Fenster aus Kunststoff: Eigenschaften, Vorteile und Nachteile
Sehr
kostengünstig (billigste
Fenstervariante)
Recht geringe
Wärmeleitfähigkeit (d.h. relativ gute
Wärmedämmung, vergleichbar mit
Holzfenster oder Holz/Alu-Fenster)
Sehr große
Längenänderung bei Temperaturänderungen: Vom
Winter bei -10°C auf Sommer bei + 40°C:
Längenänderung 4 mm pro Meter)
Die Hohlkammerprofile aus PVC haben
je nach Rahmenstärke (üblicherweise zwischen 70
und 90 mm), Kammernausbildung und Wandstärke oft
eine deutlich geringere Steifigkeit als
Fensterrahmen aus Holz. Besonders bei großen
Elementen (Türen) mit schweren
3-Scheibengläsern können die Rahmen mit der
Zeit nachgeben (wie beschrieben kann es zum
Kriechen des Materials kommen). Zur Verbesserung
der Stabilität kann in die größte Hohlkammer
ein Stahlprofil (L- oder U-förmig) eingeschoben
werden, was allerdings die Kosten erhöht und die
Wärmedämmung verschlechtert. Diese
Stahlarmierung wird außerdem nicht über die
Rahmenecken geführt, wodurch die Ecken besonders
belastet sind.
Neigt zum Kriechen: Unter
Kriechen versteht man eine bleibende
Verformung (oder Verbiegung) unter
Temperatureinwirkung oder Lasteinwirkung
durch das Fensterglas. Das heißt:
Kunststoffrahmen ändern ihre Form sowohl
vorübergehend im Jahresverlauf durch die
Temperaturänderung als auch dauerhaft
über die Lebensdauer. Dies kann zu
Problemen wie z.B. schlechtem Schließen
führen.
Die Entsorgung
von PVC führt zu Problemen, die nur
durch einen möglichst vollständigen
Recycling-Kreislauf reduziert werden
können.
Im Brandfall sind
PVC-Fenster problemtisch, da aus PVC bei der
Verbrennung das krebserregende Dioxin entsteht
Die Verwendung von PVC führt in
einigen Bundesländern zu einer Verminderung oder
gar zum Ausschluss von Fördergeldern, z.B. in
Wien. Erkundigen Sie sich immer nach den
aktuellen Förderbestimmungen.
Fensterrahmen aus weißem Kunststoff stellen den mit Abstand billigsten Rahmenwerkstoff dar. Sie sind durchaus farbstabil (kein Vergilben) und besitzen wegen der geringen Wärmeaufnahmen die kleinste thermische Ausdehnung aller Kunststoff-Fenster.
Profile einzufärben ist ein kostengünstiges Verfahren, die Farbstabilität (Widerstand gegen Ausbleichen) liegt aber weit unter der von pulverbeschichteten Aluoberflächen.
Auf die PVC-Profile können auch Folien aufgeklebt werden, die an ihrer mit Kerben strukturierten Oberfläche leicht erkennbar sind. Die Oberflächen können einfärbig (ähnlich RAL-Farben) sein oder einer Holzstruktur nachempfunden sein
Kunststoff-Profile können alternativ
zum Einfärben auch mit Aluminium verkleidet
werden, um eine lichtbeständige Farbgebung zu
ermöglichen. Im Gegensatz zum Holz-Alu-Fenster
werden hier die Alurahmen aber meist nicht mit
Haltern montiert, da dies (bei einem an sich
billigen Produkt) zu zeitaufwändig und damit
kostenintensiv ist. Vielmehr wird das Alu am
Kunststoff direkt eingehängt oder
aufgesteckt. So ein System ist dann naturgemäß
kaum thermisch getrennt (hinterlüftet). Dies
spielt aber hinsichtlich Kondensat keine Rolle,
da Feuchtigkeit dem Kunststoff nichts anhaben
kann.
Problematischer ist diese relativ starre
Verbindung aber bei starker Aufheizung des
Aluminiums: Wenn der Ausdehnungsunterschied zum
dahinter liegenden Kunststoff zu groß wird (weil
sich der im Schatten des Alurahmens
liegende Kunststoff weniger stark aufheizt), kann
es zum Ablösen bzw. Herausspringen der Aluschale
aus dem Kunststoff kommen.
Eine etwas neue Entwicklung stellt das vom Profilhersteller Trocal auf den Markt gebrachte System AluFusion dar. Bei diesem sind die Aluteile der Länge nach umfassend formschlüssig mit dem Kunststoff-Profil verbunden. Man verspricht sich davon eine so hohe Verwindungssteifigkeit, dass auf die Stahlarmierung im Kunststoffprofil verzichtet werden kann. Die einzelnen Aluteile des Rahmens sind dabei allerdings (wie bei vielen herkömmlichen Konstruktionen) nicht über Eck verbunden.