« Heizung, Lüftung, Klima  |

Wandheizung an der Außenwand, Wärmeverlust vs besserer COP

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 
  •  Markus98
11.9. - 29.12.2024
25 Antworten | 11 Autoren 25
3
28
Bei meinen Eltern kommt nächste Woche der Installateur, um die genaue Auslegung und Umsetzung der Wandheizung zu besprechen.

Das Haus hat 130m2 Grundfläche und 2 Stockwerke + Keller. NAT -11,8°C.
Ölverbrauch war je nach Jahr zwischen 2000-2500 Öl. Die Tiefenbohrung mit 2x 100m Simplex DN40, 2-Fach Verteiler innen und die Stiebel Eltron WPE-I 8 HK wird im November geliefert. Laut meinen Berechnungen liegt die Heizlast bei 8,8kW, die durch einen Kamin im Wohnzimmer abgefangen werden. Bei der Senke war die erste Planung, die Heizkörper zu lassen und eine Wandheizung im Rücklauf zu realisieren. Da wir dann aber aufgrund des Druckverlusts nur ca. 60m 16er Rohr pro Kreis verlägen können, wären wir bei VA10 auf 6m2 limitiert. Dies ergebe bei insgesamt 6 Heizkreisen nur 36m2, die bei angenommen 4W/K/m2 und 35/30°C gerade mal 1,5kW Abgabeleistung ergeben. Die Wandheizung soll in die 12cm Ziegel (Innenwand) eingefrässt werden und als Putz würde ich an Lehm denken.

Mehr Sorgen mache ich mir aber um das Kühlen. Durch die kleine Wandfläche (die sicher auch auf die andere Wandseite abstrahlt) wäre die Kühlleistung, durch den Taupunkt sehr limitiert und die unverbauten Innenwände wären dann auch zu wenig. Als zusätzliche Fläche würde die Außenwand übrig bleiben, die zum Großteil unverbaut ist.

Wandaufbau: 38er Ziegel mit 2cm Thermoputz, laut alten Energieausweis liegt der U-Wert bei 0,43. Wenn ich nun annehme, dass wir bei 30 Grad Vorlauf auskommen würden, dann würde der effektive U-Wert der Wand um 50% steigen. Im Energieausweis macht dies eine Steigerung von 16% bei der Heizlast aus. Gleichzeitig würden wir durch 5°C weniger VL VL [Vorlauf] den Unterschied durch eine bessere Arbeitszahl der Wärmepumpe ausgleichen. Und weil die Außenwände wärmer wären, könnte man auch die Raumtemperatur um 1-2 Grad senken, was die Transmisionsverluste bei allen Bauteilen zu gute kommt, und auch wieder die VL VL [Vorlauf] senkt. Im Sommer könnte man die warme Außenwand effektiv Kühlen.

Was sagt ihr dazu?
Eine thermische Sanierung kommt derzeit nicht in Frage. 

Zusätzlich noch eine Frage zum Druckverlust. Kann man ein Y-Stück in den Rücklauf des Heizkörpers bauen, um pro Heizkreis auf 12m2 Fläche zu kommen, oder gibts dabei Probleme mit Lufteinschluss und unterschiedlichen Durchfluss? Als Alternative wäre dann noch ein neuer Heizkreisverteiler, der endweder eine neue Leitung zur Wärmepumpe bräuchte (Decke durchbohren, wo durch den Kamin viel Eisen im Boden ist) oder wir könnten das 16er Rohr von einen kleinen Heizkörper im Gang nehmen und daran den Heizkreisverteiler annbinden.

