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Fassade Sanierung nach 5 Jahren? HILFE!

   
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  •  Bau1Haus
  •   Bronze-Award
12.11.2020 - 12.8.2021
64 Antworten | 26 Autoren 64
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Hallo Leute!

Ich hoffe ihr könnt uns weiter helfen.
Wir haben vor 5 Jahren gebaut und ich habe mir wirklich Mühe gegeben alle Gewerke gewissenhaft zu planen und aufeinander abzustimmen. Leider ist das bei der Fassade scheinbar nicht ganz gelungen denn sie sieht nach 5 Jahren schrecklich aus und an einigen Stellen gibt Probleme die mich etwas stutzig werden lassen:
Sehr ausgeprägte grau-schwarze "Wolken" auf der Süd-West Seite. In Bereichen wo die Fassade noch besser aussieht ein paar Grau-Schwarze Ringe.


2020/20201112508300.jpg
Hier die Ringe etwas größer:

2020/20201112180875.jpg
Trotz Gleitabschlüssen ausgebröckelter Putz oberhalb und außerhalb der Abschlüssen. Das Fensterbrett hat im Abschluss mind. 5mm Bewegungsfreiheit.

2020/20201112806592.jpg

2020/20201112463682.jpg
Der Sockelabschluss sieht etwas wild aus, an einigen Stellen hebt sich der Putz von den Dämmplatten ab. An manchen Stellen schaut das Netz raus:

2020/20201112706627.jpg

2020/20201112601336.jpg

Auf der Süd-Ost Seite sind auch die Kreise zu sehen:


2020/20201112532732.jpg
Auf der Nord-Ost Seite auch Kreise und weiter im schattigeren Bereich beginnende Veralgung:

2020/20201112773407.jpg

Kein einziger Kreis ist auf der Nord-Ost Seite zu sehen. Dafür haben wir hier eine unüberdachte Außentreppe. Die Dämmung läuft zwischen Treppe und Haus durch, dann wurde der Granit gelegt und dann drauf gerieben. Anschlussprofil oder ähnliches wurde nicht verwendet. Es gibt schon ein paar Feuchteschäden:


2020/20201112751183.jpg

2020/20201112761787.jpg

Die Fassade kreidet auf den südlich ausgerichteten Seiten wenn man mit der Hand drüber fährt ist man weiß.

Generell ist die Fassade bereits weit entfernt vom früheren Weiß. Edelputz ist Nanopor Top. Die Platten im Sockelbereich sind die für Sockelbereich zugelassenen Rosaroten EPS Platten.
Wandaufbau ist 25cm Ziegel + 20cm EPS oder Teilweise aufgrund von Statik und Hanglage 25cm Beton + 20cm EPS. Die 20cm gehen auch unterirdisch ohne Sprung weiter.
Flachdach ist eine einteilige EPDM Folie. Wir haben eine Wohnraumlüftung.

Was ich mir bisher zusammengereimt habe:
Die "Wolken könnten vom Dreck der sich auf den Granitabdeckplatten sammelt kommen, der mit dem Regen auf die Fassade gewaschen wird. Wenn wir die Platten abwischen ist der Fetzen schwarz. Ein Nachbar heizt mit Holz und das richtig schlecht. Es raucht uns oft gewaltig ein. Das Nanopor Zeug ist offenporig, der Dreck bleibt hängen.
Die Kreise scheinen bei den Plattenstößen zu sein. Ich kann sie mir nur dadurch erklären, dass dort ev. warme Luft austritt. Ev. erzeugt unsere Wohnraumlüftung einen leichten Überdruck, habe ich aber noch nicht gemessen. Sonst fällt mir kein Grund ein.

Was meint ihr ist da schiefgelaufen?
Wo kommen diese Ringe her?
Wurde der Sockelbereich korrekt gearbeitet?
Wie würdet ihr weiter vorgehen?
Hat wer einen Tip für einen guten Sachverständigen im OÖ Zentralraum?

Wir wissen echt nicht mehr was wir jetzt machen sollen und hoffen daher dass uns jemand weiter helfen kann. Wir sind für jeden Tipp dankbar.

