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wie hoch werden deiner meinung nach die zinsen steigen bzw. welchen prozentsatz sollte man eingeplant haben wenn man var. finanziert hat? finde dazu leider nichts wirkliches. wenn die zinsen steigen wird es bald sehr viele günstige wohnungen zu kaufen geben da sicher einige zu knapp var. bemessen finanziert haben. dadurch könnte es ja zu einer krise am wohnungsmarkt kommen wenn dadurch mehr angebot wie nachfrage ist. fallen dann die immo preise? ach irgendwie echt komische zeit in der wir leben |
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Hallo Optimist, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Allgemein: Inflation, Teuerung |
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Immobilien sind aber nach wie vor eine relativ sichere Anlageform. Ob sich da wirklich viel tut am Markt ist reine Spekulation... |
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Immobilien mit Lage werden immer gefragt bleiben und die große Korrektur in Wien wird's mMn auch ned geben. |
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Ich kenne Leute persönlich die bei der Statistik Austria die Preise erheben bzw. daraus die Inflation berechnen, das ist ein relativ fader Knochenjob der nichtmal sonderlich gut bezahlt ist, Null Kreativität zulässt und sondern ein exakt definierter Prozess. Bei Inflationsprognosen von WIFO und Co (auch da kenne ich die Leute dahinter) sieht es natürlich etwas anders aus, über deren Treffsicherheit kann man diskutieren, aber die ex post gemessene Inflation misst das was sie messen soll, Inflation wie sie eben definiert ist und im Detail dokumentiert ist. Einfach mal die Standard-Dokumentation Metainformation zum Verbraucherpreisindex und Harmonisierter Verbraucherpreisindex unter lesen https://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=003214 , da sind dann auch jede Links (u.a. auch zu den Rechtsgrundlagen drinnen). Interessant finde ich den persönlichen Inflationsrechner: https://www.statistik.at/persoenlicher_inflationsrechner/ , wenn man sich damit ernsthaft beschäftigen möchte. Die Gewichtungen der unterschiedlichen Ausgabengruppen aus denen sich "die Inflation" zusammensetzt sind dort direkt ersichtlich und können auch auf den eigenen Bedarf angepasst werden. Im Detail kann man sich auch hier https://www.statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/preise/verbraucherpreisindex_vpi_hvpi/warenkorb_und_gewichtung/index.html einlesen und wenn man es wirklich genau wissen will sich hier https://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=022258 den Warenkorb Position für Position mit Gewicht ansehen, Was überdurchschnitt und was unterdurchschnittlich teurer (oder sogar billiger) geworden ist wird ebenso im Detail und transparent dargestellt, für den einfachen Eintstieg gibt es sogar bunte Infografiken: Bildquelle: https://www.statistik.at/wcm/idc/groups/v/documents/webobj/mdaw/mti3/~edisp/127472.jpg (ja, das ist die Jahresinflation 2021 weil es schlicht das aktuellste vollständige Jahr ist, aber es gibt ja auch Monatswerte seither). Klar kann man darauf antworten "alles Betrug, weil alles was ich kauf ist viel teurer geworden, z.B. xy bei z um 100% seit vorigen Jahr" nur was soll man da diskutieren? 2 |
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Dagegen spricht, dass spätestens im Herbst die Gewerkschafter mit deutlich über 5 % in die Lohnverhandlungen gehen werden. Da bleibt dann schon etwas Reserve für gestiegene Zinsen |
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Die kalte Progression ist natürlich zu beachten, der Rechengang aber (mehrfach) falsch, ganz so dramatisch ist es aber nicht: • Es fehlt die Sozialversicherung • Die Nettoerhöhung wird in % vom Brutto gerechnet, man muss netto mit netto vergleichen • Pauschalaussagen zu netto sind immer problematisch, da es auf individuelle Faktoren ankommt. Wenn man mal den letzten Punkt ignoriert und ein Bruttojahreseinkommen von 50k annimmt (damit man im Bereich von 42% Grenzsteuersatz bleibt) dann sieht es etwa so aus: Brutto 50.000,00 € Sozialversicherung 8.988,54 € Lohnsteuer 7.206,00 € Netto 33.805,46 € Brutto 52.750,00 € Sozialversicherung 9.483,00 € Lohnsteuer 8.036,14 € Netto 35.230,86 € Also ca. 4,2% Nettoerhöhung (oder 1,3% unter Inflation) und nicht 3,2% bzw. -2,3%. Über Jahre natürlich trotzdem ein starker Effekt, aber deshalb gibt es auch alle paar Jahre medienwirksame Steuerreformen. Dann kann man sich dafür feiern lassen diesen Effekt wieder zu korrigieren. Es bleibt "nur" der bereits versteuerte Lohnzuwachs bis zur nächsten Reform als echter Verlust durch die kalte Progression. Also kurzfristig bei hoher Inflation natürlich ein Thema, aber auch nicht so dramatisch wie oft behauptet. |
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Hallo Equity, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld. | ||
