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Erdwärme sinnvoll?

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  •  coisarica
14.1.2011 - 11.1.2012
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Hallo.

Seit ich von der Nutzung von Erdwärme wußte, war diese auch immer mein bevorzugtes Heizkonzept. Jetzt stelle ich mir jedoch nach und nach die Frage ob diese überhaupt (ökonomisch) sinnvoll ist.
Die Herstellkosten sind speziell bei Tiefenbohrung sehr hoch. Die Ersparnis der Heizkosten sind gerade bei gedämmten EFHs (Neubau)in absoluten Beträgen relativ gering. Zudem muß die Heizung ja perfekt ausgelet werden, dh. die Einflussgrößen müssen auch genauestens bekannt sein und stellt somit auch ein gewisses Risiko dar.
Wäre da nicht eine Gasheizung aus heutiger Sicht sinvoller?

  •  viraghg
  •   Bronze-Award
14.1.2011  (#1)
Du hast dir die Antwort selbst gegeben. - Heute ist Gas am billigsten. Gleich kommt der Aufschrei dass Gas von den Russen abgedreht wird. Ich habe mich für Gas entschieden, da:
1.) Installation (= Invest & evtl. Zinsen) billig
2.) Die laufenden Heizkosten wären mit Erdwärme im Jahr um 80.- niedriger, dagegen steht die höhere Investition.
3.) Wenn Gas teurer wird, werden andere Energieträger wie Strom auch teurer.
4.) Im Zweifel kann man in Zukunft die (billige) Therme rausschmeissen und eine in Zukunft ausgereifte Luft/Wasser WP WP [Wärmepumpe] installieren

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  •  sensai
  •   Bronze-Award
14.1.2011  (#2)
-die Frage, ob eine Gasheizung aus heutiger Sicht sinnvoller ist,
muss jeder für sich selbst beantworten.

Für mich persönlich:
Der Preisunterschied von einer WP WP [Wärmepumpe] zu einer Gastherme bis zur
Inbetriebnahme ist nicht gerade gewaltig, solange die Gasfirmen
diese hohen Anschlussgebühren verlangen.

Wenn man bei einer WP WP [Wärmepumpe] noch zusätzlich eine Photovoltaik für
die Deckung der Stromkosten installiert, dann ist der
Vergleich zur Gastherme in den laufenden Kosten bereits gewaltig.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#3)
@sensai - Mit Photovoltaik ist der Unterschied im Anschaffungspreis aber dann auch gewaltig.

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  •  salling15
14.1.2011  (#4)
Warum nicht eine Pelletsheizung? Da sind wir in Österreich doch ziemlich unabhängig vom Ausland (Öl und Gas)!
Und die Anschaffungskosten sind trotzdem ziemlich gleich zur Erdwärme, da ich nicht den ganzen Garten umgraben muss und ich folglich den Garten besser nutzen kann. (Gehe mal davon aus, dass ein anständiges Haus sowieso einen Keller hat!)


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#5)
Kontra Pellets:
-) Lagerraum notwendig.
-) Man muss sich um die Beschaffung des Brennstoffs kümmern.
-) Die Technik ist anfällig und im Vergleich sehr wartungsaufwändig.
-) Feinstaubschleuder.
-) Preisliche Entwicklung ebenso unvorhersehbar.

Ob sich eine Gasheizung lohnt entscheidet sich bei den Anschlusskosten. Und wie schon gesagt wurde, ist eine Gastherme schnell gegen eine Split-Luftwärmepumpe ausgetauscht. Da tut sich bezüglich Effizienz die nächsten Jahre sicher einiges. Solange Öl, Gas, Kohle und Uran in Kraftwerken verpulvert wird, macht eine Wärmepumpe ökologisch ohnehin keinen Sinn.
Oft ist die Gasheizung in Kombination mit einer thermischen Solaranlage ökologischer.

