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Guter Ansatz, Cleudi. Liest hier Krankenhauspersonal mit? Kann jemand etwas zu den Auslastungen sagen? Ich hab letztens mit einer Krankenschwester gesprochen. Die sagt, es steht alles leer. Sie hatten vor covid-19 rund 30 OP's am Tag. Aktuell sind es 2-3. Alles stehen auf stand-by und nichts passiert. Ich bin gespannt, wann die Ärzte die OPs nachholen sollen und welchen Rattenschawanz dass dann nach sich zieht. Wir haben uns auch hier zu Tode gefürchtet, dass muss man schon sagen. Auch wenn ich froh bin dass es anders gekommen ist - ist doch klar. Beatmung sehen manche Mediziner übrigens mittlerweile sehr kritisch: https://archive.is/KX5IQ https://www.doccheck.com/de/detail/articles/26271-covid-19-beatmung-und-dann Wir haben in Österreich 3.000 Intensivbetten, das sind 30 pro 100k Einwohner. Schweden hat 5 pro 100k Einwohner. Ich hör noch immer nichts von Schweden, dass denen die Felle davon schwimmen. Habs eh schon im Paralellthread gepostet: https://www.svz.de/deutschland-welt/panorama/Schweden-atmet-auf-Lockere-Corona-Strategie-scheint-zu-funktionieren-id28010592-amp.html https://tvthek.orf.at/profile/Weltjournal/1328/WELTjournal-Corona-global-ein-Virus-veraendert-die-Welt/14048320 |
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Die Tatsache, dass jeder bei dem Covid 19 nachgewiesen wurde (Corona Virus Disease 2019) als Corona-Toter gezählt wird verfälsch natürlich sehr stark die Zahlen und ist im Grunde eine Irreführung. Lt der Heinsberger Studie- mit vorläufigen Ergebnissen- liegt die hier schon genannte Mortalitätsrate der Erkrankten bei 0,37%. Lt dem Hamburger Gerichtsmediziner, der alle Covid-19 Todesfälle dort untersucht hatte ist keiner an dem Virus gestorben, alle waren in der Altersgruppe, die ohnehin rein statistisch eine hohe Sterbenswahrscheinlichkeit hat- ca 80 J und ein 50 jähriger hatte gravierende Vorerkrankungen. Wenn Covid-19 Todesfälle wie bei Mordfällen der tatsächlichen Todesursache zugerechnet werden würden lägen die veröffentlichen Zahlen sicher in ganz anderen Bereichen. Da sicher vorzeitig Menschen daran sterben heißt das aber auch, dass die Gesamtstatistik bei Todesfällen kaum verändert werden dürfte- später sterben dafür ja weniger, wenn die Risikofälle nur etwas früher versterben- was uns ja ohnehin alle mal irgendwann trifft. Da momentan wohl gerade mal (in D) 0,16 Prozent sicher und inkl Dunkelziffer vielleicht max 1-2 % der Bevölkerung immunisiert sind heißt das aber doch, dass im Grunde die Situation fast zu 98 % dieselbe ist wie bei Beginn der Krise- abgesehen davon, dass wir etwas mehr wissen und Risikofälle wohl eher versterben und es daher zukünftig weniger von diesen gibt. Da bei der notwendigen Herdenimmúnisierung von ca 70 % der Bevölkerung ausgegangen wird kann es also noch geraume Zeit dauern bis diese erreicht ist. Impfungen in großem Maßstab sollen wohl auch erst frühestens Ende kommenden Jahres möglich sein. Das heißt doch im Grunde, gesunde, auch ältere Menschen mit gutem Immunsystem haben nur ein minimales Risiko- schwere Krankeitsverläufe eher bei Rauchern, bei Übergewicht, Lungen-/Herzkreislauferkrankungen etc. Diese Gruppen müßten geschützt werden- alle anderen müßten sich normal verhalten können. Da der Shutdown auch wiederum Vorteile hat wie kaum Verkehr, kaum Verkehrstote, Reduzierung von Umweltschäden, teils weniger Stress, Zeit für online-Weiterbildung etc etc könnten die gegen gerechnet werden. Zumindest könnten neue Perspektiven und Möglichkeiten überlegt werden, wenn hinterher nicht einfach alles weiterläuft wie bisher. Andreas Teich |
