|
|
||
Weitere sinnvolle Maßnahme wäre gewesen die Gaskraftwerke (oder das Gas) direkt zur subventionieren, und damit den Merit Order Preis nach unten zu bringen, oder die Gaskraftwerke trmporär aus der Merit Order zu nehmen. Wäre viiiel günstiger gewesen und hätte zu wenig Verwerfung geführt. Ohne das politische Fass aufmachen zu wollen, aber dank RKI Leaks wissen wir heute das es oftmals nicht an Wissen mangelte, sondern die Politik sogar entgegen den internen Beraterstimmen einen besonders harten, diffamierenden, unwissenschaftlichen und ausgrenzenden Kurs gefahren ist. 1 |
||
|
||
... nicht ganz. Es würde der Preis fallen. Wenn der teure Produzent nicht mehr gebraucht wird um die Nachfrage zu decken, dann fällt dessen Gebot raus - so wie du sagst - und damit wäre das teuerste Kraftwerk das nächstgünstigere... usw.... Naja hatten wir im Grund vor der Strommarktliberalisierung. Wollte man nicht mehr --> wir wollen mehr Wettbewerb --> Strom für Kunden wird billiger. So oder so ähnlich war doch damals der Tenor...(?) .. hat ja gut geklappt Stellen wir die Frage doch mal an deinem Beispiel oben. Regulieren wir den Preis jetzt auf 30 Cent per GodModeVerordnung. Wer soll denn jetzt gezwungen werden zu produzieren oder nicht mehr zu verbrauchen? Gäbe es genügend Erzeuger, welche die Nachfrage bei 30Cent decken würden, wäre der Preis ja schon dort. Ist er aber nicht. Wir haben also zu wenig Strom. Schalte ich jetzt Gawans Poolheizung aus? Oder verpflichten wir die Erzeuger, nicht mehr kostendeckend zu erzeugen? Abgesehen davon, wäre das im derzeitigen Setup ein massiver Eingriff in den freien Markt. Ehrlich gesagt stelle ich mir die Antwort auf deine Frage massiv schwierig vor. LG |
||
|
||
Hallo Gawan, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Morgen ORF1 20:15 Uhr - Abenteuer Stromrechnung |
||
|
||
|
Dem halte ich entgegen: Wären deutlich niedrigere Preise nicht auch noch kostendeckend gewesen, hätten die Stromversorger nicht quer durch die Bank Rekordgewinne eingefahren. Von dem Szenario: "Ihr reguliert uns die Preise in den Keller und dafür gehen wir bankrott" waren wir Milliarden weit entfernt. ||
|
||
Das gewählte Modell, einen realistischen Stromverbrauch zu deckeln, fand und finde ich gut. Die Höhe pro Person und die Dauer hätte ich anders gewählt. Was mich gestört hat, war, dass die Politik die zumeist teilstaatlich stromproduzierenden Energieunternehmen nicht bei den Preisen beschnitten hat. Merit Order ist ein super Anreizsystem, nur bei solchen Extremsitiationen müsste sich halt ein österreichisches Wasserkraftwerk mit einem etwas geringeren Abnahmepreis und weniger Übergewinnen zufrieden geben. Die Produktionskosten sind ja kaum gestiegen. Das wäre jedenfalls für mich auch ein riesiger Vorteil der (Teil-)staatlichkeit. 1 |
||
|
||
Eigentlich ist es am Markt ganz einfach. Wenn ein und der selbe Rohstoff zu zwei unterschiedlichen Preisen verkauft wird, setzt sich der teuere durch. Wer günstiger produziert kann auch teurer verkaufen, wer teurer produziert aber nicht günstiger, ausser er gibt sein Business auf. Am Strommarkt nennt sich das halt Merit Order. Es gab und gibt unterschiedliche Ansätze dies zu verändern. In Spanien und Portugal hat man zb staatlich den Gaspreis gedeckelt. Mit dem Ergebnis das noch mehr Strom durch Gaskraftwerke produziert wurde. Die Griechen wollten den Strommarkt teilen (in einen Merit Order Bereich und einen ohne). Aus meiner SIcht nur AKtionismus. Langfristig hilft es nur die teuren Grenzkraftwerke aus den Markt zu drängen durch den Ausbau günstigerer, erneuerbarer Energie. Aber dann hast ja wieder die not in my backyard Mentalität. Lieber ein paar Masten für Seilbahnen bauen als ein paar Windräder. Da hält sich dann mein Mitleid ob der ach so hohen Strompreise auch in Grenzen 2 |
