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·gelöst· Können sich junge Menschen noch ein Vermögen aufbauen?

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
8.3. - 24.8.2021
167 Antworten | 43 Autoren 167
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Aufgreifend auf den recht dürftigen Artikel des Standard möchte ich die Frage in den Raum werfen: 
https://www.derstandard.at/story/2000124700484/koennen-sich-junge-menschen-heute-noch-ein-vermoegen-aufbauen

Meine Einschätzung dazu: 

Herausforderungen
Die Generation die heute in die Arbeitswelt stößt, steht vor extremen Herausforderungen. Arbeitslosigkeit (Corona), Praktika, etc... Als Akademiker kannst dir eine Wohnung kaufen oder ein Haus bauen, nur wenn du die Unterstützung der Eltern hast (Erbe oder Zuwendung), oder alles auf eine Karte setzt im Niedrigzinsumfeld und einen extrem hohen Kredit aufnimmst. Teilweise besser geht es den Leuten mit guten Jobs nach der Lehre. Verdienen recht früh und können oft auch schwarz etwas dazuverdienen. Aber auch hier sinken die Gehälter ggü. früher in einstigen Großbetrieben (Beispiel Agrana, Vöst). Hier spielen aber oft Kontakte und Eigenleistung noch ein wenig mehr in die Karten und der Hausbau funktioniert doch noch eher, speziell wenn die Eltern noch was beisteuern. 

Arbeitseinstellung
Gleichzeitig ist man heute meiner Meinung (und das schließt mich mit ein), nicht mehr bereit alles für die berufliche Karriere und den beruflichen Erfolg zu opfern. Ich möchte meine Kinder aufwachsen sehen und ich habe es nicht einmal erlebt, dass ich von den älternen Generation als "mit zu wenig Biss" eingestuft wurde. Ich sage dann immer, es hat am Sterbebett noch nicht ein einziger Mensch auf dieser Welt gesagt "hätte ich doch mehr gearbeitet in meinem Leben". Natürlich geht das zulasten eines Vermögensaufbau, wenn du nicht mehr auf Teufel komm raus Stunden investiert, sei es im Büro oder beim Pfusch. Und ja man hat heute auch mehr Wünsche als früher - der jahrelange Verzicht auf jeden Urlaub nur um die Kreditrate zu bedienen? Was hilft es einem auch wenn man alles opfern und dann hast einen Unfall oder eine Krebserkrankung wie ich es oft gesehen habe in meinem Umfeld :(

Vermögensaufbau
Viele sind dann so mit dem Abstrampeln für Eigentum und/oder Familie so eingedeckt, dass über langfristigen Vermögensaufbau gar nicht nachgedacht hat. Das ist natürlich insofern ungünstig denn je intensiver und früher man sich damit beschäftigt desto besser weden die langfristigen Ergebnisse sein. Aktien haben historisch immer die besten Ergebnisse geliefert, ich bin aber selbst schon zwei Mal eingefahren und verstehe die Angst vieler davor gut. Auch ich überlege intensiv wie ich nach gerade erfolgten Kauf des Zauns und somit Abschluss des Hausbaus langfristig in den Vermögensaufbau investiere. Ich tendiere zu einer Fünfteilung "überschüssiger" Mittel (30% MSCI, 15% Fond, 15% Gold, 20%, Liquididät, 20% frühzeitige Kreditrückzahlung), wobei MSCI und Fond noch nicht gewählt sind, mir aber Nachhaltigkeit in der Investition wichtig ist. 

