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Fassade - dunkle Stellen

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
17.7.2016 - 24.5.2018
85 Antworten | 29 Autoren 85
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Hallo, ich habe eine Frage zu unserer Fassade.
Vl. weiß jemand, was hier der Grund ist:
Wir haben 50er Ziegel und Silikatputz. Über der Hebeschiebetür wurde der Betonsturz überdämmt. Im OG wurden Schalsteinsäulen ins Mauerwerk integriert um das Dach gg. Abheben bei Sturm zu sichern. Hier wurde auch überdämmt. Fassadenfarbe ist weiß und genau an den überdämmten Stellen, also überall dort wo EPS/XPS drunter ist und kein Ziegel, zeigen sich dunkle Stellen.

Weshalb ist das so und kann ich was dagegen tun, oder bei der Fassadenfirma reklamieren? Wurde hier was falsch gemacht?

Vl. schaff ich morgen ein Foto. Danke! LG

  •  melly210
  •   Gold-Award
1.2.2017  (#61)

zitat..
BK1982 schrieb: Was das jetzt für alle anderen heißt die mit 50er-Ziegel bauen... keine Ahnung....
Grundsätzlich baut man ja mit 50er-Ziegel um danach nix mehr raufpacken, und das Haus nicht in Sondermüll einhüllen zu müssen....


Naja man muss ja aussen keinen Sondermüll nehmen...gibt genügen ökologische Varianten die sehr gut funktionieren. Von Holzplatten über Zellulose bis Hanf. Wir haben zb 25iger Ziegel mit Hanfdämmung.

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
1.2.2017  (#62)

zitat..
andii schrieb: 2) Wenn die Stärke des Grundputzes und der Spachtelung dick genug ist, dann tritt das Problem nicht auf.


Da wir mit unserer "Lösung" (Reinigung und Anstrich/Versiegelung durch den Putzhersteller) nicht unbedingt vollstens zufrieden sind (Wer weiß ob das nach kurzer Zeit dann nicht wieder auftritt?? Was passiert dann?? Wer zahlt das wenn ich so a Reinigung/Versiegelung alle 2 Jahre machen müsste damit es schön bleibt??), haben wir uns nun doch entschlossen eine Putzstärkenmessung durch den SV machen zu lassen. Der SV befürchtet nämlich auch eine unzureichende Putzstärke, und dass dadurch die Feuchtigkeit nicht ausreichend "aufgenommen"/"verteilt" werden kann. Und an den zu lange feuchten Stellen bilden sich dann Nährböden für Pilze od. Algen etc....

Ich werde jedenfalls schreiben wenn es was Neues gibt.

LG

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  •  andii
1.2.2017  (#63)
Mit hat eine Putzfirma gesagt, dass solche Farbveränderungen jeder Sachverständige als NICHT fehlerhaft einstufen wird und so der Schaden immer beim Konsumenten hängen bleibt. Halte ich für zweifelhaft und werde mich da jetzt direkt mal bei einem Sachverständigen erkundigen.

Bzgl. der Stärke der Dämmung: bei 3cm hat man den Vorteil, dass die Dämmung ohne Dübel hält und man sich so ein etwaiges Leopardenmuster erspart.

Allerdings bin ich bei der Dämmvariante unsicher, ob das nicht wieder den perfekten Nährboden für Algen bietet, so wie sonst Styropordämmung auf 25er Ziegel.

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
1.2.2017  (#64)

zitat..
andii schrieb: Mit hat eine Putzfirma gesagt, dass solche Farbveränderungen jeder Sachverständige als NICHT fehlerhaft einstufen wird und so der Schaden immer beim Konsumenten hängen bleibt


Klar, dass die Putzfirma das so sagen wird....
Uns hat der Meister der Putzer-Innung ausgelacht und gemeint er hätte das Bild von unserem Haus gern als Anschauungsobjekt wie mans NICHT machen soll. Er meinte aber, dass hier der Fehler "natürlich" bei der Baufirma liegt, was aber mittlerweile durch unseren Sachverständigen ausgeschlossen wurde.

Die Fassader werden sich sicher nicht untereinander anpatzen bzw. schlecht über ihr eigenes Gewerk reden.