||
|
||
|
Genau, zB jener angesehene Ökonom und auch viele weitere, die jetzt nicht gerade den Ruf haben, in der politischen Ideologie gefangen zu sein, waren der Meinung, dass diese Maßnahme die Lage verschlimmbessert hat. ||
|
||
Bitter ist, dass wir den systematischen Fehler für solche Extremsitiationen, bei der das ansonsten sehr zielführende Merit Order System vom Anreizsystem temporär zum extremen Übergewinnsystem wird, immer noch nicht angegangen sind. Man bräuchte einen logisch abgeleiteten Maximalpreis für Energieproduzenten, die von den Verwerfungen verschont blieben. Es hat wirtschaftlich wenig Sinn, wenn Wasserkraft von 10 Cent auf 50 Cent steigt, weil wir politisch mit einem Rohstoff erpresst werden. Schon lange nicht, wenn ich es teilweise selbst staatlich in der Hand habe. |
||
|
||
ja, gilt natürlich für die KWs deren Grenzkosten unter den Marktpreisen liegen. Erzeuger mit einem entsprechenden Kraftwerkspark profitieren durch deutliche höhere Marktpreise natürlich dementsprechend. Für Erzeuger, die viele teure KWs im Portfolio haben, sieht die Sache allerdings anders aus. Deren Grenzpreis ist dann eben Nahe dem Marktpreis, da der Rohstoff entsprechend teuer ist (verkürzt dargestellt) ... In der Realität hast halt in den meisten Fällen einen Mix aus günstigen und teuren KWs in den Kraftwerksportfolios, so dass in der Extremsituation im 22er/23er Jahr die günstigen Technologien übermäßig zu den Gewinnsteigerungen beigetragen haben. Wenn wir jetzt aber von der Extremsituation absehen, sorgt dieses System im Regelbetrieb dafür, dass der Anreiz für Erzeuger hoch ist, "günstige" Kraftwerke zu bauen, da ja damit "mehr" Geld verdient werden kann. Ich nehme an, dass du mit der Regulierung eine Art "Max-Marktpreis-Regulierung" meinst? Aber keine Regulierung unterhalb dieser Grenze? Oder meinst du eine Regulierung die auch die "normale" Markpreissituation bedient... |
||
|
||
Heißt diese Forderung übersetzt "Technologiescharfe Auktionen"? Wie könnte man dann diese unterschiedlichen Preise deiner Meinung nach zusammenführen, um nicht die Verbraucher einer Technologie zuordnen zu müssen? Wer bekommt dann bei Übernachfrage den günstigen Wind, PV, Hydro Anteil und wer muss den teuren Gasler als Verbraucher bezahlen? EDIT: "Bitter ist, dass wir den systematischen Fehler für solche Extremsitiationen, bei der das ansonsten sehr zielführende Merit Order System vom Anreizsystem temporär zum extremen Übergewinnsystem wird, immer noch nicht angegangen sind." Da geb ich dir auf alle Fälle Recht! |
||
|
||
Ich nehme auch davon Abstand das Merit Order System hier pauschal an den Pranger zu stellen. Der Energiemarkt ist durch die zunehmenden politischen Eingriffe nicht der freie Markt wie es sich vielleich manche vorstellen. Ein generelle Frage, will man konventionelle und volatile, erneuerbare Energieträger (dazu zähle ich in der Betrachtung Solar und Wind) weiterhin im selben Marktplatz wie Kohle, Gas, Atom, Wasser handeln? Die konventionellen Energieträger können terminlich liefern, da kommt mein Sack Reis pünktlich in der bestellten Menge an. Bei Solar und Wind ist das nicht immer so, da brauche ich Ausgleichsenergie wenn mal die Sonne nicht so scheint. Dieser Ausgleich wird aber nicht in den Grenzkosten betrachtet. Ist das ein marktgerechter Umgang untereinander? Wenn der Windpark nicht liefern kann springt das Gaskraftwerk ein. Wenn das Gaskraftwerk nicht liefern kann kommt es zu Strafzahlungen. Fairer Markt? Verschärft hat sich die Situation noch durch die notwendige Verengung des Strommix. Zumindest in DE und AT AT [Außentemperatur] kann fast nur mehr Gas als teurer Energieträger die Ausgleichsenergie liefern. Atom und Kohle fallen als Option weg. |