Ein sehr schöner Vergleich von Wärmepumpen zu Öl- und Gasheizungen bezüglich Schadstoffen findest du unter http://www.ktt-heizungen.at/oekologische-positionierung.html . Da sieht man auch dass Wärmepumpen durch Strom aus Kohlekraftwerken deutlich mehr Schwefeldioxid und Feinstaub produzieren, und das in Österreich, wo der meiste Strom aus Wasserkraft gewonnen wird! Die Problematik mit dem Atommüll als Schadstoff durch Stromimporte besonders im Winter fließt hier noch gar nicht mit ein.

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  •  Lax
  •   Silber-Award
14.1.2011  (#6)
@coisarica - Hallo,
wir haben auch schon alle Heizungsvarianten durchgespielt. Ich seh es ehrlichgesagt nicht ein, das man sich ein Niedrigstenergiehaus hinstellt und dann eine extrem teure Haustechnik installiert. Wir vergleichen jetzt gerade Flüssiggasheizung (kein Erdgas vorhanden) und Luftwärmepumpe. Leider haben wir für die Flüssiggasanlage noch kein Komplettangebot. Da rechnen wir so um die 9500 (extra hoch angesetzt) inkl. Tank/Therme/Grabarbeiten usw. Die Luftwärmepume würde uns ca. 14.000 Euro all inkl. kosten. Als Wartungskosten für die Gastherme haben wir 150 Euro pro Jahr angesetzt. Rechnung ohne Fußbodenheizung. Die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] der Wärmepumpe mit 3 (übers Jahr gerechnet). Als Endenergiebedarf (Heizung u. Warmwasser) haben wir einen Wert von 30 angenommen (Energieausweis ist noch nicht ganz fertig). Wir könnten aus heutiger Sicht 16 Jahre mit der Gastherme heizen - erst dann wären wir bei 14.000 Euronen angelangt. Nicht eingerechnet sind Verteuerung des Energieträgers und auch nicht - was ja nicht ganz unwesentlich ist - die Kosten für die Fremdfinanzierung der Differnzinvestionssumme.
lg Lax

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  •  coisarica
14.1.2011  (#7)
Entscheiden - würde ich mich derzeit zw. Erdwärme od. Gas. Pellets würde ich ausscheiden. Vielleicht wäre wirklich Gas + Solar, wie von dandjo angemerkt, eine günstige Lösung.
Bzgl. der Betriebskosten müßte man ja die Zinsen für Investition auch berücksichtigen, und da kanns ja schon mal ein bischen anders aussehen wenn da von nur 80,- Heizkostenunterschied gesprochen wird.

Bzgl. PV - kann die überhaupt bei angemessenem aufwand genug energie für die WP WP [Wärmepumpe] liefern? Man hört immer die hätte sehr geringen wirkungsgrad.

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  •  Lax
  •   Silber-Award
14.1.2011  (#8)
@coisarica - Da waren wir wohl gleich schnell :).
Wenn Du Dich für Flüssiggas entscheidest, dann kauf Dir den Tank. Wenn Du den Tank nämlich mietest, dann gibt es da ziemliche Knebelverträge bezüglich Kaufzwang des Gases bzw. Pönalezahlung, wenn Du dies nicht machts. Auch den Wartungsvertrag genauestens studieren! Unbedingt Preise verlgeichen. Da sind lt. AK 30 % Preisunterschied für Flüssiggas drinnen.
lg lax

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#9)
Heizung - @Lax: Um 15.000 Euro habe ich den Gasanschluss plus sämtlicher Abgaben, eine hochwertige Therme mit doppelzügigem Abgasrohr über Dach, zwei Heizkörper mit eigenem Heizkreis im Keller, die gesamte Fußbodenheizung für EG und OG plus aller Pumpen und Regelungen und einen 300l Warmwasserboiler gekauft. Da ist so mancher noch nicht mal mit der Wärmepumpe dabei. Aber Vorsicht: Flüssiggas ist meist etwas teurer als das Erdgas aus der Leitung.