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Na die Elektrotechnikindustrie fängt schon mit der Forderung von 6% an https://www.proge.at/cms/P01/P01_3.2.a/1342660610315/kollektivvertrag/verhandlungen-abschluesse/6-prozent-mehr-start-der-fruehjahrslohnrunde-mit-rekordforderung |
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Wenn ich solche Prognosen erstellen könnte, würde ich davon leben Kredite sind Risiken bei Geber und Nehmer. Der Kreditgeber hat in einem Markt wie 2008 nicht viel davon, den noch irgendwie zahlenden Kreditnehmer den Kredit fällig zu stellen, nur um dann eine im Markt viel zu hoch bewertete Immobilie nicht verkaufen zu können. Persönlich würde ich einen Kredit nur variabel abschließen, wenn ich mir eine Vervielfachung (3-5fach) auch noch leisten kann. Wenn man fix mit 1.5% abschließen konnte und variabel mit 1.0%, dann bezahlt man die Gier nach den 0.5% eventuell mit auf 4% gestiegenen Raten, ist halt so. Wenn die Inflation steigt und die Immobilienpreise tatsächlich fallen, dann könnte man mit den höheren Zinsen ein billigeres Haus genauso finanzieren. Man kann in Zeiten mit erhöhtem Risiko auch einfach gar keinen Kredit aufnehmen, das wäre vorsichtig ... und die Inflationsangst kann morgen vom Tisch sein, wenn der Herr Putin in der Nacht was Hübsches geträumt hat. |
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Das Wifo hat zur Steuerreform 2016 das Thema analysiert ... https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=58173&mime_type=application/pdf .. und kam zum Schluss, dass der Progressionseffekt nicht kompensiert wurde. Im europäischen Vergleich liegt Österreich im oberen Bereich, die Abgabenquote betreffend, aber typ. stürzen bei uns auch eher keine Brücken ein (die Reichsbrücke war kein Wartungsmangel ) also wird wohl der eine oder andere Euro Steuergeldes für vernünftige Dinge genutzt. |
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Das steht aber so nicht drinnen, sondern eben nur, dass der Effekt der Steuerreform nach wenigen Jahren wieder aufgebraucht ist. Seither (es ging um die Reform 15/16 deren Effekt eben nur bis 19 angehalten ha) gab es aber schon wieder die nächste Reform. Nicht falsch verstehen, ich will weder Haare spalten noch den ewigen Kreis aus kalter Progression und "größter Entlastung aller Zeiten" verteidigen, aber die Steuerlast ist längerfristig relativ stabil und die Reallohnverluste, die es in den letzten 30 Jahren zum Teil eindeutig gab (bzw. die Verschiebung von Arbeitseinkommen zu Kapitaleinkommen sowie die zunehmende Divergenz auch der Atbeitseitseinkommen) , haben andere Gründe. Die sich vllt derzeit noch verstärken oder vllt auch umkehren, für beides kann man Argumente finden. Spannende Zeiten jedenfalls mit viel Unsicherheit. |
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Wie die Analyse mit dem Steuer-Transfer-Mikrosimulationsmodell ATTM zeigt, wird diefür 2016 geplante Steuerreform mit einem jährlichen Entlastungsvolumen von rund4,5 Mrd. € die seit der Steuerreform 2009 kumulierte zusätzliche Steuerbelastungdurch die kalte Progression nur zum Teil ausgleichen. Denke schon, dass das da steht, aber geht mir auch so, deswegen habe ich ja geschrieben. Das ist ja auch nicht erst seit gestern so .. |
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Kalte Progression ist einfach ein Thema, die Steuerreformen geben immer bestenfalls das zurück was vorher dadurch genommen wurde. Gehört aus meiner Sicht abgeschafft, aber keine der Parteien kann sich dazu durchringen. Wenn man nicht will, dass die Ungleichheit weiter steigt und für viele Eigentum unleistbar wird, muss ohnehin der Faktor Arbeit entlastet werden (finanziert durch Erbschaften und Vermögen). Aber das hat hier schon zu hitzigen Diskussionen geführt ;) Was bezeichnend ist für unser neoliberales System ist die Problemidentifizierung die man jetzt überall liest: Nach dem Motto Inflation ist zwar ungemütlich aber ein richtiges Problem ist es erst dann, wenn die Löhne auch steigen. Nach dem Motto, so lange es nur der Arbeitnehmer schlucken muss, kommen wir schon durch. Eine Lohn-Preis-Spirale muss nicht zwingend vor der Lohnerhöhung enden, auch wenn das oft so kommuniziert wird. Dennoch sollte man aus meiner Sicht bei den Fakten bleiben und nicht in dieses "die beschei*** und belügen uns alle" hineinfallen. Man ist zwar geneigt, die Inflationszahlen als zu niedrig anzusehen, aber sie bildet nun mal den Durchschnittsbürger ab. Das passt eben für viele nicht. Auch wer tatsächlich wissen will um wie viel Prozent sein Lohn gestiegen ist muss sich den NettoJAHRESlohn vorher und nachher ausrechen. Das Plus ist zwar weniger als die ausverhandelte monatliche Bruttosteigerung, aber mehr als wenn man fälschlicherweise nur Nettomonatslöhne vergleicht. |
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Besten Dank für die detaillierte Erklärung. Wieder etwas dazu gelernt :) |
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