||
|
||
Das würde nur funktionieren wenn jede Erzeugungsart einen fixen Preis bekommt, und durch den benötigen Kraftwerkspark sich stündlich ein Marktpreis einstellen würde. Denke in der Schweiz wurde das so gemacht. Wäre in der Krise eine Option gewesen. Langfristig ist jedoch echtes Merit Order aus marktwirtschaftlicher Sicht deutlich sinnvoller, weil ein Anreiz zum Ausbau der günstigen Erzeugung besteht und dadurch die teure Erzeugung aus den Markt gedrängt wird. Da wir jedoch mittelfristig in die Situation kommen das "Backup" Kraftwerke (Gas) auf Grund der geringen Stundenzahl nicht mehr wirtschaftlich betreibbar sind, wird derzeit ein Kapazitätsmarkt diskutiert bei dem auch das Bereithalten von Leistungskapazität entlohnt wird. Im übrigen wurden wir nicht unbedingt nur von RUS bzgl. Gaslieferungen erpresst, sondern haben uns auch aus ideologischen Gründen gegen Pipelinegas und für umweltschädliches Frackinggas entschieden. |
||
|
||
Jein. Ich fordere eine Übergewinnabschöpfung zu einem bestimmten Maximalbetrag, wenn die Vergütung aufgrund einer Ausnahmesituation die Grenzkosten bzw. die in einer Zeitdauer üblichen Profite um ein vielfaches übersteigt. Vielleicht gleich ein Beispiel, das hier sicher am kontroversesten gesehen wird: Wenn man durchschnittlich 10 Cent für seine PV Einspeisung bekommt und aufgrund eines externen Schocks und Merit Order der Preis auf 50 Cent hinaufgeht, würde ich bevorzugen, wenn man hier auf einen Maximalbetrag - schmeiße einfach mal willkürlich 30 Cent in die Runde - deckelt. - Anreiz des Stromsparens bleibt - Vorsorgliches Handeln wird weiterhin belohnt - Mehrkosten fallen bei bestehenden Anlagen kaum an - Boom für neue Anlagen hätte es auch bei 25 oder 30 Cent gegeben - Normalisierung der Preise hätte nicht zu so starken Verwerfungen in der Branche geführt Ähnliches bei anderen Erzeuger. Bitte jetzt nicht zu viele Steine werfen! 1 |
||
|
||
Unterschreibe ich zu 100 %. |
||
|
||
Hehe, nein,nein 😀 Hier sollen keine Steine geworfen werden, wir sind ja kein Blameforum Ich habe eher Fragen... Ich verstehe das Szenario derart, dass es bei der Einspeisung einen börsengebunden Tarif gibt, der bis kurz vor den Anstieg ~10 Cent im Durchschnitt für einen Einspeiser abgeworfen hat. Fixpreis anzunehmen macht in dem Szenario da ja wohl keinen Sinn (?)... Nun stell ich mir die Frage, wie soll der Marktpreis auf 50 Cent gehen, wenn bei 30 Cent gedeckelt wurde? Gilt der Deckel für alle Technologien? Oder nur für die Erneuerbaren? Wenn der Deckel für alle Technologien gilt, dann würde das heißen, dass zwar alle KWs mit niedrigeren Grenzkosten voll produzieren würden, aber wenn wir die 50 Cent als Obergrenze annehmen, die sich ohne Deckel eingestellt hätte, was wäre die Motivation für KW-Betreiber gewesen in der Range von 30-50Cent zu produzieren? Ein KW mit 40 Cent Grenzkosten, würde -10Cent dafür bezahlen, dass es läuft? --> Folge wäre dass diese KWs eben nicht produzieren und dass die Nachfrage auf Verbraucherseite nicht gedeckt werden könnte. So ein Szenarion stelle ich mir schwierig vor. Sollte es jeweils einen anderen Deckel pro Technologie geben? Da tu ich mir jetzt im Moment noch schwer mir die Auswirkungen vorzustellen. Gefühlt, läuft es irgendwie auf die Diskussion "Pay-as-Clear" vs "Pay-as-Bid" raus. Da scheiden sich die Geister offenbar essentiell was besser wäre... Das ist unter dem Thema "Gaspreisschock" auf der Wiki ganz gut beschrieben https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order LG edit: Aber irgendwie kommen wir jetzt ganz schön von der Stromrechnung ab... ? Wobei, ist ja kein unwichtiger Teil... |
||
|
||