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Schön zusammengefasst. Im Prinzip läuft es dann auf das schwedische Modell hinaus. Vereinfacht dargestellt, Pflegeheime werden geschützt wie Hochsicherheitstrakte und das öffentliche Leben läuft paralell weiter wie gehabt. Es werden nur Empfehlungen ausgesprochen und keine Verbote erteilt. Die Verantwortung wird den Bürgern übertragen und nicht weggenommen. |
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Über kurz oder lang wirds ja gar nicht anders möglich sein - vielleicht gibts zeitweise mal wieder mehr Einschränkungen,wenn die Fälle zu sehr steigen und die Bettenkapazität an die Grenzen kommt. Das könnte ja jeweils nach 2 Wochen angepaßt werden, was aber immer noch besser ist als ein monatelanger kompletter Stillstand Andreas Teich |
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Völlig richtig. Sehr ich auch so. Und bei der Gelegenheit soll es auch zulässig sein, darüber öffentlich zu diskutieren, ob der Shutdown nicht doch eine Stufe zu heftig war. Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wirtschaftlich gesehen ein enormer Kollateralschaden zu verzeichnen ist, dessen Auswirkungen wir noch gar nicht alle kennen ("Wirtschafts-/Staats-/Finanzkrise 3.0"). Ich mag unsere Regierung sehr. Aber finde in vielen Bereichen verlaufen sich unsere Politiker. Jetzt werden Regeln aufgestellt wieviel m² Platz ein Sportler in der Halle haben muss usw... Vieles geht mir zu weit. |
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ja aber ich denke dass es eben nicht "nur" die doppelte Anzahl ist. Wir waren Italien ca 2 Wochen hinterher. Daher behaupte ich wir hätten ca 3150 Todesfälle Ende April, wenn wir unsere alten Maßnahmen 2 Wochen später gesetzt hätten also Ende März anstatt Mitte März. Italien testet pro Kopf gleich viel wie in Österreich, daher vermute/behaupte ich, dass die Dunkelziffer (prozentual gesehen) der Infiszierten, eine ähnliche sein wird, wie in Österreich. |
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Infizierten, bitteeeeeee |
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Jetz seit's halt nicht so päderastisch, ist voll Standart, dass man sich infisziert, wenn man sein Antibiotika nicht kriegt |
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Gerne! das überflüssige S darfst dir behalten |
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Wie soll das gehen, wenn die Durchseuchung bei relativ hohen Werten liegt, die Infektion bei den Jungen asymptomatisch (asymptotisch ) verläuft und das Infektionsrisiko in den ersten paar Tagen nicht abwägbar ist? Ich finde ihr überseht die Möglichkeit, dass wir auf containment-level (<1000 Infizierte, inkl. Dunkelziffer) kommen könnten. Dann wäre tracking ev. wieder möglich und ein wesentlich höherer Freiheitsgrad (bis zur Impfung) möglich, mit gleichzeitig reduzierter Mutationsbreite. Alles extrem spekulativ hier ... |
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+1 das wohl attraktivste Model, was sich viele Länder nicht mehr leisten werden können. |
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Habt ihr schon mal mit alten Menschen gesprochen, wie es denen in der jetztigen Situation geht?? Im Schwestern-Thread wird ja mit erhobenen Finger darauf hingewiesen, was jetzt Großeltern oder man selber alles nicht machen darf, weil es ja verboten ist. Bei all der Diskussion wird auf den Menschen vergessen und auf die Selbstbestimmung von uns allen. Vor allem die Älteren unter uns fühlen sich dieser Freiheit beraubt. Ich hab vor 4 Wochen - als sich der Shutdown angekündigt hat - Pensionisten gesehen, denen Tränen in den Augen standen. Von einem kam der Satz, "es wiederholt sich nun das, was für 100 Jahren passierte" - mit Anspielung auf die Kriser der 1920er und Folgejahren. Ich kann es nicht beweisen - aber behaupte - dass, ausgelöst durch den Shutdown und/oder die einhergehende Isolation, viele Menschen von ihrem Leben losgelassen haben. Großbritanien registriert eine merkbare Übersterblichkeit bei nicht covid-19 infizierten. Da werden Zahlen von 3.000 Personen wöchtenlich herumgereicht: https://archive.is/2eKCW |
