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Vorgehensweise EWP/Grabenkollektor

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  •  kabufzk
16.3.2016 - 5.12.2017
113 Antworten | 13 Autoren 113
113
Hallo!

Bin neu hier und habe mich bereits quer durch das Forum gelesen. Heute hab ich mich registriert um selbt ein paar Fragen zu stellen.

Bin gerade in der Planungsphase unseres EFH. Der Planer arbeitet gerade am Vorentwurf, also konkreten Plan oder Energieausweis kann ich euch noch nicht zeigen. Aber hier die wichtigsten Eckdaten:

* Niedrigenergiehaus mit 50er Ziegel
* HWB ca. 40 (geschätzt)
* 150 m² Wohnfläche auf zwei Stockwerken
* 70 m² Keller (beheizt)
* Garage (unbeheizt)
* viel Fensterfläche nach Süden
* 2500 m² Grund, unbepflanzt, komplett eben
* eher trockenes Erdreich, eine Mischung aus Schotter und Lehm
* Rohbau soll im Spätsommer/Herbst errichtet werden

Nach oberflächlicher Recherche war für mich rasch klar: Heizung & WW machen wir mit einer LWP LWP [Luftwärmepumpe]

Je mehr ich mich aber mit dem Thema beschäftige, desto sympathischer wird mir eine Sole-Wasser WPWP [Wärmepumpe]. Zuerst dachte ich an Tiefenbohrung, jedoch ist diese kostspielig und braucht zumindest 3 Monate Vorlaufzeit für eine Genehmigung. Ich verfolge hier schon länger die Threads über Grabenkollektoren und ich glaube hier eine optimale Variante gefunden zu haben.

Nun habe ich ein paar Fragen zur Planung. Wie würdet ihr die Sache angehen? Ich will mich erst auf den Weg zum Installateur machen, wenn ich genau weiß was ich will.

* Wie schätzt ihr grob die benötigte Leistung der WPWP [Wärmepumpe] ein (wenn ich Heizung und Warmwasser damit machen möchte)?
* Wie dimensioniere ich den Kollektor richtig?
* Den Kollektor sollte ich wohl schon vor dem Rohbau machen?
* kennt jemand vielleicht im Großraum Klagenfurt einen Installateur, der sich damit auskennt (soll ja nicht so einfach zu finden sein)?

Bin für jeden Tipp dankbar!

  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.3.2017  (#81)
super martin!!!
gratulation

zitat..
kabufzk schrieb: großer Bagger UND guter Fahrer (hat in meinem Fall in 2,5 Stunden 75m Graben ausgehoben). Der Fahrer hatte ein paar gute Ideen, hat z.B. lehmiges Material ohne Steine zur Seite gelegt und dann damit zuerst verfüllt...

ich hatte Bedenken mit der Handhabung der Rolle, bzw. dass wir was falsch machen. Nach einigen Metern hatten wir (drei Personen) dann aber den Dreh herausen. Zwei vorne mit der Rolle, ich hinten die Slinkies dimensionieren. Wir haben immer nur eine Schleife nach der anderen gemacht...
...Haben ca. 1 Stunde pro Bund gebraucht...


zitat..
kabufzk schrieb: Wie habt ihr das in der Baugrube bis zum Kabelschutzschlauch gemacht? Die Solerohre direkt auf den Boden gelegt?

ideal gehören sie auseinander unten an die böschungswand gelegt.
ca. 40-80cm abstand, so wie im gerade verlegten anbindungsgraben...

fixieren kann man sie mit kleinen holzpflöcken als schutz gegen abrutschen beim verfüllen.

zitat..
kabufzk schrieb: bzw. was für ein Material habt ihr draufgetan bevor mit Schotter verfüllt wird?

meist ist das verfüllen mit schotter der falsche weg.
man holt sich so unmengen wasser in die baugrube. besser mit aushubmaterial verfüllen.

baufirmen stehen auf rollschotter weil sie damit keine arbeit haben: reinkippen und fertig.

aushubmaterial muß lageweise verdichtet werden, je nach dem wie oben weitergebaut wird...

hatte letzte woche eine seriöse baufirma, die hat von sich aus gesagt sie müssen mit aushubmaterial (lehm) hinterfüllen, weil sonst zuviel wasser den keller belastet.

so wurde es als kompromiß bei hannes gemacht...