  •  taliesin
16.11.2020  (#21)

zitat..
Bau1Haus schrieb: Trotz Gleitabschlüssen ausgebröckelter Putz oberhalb und außerhalb der Abschlüssen. Das Fensterbrett hat im Abschluss mind. 5mm Bewegungsfreiheit.

Das Fensterbrett sieht aber auch sehr lang aus, die 5mm braucht man pro 1-1.5m, je nach Material des Fensterbretts! Weil die Längendehnung proportional zu Temperatur UND Länge ist.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#22)

zitat..
Bau1Haus schrieb:
Wie hoch der Hochzug der Attika an der niedrigsten Stelle ist muss ich erst messen aber ich denke die 15cm haben wir.

anhand des letzten Foto würd ich das stark anzweifeln. Die 15cm gelten ab Belagsoberkante (in deinem Fall der aufgebrachte Schotter).
15cm ist das untere Minimum. Hier gehts auch um Schnee der dir im Winter hinter das Blech ziehen kann etc.

Sind die Regensinkkästen vor der Fassade demontiert worden? bzw. dahinter verputzt worden?

Putzabdichtung im Sockelbereich fehlt, wurde aber eh schon gesagt.

zitat..
Bau1Haus schrieb: Das löst vermutlich wieder eine Grundsatzdiskussion aus aber 50er Ziegel ist meiner Meinung nach nicht besser, denn die Veralgungsprobleme kommen daher, dass die neuen Wandaufbauten so geringe Wärmeverluste haben und somit kalt sind und dadurch die Luftfeuchtigkeit kondensiert.
50er Ziegel ist nicht Fisch und nicht Fleisch, kann alles ganz gut aber nichts richtig gut. Für mich war der 50er Ziegel gestorben als ich einmal mit einem Hammer dagegen geschlagen hatte. Der steckt dann im Ziegel. In den 25er bekommst gerademal eine kleine Delle rein. Gibt noch viele andere technische Argumente gegen 50er Ziegel aber ich will hier kein Fass aufmachen. Geht ja leider um ganz was anderes hier.

Hilft zwar in deinem Fall nicht mehr, aber unkommentiert kann ich es trotzdem nicht lassen. Schon mal mit einem Hammer gegen deinen VWS geschlagen? Bin mir ziemlich sicher dass ein 50er Ziegel mit harten Grundputz hier besser abschneidet.
Habe vor dem Hausbau mit einigen Fassadenfirmen gesprochen, welches laut ihnen das bessere System ist und eine höhere Lebensdauer zeigt... Alle sprachen sich da ausdrücklich für einen harten Unterputz/Grundputz aus. Sie haben die meisten Probleme mit VWS. 


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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#23)

zitat..
massiv50er schrieb: Schon mal mit einem Hammer gegen deinen VWS geschlagen? Bin mir ziemlich sicher dass ein 50er Ziegel mit harten Grundputz hier besser abschneidet.

Naja. Sowas kann man nie generalisieren. Was hilft dir der Aufbau wenn man erst wieder überdämmen muss? Je nach Architektur hat man dann eher nur mehr die Nachteile eines 50ers.
Ich bin sowieso eher Verfechter von Holzfasssaden. Da kannst auch reinschiessen - zukitten, schleifen, fertig ;).

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#24)

zitat..
Innuendo schrieb: Naja. Sowas kann man nie generalisieren. Was hilft dir der Aufbau wenn man erst wieder überdämmen muss? Je nach Architektur hat man dann eher nur mehr die Nachteile eines 50ers.
Ich bin sowieso eher Verfechter von Holzfasssaden. Da kannst auch reinschiessen - zukitten, schleifen, fertig ;).

Mir gings da nicht für oder gegen 50er, sondern um die Fassade.... harter Putzuntergrund, weicher Putzuntergrund/träger

zitat..
Innuendo schrieb: Da kannst auch reinschiessen - zukitten, schleifen, fertig ;).

:D

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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
17.11.2020  (#25)
ich habe auch den gleichen Putz und der erste halbe Meter auf der Terrasse Richtung Norden ist grün...so wie leider viele Häuser hier in der Gegend.