Was bringt die Zukunft?
Ich habe ein paar Glaskugeleinschätzungen die natürlich völliger Blödsinn sein können:
 • Die Zinsen werden steigen, natürlich weiß ich auch nicht ob in 2, 5 oder 10 Jahren, aber die Anzeichen dafür werden eher mehr als weniger. Das wird die ganze Baubranche in Schieflage bringen. Damit einhergehend ist das Ansteigen der Grundstückspreise nicht in Stein gemeißelt und ich persönlich würde mir heute kein Grundstück mehr kaufen, dass ich nicht selber bewohne. 
 • Der Corona-Schock wird lange verdaut werden müssen. Neben der strukturell höheren Arbeitslosgikeit könnten die hohen Staatsschulden zu einigen Denkoptionen führen:
 • Ich halte höhere Inflation (ich rede nicht von Hyperinflation, sondern von historisch "normalen" Zinssätzen) am wahrscheinlichsten. Gut für heutige Fixzinskreditnehmer, schlecht für zukünftige Kreditnehmer oder heutige Flexible die noch viel offen haben. 
 • Vermögens- und Erbschaftssteuer: meiner Meinung dringend notwendig, mit der derzeitigen Kanzlerpartei aber unrealistisch.  
 • Schuldenschnitt - wohl als last resort wird über Schuldenschnitte nachgedacht werden, aber das würde wohl wirklich am Schluss stehen
 • Das Pensionieren der Babyboomergeneration ist in vollem Gange und wenn hier das Sterben beginnt wird ein enorm großer Erbfluss beginnen, der insbesondere im Immobiliensektor für einen grundlegenden Wandel sorgen wird. Der Sektor wird sich in meiner Einschätzung dramatisch vom Neubau zur Restorierung bewegen. Was macht man sonst mit der vielen Substanz und man hört auch heute immer mehr Stimmen, die gegen Neuwidmung und Bodensversiegelung (meist aus Umweltsicht) auftreten. 
 • Der klassiche "Beruf" mit guter Ausbildung (vom Tischler bis zum Schlosser) wird wieder an Wert gewinnen, "niedrigere" (das Wort soll nicht abschätzig klingen) Tätigkeiten werden noch schlechter bezahlt und schließlich von der Automatisierung bzw. den Robotern ersetzt. 
 • Der Klimawandel wird uns immer mehr verdeutlicht und wahrscheinlich auch mit einem Absinken des materiellen Lebensstandard einhergehen (müssen). Auch die Steuerschraube wird sich über kurz oder lang in diese Richtung bewegen müssen auch wenn es viele heute noch nicht wahrhaben wollen.

Ich freue mich auf eure Ideen. 

von atdada

  •  rocco81
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#121)

zitat..
Landei88 schrieb: 1800,- sind ca 1400,- netto.
-615,- Wohnung warm
- 200,- Lebensmittel (wenn sich das ausgeht für gesunde Nahrung und keine Fertiggerichte)
-150,- Versicherungen (geschätzt)
- 100,- Hobbys/Freizeit/Fortgehen (ja man sollte auch ein Leben haben dürfen finde ich)
bleiben ca. 300,- zum Sparen über. Damit macht man heute keine großen Sprünge.

Es gibt ja in Ö 14 Gehälter.
1800 brutto sind etwa 20k€ Jahresgehalt, knapp 8k€ gehen in dem Bsp. für die Wohnung weg.
Bleiben 1000€ / Monat für sonstiges.
Minus deine angenommenen (m.M. eher sparsamen) Fixkosten von 450 bleiben 550€ / Monat was man ansparen könnte.
Finde ich nicht wenig für eine junge Einzelhandelskauffrau die alleine in einer Stadtwohnung lebt. 
Damit könnte sie in 10J schon 100k€ Eigenkapital anhäufen.
Sie wird eh mit der Zeit auch mehr verdienen. Zu zweit in einer Wohnung wird es auch schon  günstiger. 

Ganz anders sehe es z.B. aus wenn Sie wieder in ihrem Beruf als Restaurantfachfrau arbeiten kann. Das ist natürlich besser bezahlt + Trinkgeld. Kost ist im Gastgewerbe oft auch dabei.




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  •  thez
11.3.2021  (#122)

zitat..
gdfde schrieb:
__________________

__________________
Im Beitrag zitiert von thez: Da kann doch der Job soviel Spaß machen wie er will, da bleibt einfach kaum was übrig..

najo, in dem Beispiel bleiben pro Monat dann ungefähr 800 € übrig (ohne 13. und 14.)
Davon wird man wahrscheinlich nicht schnell reich, aber aussichtslos ist es für eine 20 jährige auch nicht.

