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·gelöst· Berücksichtigung solarer Gewinne über Heizungssteuerung

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  •  msie
19.2. - 20.2.2023
10 Antworten | 4 Autoren 10
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Hallo zusammen,

ich mach mir gerade über die Berücksichtigung der solaren Gewinne bei der Heizung Gedanken - gibt gerade auch ein paar Diskussionen dazu im Forum emoji

Immer mehr komme ich zu dem Schluss, dass ich die solaren Gewinne weniger in der Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung]/BKA berücksichtigen will, da ich bei längeren Phasen ohne Sonne keine Unterversorgung in manchen Zimmern haben möchte (z.b. im südlich ausgerichteten Zimmer).

ABER natürlich haben die solaren Gewinne, wenn die Sonne scheint, einen großen Einfluss, speziell wenn man große Glasflächen hat. Bei uns zb. sind aber die Glasflächen hauptsächlich Richtung Westen gerichtet (ging nicht anders). Deshalb würde ich die solaren Gewinne gerne über die Steuerung der Heizung berücksichtigen:

Ich habe das Haus zur Illustration in eine „Zone Sonne VM“ (östlich), eine „Zone Sonne NM“ (westlich) und "Zone Sonne M" (südlich) geteilt. Mein „Sorgenkind“ ist die „Zone Sonne NM“, jene eben mit vielen Glasflächen.

Folgende Szenarien dazu:

-Am Vormittag scheint die Sonne, am Nachmittag ist es bewölkt: Die Zimmer mit östlicher und südlicher Ausrichtung („Zone Sonne VM“ bzw. „Zone Sonne M“) sind werden durch die Sonne erwärmt, die Zimmer in „Zone Sonne NM“ würden jedoch keine direkte Sonne abbekommen und werden nur durch die östlich und südlich ausgerichteten Zimmern indirekt mitgewärmt.


2023/20230219777887.png
-Am Vormittag ist es bewölkt, am Nachmittag scheint die Sonne: Das gesamte Haus hat sich bis Mittag durch die Sonne nicht zusätzlich erwärmt, die Zimmer in der „Zone Sonne NM“ würden aber am Nachmittag durch die Sonne wärmer werden.


2023/20230219818692.png
Ich habe gesehen, dass es schon Ansätze gibt, in dem der WPWP [Wärmepumpe]-Temp-Fühler auf die Nordostseite kommt und damit die Sonne in der Früh berücksichtigt, sodass die WPWP [Wärmepumpe] dann nicht den ganzen Tag über läuft. Ich bin aber noch nicht ganz überzeugt, dass dies schon meine obigen Szenarien ausreichend abdeckt.

Deswegen wäre meine Idee, zusätzlich einen Innenfühler in eines der westlichen Räume in „Zone Sonne NM“ zu geben, sodass dieser auch misst, 

  • ob die Sonne am Vormittag/Mittag die Zimmer in „Zone Sonne NM“ bereits indirekt über die östlich/südlichen Zimmer genug aufgewärmt hat
  • bzw. ob die Sonne am Nachmittag die Räume erwärmt

In beiden Fällen würde somit die WPWP [Wärmepumpe] nicht weiter laufen müssen um die Räume beheizen.
Dazu jetzt meine Fragen zur Diskussion:

-Gibt es da vlt eh schon ähnliche/andere Ansätze, die ich bis jetzt übersehen habe?
-Kann das so funktionieren bzw. hat das schon jemand probiert?
-Habt ihr noch andere, bessere Ideen? Würde zB. Auch ein zweiter Außenfühler auf der westlichen Seite mehr Sinn machen?
-Habe ich vielleicht auch irgendwo einen Denkfehler bzw. „verkompliziere“ ich die Sache auch?

Bin auf Eure Meinungen gespannt emoji

  •  dyarne
  •   Gold-Award
19.2.2023  (#1)
das funktioniert nicht so wie du denkst ... emoji

zitat..
msie schrieb: Immer mehr komme ich zu dem Schluss, dass ich die solaren Gewinne weniger in der Auslegung der FBH FBH [Fußbodenheizung]/BKA berücksichtigen will, da ich bei längeren Phasen ohne Sonne keine Unterversorgung in manchen Zimmern haben möchte

das ist ja gar kein thema.

ein thema ist hingegen ein bad nordseitig im eck so zu rechnen wie ein südseitiges zimmer in dem auch aktivitäten stattfinden und thermische gewinne anfallen.
das geht schief.
hunderte beispiele in den foren...

dein thema löst eine sauber ausgelegte wärmesenke durch wärmeverschleppung zwischen den räumen...

der morgensonnenfühler beschleunigt die rückmeldung an die wp ob das haus heute sonne erntet oder nicht...