Ich hatte versucht mit einer Mischung aus Soda, Kaliumpermanganat u. Speisestärke es runter zu bekommen....also entgegen der Meinung in den verschiedenen Foren hat es bei mir gar nicht gewirkt.

Und nachdem es auch schon Richtung Attika an der Hauskante mit kleinen grünen Schlieren beginnt, werde ich wohl im Frühjahr einen Profi ran lassen.

Hat von euch jemand Erfahrung mit diesem "Hausmittel"?

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  •  Bau1Haus
  •   Bronze-Award
17.11.2020  (#26)
Gegen Veralgung kann man meines Wissens nach leider kaum etwas machen. Ist ja eigentlich eher ein Beweis für eine gute Dämmung als ein Mangel.
Mineralischer Putz sollte zwar weniger anfällig sein aber wenn er mal befallen ist kannst ihn wegen seiner offenporigen Struktur auch kaum reinigen. Ich habe leider auch verabsäumt ihn extra noch mit Algizid ausrüsten zu lassen, das sollte eine Zeit lang helfen aber "Gift" an der Fassade ist auch nicht jedermanns Sache.
In Wahrheit kannst da nur reinigen, mit Algizid abtöten und dann malen. Ev. mit Silkonharzfarbe, die lässt sich später besser reinigen.

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  •  Bau1Haus
  •   Bronze-Award
17.11.2020  (#27)

zitat..
massiv50er schrieb:

Schon mal mit einem Hammer gegen deinen VWS geschlagen? Bin mir ziemlich sicher dass ein 50er Ziegel mit harten Grundputz hier besser abschneidet.

Mir ging es nicht um die mechanische Stabilität einer Außenfassade sondern um den Ziegel oder die Ziegelmauer selbst. Ein "moderner hochdämmender" 50er Ziegel ist halt eine sehr zerbrechliche Angelgenheit. Aber ich weiß, das gehört nicht in diesen Thread.

Natürlich sind viele andere Fassadenaufbauten besser als ein EPS VWS aber bei uns war halt wie bei vielen anderen auch preislich nicht mehr drin.

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  •  taliesin
17.11.2020  (#28)
Bist du noch an den Ursachen interessiert? Weil oben ist das keine 'normale' Veralgung, sondern Wassereintritt.

Zur Veralgung:

Die übliche Meinung, die auch gerne beworben wird, dass eine hydrophobe Oberfläche Algen vermeidet, ist leider völliger Schmarrn.
Die Oberflächen verschmutzen trotzdem, die hydrophobe Einstellung des Putzes verhindert das Eindringen von Wasser, es bleibt oberflächenverfügbar und bietet Algen und Pilzen eine Lebensgrundlage. Hanglagen begünstigen durch den Windschutz und die relative Bodennähe diese Situation.

Dickschichtige hyrdophile Putze erledigen gleich 2 dieser Probleme:
1. sie haben eine höhere Wärmekapazität und kühlen daher weniger stark aus, dadurch kommt weniger Kondensat zusammen
2. das anfallende Kondensat wird aufgesaugt und später wieder verdunstet, an der Oberfläche ist kaum Wasser verfügbar.

Ich habe ein nordseitiges WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] dickschichtverputzt 8mm Spachtelung (doppelt) + 15mm Kratzputz (mineralisch), da algt und schimmelt gar nichts, seit 10 Jahren und die wird ständig nass.

Eigentlich sollte man die Nano-, Lotus- und Wasweißichnoch-Fraktion verklagen für die Kundenverar***e, die sie betreiben.

Wenn du noch Bilder zu deiner Attika einstellst, kommt zu deinem Problem sicher noch Konkreteres.