Aber genau das meinte ich damit:
__________________
Im Beitrag zitiert von gdfde: Voraussetzung ist natürlich, dass sie sich entsprechend anstrengen...in der Schule/Uni und noch viel mehr dann im Job und dass sie gerade am Anfang lernen, sparsam umzugehen.


800€ ohne KFZ, Lebenserhaltung und irgendwelcher Form von Hobby und Spaß. Also für mich ist das aussichtslos. Da kann man eigentlich sofort wieder aufhören und sich Richtung Weiterbildung/Umorientierung bewegen. Sonst landet man automatisch an der Armutsgrenze.

Also ja für 20J OK aber wenn sich da nicht in 2-4 Jahren massiv was steigert (was es ja in der Branche nicht tun wird) aus meiner Sicht ein sehr deprimierender Ausblick auf die Zukunft.


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  •  Thuata
11.3.2021  (#123)
Hier fehlt auch bisschen die Definition des "Vermögens". Wieviel ist "viel Sparen"? Die Einzelhandelskauffrau von oben die mit Anfang 20 jeden Monat theoretische 300€ auf die Seite legen kann ist gar nicht mal so schlecht dran (meine Meinung)
Wenn sie in einer teureren Gegend wohnt/arbeitet legt sie aber halt auch für die Wohnung schnell mal mehr Geld hin.
Meiner Ansicht nach: Wenn man entsprechend lebt/arbeitet dann ist es möglich, seinen Kindern am Ende des Lebens ein schuldenfreies Haus zu hinterlassen (auch ohne Geschenke von den eigenen Eltern). Aber nur, wenn man sein Leben darauf auch ausrichtet.
Man kann seinen Kindern auch schöne Urlaubserinnerungen hinterlassen. Oder einen Ferrari. Oder auch seine Sammlung an Kleidern die man einmal getragen hat und danach nie wieder.

All das ist aber sehr wenig vom finanziellen Start in die Welt abhängig (klar: mehr GEld bei Geburt = weniger Verzicht) sondern von Fleiß, Sparsamkeit und Achtsamkeit.
Und schlußendlich auch davon, dass man sich ein bisschen nach der Decke streckt. Bei einem Familieneinkommen von 2k brutto und 2 Kindern wirds sicher eher weniger.

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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
11.3.2021  (#124)

zitat..
thez schrieb:

800€ ohne KFZ, Lebenserhaltung und irgendwelcher Form von Hobby und Spaß. Also für mich ist das aussichtslos. Da kann man eigentlich sofort wieder aufhören und sich Richtung Weiterbildung/Umorientierung bewegen. Sonst landet man automatisch an der Armutsgrenze.

Also ja für 20J OK aber wenn sich da nicht in 2-4 Jahren massiv was steigert (was es ja in der Branche nicht tun wird) aus meiner Sicht ein sehr deprimierender Ausblick auf die Zukunft.

Also das halte ich für Blödsinn, mit dem Geld nicht auszukommen. Aussichtslos??? Pfffffff...

Ich habe ein paar Jahre völlig alleine in einer 90qm-Wohnung in der Vorstadt gelebt. Habe all in 1k nur für die Wohnung bezahlt, hatte zu dem Zeitpunkt 2 Autos, die beide separat angemeldet waren (einen Voyager und einen Smart) und habe damals 1800 netto verdient.
Natürlich frisst so ein 3L-Voyager einiges an Sprit, aber auch das war kein Problem, zudem ich ja den "Kleinen" noch hatte, um Kurzstrecken zu fahren.
Es ging GANZ locker. Alleine braucht man ja nicht viel.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch genau so meine "normalen" Versicherungen, die ich bedient habe und nagte auch nicht unbedingt am Hungertuch.

Jedenfalls blieb mir am Ende es Monats noch immer etwas übrig, das ich wegsparen konnte.
Und ich hatte DEFINITIV Spaß 😎
Einteilung ist alles, aber das will gelernt sein.