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  •  msie
19.2.2023  (#2)

zitat..
dyarne schrieb: der morgensonnenfühler beschleunigt die rückmeldung an die wp ob das haus heute sonne erntet oder nicht...

Aber eigentlich geht's mir genau darum. Diese Rückmeldung ist über den Morgensonnenfühler einfach ungenau, da sich die Intensität der solaren Gewinne ja komplett anders darstellt, wenn die 1h in der Früh kurz raus schaut oder bis in den Nachmittag hinein..


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  •  msie
19.2.2023  (#3)

zitat..
dyarne schrieb: ein thema ist hingegen ein bad nordseitig im eck so zu rechnen wie ein südseitiges zimmer in dem auch aktivitäten stattfinden und thermische gewinne anfallen.

Beim nordseitigen Bad (haben wir sogar leider wirklich so) werden wir das über die Auslegung lösen (enge FBH FBH [Fußbodenheizung] Abstände, BKA + WH), das würde ich aber beim südseitigen Bad auch so machen emoji

Wie würdest du die Auslegung beim südseitigen Bad im Gegensatz zum nordseitigen Bad machen? Was wäre der Unterschied? Geringere Verlegeabstände oder weniger Wandheizungen?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
19.2.2023  (#4)
alles nette Ansätze, nur bis FBH FBH [Fußbodenheizung]/BKA soweit sind, um auf irgendwelche Regler-Änderungen fühlbar zu reagieren, ist die Sonne längst weg.

Die Auslegung und Heizkurve muss zur AT AT [Außentemperatur] passen, das ist einfach mal die Grundvoraussetzung.
Dann sollte die VL VL [Vorlauf]-Temp. so gering wie möglich sein, und im besten Fall die FBH FBH [Fußbodenheizung]/BKA so verlegt sein, dass diese dir Wärme übers Haus verschleppen.

Wenn dann aber die Sonne plötzlich rauskommt und volle Kanne ins Fenster strahlt, wirds trotzdem zu warm.
Da kannst nur die Rollos runter...

Oder es generell im Haus zu kalt halten und hoffen, dass die Sonne wirklich perfekt, wie vorhergesagt reinknallt.

Wenn das geht, dann eh nur mit super brauchbarer, verlässlicher Wettervorhersage.

Ich nutze drei Sachen:
1. AT Fühler sitzt Nord/Ost
2. Wettersteuerung der Nibe S1155 auf Faktor 10
3. und ich kann meine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Zuluft optional durch ein Sole-Register strömen lassen.
(das Register sitzt nach dem KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät und ist eigentlich für die Entfeuchtung im Sommer gedacht)

Das mache ich, wenn durch unerwartete Sonneneinstrahlung, die Raumtemperatur zu hoch wird, (UND gleichzeitig die Außentemp. kühl ist)
Dann regle ich die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Zulufttemp. auf 2K über Taupunkt, was meist dann so ~14-15C sind. Gleichzeitig stelle ich die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Lüfterdrehzahl etwas höher.

Anfangs dachte ich das bringt garnix, aber mittlerweile gefällt mir das System immer mehr. Ist schon nett, wenn die Sonne die Räume zu sehr aufheizt, und du hast ein kühles Lüftchen als Ausgleich.

Der Effekt ist nicht gewaltig, aber doch fühlbar. Ändert nicht wirklich die Raumtemp. dafür ist die übertragende Leistung zu gering. Aber man spürt die kühlere Luft schon irgendwie.

Schöner Nebeneffekt: die Soletemp. wird dadurch angehoben.

Ist eine nette Spielerei. Aber für die Allgemeinheit würd ich zumindest Punkt 1 und 2 empfehlen.
Und Grundvoraussetzung: gute Auslegung der Flächenheizung, möglichst viel Heizfläche und möglichst geringe VL VL [Vorlauf]-Temp.

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  •  msie
19.2.2023  (#5)

zitat..
Pedaaa schrieb: Ich nutze drei Sachen:
1. AT Fühler sitzt Nord/Ost
2. Wettersteuerung der Nibe S1155 auf Faktor 10
3. und ich kann meine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Zuluft optional durch ein Sole-Register strömen lassen.
(das Register sitzt nach dem KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät und ist eigentlich für die Entfeuchtung im Sommer gedacht)

danke dir für die Empfehlungen.

1) deckt sich eigentlich eh (fast) mit dem, was ich oben gemeint habe, der Fühler auf Ostseite. Ich hätte halt nur die Steuerung durch einen Innenfühler westseitig noch ergänzt, eben aus den oben genannten Gründen. Aber ja, wschl wird das träge reagieren.

2) kannte ich noch nicht - weiß aber auch noch nicht sicher ob es eine Nibe bei mir wird. Gibts sowas bei anderen Wärmepumpen auch?