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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
18.11.2020  (#29)

zitat..
Bau1Haus schrieb: Gegen Veralgung kann man meines Wissens nach leider kaum etwas machen. Ist ja eigentlich eher ein Beweis für eine gute Dämmung als ein Mangel.

danke, das klingt positiv - ist auch wirklich an den stellen, die kaum bis gar keine sonne abbekommen. und die farbe weiß trägt hier auch nicht zum positiven bei. aus dem grund haben wir auch keinen travertin auf der nordterrasse genommen, da der estrich nach dem ersten winter schon grün war und die algen hätte ich aus dem naturstein nicht rausbekommen - und einen versiegelten travertin wollte ich nicht haben - aber das ist halt natur und mit der geringen veralgung muss ich wie meine nachbarn halt leben. und vor der pense wird nocheinmal die fassade gemacht, damit die kinder auch was brauchbares erben🤒


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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
19.11.2020  (#30)
leider sind in den letzten 3-4 Wochen diese Spuren entstanden - Schmutz oder ein Mangel an der Fassade? fast 7 Jahren war alles sauber


2020/20201119615021.jpg

 

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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
19.11.2020  (#31)


2020/20201119677440.jpg hier noch ein Bild davon!
hat jemand einen Rat?

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
19.11.2020  (#32)
Zuerst die rechtlichen Verhältnisse/Verjährung und Regreßmöglichkeiten klären, gibts den Betrieb noch und ist er liquide-
bevor du kostenaufwendige Maßnahmen ergreifst.

Wenns um Schadensermittlung und -Beseitigung geht ist ein Gutachter bzw. qualifizierte, neutrale Fassadenbaufirma sinnvoll. Gutachter findest du beim Sachverständigenverband.

Schwere Dämmstoffe an Fassaden wie Holzfaserdämmplatten, Multipor oder hinterlüftete Fassadenkonstruktionen sind kaum von Veralgungen betroffen.

Im Sockelbereich würde ich nur XPS oder Schaumglasplatten verwenden in Verbindung mit flexiblen Spachtelmassen wie MB 2 K o.ä.

Mineralischen, dickeren Putz mit Silikatfarbe gegen Schimmel und Veralgung auswählen.

Hochauflösende Infrarotaufnahmen während der Heizperiode könnten Fehler der Fassadendämmung zeigen. 

Andreas Teich

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
19.11.2020  (#33)
Hallo Ernst, das ist Schwarschimmel, dieser entsteht durch das häufige oder sogar ständige Kipp-Lüften anstatt Stoßlüften.
Das haben die meisten Häuser in Bädern, WC's und Schlafzimmern ;).

Schau dir mal die HP von Algenmax an, ich denke das selber an in Bälde an, da auch bei mir Algen an der Nordseite und auch Schwarzschimmel (jaja, meine Mädels kippen gerne ....) auftreten.
Ich denke, alles andere ist nicht zielführend.

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  •  Bau1Haus
  •   Bronze-Award
20.11.2020  (#34)

zitat..
AnTeMa schrieb:
Schwere Dämmstoffe an Fassaden wie Holzfaserdämmplatten, Multipor oder hinterlüftete Fassadenkonstruktionen sind kaum von Veralgungen betroffen.

Kann mir jemand den technischen / physikalischen Hintergrund zu dieser Behauptung erklären?
Nach meinem Verständnis ist die Grundlage für Veralgung die Verfügbarkeit von Wasser + eine geeignete Oberfläche.
Wasser kann durch direkte Bewitterung an die Fassade kommen, oder durch Kondensation der Luftfeuchtigkeit der Außenluft entstehen.
Damit es zu Kondensation kommen kann muss folgendes gegeben sein:
- Hohe Feuchtigkeit in der Umgebungsluft
- Fassadenoberfläche ist kühler als Umgebung (unter Taupunkt)

Die Voraussetzungen sind also immer dann gegeben, wenn die Temperatur in der Umgebung schneller ansteigt als die Oberflächentemperatur der Fassade. Dies ist hauptsächlich in den Morgenstunden der Fall, wo auch die Fenster außen beschlagen können.

Nun meine Verständnisfrage: Warum sollen schwere Dämmstoffe oder dicke Putze besser sein?
Eine höhere Wärmekapazität sorgt doch nur dafür, dass es länger dauert bis sich die Fassade morgens wieder erwärmt, also ist sie auch länger unterkühlt und somit unter dem Taupunkt. Ist also auch länger feucht. Was ist darn besser?
Da die Nächte bekanntlich viele Stunden dauern und in dieser Zeit die Abkühlung statt findet halte ich es für unwahrscheinlich, dass schwere Fassaden über Nacht nicht so weit abkühlen und dadurch weniger Kondensatbildung haben.

