haben wegen UNSERER Leistungen, nicht wegen seiner. Und das ist eigentlich extrem unfair. |
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Ach kommt in unserem Land kann es ja wirklich ein jeder mit Fleiß und Ehrgeiz schaffen... Ich komme auch aus einer Arbeiterfamilie, bin wegen Faulheit mit 15 Lernen gegangen statt die HTL weiter zu machen (hat bei mir aber den Aha Effekt geweckt), mit 18 gleich neben dem Job wieder abend HTL, dann berufsbegleitend studiert und mit 27 war ich auch Dipl.Ing (oft früher als meine Freunde die oft mit 30 noch nicht mal Bsc. waren aber nie gearbeitet haben) und nun bin ich mit 34 Abteilungsleiter beim größten Stahlhersteller in Österreich. Bin sicher nicht der gscheiteste aber war/bin immer Ehrgeizig (beim Sport zu übertrieben sogar😂) |
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Und nochmal: darum ging es den Vorrednern ja gar nicht. Der Punkt ist, dass Das hier schon mehr Vorteil ist, als andere je haben werden. Allein, dass deine Eltern gearbeitet haben und die vorgelebt haben, fleissig zu sein, ist ein Vorteil den Andere nicht haben. Allein brauchbare Eltern zu haben, die einen halbwegs vernünftig erziehen, ist ein Vorteil, den andere nicht haben. Usw. Es gibt unzählige Vorteile, welche andere nicht haben, wurden eh schon aufgezählt. Und für KEINEN EINZIGEN dieser Vorteile hast du etwas geleistet. Du hattest nur Glück bei der Geburtslotterie, weiter nichts. Das ist halt so. Muss man akteptieren und entsprechend berücksichtigen bei den Sachen, die man so raushaut an Meinung |
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Wir sind hier halt in einer Bubble, in der vermutlich der Großteil aller Anwesenden sozial privelegiert sind. Aus dieser Position heraus ist es natürlich leicht zu behaupten, dass eh alles möglich und machbar ist. Theoretisch mag das ja stimmen und auf Einzelfälle ja auch zutreffen - auch in diesem Forum. Wenn man die Wahrscheinlichkeitsrechnung/Statistik jedoch mitreinnimmt schauts natürlich ganz anders aus. Wurde hier ja auch schon des Öfteren erwähnt. Man muss halt in der Lage sein über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, um zu sehen, welches Glück wir allein dadurch schon haben, in Österreich geboren/aufgewachsen zu sein. Wenn man dann auch noch halbwegse Eltern hat/hatte, die einem bestimmte Werte vorgelebt haben ist die Chance noch größer, zu den Privelegierten zu zählen. |
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Dennoch halt ich nix von diesem Gedanken, dass das eigene Zutun zum eigenen Glück vernachlässigbar ist. Das führt nur dazu, dass man dauernd neidet und sich selbst aus der Verantwortung zieht. Tatsache ist man kann in kaum einem anderen Land so leicht wie in Österreich auch aus schlechten Verhältnissen kommend etwas aus sich machen. Gibt genügend Länder in denen das weitaus schwieriger möglich ist bis sowieso unmöglich. Und ja es wird immer andere geben die bessere Startbedingungen haben ... Na und ? Ist deren Leben und nicht das eigene. Man muss mit dem was man selbst hat und daraus macht zufrieden werden. Und wenn man das geschafft hat darf man in meinen Augen auch stolz auf die eigene Leistung sein. 1 |
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Habe erst vor kurzem einen netten Spruch gehört: "Most successful people feel like a turtle on a fence post: They know they did not get there themselves." Sehe ich nicht so. Erstes ist das eigene Tun der einzige Hebel, den man hat. Nur weil Glück eine sehr große Rolle spielt, heißt das ja nicht, dass man gar keinen Einfluss mehr hat. Und zweitens führt es mMn eher dazu, dass erfolgreiche Leute weniger arrogant gegenüber weniger erfolgreichen Leuten sind. Was ich sehr wichtig finde. |
Das ist richtig. Aber man sollte halt nicht glauben, dass das Erreichte zu 90% an der eigenen Leistung liegt, wenn es vielleicht nur 20% waren... (Zahlen im individuellen Fall natürlich variabel...). Man ist ein angenehmerer Zeitgenosse, wenn man nicht glaubt, dass man alles rein der eigenen Leistung verdankt. ||
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Das ist eh klar, dass man selbst den Arsch hoch heben muss und sich reinhängen muss um etwas zu lernen und anzupacken um einen gewissen Wohlstand zu erreichen. Von nichts kommt nichts. Eine Anekdote um was es geht. Beim Wien Marathon gab es kurz eine Umstellung in der Zeitmessung. Bruttozeit also ab Startbeginn bis Ziellinie. Die in den hinteren Starträngen mussten da schon mal 1/4 bis 1/2h warten um überhaupt mal bei der Startlinie zu sein. Die Wartezeit zählt aber zur Gesamtzeit. Und so ist es im echten Leben. Im echten Leben zählt nicht die Chipzeit, also die Nettozeit von Startlinie bis Ziellinie. Es zählt die Bruttozeit. Um überhaupt mal auf der Startlinie anzukommen, müssen auch in Österreich bei gleichem Fleiß und Intellekt manche Kinder verdammt viel leisten. Dadurch, dass gerade mehr in Pension gehen wie nachkommen, gerät da gerade sehr vieles in Bewegung. Viele bisherige gläserne Decken stürzen gerade ein. |
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In Österreich wird Bildung stark vererbt, ja. Durchlässig ist das System aber schon. Ich kenne Etliche die stark aufgestiegen sind. Mein Mann zb. Seine Eltern sind beide Bergbauern. Sein Vater war neben dem Hof Fabrikarbeiter, die Mutter Putzfrau. Er selber hat dann Sozioökonomie studiert, ist Manager bei einer großen österreichischen Firma und verdient im Monat salopp drei Mal so viel wie seine Eltern. Dann der Sohn einer Bekannten. Sie war geschiedene Hausfrau mit psychischer Erkrankung. Er jetzt ebenfalls Manager mit sehr hohem Gehalt. Eine gute Freundin von mir: Mutter Verkäuferin, Vater einfacher Arbeiter bei der Öbb. Sie ist wie ich Molekularbiologin samt Doktorat. Mein Abteilungsleiter: Eltern betreiben ein kleines Gasthaus. Er ist Arzt, Uniprofessor und Abteilungsleiter. Mein direkter Vorgesetzter: beide Eltern ohne Job und drogenabhängig. Er jetzt Wissenschaftler am besten Weg zur Professur. Haben die mehr leisten müssen als ich, die aus einem Akademikerhaushalt gekommen ist ? Sicher. Aber ohne konstante Leistung hätte auch ich nicht Studium plus Doktorat geschafft. Was jenand leisten muß wird nie genau gleich sein. Wichtig ist, daß Leistungsanreize da sind, damit man auch gewillt ist Leistung zu bringen. Die sind in Österreich aktuell aus meiner Sicht nicht ausreichend. Also ja, wir müssen als Gesellschaft schon schauen, daß sich Leistung auszahlt. |
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na das würde mich jetzt aber interessieren wie das aussehen sollte deiner Meinung nach. Welche Anreize sind in Österreich denn nicht ausreichend? |
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Ein Bauerskind und ein Kind eines kleinen Wirtn... Auch wenn Landwirte und kleine Gastwirte oft belächelt werden, das sind Selbständige! Das hat 0 mit unteren sozialen Gruppen zu tun. 1 |
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