Beste Antwort  [im Thread anzeigen]

zitat..
Markus98 schrieb: ok das macht Sinn. Also eine kleine Fläche vertikal wäre somit nicht Problematisch, wenn die weiter im RL RL [Rücklauf] ist?

nicht wirklich. du hast dann ja viele obere bögen, wo sich die luft sammelt.
im laminaren bereich bleibt die auch einfach da hängen.
mit genug durchfluss bekommt man sie stück für stück weiter.

wenn aber einmal luftfrei gespült wurde und keine neue mehr rein kommt, ist es eh egal.
wie gut man den rücklauf vom heizkörper spülen kann weiß ich nicht.
im heizkörper sammelt sich luft aber vermutlich gut an und kann dort schon entlüftet werden?


zitat..
Markus98 schrieb: Also U-Wert 0,44 (auch 38er Ziegel?), dann die 6cm Holzfaser und darauf die Wandheizung?

nicht ganz.
ist 30cm zweischalig.
ziegel/6cm luft/ziegel
innen dann ausgleichsputz, 6cm holzweichfaser, WH in ca. 2,5 bis 3cm lehm.
https://photos.app.goo.gl/qh3uD8YCD5HM1fNE8
;
  Gesamten Beitrag im Thread anzeigen  
  •  Deep
12.9.2024  (#1)
Gibt es ev. eine Möglichkeit die Decke abzuhängen um dort auf mehr Heizleistung zu kommen? Macht beim Kühlen auch Sinn, da es zu keinem Temperaturstau (kalt am Boden, warm an der Decke) kommt.

Den Absatz mit mti "Wandaufbau:...." verstehe ich nich.
Ich bin mir nicht sicher ob du das so mit der WH WH [Wandheizung] rechnen kannst. Die Außenwand hat effektiv gesehen ja nicht 30°C gegenüber AT AT [Außentemperatur].
Und was hat weniger VL VL [Vorlauf] mit einem besseren COP und Heizlast zu tun?!

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.9.2024  (#2)

zitat..
Markus98 schrieb: Wandaufbau: 38er Ziegel mit 2cm Thermoputz, laut alten Energieausweis liegt der U-Wert bei 0,43. Wenn ich nun annehme, dass wir bei 30 Grad Vorlauf auskommen würden, dann würde der effektive U-Wert der Wand um 50% steigen.

Da wird etwas ins Unrichtige vermischt. Aber der Reihe nach:
Ein U-Wert ist ein U-Wert, der steigt nicht, wenn mehr Delta T anliegt. 
Der U-Wert beschreibt die Watt pro m² x Kelvin, die durch einen Bauteil verloren gehen.
Mehr Kelvin => mehr Watt => also mehr Heizleistung.

Weiters sagt die OIB RL RL [Rücklauf] 6
"Bei Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen muss (...) der Wärmedurchlasswiderstand R der Bauteilschichten zwischen der Heizfläche und der Außenluft mindestens 4,0 m²K/W (...) betragen".

Der R-Wert (Wärmedurchgangswiderstand) ist der Kehrwert des U-Werts, also in deinem Fall 2,32 und fast doppelt so schlecht, wie zulässig.

1
  •  Markus98
12.9.2024  (#3)
U-Wert bleibt gleich ja. Dafür hab ich auch U-Wert effektiv geschrieben.
Der COP wird durch geringere VL VL [Vorlauf] besser und soll den erhöhten Wärmeverlust durch die Außenwände kompensieren. Außerdem steigt durch die warmen Außenwände die Behaglichkeit -> geringere Raumtemperatur möglich.

Also ist in Österreich der Grenzwert bei einen U-Wert von 0,25? In Deutschland wird 0,5 genannt.

Deckenheizung wäre um einiges teurer, aber natürlich wäre die Fläche dann kein Problem. Wie würdet ihr die im bewohnten Haus einbauen? Fermacell + verputzen oder gibts andere Alternativen? Die Variothermdecke hat ihre Maße, hat ein dünnes Rohr und ist vom Preis uninteressant.

Was sagt ihr zum Heizkreis selbst? Ist ein Y-Stück ok oder sollte lieber immer auf einen neuen Heizkreisverteiler gegangen werden? 