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  •  gdfde
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#125)

zitat..
thez schrieb: 800€ ohne KFZ, Lebenserhaltung und irgendwelcher Form von Hobby und Spaß. Also für mich ist das aussichtslos. Da kann man eigentlich sofort wieder aufhören und sich Richtung Weiterbildung/Umorientierung bewegen. Sonst landet man automatisch an der Armutsgrenze.

So drastisch würd ich das nicht sehen, vielen bleibt nicht mal das am Ende des Monats übrig und leben auch gut und glücklich. Irgendwann kommt ev. ein Partner dazu, mit dem man sich die Kosten teilen kann.
Ein eigenes Haus wird so eher nicht drinnen sein, aber vielleicht wollens das auch gar nicht.

Auch hier liegts an der Person selbst, ob sie sich damit zufriedengibt oder eben nach mehr strebt und vor allem daran, wofür man sein Geld ausgibt.

Dir sind eben Spaß, Hobbies und KFZ wichtig, anderen vielleicht ein Haus oder eigene Wohnung.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#126)

zitat..
Blabla schrieb: Habe ich irgendwo geschrieben dass ich Pfusch "gerecht" empfinde?

Nö, du hast aber das Beispiel mit der Frisörin gebracht. Und das ist der weibliche Inbegriff von Pfuschen. Niedriger Lohn, klar, das weiß man aber in der Schule schon. Deshalb sehr geringe Abgabenlast (um gdfde' s Tadel bezügich "Steuern" gerecht zu werden).
Mit dem Pfuschgeld verdient sich so manch eine eine goldene Nase.

Warum ich darauf anspringe? Ganz einfach:
meine Frau war 20J Frisörin. Die weiß also besser als wir alle, wie der Hase läuft. Eigeninitiativ mit 35 J die AHS-Matura nachgeholt und Elementarpädagogik studiert. Alles dreht sich um die Bildung, wie u.a. berhan vollkommen richtig geschrieben hat. Dass das aufwendig und mühsam ist, brauchen wir wohl nicht zu besprechen. Dass es leichter ist, sich über den schlechten Lohn aufzuregen, anstatt daran etwas zu ändern, aber auch nicht.
WOLLEN muss man halt selber - das fängt bereits in der Pflichtschule an. Später wird es halt ungleich mühsamer, aber nicht unmöglich. Meine Frau ist hier das beste Beispiel.

zitat..
Blabla schrieb: Und kein Mensch stellt dich in irgendeine Ecke

Das war nicht auf dich bezogen. Aber schön, dass du das so siehst, denn ich bin dieser Ecke NICHT zuzuordnen, so wie es vielleicht gdfde unterschwellig rüberbringen könnte ...

zitat..
Blabla schrieb: Ich habe den ganzen Post jetzt noch einmal gelesen und ich sehe keine persönlichen Beleidigungen oder unterschwelligen Angriffe.

Nein, das empfinde ich auch nicht gegen meine Person. Bei deinem Eingangspost schwang mir lediglich zuviel politische Gesinnung mit.

zitat..
Blabla schrieb: Für das was ich online schon erlebt habe, ich das eigentlich eine sehr wohltuende inhaltliche Diskussion und wenn du das anders siehst, ist das schade

Das geht mir ähnlich - finde ich auch gut so und sehe ich nicht anders. Das zeugt doch von einer gewissen Intelligenz von uns Usern ;).

@gdfde: sorry, Abgabenlast. Und um kein falschen Neidgefühle (ich weiß schon, du bist nicht neidisch): ich bin Lichtjahre weg von einer Mio. Euro Verdienst im Jahr ;).

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  •  berhan
  •   Gold-Award
11.3.2021  (#127)

zitat..
gdfde schrieb: Nochmal, das stimmt ja nicht, kannst mit einem online Brutto/Netto Rechner nachrechnen.
Bei einem recht guten Jahresgehalt von 100k mußt du ca. 25 % Lohnsteuer und 14 % Sozialversicherung (das ist aber keine Steuer) bezahlen.
d.h. es wird dir in Summe ca. 39 % vom Bruttogehalt abgezogen.