Dann bedanke ich mich für die Milde und werden meinen Helm lansgam absetzen😀 Habe meine Position schlecht erklärt. Ich würde im Regelfall Merit order so laufen lassen, da ich die Preisfindungs- und Anreizmethode im Verhältnis zu den Alternativen wirklich gut finde. Das teuerstbenötigte Kraftwerk legt den Preis fest - alle anderen profitieren davon, egal wie hoch die erzielten Preise um ein vielfaches die Grenzkosten übersteigen. In einem Ausnahmezustand können wir uns diese "Überbezahlung" - weit über der Norm ohne erhöhte Grenzkosten - für die von dem externen Schock nicht betroffenen Kraftwerken volkswirtschaftlich als auch vom Gesichtspunkt der privaten Haushalte nicht leisten. Mein Vorschlag wäre, Merit Order weiterlaufen zu lassen, aber Produzenten, welche nicht nachweislich teurer produzieren die Gewinne bis zu einem festzulegenden Maß abzuschöpfen. Vereinfachtes Beispiel Gaspreisschock: Angebote: Gas: t1 15 Cent --> t2 50 Cent (noch benötigter Höchstpreis) PV: t1 5 Cent Wasserkraft: 9 Cent Atomkraft: 20 Cent t1= vor Schock / t2= nach Schock Da wir Gas benötigen, würden folgende Übergewinne entstehen: Gas: -5 Cent (hätte ja vorher anstatt 15 Cent 20 Cent erhalten) PV: +30 Cent (von 20 Cent auf 50 Cent ohne Mehrkosten) Wasserkraft: +30 Cent (von 20 Cent auf 50 Cent ohne Mehrkosten) Atomkraft: +30 Cent (von 20 Cent auf 50 Cent ohne Mehrkosten) Ich würde die Auktion so laufen lassen, aber für "Krisengewinner" die Übergewinne bis zu einem bestimmten Niveau abschöpfen. Sie sollen schon belohnt werden, dass sie vorausschauend gehandelt haben, aber halt nicht übergebühr und auf Kosten unserer Gesellschaft. Nach Maximalpreis von 30 Cent (willkürlicher Betrag) für "Krisengewinner": Gas: 50 Cent/-5 PV: 30 Cent/+10 Wasserkraft: 30 Cent/+10 Atomkraft: 30 Cent/+10 Ich hoffe, die Darstellung macht jetzt mehr Sinn :) |
||
|
||
Wenn du den Preisdeckel vorher bekannt gibst, kannst, wie eh schon a paar mal beschrieben, u.U. die Nachfrage nicht bedienen. p.s.: Die Gasentwicklung deines Beispiels verstehe ich doch nicht... |
Ich verstehe ungefähr was du meinst, glaub ich... oder eigentlich nicht. Wenn du eine Merit Order laufen lässt, und dann einfach die Preise änderst, indem du nachträglich eingreifst, dann gute Nacht. ||
|
||
Um nochmal auf die "rechnest noch einfach die Netzgebühr dazu" zurückzukommen. Ist alles ganz easy: 🤡 (am Beispiel Wiener Netze) Netznutzung Pauschale 36€/Jahr Messleistung Drehstromzähler 2,18€/Monat Netznutzungsentgelt 5,3ct/kWh Netzverlustentgelt 0,866ct/kWh Elektrizitätsabgabe bis 31.12.2024 0,1ct/kWh = 7€ bei 7000kWh Elektrizitätsabgabe ab 01.01.2025 1,5ct/kWh = 105€ bei 7000kWh Gebrauchsabgabe 6% vom Netto-Netzpreis zusätzlich für Wiener Kunden und das ganze +20% Mwst. Habe ich was vergessen? Den erneuerbaren Förderpauschale-Beitrag, der bis 31.12.2024 0 ist. Wie hoch ist der nächstes Jahr? Der 2cm groß angegebene Strompreis fix fertig inkl. Steuer auf der Wien Energie Seite ist irgendwie einfacher zu lesen, im Gegensatz zur Schnitzeljagt der Netzentgelte auf der Wiener Netze Seite. Wobei mir 2 Sachen dabei auffallen, nächstes Jahr wird der Strom durch die Elektriziätsabgabe und möglicherweise der erneuerbaren Förderpauschale ungut teurer, wenn ich das korrekt interpretiert habe, und zweitens, Wienstrom ist für Wiener Kunden nicht nur im Strompreis, auch im Netzpreis teurer, im Gegensatz zu den Umlandgemeinden. Ich dachte, nur im Strompreis gäbe es Unterschiede. Was ja auch lustig ist, Wienstrom verkauft 100% Ökostrom, wobei Wikipedia schreibt "Die Strom- und Wärmeproduktion erfolgt vorwiegend in den fossil befeuerten kalorischen Kraftwerken in Wien-Simmering und Donaustadt.". Das hat im TV irgendwie noch keiner hinterfragt. |
Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen
Kostenlos registrieren [Mehr Infos]