1


  •  Akani
12.9.2024  (#4)
In welchen Räumen sol denn Wandheizung realisiert werden?
Wenn das mehrere Räume sind würde ich euch eher dazu Raten FBH FBH [Fußbodenheizung] nach zu rüsten ( fräßen) oder wie deep vorschlägt auf Deckenheizung vollflächig gehen. Heizkörper dann im selben Heizkreis einbinden und hydraulisch einregulieren oder komplett raus nehmen. Wird in Ö ja auch gefördert auf FBH FBH [Fußbodenheizung] um zu rüsten

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.9.2024  (#5)

zitat..
Markus98 schrieb: Dafür hab ich auch U-Wert effektiv geschrieben.

Ich muss da pingelig bleiben, weil es einen "U-Wert effektiv" einfach nicht gibt. Der U-Wert hängt am Bauteil und ändert sich nicht durch die Nutzung, weder nominal noch effektiv.

Je mehr ich mich da reinlese, desto unrealistischer erscheinen mir die Ideen, sorry. Eine Wandheizung im RL RL [Rücklauf] nach einem Heizkörper, was soll da noch rauskommen? Das System dann mit 35/30 anfahren wird es sowieso nicht spielen. Da kannst du die Heizkörper gleich rauswerfen, wäre sinnvoller in der gesamten Betrachtung.

zitat..
Akani schrieb: In welchen Räumen sol denn Wandheizung realisiert werden?

Habe es so verstanden, dass es in allen Räumen mit HK kommen soll.

Wenn dann würde ich die Außenwand innen dämmen, dann eine Wandheizung drauf, und diese dann einputzen.

1
  •  Markus98
12.9.2024  (#6)
Genau die Wandheizung sollte in jedem Raum realisiert werden. Im Bad gibt es bereits eine FBH FBH [Fußbodenheizung] von 1995, die im Rücklauf des HK hängt (Niedertemperaturkessel). Die Zwischenwand vom Wohnzimmer und Bad wird ebenfalls aktiviert. Eine weitere Wandheizung im Bad ist durch die Fließen an der Wand nicht möglich. Eventuell später mal beim sanieren.
Eine Fußbodenheizung wird nicht gemacht, da der E-Strich nur 5cm Dick ist und alles verbaut ist. Deswegen die Idee mit der Wandheizung und wenn nötig Deckenheizung. Letzteren zwei sind auch für das Kühlen besser geeignet.

Wenns nach meinen Eltern geht, würden die gar keine Flächenheizung machen. Dass es eine gute Idee ist, werden sie erst im ersten Winter und im Sommer merken. Eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hab ich noch nicht durchgebracht, vl kommt die Einsicht noch, wenn sie mit der Heizung happy sind. Anschlüsse in der Soleleitung werden trotzdem schonmal vorgerichtet.

Ja "U-Wert effektiv" ist nicht ganz richtig, aber damit könnte man sehen, wieviel schlechter eine Wand ohne Wandheizung sein müsste, für die gleichen Verluste. Arne hat dies in einen alten Post schonmal als Gedankenstütze hergenommen. https://www.energiesparhaus.at/forum-wandheizung-an-der-aussen-oder-innenwand/45408_1#409163

Im Endeffekt stellt sich mir die Frage, ob der Aufpreis einer Deckenheizung, die auch die Raumhöhe reduziert,sich jemals mit den Heizkosten rechnet. Auch was die Behaglichkeit mit den Oberflächentemperaturen angeht. 

1
  •  christoph1703
12.9.2024  (#7)
Persönliche Meinung: Wenn deine Eltern das nicht wollen, solltest du es ihnen auch nicht einreden. Am Ende bist du dann der Blöde, wenns nicht so funktioniert wie erhofft. Und die Wahrscheinlichkeit dafür sehe ich bei so einer Kompromisslösung recht hoch.
Man kann mit einer WP WP [Wärmepumpe] auch einfach nur die Heizkörper anfahren und hat so den geringsten Eingriff (was glaube ich deinen Eltern ganz recht wäre). Ideal? Nein, aber einfach und trotzdem kein Öl mehr.