Selbst wenn du 1 Mio pro Jahr verdienst, beträgt die Lohnsteuer "nur" 45 % und es wird dir inkl. Sozialversicherung 47 % in Summe, als weniger als 50 % abgezogen.

Da bin ich eher bei Speedcat, wennst den richtigen Brutto/Netto Rechner verwendest dann sind wir sogar bei über 50%. Es ist ja komplett egal ob die Steuern/Versicherung vom Dienstnehmer oder -geber kommen. Un die Versicherung ist für mich auch eine Steuer, da ich mir die Leistung nicht aussuchen kann und die "Gebühren" vom Einkommen abhängig sind.

Nehmen wir mal einen Jahresgehalt von Euro 73.000,- für den Mittelstand an, dann sind das Euro 94.877,10 für den Dienstgeber und Netto schauen Euro 45.402,72 raus, also 47,85%.


2021/20210311861769.png


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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
11.3.2021  (#128)
Das Medianjahresgehalt in Österreich für ganzjährig beschäftigten ist 43.719€ Brutto.. Und wenn rigendwas _Mittel_stand ist, dann ist er Median.

https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/soziales/personen-einkommen/jaehrliche_personen_einkommen/index.html

Man kann defakto noch die 20% Ust. dazurechnen, die man auf praktisch alles zahlt. Das ist übrigens auch ein gewichtiges Argument für Leute die meinen, dass die Vielverdiener den Großteil für das Steueraufkommen bringen. Das stimmt nur, wenn man ausschließlich die Lohnsteuer nimmt und die Ust. vergisst.

Wir haben halt ein System dass die Steuer möglichst versteckt. Dienstgeber Anteile, Ust. dort. ein wenig Lohnsteuer da ;)

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  •  LindHe
11.3.2021  (#129)

zitat..
Landei88 schrieb: 1800,- sind ca 1400,- netto.
-615,- Wohnung warm
- 200,- Lebensmittel (wenn sich das ausgeht für gesunde Nahrung und keine Fertiggerichte)
-150,- Versicherungen (geschätzt)
- 100,- Hobbys/Freizeit/Fortgehen (ja man sollte auch ein Leben haben dürfen finde ich)
bleiben ca. 300,- zum Sparen über. Damit macht man heute keine großen Sprünge.

Erhöhen wir mal für die Lebensmittel mindestens auf 240,- bis 280,-. Ansonsten wird das gar nichts mit halbwegs gesunder, selbst gekochter Nahrung und noch mindestens 150,- für´s Auto (tanken plus Geld für Service/Reparatur/Reifen zur Seite legen - Bj. 2009) dazu. 
300,- bleiben da auf keinen Fall über am Ende des Monats.

Ja, sie wird sich wahrscheinlich umorientieren müssen, wenn die Gastro weiterhin zu bleibt. Aber für den Moment ist sie einfach froh überhaupt eine vernünftige Arbeit zu haben. Das gehört aber nicht hier ins Thema.


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
12.3.2021  (#130)

zitat..
speeeedcat schrieb:

__________________
Im Beitrag zitiert von Blabla: Ich habe den ganzen Post jetzt noch einmal gelesen und ich sehe keine persönlichen Beleidigungen oder unterschwelligen Angriffe.

Nein, das empfinde ich auch nicht gegen meine Person. Bei deinem Eingangspost schwang mir lediglich zuviel politische Gesinnung mit.
__________________

Jetzt schreibe ich einmal noch was zu den Steuern dann lasse ich es gut sein ;)
Ich möchte nur nochmal wiederholen, dass die Umgstaltung unseres Steuersystem (einerseits weniger auf Arbeit und mehr auf Vermögen bzw. gezieltere Lenkungssteuern beim Thema Klima und Umwelt) kein linkes Thema mehr ist (oder sein sollte). Gänzlich marktkapitalitische und auch teilweise rechts angehauchte Organisationen (Europäischen Kommission, OECD, etc..) empfehlen uns diese Schritte schon seit Jahren und das hat schon seinen Grund. Bei uns wird der Faktor Arbeit einfach überproportional belastet und wenn man nicht am Vermögen anstreifen will, dann bleiben nur Einsparungen. 