@coisarica: Deine Annahmen bezüglich PV sind richtig. Im Winter ist es nicht möglich eine Wärmepumpe mit PV zu betreiben, dafür ist die Leistung viel zu gering. PV könnte man unterstützend verwenden oder ins öffentliche Netz einspeisen.

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Hallo coisarica,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Erdwärme sinnvoll?

  •  johro
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#10)
Hallo - zu den Preisvergleichen meine ich, dass eine Vaillant ECoTec und ein Boiler Unistore gemeinsam ca. 4000.- kosten und der Gasanschluss hätte bei uns ca. 5000.- gekostet

und im Vergleich dazu hat unsere Wärmepumpe inkl Boiler 8000.- gekostet und die Erdkollektoren kosten auch 1-2000.- dh man ist ca. gleichpreisig (

lg
johannes

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  •  Lax
  •   Silber-Award
14.1.2011  (#11)
@dandjo - Danke für die Kostenangabe - wann hast Du diesen Preis bekommen? Wieviele beheizte Fläche war das? Bei uns geht leider nur Flüssiggas.

lg Lax

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#12)
@johro - 5000 Euro für den Gasanschluss? Hättet ihr dafür durch einen Berg müssen? Bei uns hat der Anschluss 2000 Euro gekostet, die wir dann durch das Doppelhaus durch zwei dividiert haben. Die 2000 auch nur, weil das eine einvernehmliche Regelung war. Der Einzelanschluss kostet normalerweise 1500 Euro, wir sind 2 Parteien, hätten also 3000 bezahlen müssen, haben aber dann auf 2000 gehandelt, da ja nur eine Leitung von der Straße zum Doppelhaus gelegt werden muss. Um 5000 Euro hätte ich auch keinen Anschluss gemacht und gleich eine Luftwärmepumpe genommen.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#13)
@Lax - EG und OG sind 120m², Keller sind 60m².
Vor 2 Jahren.

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  •  johro
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#14)
Hallo - Hi Dandjo,
ja, so hat man mir gessagt, Anschlußkosten und Gasbock wären ca. 4000.- gewesen und Grabarbeiten ca. 1000.- (so cirka)

lg
johannes

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#15)
@johro - Das ist ja Wahnsinn! Die 1500 Euro bei uns sind sogar mit Grabarbeiten, bei Eigenleistung werden sogar 54 Euro per Laufmeter abgezogen von den Kosten (Grabung und Wiederherstellung der Oberfläche). Wenn man also in der Verwandtschaft Bagger und Leute hat, wird's noch günstiger.

Wenn ich bedenke, dass ein 6kW Nahwärmeanschluss 3000 Euro kostet, und der ist wesentlich aufwändiger herzustellen.

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  •  viraghg
  •   Bronze-Award
14.1.2011  (#16)
@ dandjo & @ coisarica - dandjo; hast im bgld gebaut? Die 1500 kommen mir bekannt vor.

coisarica: die 80 Euro Kostenunterschied sind lediglich laufende Kosten. Bei dem Mehrpreis von Erdwärme verzinst über 20 Jahre hat sich bei mir (mit echten Zahlen) ein Kostenvorteil für Gas von 6.000 Euro ergeben.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#17)
@viraghg - Yep, bin bei BeGas.

http://www.begasnetz.at/produkte/erdgas-hausanschluss-netzzutritt/kosten/

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  •  coisarica
14.1.2011  (#18)
Ich seh - das auch so wie Lax.
Grundgedanke ist ja bei erhöhter wärmedämmung, einsparung bei der heizung. bei erdwärme und niedrigstenergiehaus hätte ich aber den grotesken fall, dass ich in beides viel investieren muss. da vollzieht sich bei doch glatt ein paradigmenwechsel.
erdwärme also doch nicht der weisheit letzer schluß?

hat denn hier jemand gesamtinvestkosten für eine erdwärmeheizung (tiefenbohrung), also nur der anteil der damit direkt verbunden ist (ohne fbh, usw.))