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Kann ich so gar nicht bestätigen, meine Nachbarn sind alle über 70 (teils 80), die sehen das alle extrem entspannt. Nach dem Motto: 'Naja geht jetzt halt ein paar Monate nix, geht die Welt auch nicht unter'. Die haben alle keine kleinen Kinder im Haus (oder auch die Eltern dazu), ihre schuldenfreies Haus, ihre fixe Pension, also eigentlich wenig Stress. Leider kenn' ich keine Person, die sich an die 1920-Jahre erinnern kann (die wäre nämlich an die 100 Jahre alt). Meine Eltern und Schwiegereltern sind da sehr ähnlich. Aber am Land (naja fast), im eigenen Haus mit Garten, ist das vermutlich deutlich unproblematischer. Bisserl eine 'Rotationsargumentation' betreibst du schon. Zuerst ist es die Letalität und die sich verlaufenden Politiker und jetzt die armen Pensionisten. Was die Angst angeht, könnte bei den verringerten Herzinfarktzahlen der weggefallene Arbeitsstress (home office) bei den über 50-jährigen durchaus auch ein Faktor sein, natürlich reine Spekulation. Ich glaube nicht, dass alles aktuell perfekt läuft, aber ich glaube, dass bei hoher Datenunsicherheit Vorsicht kein schlechter Ansatz ist. Und wenn die Wirtschaft bei 4 Wochen lockdown schon komplett untergeht, dann muss man sich fragen ob das ein tragfähiger Ansatz ist, weil das sind gerade mal 8% eines Jahres und das bei voller Unterstützung durch den Staat. Ja, wenn ich privat nicht zumindest 1-2 Monatsgehälter auf der Seite habe, dann darf ich mich auch nicht wundern, wenn jede 'Kleinigkeit' einen Totalhänger produziert. Für den Tourismus ist es sicher sehr schlimm, aber da hilft offenhalten auch nicht, weil keiner kommen wird. Boah ja, kann ich nachvollziehen, mit dem Johnson würde ich mich auch fürchten |
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Paradoxerweise, wird ein vielschichtiges Thema mehrdimensional wenn man genauer hinschaut Es soll Leute geben die wissen was beim 30-Jährigen Krieg passiert ist. Da muss man nicht mal studierter Historiker sein. |
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"Wissen" und "Erleben" sind trotzdem zwei Paar Schuhe. Ad alte Leute und Isolation/Verfall: ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden der soooo arg verzweifelt ist - gemeckert und schwarz gemalt wird immer wieder mal, aber das ist in guten Zeiten auch nicht anders - man beschwert sich halt über was anderes. Es ist halt wichtig, sich um die "Alten" gut zu kümmern, öfter als sonst zu telefonieren oder mal mit Abstand vorbei schauen, ein bissl reden wenn man die Einkäufe vorbei bringt... mein Mann und ich machen auch Einkaufsdienste für Risikopersonen im Ort, uns wäre da bisher nichts aufgefallen, alle fidel. Das mag in der Stadt, wo viel mehr Anonymität herrscht vielleicht anders sein - das kann ich nicht beurteilen. |