Das klingt auch nicht schlecht, auch ich wäre für die Abschaffung unnötiger Förderungen und Effizienzsteigerungen. Aber als gelernter Österreicher muss man wenn man das Wort "Einsparungen" hört, leider sofort die Kürzung von Sozialleistungen oder das Streichen von wichtigen Investitionen befürchten. Das kann man jetzt ideologisch unterschiedlich einstufen (je nachdem ob man für mehr Staat vs weniger Staat ist), die Wirtschaftswissenschaft zeigt uns aber, dass in Krisenzeiten im Sozialnetz zu sparen einen ökonomisch deströsen Effekt hat und uns Jahre kostet. Und zu den Investitionen sehen wir jetzt erste Anzeichen, dass sich schon wieder eine dramatische Investitionslücke in Europa auftut und das ist Gift für unser langfristiges Produktivitätswachstum (das haben wir schon 2012-2015 als Folge der letzten Krise gesehen). 

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  •  Mitleser
12.3.2021  (#131)

zitat..
Blabla schrieb: Gänzlich marktkapitalitische und auch teilweise rechts angehauchte Organisationen (Europäischen Kommission, OECD, etc..)

Also wenn die genannten Organisationen "rechts" und "marktkapitalistisch" sind, dann bist du, unser lieber @Blabla, sehr weit links außen angesiedelt - aber es sei dir gegönnt.
Und was sollte am "marktkapitalismus" per se schlecht sein? Hast du dir schon Mal die Lebensumstände in den sozialistischen Staaten, egal wo auf der Welt, angesehen? Der Kapitalismus hat schon seine schwächen, nur gibt es dazu keine bessere Alternative. Und alles in Richtung Sozialismus ist krachend gescheitert bzw. scheitert gerade.

1
  •  gdfde
  •   Gold-Award
12.3.2021  (#132)

zitat..
speeeedcat schrieb: Aber schön, dass du das so siehst, denn ich bin dieser Ecke NICHT zuzuordnen, so wie es vielleicht gdfde unterschwellig rüberbringen könnte ...

öhhm, ich hab gar nichts rübergebracht bez. deiner oder jemand anderer politischer Einstellung.
Du selbst hast das eingebracht, in dem du von linker Keule, unterschwelliges zuordnen in irgendwelche Ecken geschrieben hast 🤪
Mein Ansatz: Diskutiere nicht über Politik, Religion und Corona...daran sind schon Freundschaften zerbrochen.

Ich hab gebeten, dass man das politische hier aus dem Thread raushält, ohne irgendeine Bewertung darüber oder eine vermeintliche Zugehörigkeit der Poster abzugeben.
Detto die Erbschaftssteuer (die´s jetzt nicht gibt).

zitat..
speeeedcat schrieb: @gdfde: sorry, Abgabenlast.

Nein, genau das stimmt ja nicht...
Auch die Abgabenlast (=Lohnsteuer + Sozialversicherung) für den Arbeitnehmer liegt klar unter 50 %.
Bei einem Jahreseinkommen von 100k bei 39% und selbst bei einer Mio € bei 47 %.

zitat..
berhan schrieb: Es ist ja komplett egal ob die Steuern/Versicherung vom Dienstnehmer oder -geber kommen. Un die Versicherung ist für mich auch eine Steuer, da ich mir die Leistung nicht aussuchen kann und die "Gebühren" vom Einkommen abhängig sind.

Mir ist es eigentlich egal, welche Steuern oder Abgaben der Dienstnehmer bezahlt. Im Gegenteil, die haben eh viel mehr Möglichkeiten, ihre Steuerlast zb. durch Ausgaben wie zb. Investitionen usw. zu reduzieren.
Beim Dienstnehmer ist das nicht so, der kann nicht in sein Haus, Auto oder sonstiges "investieren" und damit seinen steuerpflichtigen Gewinn reduzieren.