Was wäre eigentlich mit einem zweiten Außenfühler auf der Nord-/Westseite? Hätte das einen Nutzen oder wäre das auch zu träge?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
19.2.2023  (#6)

zitat..
msie schrieb: ) kannte ich noch nicht - weiß aber auch noch nicht sicher ob es eine Nibe bei mir wird. Gibts sowas bei anderen Wärmepumpen auch?

z.B. Hoval kann das auch.
Aber ob deren Wärmepumpen was taugen, weiß ich nicht.
Gasheizungen könnens gute bauen, aber das hat nichts zu sagen. 
WPWP [Wärmepumpe] kaufen die von Daikin und IDM zu, soweit ich weiß?!

zitat..
msie schrieb: Was wäre eigentlich mit einem zweiten Außenfühler auf der Nord-/Westseite? Könnte das zb die Nibe?

kann die Nibe nicht. Aber bringt auch nicht wirklich viel.
Ich hab z.B. Fühler Nord/Ost and der Fassade und West im KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Ansaugrohr.
Ich kann diese für die Nibe umschalten.

Nach ein bissl experimentieren, bin ich jetzt aber soweit, dass ich nur mehr den Nord/Ost Fühler fix verwende. KWL (West) Fühler nur mehr als Info-Anzeige.

sieht dann z.B so über einen Tag aus:

2023/20230219939763.jpg

grün ist die Westseitige KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] AT AT [Außentemperatur].
Die andern sind Nord/Ost, und fangen die Morgen-Sonne sichtlich besser ein.

Orange ist Raumtemp.


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  •  msie
19.2.2023  (#7)
Danke @Pedaaa , das Diagramm hat mich echt überrascht, hätte erwartet dass die grüne Linie am Nachmittag über die violette geht.. 

Darf ich noch fragen, wo du den Nord/Ostfühler montiert hast? Kriegt der direkt Sonne ab oder ist der zb unter einem Dachvorsprung?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
19.2.2023  (#8)

zitat..
msie schrieb: hätte erwartet dass die grüne Linie am Nachmittag über die violette geht.. 

ja, hin und wieder kommt das tatsächlich vor. Aber doch eher selten. 
Hier einmal Abendsonne und einmal Nachmittag z.B:


2023/2023021921354.jpg

Edit:
Muss vielleicht dazusagen, dass das kein 1:1 Vergleich ist. Im KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Rohr wird quasi eine echte Lufttemp. gemessen ohne "direkten" Sonnen-Einfluss.

zitat..
msie schrieb: Darf ich noch fragen, wo du den Nord/Ostfühler montiert hast? Kriegt der direkt Sonne ab oder ist der zb unter einem Dachvorsprung?

ca. 2,3m Höhe an der östlichen Ecke der NNO Wand, einen 1m Dachüberstand gibts schon, aber der ist viel höher. Der hat keinen Einfluss

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  •  msie
20.2.2023  (#9)

zitat..
Pedaaa schrieb: ja, hin und wieder kommt das tatsächlich vor. Aber doch eher selten. 
Hier einmal Abendsonne und einmal Nachmittag z.B:

Ok, dann scheint es wirklich so zu sein, dass ein N/O-Sensor gut die Intensität der solaren Gewinne über den Tag hinweg repräsentiert - danke für die Aufklärung! emoji


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  •  berhan
  •   Gold-Award
20.2.2023  (#10)
Die solaren Gewinne bilden sich gut mit der Rücklauftemperatur ab, gerade wenn sehr viel aktivierte Speichermasse durch eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] vorhanden ist.

Nachfolgend eine Darstellung vom 15.02.2023

2023/20230220522220.png

Aufgrund des WW WW [Warmwasser]-Takts um 12:30 ist der Temperaturanstieg nicht leicht zu erkennen, deswegen die selbe Darstellung vor und nach dem WW WW [Warmwasser]-Takt.


2023/20230220379637.png

2023/20230220561229.png
In der Zeit des WW WW [Warmwasser]-Taktes (12:20-14:20) hat sich die Speichermasse in etwa um 0,3K bzw. mit 15 kWh aufgeladen, die Raumtemperatur (Temperatur 1) stieg im gleichen Zeitraum um ca. 0,5K. Wenn man die thermischen Verluste von um die 2,5 kW noch berücksichtigt, dann heizt die Sonne in dieser Zeit mit etwa 10 kW. Die WPWP [Wärmepumpe] spielt mit ihren 2,5 kW an Mindestleistung eher eine untergeordnete Rolle, ich versuche hierbei eher die WPWP [Wärmepumpe] weiter laufen zu lassen damit sich durch die UWP die Wärme im Haus besser verteilt.

 

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