2016/20160307351085.JPG

2016/20160307287029.JPG

2016/20160307691813.JPG

2016/20160307107921.JPG

1
  •  kabufzk
8.4.2017  (#82)
Hallo!

Was sagt ihr zu folgender Überlegung:

Im Energieausweis (siehe weiter hinten im Faden) komme ich auf einen HWB von 33. Darin wurde der Ziegel der Außenwand mit einem U-Wert von 0,16 angenommen. Bis jetzt hatte ich geplant den Wienerberger Porotherm 50 H.i zu verwenden. Ich hätte allerdings auch die Möglichkeit stattdessen den Porotherm 50 W.i zu verwenden (mit Steinwolle gefüllt), der hat einen U-Wert von 0,12. Der Aufpreis beträgt ca. EUR 2600.

Mit der KNV-Wärmepumpe liege ich irgendwo zwischen der 1155-06 und der 1155-12. Arne meint die kleinere geht sich aus, der Installateur will lieber die große. Die Preisfrage ist jetzt ob sich mit dem besseren Ziegel die kleinere augeht? Die würde auch um EUR 1000 weniger kosten. Somit wäre der Aufpreis zum besseren Ziegel nur mehr EUR 1600. Und damit verbunden geringere Heizkosten...

Was sagt ihr dazu?

LG

1
  •  Microft
  •   Bronze-Award
9.4.2017  (#83)
also bei wird es der 50er W.I und die kleine 1155er.emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.4.2017  (#84)
würde ich unbedingt machen. hat abgesehen von 25% weniger wärmeverlust durch die wand und entschärfter laibungsthematik und entschärftem putzthema weitere vorteile: der ungefüllte 50-er hat die hauchdünnen bröselstege und ist schwer zu bedübeln. der gefüllte hat wenige aber massive stege und ist mechanisch viel besser...

1
  •  kabufzk
11.4.2017  (#85)
Hi Arne!

Wenn es deine Zeit erlaubt: wie würde denn deine Analyse der Heizlast von Seite 4 mit einem U-Wert der Außenwand von 0,12 aussehen? Habe den INstallateur mal damit konfrontiert, Antwort steht noch aus ...

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  •  brink
  •   Gold-Award
11.4.2017  (#86)

zitat..
kabufzk schrieb: Heizlast von Seite 4 mit einem U-Wert der Außenwand von 0,12 aussehen


um ca. 0,35 kw niedrigere heizlast.

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  •  kabufzk
11.4.2017  (#87)
danke

1
  •  kabufzk
25.4.2017  (#88)
Hallo Leute!

Habe jetzt einen aktualisierten EA EA [Energieausweis] bekommen, in dem der bessere Ziegel bzw. bessere Werte beim XPS berücksichtigt sind:


2017/20170425220767.jpg

2017/201704251304.jpg

2017/20170425867197.jpg

Heizlast laut EA EA [Energieausweis] 9,1 kw. Wenn ich jetzt Arnes Methode von Seite 4 im Faden zur Berechnung heranziehe, dann komme ich auf

(Heizwärmebedarf Qh + Annahme Warmwasser)/2.400 Vollaststunden
(13.079 + 3.000)/2.400 = 6,70 kW

In diesem Fall würde alles für die 1155-6 sprechen. Mit dem Puffer der unrealistisch hohen Lüftungswärmeverluste sollte es noch besser aussehen. Das gesamte Haus ist im EA EA [Energieausweis] allerdings mit 20 Grad angenommen (inkl. Keller). In Wirklichkeit werden es je nach Raum 20-23 Grad werden, der Keller soll max. 18 Grad bekommen, wenn es Eng werden sollte gerne auch weniger.

Der Installateur traut sich noch nicht ganz, aber ist in Arbeit emoji

Der Ersteller des Energieausweises sieht die tatsächliche Heizlast wie folgt:

"3.000 kWh für den Warmwasserbedarf sind knapp kalkuliert, üblicherweise wird mit 2,5 bis 3 kWh pro Person und Tag gerechnet. Hinsichtlich der Volllaststunden gehen die Meinungen auseinander – eine Bandbreite von 2.000 bis 2.400 Volllaststunden kann angenommen werden.
Mit einem Mittelwert von 2.200 Stunden und 4.000 kWh für Warmwasser kommt man auf eine erforderliche Leistung von 7,76 kW…."

WW-Speicher soll übrigens 300 Liter werden, falls relevant.