Entscheidend ist, was unterm Strich (=netto) übrig bleibt beim Dienstnehmer.

zitat..
purrtastic schrieb: Das ist übrigens auch ein gewichtiges Argument für Leute die meinen, dass die Vielverdiener den Großteil für das Steueraufkommen bringen. Das stimmt nur, wenn man ausschließlich die Lohnsteuer nimmt und die Ust. vergisst.

Najo, die "Vielverdiener" zahlen verhältnismässig mehr ins Sozialsystem ein.
Und nachdem sie mehr verdienen, geben sie auch mehr aus und zahlen somit mehr USt. emoji

zitat..
LindHe schrieb: Ja, sie wird sich wahrscheinlich umorientieren müssen, wenn die Gastro weiterhin zu bleibt. Aber für den Moment ist sie einfach froh überhaupt eine vernünftige Arbeit zu haben. Das gehört aber nicht hier ins Thema.

Sie wird sich weiter- bilden und -entwickeln und motivierter an die Arbeit gehen müssen. Wenn sie weiterkommen möchte, muß sie besser sein als ihre Kolleg(inn)en, unabhängig von der Branche.
Das ist ja genau das Thema hier, dass sich wahrscheinlich der Durchschnitt der Bevölkerung kein Haus oder Wohnung um ein paar hunderttausend € leisten kann.
Dabei muß es aber auch klar sein, dass man dann halt auch mehr leisten muß als eben dieser Durchschnitt.
Ob´s da jetzt pro Monat 100 € mehr oder wenig wegsparen kann, wird nicht viel an der Situation ändern.

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
12.3.2021  (#133)

zitat..
Mitleser schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Blabla: Gänzlich marktkapitalitische und auch teilweise rechts angehauchte Organisationen (Europäischen Kommission, OECD, etc..)

Also wenn die genannten Organisationen "rechts" und "marktkapitalistisch" sind, dann bist du, unser lieber @Blabla, sehr weit links außen angesiedelt - aber es sei dir gegönnt.
Und was sollte am "marktkapitalismus" per se schlecht sein? Hast du dir schon Mal die Lebensumstände in den sozialistischen Staaten, egal wo auf der Welt, angesehen? Der Kapitalismus hat schon seine schwächen, nur gibt es dazu keine bessere Alternative. Und alles in Richtung Sozialismus ist krachend gescheitert bzw. scheitert gerade.

Du weißt offensichtlich nicht wie die Kommission und die OECD ihre Vertreter bestimmen. Am Beispiel der Kommission und ihrer Führungsspitze ist die Grundlage das Wahlergebnis der Wahlen des Europäischen Parlaments und in den letzten Wahlen hatte die konservative Seite immer Platz 1. Ich habe auch nicht von stramm rechts geschrieben, sondern von rechts angehaut und das die europäischen Konservativen rechts der Mitte stehen (wie weit darüber kann man diskutieren) steht wohl außer Zweifel!?

Marktkapitalismus war wohl das falsche Wort. Das ist nicht per se schlecht und der Sozialismus nicht die Lösung da stimme ich überein. Aber eine Umstrukturierung des Steuersystems von Arbeit auf Vermögen ist wohl noch nicht als Sozialsimus einzustufen ;)

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#134)
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
ja, Kryptowähruns-Beimischung nicht außer Acht lassen: beim Bitcoin ist heute die 50.000€ - Marke gefallen.

1
  •  berhan
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#135)

zitat..
gdfde schrieb: Mir ist es eigentlich egal, welche Steuern oder Abgaben der Dienstnehmer bezahlt. Im Gegenteil, die haben eh viel mehr Möglichkeiten, ihre Steuerlast zb. durch Ausgaben wie zb. Investitionen usw. zu reduzieren.
Beim Dienstnehmer ist das nicht so, der kann nicht in sein Haus, Auto oder sonstiges "investieren" und damit seinen steuerpflichtigen Gewinn reduzieren.