Alle Vergleiche setzen voraus, dass die beiden Fassaden haben den gleichen Dämmwert haben.


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  •  heinzi00
  •   Silber-Award
20.11.2020  (#35)

zitat..
Bau1Haus schrieb: Eine höhere Wärmekapazität sorgt doch nur dafür, dass es länger dauert bis sich die Fassade morgens wieder erwärmt, also ist sie auch länger unterkühlt und somit unter dem Taupunkt. Ist also auch länger feucht. Was ist darn besser?

Ich bin zwar nur ein Laie aber ich denke es geht darum das die Fassade länger die Wärme speichern kann und du somit gößere Temperaturunterschiede besser ausgleichen kannst. Größere Masse ist nicht so stark Temperaturschwankungen ausgesetzt.

Aber wie gesagt ich bin nicht vom Fach aber so wäre es für mich logisch.
Sehe das so wie bei einer Fussbodenheizung und BKA BKA [Betonkernaktivierung] wo man die grosse Speichermasse nützt.

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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
20.11.2020  (#36)

zitat..
speeeedcat schrieb: Hallo Ernst, das ist Schwarschimmel, dieser entsteht durch das häufige oder sogar ständige Kipp-Lüften anstatt Stoßlüften. Das haben die meisten Häuser in Bädern, WC's und Schlafzimmern ;).

hi speedcat,
danke für den tipp....das dürfte es sein - es ist nämlich genau das schlafzimmer und hier ist hauptsächlich das rechte offen, da ist es auch am ärgsten. dieses fenster habe wir aber seit jahren offen(außer im extremen winter) - mich wundert, dass es nach fast 7 jahren auftaucht. vielleicht, weil es heuer so feucht im herbst war. alle anderen fenster sind grundsätzlich zu und dort habe ich diese schlieren nicht.........
werde mich bei der firma schlau machen - vlt. kannst mir ja eine nachricht schreiben, was du getan hast und ob es erfolgreich war. wenn, dann eh erst im frühjahr, denn jetzt geschieht eh nichts mehr.
lg ernst

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  •  taliesin
20.11.2020  (#37)
Leider ist die Sache mit den Algen ein recht komplexes Themengebiet, weil multifaktioriell und eher nur statistisch erfassbar. Die Veralgung/Verpilzung der Fassade wird in erster Linie durch die Verfügbarkeit von Wasser und Schmutz gesteuert.

Hier eine kleine Übersicht:

https://holzmann-bauberatung.de/algen-flechten-pilze-fassade/
https://www.ib-rauch.de/bautens/algen.html

Ein Faktor ist die Kondensation ...

Die Taupunktunterschreitung hat ja nichts mit den absoluten Temperaturen, sondern nur mit den Veränderungen in Bezug auf das Umfeld zu tun. Eine gedämmte sonnenabgewandte Fassade folgt außen ziemlich genau der Umgebungslufttemperatur. Diese unterliegt (freistehend, ohne Wind und ohne Berücksichtigung der Strahlung) einem sinusförmigen Tagesverlauf. Je geringer die Wärmekapazität der Außenschicht ist (genauer die Temperaturleitfähigkeit), desto genauer folgt diese dem Temperaturverlauf der Luft.
Ein wesentlicher Faktor ist die Abstrahlung gegen den Nachthimmel.

Am Abend sinken die Temperaturen und es kommt zur Kondensation und zwar überall, d.h. auf allen abkühlenden Flächen und direkt aus der Luft. Dadurch sinkt die absolute Feuchte in der Luft. Flächen mit niedrigeren Temperaturen bekommen etwas mehr Feuchte ab, als wärmere. Hat die Wandoberfläche etwas mehr Wärmekapazität fällt weniger Wasser an ihr aus.

Am Morgen steigt die Temperatur und Wasser verdunstet an allen Oberflächen, die mit mehr Wärmekapazität bleiben kühler, es kommt vielleicht tatsächlich zur Kondensation an diesen Flächen, aber bei weiter steigender Temperatur gleicht sich die Wasserdampfkonzentration wieder aus.