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  •  johro
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#19)
Hallo - wieso drängst du die Wärmepumpe in Richtung hohe Investitionskosten?
die Wärmepumpe selbst ist nicht soo teuer, bei einer Luft WP WP [Wärmepumpe] warst das, bei Erdkollektoren kostet zusätzlich der Laufmeter 1.- für den Kollektor (wir haben 500m Schlauch verlegt) und das Baggern (selbermachen oder ich habe mit Brunnenringe und Deckel für den Kollektorverteiler und Arbeitszeit komplett 1700.- bezahlt) und eine Tiefenbohrung kostet zw. 5-10.000.- je nach tiefen und Bodenbeschaffenheit,

bei diversen Vergleichen ergeben sich durch die WP WP [Wärmepumpe] im Vergleich zu Gas erhebliche Vorteile bei den jährliche Heizkosten, die liegen je nach Hausgröße zb WP WP [Wärmepumpe]: 600.-/jahr zu Gas: 1200.- im Jahr, dh in eingen Jahren (eventuell 8-10 Jahre) liegt die WP WP [Wärmepumpe] vorne und ist somit günstiger, wenn man natürlich eine teure Tiefenbohrung nimmt und alles vom teuersten, dann rechnet sich das ganze erst später.

da gibts einen gute Seite mit Zahlen dazu:
http://www.hausbau-erfahrungen-kosten.de/kosten/details_waermepumpe.html

dandjo schreibt von ca. 15.000.- für seine Gas-Anlage, unsere WP WP [Wärmepumpe] Anlage hat ca. 21.000 gekostet für ca. 185m² beheizte WnFl (wieviel m² hast du beheizt, dandjo?), aber bei uns alles vom Installateur und ohne Eigenleistung. (Eigenleistung muss man ja auch immer berücksichten)

lg
johannes



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#20)
@johro - Beheizt sind 180m² auch alles vom Installateur. Die Anlage war deshalb etwas teurer, weil wir den Generalunternehmer direkt bezahlt haben. Bei privater Vergabe kommt man, wenn man eine günstigere Therme und günstigere Komponenten nimmt, wahrscheinlich auf die 10.000, bei gutem Verhandlungsgeschick eventuell auch darunter. Die Erdwärme mit Tiefenbohrung hätte bei uns 30.000 Euro gekostet.

Aber selbst die 6.000 Euro muss man mal günstiger Heizen. Bei 100 Euro Unterschied im Jahr bis du bei 60 Jahren Amortisation, bei 200 Euro bei 30 Jahren. Meine Heizkosten liegen momentan bei 400 Euro inklusive Warmwasser, da rentiert sich eine Wärmepumpe niemalsnie.

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  •  salling15
15.1.2011  (#21)
Kosten unserer Pelletsheizung:
Lagerraum vorhanden,da vernünftiges Haus mit Keller!
Kessel, Saugleitung, Material für Lagerraum, Installation und Betriebnahme,Warmwasserspeicher: 9.500,- inkl. Steuer.
Der Bau des Lagerraums kostet mir nichts, es schafft doch jeder ein Paar Bretter an die Wand zu nageln und eine Zwischenwand zu mauern!
Gas gibt es bei uns nicht! Und die Sache mit dem Feinstaub: Dachte den gibt es nicht mehr, da sich die Medien von diesem langweiligen Thema wegbewegt hätten?
Und wenn man schon mit dem grünen Daumen herumfuchtelt: Holzverbrennen (welche Art auch immer) ist und bleibt CO2- neutral!
Und das Lagerraumbefüllen kostet ein Telefonat mit einem Regionalen erzeuger (ja, gibt es schon!) und er kommt, und wärend er das Lager befüllt liege ich im Garten unter einem Baum, welchen ich zur natürlichen beschattung setzeen konnte, da seine Wurzeln ja nichts zerstören können (Erdwäreschläuche- da Tiefenbohrung bei uns nicht gehen würde- Granit!)
lg

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