1
  •  Akani
12.9.2024  (#8)
Fakt is wenn es mit Heizkörpern was ich mir nicht vorstellen kann nicht klappt. Wird die Flächenheizung eh ein größerer Aufwand, dann aber gescheit und nicht iwie in die Heizkörper im Rl einbinden

1
  •  Markus98
12.9.2024  (#9)

zitat..
christoph1703 schrieb:

Persönliche Meinung: Wenn deine Eltern das nicht wollen, solltest du es ihnen auch nicht einreden. Am Ende bist du dann der Blöde, wenns nicht so funktioniert wie erhofft. Und die Wahrscheinlichkeit dafür sehe ich bei so einer Kompromisslösung recht hoch.
Man kann mit einer WP WP [Wärmepumpe] auch einfach nur die Heizkörper anfahren und hat so den geringsten Eingriff (was glaube ich deinen Eltern ganz recht wäre). Ideal? Nein, aber einfach und trotzdem kein Öl mehr.

Na so schlimm ist es auch wieder nicht. Nach der Umsetzung werdens sicher sehr Froh darüber sein, nur die Überzeugung am Anfang ist schwieriger. Die PV sollte jetzt schon zum zweiten mal Erweitert werden ... Die neue Haustür mit Fingerprint gebens auch nicht mehr her... Gestemmt wird sowieso, weil wir im Keller einen Stromverteiler montieren, für die PV, WP und als Vorrichtung für Wallboxen.


zitat..
Akani schrieb:

Fakt is wenn es mit Heizkörpern was ich mir nicht vorstellen kann nicht klappt. Wird die Flächenheizung eh ein größerer Aufwand, dann aber gescheit und nicht iwie in die Heizkörper im Rl einbinden

Mit Heizkörper werden wir bei ca. 40°C Vorlauf landen, hab dass im letzten Winter getestet und die Heizkurve mal kräftig nach unten gedreht. Die war viel zu steil und zu hoch eingestellt.

Laut unserem Installateur haben die Heizkörper fast keinen Druckverlust, und somit wäre die Option mit recht wenig Aufwand zum umsetzen. Sorgen mache ich mir nur beim Kühlen, da bringen die bestehenden Heizkörper nichts. Und genau fürs Kühlen wäre auch eine FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht die erste Wahl -> Wandheizung und Deckenheizung.

Mit einer gescheiten Einbindung wirst du einen neun Heizkreisverteiler meinen oder? Wie schlimm wäre da eine kurze ca. 3m Anbindung vom Heizkreisverteiler im Keller zum neuen Heizkreisverteiler im EG?
Im OG hätten wir noch freie Anschlüsse beim Heizkreisverteiler, weils OG nicht ganz ausgebaut ist.




1
  •  ds50
  •   Gold-Award
12.9.2024  (#10)

zitat..
Markus98 schrieb: Eine thermische Sanierung kommt derzeit nicht in Frage.

Schade. Warum nicht?

Ich kann dir übrigens nur sagen, dass die Leute ganz schön blöd schauen, wenn ich ihnen zeige, wieviel derzeit gefördert wird und wie gering eigentlich der eigene Invest verglichen zu den Gesamtkosten ist ( z.T. deutlich weniger als 50%)...

zitat..
rabaum schrieb: Weiters sagt die OIB RL RL [Rücklauf] 6
"Bei Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen muss (...) der Wärmedurchlasswiderstand R der Bauteilschichten zwischen der Heizfläche und der Außenluft mindestens 4,0 m²K/W (...) betragen".

Der R-Wert (Wärmedurchgangswiderstand) ist der Kehrwert des U-Werts, also in deinem Fall 2,32 und fast doppelt so schlecht, wie zulässig.

Das ist richtig. Lt. OIB ist die Wandheizung auf dieser Außenwand schlicht nicht zulässig.

2
  •  Markus98
12.9.2024  (#11)

zitat..
ds50 schrieb:

──────..
Markus98 schrieb: Eine thermische Sanierung kommt derzeit nicht in Frage.
───────────────

Schade. Warum nicht?

