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Kühlung über Sommerbypass funktioniert nicht kurzfristig - Bitte nicht zu vergessen, dass man bei einem Haus nicht (nur) die Luft abkühlen muss, sondern die oberflächliche Speichermasse inkl. Einrichtung des gesamten Wohnbereichs. Auch ein Leichtbaugebäude hat eine Speichermasse von mindestens 20.000 kg. Um diese Masse um 1°K abzukühlen benötigt es mit einer angenommenen Wärmekapazität von 1 kJ/(kg.K) (= 0,28 Wh/(kg.K)) ca. 5,6 kWh.
Um die Raumoberflächen innerhalb von 12 Stunden um 1° abzukühlen, benötige ich Luft, die mindestens 5-10 K kühler ist, als die Speichermasse und eine oberflächliche Luftströmung, damit der erforderliche Wärmeübergang gegeben ist. Eine Wohnraumlüftung arbeitet aber mit einem so geringen Luftvolumenstrom, dass keine erhöhte Luftströmung im Raum entsteht (was aus Komfortgründen im Winter ja so gewünscht ist). Nehmen wir an, ich könnte eine Temperaturdifferenz der Luft von 5 K voll ausnutzen, dann benötige ich etwa 3300 m³ Luft. Bei einer Lüftungsdauer über Nacht von 12 h sind das 275 m³/h. Das wäre nur unter der Annahme, dass die Lufttemperatur immer 5°C niedriger liegt, als die Oberflächentemperatur und ein guter Wärmeübergang durch Luftströmung gegeben ist. In der Realität müsste man überschlägig mehr als die doppelte Luftmenge bewegen. Luftmengen über 200 m³/h lassen sich jedoch bei einer Dimensionierung nach dem hygienischen Bedarf nicht mehr leise bewegen. Eine Abkühlung eines Leichtbaus von 1°K nur über einen Sommerbypass benötigt daher mindestens 1-2 kühle Tage, d.h. funktioniert nicht über Nacht. Bei schwerer Bauweise nochmals entsprechend länger. @bts das Problem liegt gerade darin, dass ich die Kühlung im Regelfall nur dann benötige, wenn es draußen wärmer ist, als innen. Wenn die Außentemperatur niedriger ist, kann ich durch 1-2 Stunden Fensterlüftung den gleichen oder besseren Effekt erzielen, als wenn ich den halben Tag mit der Wohnraumlüftung und geöffnetem Bypass lüfte. Jemand hat geschrieben, dass der steigende Druckverlust des Filters den Luftvolumenstrom reduziert. Das ist bei Geräten mit Konstantvolumenstromregelung, die seit einigen Jahren Standard sind, nicht der Fall. 1 |
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Damit die Rechnung aufgeht, müsstest du aber die gesamte Luftmenge im Schlafzimmer einbringen, oder täusche ich mich? |
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@leitwolf: Schnelles Kühlen im Sinne einer Klima-Anlage ist es nicht und braucht es im trägen Massiv-Haus auch nicht zu sein. Aber in einer Hitzeperiode, wo das Haus täglich ein kleines Stück wärmer wird, ist viel getan, wenn man _jede_ Nacht auch nur 0.5 K wieder rauslüften kann. Das Wesentliche dabei ist, daß die dafür geeigneten Zeitintervalle automatisch genützt werden. Mit Fensterlüftung ginge mehr Volumen, aber ich will in der Nacht im Stadtgebiet keine Fenster offen haben: Lärm, Pollen, Feinstaub, Sicherheit, Unwetter...
Konstantvolumenstromregelung ist nett, das hat aber die besprochene Zehnder/Wernig nicht. War mir aber beim Kauf egal, weil ich absichtlich mit stark überdimensionierten Taschenfiltern arbeite (287/287/600 x 6T). Die kosten die Hälfte und der Druckverlust wird minimal sein. @Tschaensky: Sorry, ich meinte die 3.6 kWh fürs ganze Haus, nicht nur fürs Schlafzimmer. |
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Kühlung - Eine anständige kühlung geht m.M.n nur mit einer Split Klimaanlage. Löst so manche lufttechnische Probleme. Ich nutze meine auch im Frühling und Herbst zum heizen, billiger als alles andere zu diesen Zeitpunkt und vor allem die Wärme kommt sehr schnell.
Für intessierte: http://www.klimateur.at |