Wie beurteilt ihr die Sache? Würde echt gerne bei der kleinen bleiben...

Grüße,

1
  •  brink
  •   Gold-Award
26.4.2017  (#89)
die kleine kann 7,5kw. im extremfall wird sie ausreichen. im normalfall perfekt zum haus passen, da zu 50% ausgelastet sein, d.h. in der heizsaison wegen der modulierung durchlaufen. optimal. emoji

mittlerer u-wert 0,19 .. schaut schon sehr gut aus emoji

1
  •  kabufzk
26.4.2017  (#90)
das klingt ja super emoji
Also du meinst, dass die Pumpe im Extremfall OHNE Heizstab die erforderliche Leistung bringen kann?

Wieso ist die Pumpe eingentlich nicht ab Werk auf 7,5 kW entsperrt wenn sie das doch kann? Hat das Entsperren Einfluss auf Garantie oder Lebensdauer?

Zusätzlich hat die Pumpe ja auch einen 6,5 kW Heizstab wie ich gelesen habe. Springt der jetzt automatisch ein wenn die Leistung nicht reicht, oder muss man den extra aktivieren?

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  •  ap99
  •   Gold-Award
26.4.2017  (#91)
Transmission 157,84 [W/K] * 35 K (21,5 durchschn.Raumtemp) = 5,5 kW (worstcase)
Lüftungswärmeverlust ... ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ca. 2 kW
(kommt auf euer Lüftungsverhalten an ... mit Dauerkippen gehts nicht!)

--> ohne Berücksichtigung der solaren und inneren Gewinne (=Reserve).
Grundrisse und Lage des Gebäudes (Verschattung?) kenne ich nicht, daher mußt du selber einschätzen, ob du solare Gewinne ernten wirst.

1
  •  brink
  •   Gold-Award
26.4.2017  (#92)

zitat..
kabufzk schrieb: Wieso ist die Pumpe eingentlich nicht ab Werk auf 7,5 kW entsperrt wenn sie das doch kann?


Weil "das system" auf 6kw dimensioniert ist. Es ändern sich die kurven für die wärmeabgabe ab 6kw. Also hochtemperaturheizung wird ab 6kw weit schlechter. Für fbh hats keine auswirkung, funktioniert bei 7,5 wie bei 6.
Verdichter wird auch lauter bei "überleistung".
Höhere verdichterbelastung geht sicher in der einen oder anderen weise auf die lebensdauer. In der "überlast" wirst die wp aber kaum haben.

zitat..
kabufzk schrieb: Zusätzlich hat die Pumpe ja auch einen 6,5 kW Heizstab wie ich gelesen habe. Springt der jetzt automatisch ein wenn die Leistung nicht reicht, oder muss man den extra aktivieren?


Das kannst du einstellen.

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  •  kabufzk
26.4.2017  (#93)
Danke für eure Hinweise!

zitat..
ap99 schrieb: Transmission 157,84 [W/K] * 35 K (21,5 durchschn.Raumtemp) = 5,5 kW (worstcase)
Lüftungswärmeverlust ... ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ca. 2 kW
(kommt auf euer Lüftungsverhalten an ... mit Dauerkippen gehts nicht!)


Muss ich die 2 kW jetzt noch zu den 5,5 addieren?

zitat..
ap99 schrieb: Grundrisse und Lage des Gebäudes (Verschattung?) kenne ich nicht, daher mußt du selber einschätzen, ob du solare Gewinne ernten wirst.


Wenn's nicht gerade Nebel gibt, sollte einiges zu holen sein. Große Fensterflächen Richtung Süden, nix unmittelbar vor der Nase (abgesehen von den Erdhäufen momentan emoji). Sonne verschwindet im Dezember/Jänner gegen 15 Uhr hinterm nächsten Berg.

1
  •  ap99
  •   Gold-Award
26.4.2017  (#94)

zitat..
kabufzk schrieb: Muss ich die 2 kW jetzt noch zu den 5,5 addieren?


ja --> wären bei normalem Lüftungsverhalten max. 7,5 kW (ohne Berücksichtigung solarer und innerer Gewinne) ... habe ca die selben Werte wie du und nimm die kleine (allerdings mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung])

zitat..
kabufzk schrieb: Wenn's nicht gerade Nebel gibt, sollte einiges zu holen sein. Große Fensterflächen Richtung Süden, nix unmittelbar vor der Nase


Hört sich gut an :)

1
  •  kabufzk
3.5.2017  (#95)
Blöde Frage: brauche ich eigentlich einen Außentemperatur-Sensor für die WPWP [Wärmepumpe] zur Regelung? Sole-Ein bzw. -Aus wird ja die WPWP [Wärmepumpe] selbst merken, aber Außentemperatur??