Ist bei den Lohnnebenkosten nicht egal, der Arbeitgeber sieht nur seine Personalkosten. Alles was hier an Steuern wegfällt, fehlt dir dann. Oder machen wir es anders, der Arbeitgeber übernimmt alle Lohnnebenkosten, trotzdem wirst nicht mehr aus Konto bekommen. Unsere Finanz macht das ja sehr geschickt, müssten wir so wie in anderen Ländern am Ende des Jahres die kompletten Lohnnebenkosten abliefern, würde es einen Aufstand geben. Und die Lohnnebenkosten sind, zumindest für jene die sich hier im Forum tummeln (sonst wird es mit einem Haus nix), über 50%.


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  •  berhan
  •   Gold-Award
13.3.2021  (#136)

zitat..
speeeedcat schrieb: Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
ja, Kryptowähruns-Beimischung nicht außer Acht lassen: beim Bitcoin ist heute die 50.000€ - Marke gefallen.

Die Kryptowährungen erinner mich an die Tulpenmanie, also reine Spekulation. Ist zwar bei Aktien auch teilweise so, aber es gibt zumindest einen Bezug zum Zustand des Unternehmens. Und gerade Bitcoins ist aus technischer Sicht als Währung vollkommen ungeeignet, in der Form eine reine Spekulation. Aber vielleicht entwickelt sich eine Kryptowährung die sich als auch Währung eignet, der Algorithmus sollte dann auch noch Quantencomputersicher sein, sonst ist das nur von kurzer Dauer. 

Aber ich nehme mir auch schon die ganze Zeit vor meine Nvidia-Aktien auf den Markt zu werfen, die werden mir jetzt schon zu heiß. Habe die jetzt schon seit 21 Jahren 😝.

1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
15.3.2021  (#137)
Danke für die anregende Diskussion an alle, ich stelle den Thread auf "gelöst"

1
  •  23dg
  •   Gold-Award
16.3.2021  (#138)
Muss trotzdem noch meinen Senf beisteuern emoji

Können sich junge Menschen noch ein Vermögen aufbauen? JA, wenn sie auch so bescheiden wie unsere Eltern leben würden, was aber die wenigsten machen (Urlaub, Autos, Markenmode, etc.).

So jetzt ist mir leichter ........

1
  •  kasandi
16.3.2021  (#139)
Wo und wie man wohnt ist auch sehr ausschlaggebend hierfür.

Wenn man lange im Elternhaus bleiben kann und will erspart man sich extrem viel.

1
  •  kernoel
  •   Gold-Award
16.3.2021  (#140)

Das mit "so bescheiden wie die Eltern" sehe ich immer etwas kritisch. Meine Eltern haben, wie so viele ihrer Altersgruppe, nämlich nicht so bescheiden gelebt wie ihre Eltern/meine Großeltern. 

1
  •  rocco81
  •   Gold-Award
16.3.2021  (#141)

Die Garfik hier ist recht aussagekräftig:


2021/20210316794989.png

https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.sozialministerium.at%2Fdam%2Fjcr%3A6375bc0a-d6a7-4c93-879e-b2e7acb13668%2Fdokument_demographischer_wandel_22_11_2019_barrierefrei.pdf&psig=AOvVaw1_JAY0ejHNKbJkBchPWnIv&ust=1615982300560000&source=images&cd=vfe&ved=0CAMQjB1qFwoTCJCSiazhtO8CFQAAAAAdAAAAABA1
Wenn ich mir den Bericht anschaue komme ich zum Schluss dass der heutigen Jugend vom Vermögensaufbau eigentlich rosige Zeiten bevorstehen.
Denn die Zahl Leute im erwerbsfähingen Alter wird in den nächsten 20J rapide abnehmen.

2021/20210316804071.png
Das heißt es wird viele Jobs geben und die Konkurenz um gutbezahlte Positionen wird geringer. Sprich wenn die Boomer in Pension gehen kann man schneller aufsteigen. 

Dann kommt dazu dass der Einzelne im Schnitt mehr erben wird. Früher teile sich das Erbe meist auf mehrere Kinder, weil es aber immer weniger Kinder gibt kommt es zu einer Konzentration.

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