Unser SV meinte, dass das ein extremer optischer Mangel ist und der Putzhersteller hat dem zugestimmt.
Was anderes ists sicher bei WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]-Fassaden die nach 10 Jahren und mehr veralgt sind. Aber nach 2 Jahren darf das auf keinen Fall so aussehen lt. unserem SV!

LG

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
1.2.2017  (#65)
problem ist unterschiedlicher maueraufbau - du hast in bereichen von sonnenschutz oder steigschächten einfach nicht durchgängig ziegel von innenoberfläche bis aussenoberfläche gleich dick ist, daher sind die taupunkte an unterschiedlichen stellen.

bei einer fassade mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] wäre es zu der jahreszeit gleichmäßig dunkler und feucht. bei dir hast du bestimmt unterschiedliche u-werte an jenen stellen wo es dunkler ist. ich behaupte sogar, dass bei den feuchten stellen die u-werte sogar besser sind und daher das haus nicht nach aussen soviel wärme verliert wie bei den anderen stellen. daher setzt hier die taufeuchtigkeit an und bleibt länger hängen. ich denke, dass im frühling die probleme wieder weg sind. 10 jahre voraussagend wage ich es zu vermuten, dass man dann dauerhaft unterschiede sieht. weil die fassade durch den jweiligein flächen unterschiedlich eintreten feuchtezustand auch unterschiedlich altert.

ich bin überzeugt, dass du das problem in den griff bekommst, wenn du alles mit 5cm eps überkleben + netzen + spachteln + neu putzen dauerhaft in den griff bekommst.

aber das ist sicher nicht die lösung die jemand will, der mit 50iger-ziegel baut.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
1.2.2017  (#66)

zitat..
andii schrieb: Bzgl. der Stärke der Dämmung: bei 3cm hat man den Vorteil, dass die Dämmung ohne Dübel hält und man sich so ein etwaiges Leopardenmuster erspart.
Allerdings bin ich bei der Dämmvariante unsicher, ob das nicht wieder den perfekten Nährboden für Algen bietet, so wie sonst Styropordämmung auf 25er Ziegel.


Wenn es korrekt gemacht wird werden die Dübellöcher ja abgedeckt. Da darf man gar nichts sehen !! Wegen Veralgung: Wenn man eine Dämmung mit mehr Masse nimmt (Holz, Hanf) hat man damit weniger Probleme, weil es weniger Tauwasser gibt wenn die Bauteile sich langsamer erwärmen/abkühlen...

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  •  andii
2.2.2017  (#67)

zitat..
melly210 schrieb: Wenn man eine Dämmung mit mehr Masse nimmt (Holz, Hanf) hat man damit weniger Probleme, weil es weniger Tauwasser gibt wenn die Bauteile sich langsamer erwärmen/abkühlen...


Danke für den Tipp, werde die Putzfirma darauf ansprechen...

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  •  Executer
  •   Gold-Award
13.4.2017  (#68)

zitat..
BK1982 schrieb: haben wir uns nun doch entschlossen eine Putzstärkenmessung durch den SV machen zu lassen.


Gibt es bereits neue Erkenntnisse?
Ich stehe auch vor dem Thema Außenputz, EPS wird nur allzugern (Laibung, Raffstorekasten) in Kombination mit 50er verwendet. Ich tendiere aktuell zu Hanf für diese Bereiche.

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
13.4.2017  (#69)
Schichtstärke passt lt. Messung vom SV. Wir warten noch auf die Ergebnisse der Labor-Untersuchungen vom Putz und was der Putzhersteller uns dann vorschlagen wird..... Die Laibungen haben wir übrigens auch mit EPS überdämmt. Hier bemerken wir aber nichts.

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  •  Executer
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#70)
Gibt es irgendwelche News zu dem Thema?

Ein Thema müssten ja auch die Raffstorekästen sein, das ist bei mir nur ein Blechwinkel mit einem dünnen Putzträger drauf. Der müsste doch bzgl. therm. Speichermasse ein großes Problem darstellen (hinterlüftet durch den Raffkasten)?