Ich kann dir übrigens nur sagen, dass die Leute ganz schön blöd schauen, wenn ich ihnen zeige, wieviel derzeit gefördert wird und wie gering eigentlich der eigene Invest verglichen zu den Gesamtkosten ist ( z.T. deutlich weniger als 50%)...

──────..
rabaum schrieb: Weiters sagt die OIB RL RL [Rücklauf] 6
"Bei Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen muss (...) der Wärmedurchlasswiderstand R der Bauteilschichten zwischen der Heizfläche und der Außenluft mindestens 4,0 m²K/W (...) betragen".

Der R-Wert (Wärmedurchgangswiderstand) ist der Kehrwert des U-Werts, also in deinem Fall 2,32 und fast doppelt so schlecht, wie zulässig.
───────────────

Das ist richtig. Lt. OIB ist die Wandheizung auf dieser Außenwand schlicht nicht zulässig.

Danke für die Info wegen der OIB. Also bleiben nur Innenwände und Decke übrig.

Zur Sanierung: ich hoffe, dass es diese weiterhin gibt. Der Heizungstausch war schon viel Überzeugungsarbeit und es ist eh die kleinste Wärmepumpe geworden.
Andererseits, wenn im OG mal ausgebaut werden soll, würde sowieso das Dach umgebaut werden müssen und spätestens dann würde sich die thermische Sanierung ergeben.

Wirklich brauchen würden wir die Sanierung nur, um im Sommer ausreichend Kühlen zu können. Unser Energieberater und ich haben schon alles probiert.
Durch die PV, ist die Einspeisevergütung höher als der Gesamtstromverbrauch.




1
  •  Akani
12.9.2024  (#12)
Dann würde ichs bei den Heizkörpern belassen bevor du die ganze Hütte zerlegt. Zum kühlen dann mit Splitklima, die auch beim Heizen unterstützt und deine Heizfächen eben noch vergrößern. 
Ansonsten dann decken und Wandheizungen. Dann werden deine Eltern wohl paar Wochen ziemliches Chaos und Dreck haben

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
13.9.2024  (#13)

zitat..
Markus98 schrieb: Danke für die Info wegen der OIB. Also bleiben nur Innenwände und Decke übrig.

Hab ich dir in Posting 2 schon geschrieben. 

Weiters hab ich dir im Posting 5 geschrieben, dass du die Außenmauern innen dämmen kannst, dann ist eine Wandheizung wieder zulässig bzw. sinnvoll.

🤷‍♂️

2
  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
13.9.2024  (#14)
Bin da ganz bei @rabaum : wenn eh neu verputzt wird, dann Holzfaserplatten an die Wände, darauf die Wandheizung, verputzen und glücklich sein. 

1
  •  Markus98
26.9.2024  (#15)
Danke für das Feedback!

Ich hab mir nun alles nochmal durchgerechnet und auch die Planung mit meinen Eltern abgesprochen. Die Wandheizung im EG wird auf die Innenwände beschränkt. Bis auf 2 Heizkreise sind dann alle (also 7 von 9) mit einer Wandheizung. Je Heizkreis schaffe ich ca. 7m2 und dabei stellt sich mir die Frage, ob nicht 20x2mm Rohre besser wären als 16x2mm. Welchen VA schaffe ich mit 20x2mm? Wäre ein Verlegeabstand von 15cm machbar? Die Stiebel hat auch nur eine 45W Heizkreispumpe und deshalb wäre ein geringer Druckverlust anzustreben.

Die Innenwände sind nicht tragend und bestehen aus 12cm Ziegel. Meine idee war, die Heizrohre in die Wand zu fräsen/stemmen und die Hohlräume mit Lehm bzw. Lehmputz aufzufüllen für eine bessere Wärmeübertragung. Die Wand sollte dann mit einen Lehmputz verputzt und genetzt werden.

zitat..
luxmoo schrieb:

Bin da ganz bei @rabaum : wenn eh neu verputzt wird, dann Holzfaserplatten an die Wände, darauf die Wandheizung, verputzen und glücklich sein.