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Stimmt, aber ich würde obwohl ich vielleicht ein bisserl was über den 30-jährigen Krieg weiß, nicht unbedingt in Tränen darüber ausbrechen. So eine Reaktion setzt normalerweise eine emotionale Bindung zum Thema voraus, daher hatte ich unterstellt, dass die das miterlebt haben müssten. Mich würde ja eher interessieren was du zu dem Wirtschaftsthema sagst. Von wegen Stressbewältigung bei aktuell 8% Umsatzeinbuße (Ausnahme Tourismus und Gastronomie). Ich finde nämlich, dass wir aus dieser Krise durchaus das Eine oder Andere lernen könnten: 1. Optimierung mit einem Ziel (Gewinnmaximierung) führt unweigerlich zur Vernachlässigung anderer Ziele (Stabilität, Flexibilität, ...) 2. Ausfallsicherungen für große Wirtschaftsunternehmen sind problematisch, weil sie (so gut wie) immer zur Gewinnmaximierung verwendet werden und nie zur Verbesserung der wirtschaftlichen Stabilität (2008: KTM, Deutsche Bank, ..). Dieser Punkt ist jetzt noch nicht sichtbar, ich bin mir aber recht sicher, dass wir da in ein paar Jahren lustige Schlagzeilen bekommen. 3. Strategische Güter (Wasser, Strom, Nahrung, Gesundheit) sollten möglicherweise nicht ausschließlich in Fernost bezogen werden (oder vollständig indirekt davon abhängig sein), sondern durch entsprechende Regierungsaufträge im Land gehalten werden. Wie sich das mit EU-Recht verträgt, gilt es herauszufinden. 4. Wenn eine Zielsetzung des Bundesheeres der Katastrophenschutz ist, sollte man dem Rechnungshof ev. nicht folgen, wenn der kritisiert, dass der in 'Friedenszeiten' nicht effizient ist und die Gelder kürzen. 5. Forschungsförderung sollte in die Universitäten direkt fließen und nicht in die Privatwirtschaft, weil man eine freie Forschung haben möchte und nicht unbedingt eine gewinnbringende. Dann würde public health in Österreich vielleicht nicht nur in Privatunversitäten angeboten. ..... und und und. Aber diese Diskussion findet mindestens genausowenig statt, wie die politische Aufarbeitung der ersten 3 Wochen (in der 5. ). Der Firmenanleihenkauf der EZB (QE) wird diese Blase noch weiter treiben. Firmen (und Privatpersonen) mit >80% Fremdkapital sind kein Stabilitätsfaktor: Eigenkapitalquoten: Deutsche Lufthansa (2015): 18% EON (2017): 12% Andritz (2019): 17% ... Über 50% EK haben nur sehr anlagenlastige Konzerne. Und wie gesagt beim viel beschworenen deutschen (und österreichischen) Mittelstand ist das nicht besser.Kredite an Privatpersonen mit 1.x% Zinsen und 30 Jahren Laufzeit bei minimaler Besicherung durch völlig überbewertete Immobilien (weil auch in der Blase), halte ich dabei zumindest für fragwürdig. |
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die Todeszahlen mit bzw. an Corona werden jetzt in Österreich bewusst aufgesplittet. Mich wundert ehrlich gesagt, die hohe Zahl, welche AN Corona stirbt. Stand gestern gab es 410 Tote, davon sind 356 AN Corona gestorben. Das heißt auf Österreich bezogen, nur 12 % sterben mit Corona, der Rest AN Corona. |
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Find ich gut! D.h. die werden alle obduziert? Schweden - bei 10 Mio Einwohner - zum Vergleich steht bei 1.300 Todesfällen. |
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ja Schweden wäre gut vergleichbar mit Österreich, wo nur auf freiwillige Maßnahmen gesetzt wird und ähnliche Einwohnerzahlen vorhanden sind. Zeitlich gesehen sind, sie etwas hinter uns. Ich hoffe, dass sie ihrem Kurs treu bleiben, dann hat man im Nachhinein ein gutes Vergleichs-Beispiel. |
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Belgien ist auch ähnlich groß aber dort sterben sie wie die Fliegen :/ |
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Dann würd ich das schwedische Modell abkupfern. Ja genau! Vor 3 Wochen bin ich mit meiner Meinung, dass das in Schweden funktinieren kann, noch recht allein dagestanden. Mittlerweile sieht man, dass es gut läuft. Und die Schweden haben nur ein Sechstel unserer Intensivkapazitäten. Ganz wichtig, die Bevölkerung steht in SWE mehrheitlich hinter der Regierung. Die Skandinavier gehen insgesamt einen anderen Weg - und der war in der Vergangenheit oft der Zeit voraus. Dänemark hat diese Woche wieder die Schulen geöffnet. |