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#71)
Ja gibt es. Laboruntersuchung hat einen Pilzbefall an den betroffenen Stellen festgestellt. Die Fassade wurde im letzten Herbst neu gemalt (Behandlung mit einem speziellen Voranstrich gg. den Pilz und gemalt mit einer speziellen Farbe). 
Mal schauen wie lange das jetzt schön bleibt..... Unser Nachbar hat jetzt übrigens auch die selben Probleme. Bei ihm hauptsächlich bei den Raffstore Kästen und bei der Deckenrandschalung. LG

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  •  Executer
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#72)
Danke für die Info. Ist der Pilzbefall irgendwas was örtlich zusammenhängt? Bei den Raffstorekasten ja jeder  weniger Speichermasse, das lässt sich gar nicht anders lösen... komisch wenn das kein generelles Problem ist?
Ich habe vorher bei dir auf zu wenig Putzstärke getippt, aber das wurde ja für ok befunden.

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  •  OneRocket
24.1.2018  (#73)
Silikatputz ist die richtige Entscheidung. Ist saugfähig und gibt die Feuchtigkeit nach Innen zum Ziegel ab wo sie dann langsam verdunstet. Das heißt die Oberfläche wird relativ rasch trocken, was Algen verhindert. Dort wo gedämmt ist, ist das Verhalten anders. Die Feuchtigkeit kann nicht nach Innen transportiert werden (Dämmung ist ja nicht saugfähig) und bleibt an der Oberfläche. Das erklärt aus meiner Sicht die dunklen Flecken genau dort wo gedämmt ist. Würde das beobachten - vor allem im Hinblick auf Algenbildung.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#74)
sieht die physik genau anders. silikonharzputz ist hydrophob, also wasserabweisend.
dadurch ist die oberfläche trockener...

feuchtetransport geht immer von innen nach außen, dem dampfdruckgefälle folgend...

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
25.1.2018  (#75)
Genau, wir hatten zuerst Silikatputz drauf. Jetzt haben sie mit einer Silikonfarbe gemalt nach der Anti-Pilz-Behandlung.

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  •  Executer
  •   Gold-Award
25.1.2018  (#76)
Mal ein paar techn. Werte zu den Putzen und Materialien:

Silikatputz
Wasserdampfdiffusionswiderstand 30-60
Wasserdurchlässigkeitsrate <0,2

Silikonputz
Wasserdampfdiffusionswiderstand 110-140
Wasserdurchlässigkeitsrate <0,05

Lotus-Putz
Wasserdampfdiffusionswiderstand 25-40
Wasserdurchlässigkeitsrate <0,05

EPS F-Plus
Wasserdampfdiffusionswiderstand 60
Wärmekapazität C ~21 kJ/m3K

Capatect Hanfplatte
Wasserdampfdiffusionswiderstand 3,9
Wärmekapazität C ~221 kJ/m3K

Kalk-Zement Leichtgrundputz Röfix 864
Wasserdampfdiffusionswiderstand 20
Wärmekapazität C 1250 kJ/m3K

Wienerberger Porotherm 50 Hi
Wasserdampfdiffusionswiderstand 5-10
Wärmekapazität C 650 kJ/m3K

Daraus leite ich ab das Silikonputz auf Grund des hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand weniger Feuchte in das dahinterliegende Material lässt, es daher auch weniger Unterschied macht ob das Material dahinter diffusionsoffen ist oder nicht.

Der Silikatputz ist diffusionsoffener (niedrigerer Wasserdampfdiffusionswiderstand) und gibt daher Feuchte schneller an das dahinterliegende Material ab. Wenn dieses auch diffusionsoffen ist (Leichtputz, Hanfdämmung, Ziegel) müsste der Putz schneller abtrocknen bzw. weniger feucht werden. Wenn dieses die Feucht schlecht aufnehmen kann (EPS) bleibt der Putz länger/mehr feucht und wirkt dunkler.

Wenn meine Schlussfolgerungen richtig sind müsste man sagen

- Bei Materialmix zwischen diffusionsoffen und diffusionsdicht sowie Material mit stark unterschiedlicher Wärmekapazität (Ziegel/Grundputz vs EPS) sollte ein Silikonputz besser sein
- Bei ähnlichen oder durchgehend gleichem Materialien sollte Silikatputz / Lotus Putz sinnvoller sein

Was meint ihr?

Fraglich ist natürlich der Raffstorkasten, dessen Putzträgerplatte ist quasi hinterlüftet und damit hinsichtlich Wärmekapazität schwer benachteiligt gegenüber dem Ziegel/Hanf.