Im OG würde sich die Außenwand anbieten und dort sich Holzfaserplatten sehr gut an. Wie dick sollte bzw. muss die Dämmung sein? Hab was von max. 8cm bei Innendämmung gelesen und auch verschiedene Aussagen ob nun eine Dampfbremse notwendig ist oder nicht. Mit 7cm hätte die Wand einen U-Wert von 0,25.


1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
26.9.2024  (#16)

zitat..
rabaum schrieb: Ein U-Wert ist ein U-Wert, der steigt nicht, wenn mehr Delta T anliegt.

Weil ich's gerade gelesen habe. Der U-Wert ist nur ein Näherungswert (Linearisierung) der Leitfähigkeit (* Dicke) und bei gewissen Baustoffen, z.B. Mineralwolle ist diese Linearisierung gar nicht mal so gut. Zwar ist das delta T dabei nicht direkt relevant sondern die absolute Temperatur, aber wenn man von 'normalen' Innentemperaturen ausgeht, dann eben doch wieder das delta T.


2024/20240926551925.png
... aus https://www.researchgate.net/publication/224797482_Bestimmung_der_feuchte-_und_temperaturabhangigen_Warmeleitfahigkeit_von_Dammstoffen

Diese Baustoffe sind daher bei niedrigen Außentemperaturen wesentlich schlechter leitfähig und das ist fein.

Die Grundaussagen aus allen Ausführungen bleiben natürlich trotzdem richtig.

1
  •  tempo85
  •   Bronze-Award
27.9.2024  (#17)

zitat..
taliesin schrieb: Diese Baustoffe sind daher bei niedrigen Außentemperaturen wesentlich schlechter leitfähig und das ist fein.

Komisch finde ich PUR, in der Publikationen steht Lambda 0,35 ich dachte PUR wäre immer? CO2 gefüllt und wäre in der Gegend von Lambda 0,23.


1
  •  taliesin
  •   Gold-Award
27.9.2024  (#18)
WLG023 sind typisch nur mit beidseitiger Alubeschichtung möglich, die Werte für Lambda sind ja auch etwas schwammig, wenn man sich die Temperaturkurven anschaut. EPS könnte ja lt. Diagram bei -20°C durchaus bei 0.02 W/mK landen. Nach DIN52616 sollten die Werte bei 10°C angegeben werden, aber das steht nicht bei jedem Produkt so dabei, manchmal DIN 4108-4, ich weiß aber nicht bei welcher Temperatur diese Norm die Messung vorschreibt.

Bei PIR/PUR kommen auch noch Druckfestigkeitsanforderungen dazu, die die Schaumdichte und damit den Leitwert (und seinen Temperaturgang) beeinflussen. Dickere Platten haben typisch einen niedrigeren Leitwert. In der Untersuchung wurde eine PUR-Platte mit 80kg/m³ verwendet, also mindestens doppelt so schwer wie EPS, zudem war sie mit 80mm deutlich dünner als die EPS-Platte mit 120mm.

1
  •  Markus98
28.12.2024  (#19)
Es ist mal wieder Zeit diesen Thread hochzuholen. Die Umsetzung der Heizungsumstellung ist schon weiter vorangeschritten. Die Tiefenbohrung wurde Ende November gebohrt. RGK als Zuleitung zur TB und die Wärmepumpe sollen im Februar kommen.

Jetzt machen wir uns an die Umsetzung der Wandheizung. Dazu habe ich 2 Fragen.
1. Machen vertikale Mäanderförmige Schleifen Probleme mit Lufteinschluss? Ich habe eine Fläche, die ist 1m breit bei 2,6m Deckenhöhe.
2. Wo sollte der Vorlauf angeschlossen werden? Oben oder Unten? Beim Heizen wäre von Oben ein Wärmetauschereffekt und kälteres Heizungswasser hat eine höhere Dichte (ob der Effekt Messbar ist bei eine Spreizung von maximal 5K?)