Wo bringe ich den am besten an? WPWP [Wärmepumpe] kommt in den Technikraum (nordseitig) in den Keller.

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  •  Richard3007
3.5.2017  (#96)

zitat..
ap99 schrieb: ja --> wären bei normalem Lüftungsverhalten max. 7,5 kW (ohne Berücksichtigung solarer und innerer Gewinne)


Nur das man das normale Lüftungsverhalten laut Datenblatt nicht erreicht. Somit wäre man mit der Heizlast wieder etwas weiter unten.

zitat..
ap99 schrieb: habe ca die selben Werte wie du und nimm die kleine (allerdings mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung])


Ich würde auch ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] die kleinere nehmen. Mit diesem strengen Jahrhundert Januar ist die WPWP [Wärmepumpe] 20% unter der berechneten EA EA [Energieausweis] Leistung geblieben.

Du darfst nicht vergessen 6 KW bei 0° Sole ein, du wirst vermutlich wie die meisten zwischen 0 und 3° im Januar liegen. 3° Sole ein sind in etwa 7,5% höhere Leistung und eigentlich 6,45KW.

zitat..
kabufzk schrieb: brauche ich eigentlich einen Außentemperatur-Sensor für die WPWP [Wärmepumpe] zur Regelung?


Ist im Lieferumfang der 1155 ohnehin enthalten zumindest die Fühler selbst. Aber ja du musst den Fühler nach außen führen.


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  •  Richard3007
3.5.2017  (#97)

zitat..
kabufzk schrieb: Wo bringe ich den am besten an?


Außenfühler am besten so Ausrichten damit er auch die Morgensonne abbekommt. Ich habe Ihn auf der Nordseite, das hat die Folge das er keine Sonne abbekommt, und ich daher noch ein paar Stunden umsonst heize, obwohl die Sonne schon mein Haus heizt.

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  •  Hannes17
  •   Silber-Award
3.5.2017  (#98)
Du wirst schon einen Außenfühler brauchen. Damit die WPWP [Wärmepumpe] weiß, wann sie heizen soll.
Normal kommt Einer an die Nordfassade des Hauses und eventuell noch ein Zweiter an die Ostseite.

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  •  kabufzk
3.5.2017  (#99)

zitat..
Richard3007 schrieb: Außenfühler am besten so Ausrichten damit er auch die Morgensonne abbekommt. Ich habe Ihn auf der Nordseite, das hat die Folge das er keine Sonne abbekommt, und ich daher noch ein paar Stunden umsonst heize, obwohl die Sonne schon mein Haus heizt.


Das heißt geeignet wäre z.B. die ostseitige Fassade? Was für ein Kabel muss ich da einziehen, bzw. gibt's da eine maximale Länge?

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  •  brink
  •   Gold-Award
3.5.2017  (#100)
normalerweise wird die hiezkurve nach dem aussenfühler eingestellt.
wenn du nur nach der innentemp heizen möchtest, wirst einen simplen widerstand statt aussenfühler anschließen und den innentempfühler (optional) anschließen und aktivieren.
da gibt's tausend möglichkeiten.

jedenfalls ist der aussenfühler empfehlenswert.
ich habe meinen an der nordfassade. das haus ist jedoch 15° nach westen gedreht, bekommt also von der morgensonne mehr ab. wobei, wenn zu dieser jahreszeit die sonne scheint, heize ich durchgehend nicht mehr, die solaren erträge reichen schon aus.

hier der effekt der sonne von heute:

2017/20170503936424.jpg

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  •  ap99
  •   Gold-Award
3.5.2017  (#101)

zitat..
Richard3007 schrieb: Nur das man das normale Lüftungsverhalten laut Datenblatt nicht erreicht. Somit wäre man mit der Heizlast wieder etwas weiter unten.


Ich betone das "normale" Lüftungsverhalten deshalb, weil es auch Dauerkipper wie maack (Schlafzimmer) gibt. Da sind die Lüftungswärmeverluste nicht unerheblich.
... ansonsten bin ich ganz bei dir.

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