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  •  OneRocket
26.1.2018  (#77)

zitat..
dyarne schrieb: sieht die physik genau anders. silikonharzputz ist hydrophob, also wasserabweisend.
dadurch ist die oberfläche trockener...


Das habe ich mir ursprünglich auch Gedacht. Tatsächlich ist es anders: das Hauptproblem bei Algenbildung ist das Tauwasser am Morgen. (Davon ist eine Fassade im Jahresvergleich viel öfter und länger betroffen als herkömmliches Regenwasser.) Das Tauwasser bleibt bei hydrophoben Oberflächen genauso haften, und da hydrophob, genau dort bis es eventuell viel später wieder verdunstet. Ein (feuchter) Traum für Algen. Hydrophile Oberflächen - so wie Silikatputz - saugen das Tauwasser auf und die Oberfläche ist trocken. Das aufgesogene Wasser wird dann später wieder nach außen abgegeben.

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  •  Weichmann
11.5.2018  (#78)
Bei uns wurde letzte Woche die Fassade (Silikatputz) fertiggestellt. Wir haben drei quadratische große Flecken in der Wand ( vielleicht kommen da die Dämmplatten durch oder sind nicht geschliffen worden?) und eine große "Plätsche" beim Fenster, die auch aus weiter Entfernung noch zu sehen sind. Die Gebäudekanten haben fehlende Spachtelstellen  und sind gewellt, zwei Farben wurden unsauber verarbeitet -und der Bauunternehmer "putzt" sich ab mit der Bemerkung, das liegt an der gewählten dunklen Fassadenfarbe. Alle Neubauten in der Umgebung haben einen sauberen und exakten Verputz, teilweise sogar von "Pfuschern" gemacht. Bitte einen Hinweis, ob Innung oder dgl. weiterhilft?

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  •  Baumau
  •   Silber-Award
11.5.2018  (#79)
1) Hast du schon bezahlt?

2) Ich würde den Putzhersteller kontaktieren und ihn um Stellungnahme bitten. Oft schicken die dann Mitarbeiter hin um sich das anzusehen. Die haben meist auch keine Freude wenn ihre Systemkomponenten schlecht oder falsch verarbeitet werden. Die werden aber auch nicht die Hand beißen, die sie füttert.

Ratsam wäre es auf jeden Fall einen von dir bestellten ger. zertifizierten Sachverständigen dabei zu haben, damit die dir keinen Blödsinn erzählen können.

Die Innung könntest du auch kontaktieren, aber die wird im Normalfall auch eher auf der Seite des Baumeisters sein.

3) Was für eine Farbe hast du gewählt? Welchen Hellbezugswert hatte die? Hat dich dein Bauunternehmer im Bezug auf die Farbwahl auf irgendetwas hingewiesen?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.5.2018  (#80)

zitat..
OneRocket schrieb: das Hauptproblem bei Algenbildung ist das Tauwasser am Morgen. (Davon ist eine Fassade im Jahresvergleich viel öfter und länger betroffen als herkömmliches Regenwasser.)...

volle zustimmung - darum sind dächer mit viel überstand geschützter weil die taubildung mit der 'beschattung' gegen den klaren nachthimmel zu tun hat...

zitat..
OneRocket schrieb: Das Tauwasser bleibt bei hydrophoben Oberflächen genauso haften, und da hydrophob, genau dort bis es eventuell viel später wieder verdunstet...

nein. es perlt ab. genau das ist ja der sinn hydrophober oberflächen. kann ich nach bald 10-jähriger erfahrung am eigenen objekt sehr gut bestätigen.

zitat..
OneRocket schrieb: Hydrophile Oberflächen - so wie Silikatputz - saugen das Tauwasser auf und die Oberfläche ist trocken. Das aufgesogene Wasser wird dann später wieder nach außen abgegeben...

das ist doch ein bissl ein widerspruch in sich. wenn ich mit einem schwamm über eine oberfläche gehe ist dann der schwamm trocken? emoji



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  •  BK1982
  •   Gold-Award
11.5.2018  (#81)
Vergiss die Innung. Die machen nie ihr eigenes Gewerk schlecht. Hol dir zuerst einen fähigen SV und dann kannsts auch noch beim Putzhersteller probieren. Aber zuerst den SV mit ins Boot holen. LG

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