Bei Variotherm ist der Vorlauf von unten eingezeichnet.


2024/20241228387643.png
 
Die Wandheizungen kommen wie geplant in den Rücklauf der Heizkörper. Um den Druckverlust so gering wie möglich zu halten und um einen späteren hydraulischen Abgleich zu ermöglichen wird die Wandheizung aus 2 Kreisen bestehen. Also 2x 25m 16x2mm Doppelmäanderförmig VA10. 

Der Kreis mit dem höchsten Druckverlust hat eine Anbindeleitung von insgesamt (VL + RL) 20m 16x2 zum Heizkörper (Typ22 900x700) und als Wandheizung 2 Kreise á 25m 16x2.
Der Kreis mit dem geringsten Druckverlust hat als Unterschied eine Anbindeleitung von insgesamt 11m 16x2, dann Heizkörper und Wandheizung.

In Zahlen ergibt das, wenn ich nur das Rohr ohne Winkel, Fittinge etc. rechne bei 1,2l/min pro Heizkreis 13 mbar zu 9 mbar, bei 1,5l/min 32 mbar zu 20 mbar und bei 2l/min 52 mbar zu 32 mbar.
Angaben für den Druckverlust der Heizkörper habe ich keine gefunden, und deswegen mal ChatGPT gefragt. Mein Insti meinte im Vorfeld, dass der Druckverlust zu vernachlässigen sei. Laut ChatGPT sind es bei 1,2l/min 6mbar und bei 2l/min sollen es 14mbar sein. Das wäre noch bei jedem Kreis dazuzurechnen.

1
  •  opa12
  •   Bronze-Award
29.12.2024  (#20)
Welche Heizkörper sind den verbaut?
Wenn das z.B.: Typ 21 sind wäre ein Wechsel auf Typ22 oder 33 wohl die einfachste Lösung.

1
  •  cacer
  •   Gold-Award
29.12.2024  (#21)

zitat..
Markus98 schrieb: 1. Machen vertikale Mäanderförmige Schleifen Probleme mit Lufteinschluss? Ich habe eine Fläche, die ist 1m breit bei 2,6m Deckenhöhe.
2. Wo sollte der Vorlauf angeschlossen werden? Oben oder Unten? Beim Heizen wäre von Oben ein Wärmetauschereffekt und kälteres Heizungswasser hat eine höhere Dichte (ob der Effekt Messbar ist bei eine Spreizung von maximal 5K?)

zum entlüften am einfachsten ist wie im bild oben.
da sammelt sich luft oben am RL RL [Rücklauf] und kann recht einfach durchgespült werden.

bei RL RL [Rücklauf] unten müsstest du jedesmal die luft alle schlangen runterdrücken.

ich hab hier fast alle varianten verlegt und keine probleme. (alles 16x2 MVR)
vor 5 jahren gespült und bisher keine luft .
allerdings stehen die verteiler eine etage höher und wir haben auch alle decken belegt.
luft würde also am ende nach oben zum verteiler steigen.

VL unten bringt mehr heizleistung im unteren bereich.
oben wird das delta zur raumluft geringer, weil warme luft oben bleibt und das medium unten schon mehr energie abgibt.
macht sinn.

bei kleinerer gesamtspreizung wird der effekt geringer.

bei unseren deckenheizungen sehe ich daher immer geringere spreizung und leistung, weil die raumluft oben eh wärmer ist und fahre gesamtspreizung 2 bis 3K.
die DH-kreise hätte ich alle mindestens 20m länger machen können als die WH WH [Wandheizung]-kreise.

wir haben übrigens alle außenwände auf 6cm holzfaser belegt, um die behaglichkeit möglichst hoch zu haben.
uwert bei 0,44 und trotzdem sehr niedrigen VL VL [Vorlauf].
etwa 27C bei 0AT für über 22C bis 23C RT RT [Raumtemperatur].
gibt hier aber keine heizkörper.


1
 1  2 


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]


next