Für die Verfügbarkeit von Wasser an der Oberfläche ist diese Bilanzrechnung relevant und die ist bei höherer Wärmekapazität tendenziell schlechter für Algen.

Aber für die hier gezeigten Fassaden sind ALLE Voraussetzungen für eine Veralgung erfüllt:
1. kein Dachüberstand, der Wassereintrag ist ein Vielfaches von dem was bei Kondensation auftritt.
2. eine hydrophobe Oberflächenbeschichtung, es wird wenig Wasser aufgenommen und bleibt für die Algen verfügbar
3. wenig belüftete und ernahe Fassadenteile, die dann besonders betroffen sind.
4. vermutlich auch noch ein Lüftverhalten (wie speeeedcat geschrieben hat), das warme Innenluft an der Außenfassade kondensieren lässt.

Man kann über Jahrhundete entwickelte, dem Lokalklima angepasste, Hauskonzepte in 25 Jahren über den Haufen werfen (Flachdach, WDVS, keine Dachüberstände ...), aber ohne Kollateralschaden geht das meist nicht.

'Design follows function', weil 'function almost never follows design'.

4
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.11.2020  (#38)

zitat..
ernsthappel schrieb: mich wundert, dass es nach fast 7 jahren auftaucht.

Die im VWS enthaltenen Fungizide werden die Bildung von Algen, Sxchwarz- und Rotschimmel einige Jahre aufhalten. Durch den Regen werden diese Chemikalien nach und nach ausgewaschen, somit haben die Pilzsporen die Oberhand.

Werde das Thema auch erst im Frühjahr angehen, die obgen genannte Firma hab ich durch Internet-Recherche gefunden. Gibt aber bei mir in der Nähe auch eine Firma, die die Fassaden reinigen, das Schmutzwasser auffangen und nicht ins Erdreich ableiten.
Danach wird der VWS neu imprägniert.


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  •  taliesin
20.11.2020  (#39)

zitat..
speeeedcat schrieb: Gibt aber bei mir in der Nähe auch eine Firma, die die Fassaden reinigen, das Schmutzwasser auffangen und nicht ins Erdreich ableiten

Naja, ein Aber gibt es da natürlich.

Damit Algizide und Fungizide funktionieren müssen sie wasserlöslich sein, nur so können sie von den Pflanzen und Pilzen aufgenommen werden (und diese töten). Dadurch werden sie über einen relativ langen Zeitraum aus den Fassaden ausgeschwemmt. Wenn die Fassade dann schmutzig wird, ist das Zeug verbraucht (also im Boden verschwunden). Das Schmutzwasser jetzt aufzufangen ist zwar löblich, aber das Kind ist da schon im Brunnen ...

Verkapselte Biozide sind ein bisserl besser. Konstruktiver Regenschutz trotzdem unschlagbar.

https://www.heise.de/tp/features/Werden-Haeuser-immer-mehr-zu-Sondermuell-3388488.html?seite=all

Der letzte Satz ist bezeichnend ... "Unnötiges Hightech beginnt da, wo durch Haustechnik bauliche und planerische Fehlleistungen ausgeglichen werden müssen." 

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  •  Gemeinderat
  •   Silber-Award
20.11.2020  (#40)
Wieder ein Punkt gegen das Flachdach?
(wollen eh ein Satteldach)

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  •  atma
  •   Gold-Award
21.11.2020  (#41)
bei uns hat Algenmax im Frühjahr die Fassade gereinigt - wir hatten durch das spätere anlegen des Gartens viel Schmutz auf der Fassade.  Die Beratung war top, bei der Ausführung hat der Mitarbeiter ganze Arbeit geleistet und viele viele Schäden rundherum verursacht. Für einige ist die Versicherung aufgekommen, andere haben wir selbst behoben. Wieder einige kann ich dank seinem grandiosen Einsatz nicht mehr beheben. 

Vorsicht also bei der Firma und im Falle einer Beauftragung den ganzen Tag durchgehend daneben stehen und zuschauen, dass die nichts kaputt machen. 


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