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Nibe F1x55 Forschungen zum WT-Automodus

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
12.3.2020 - 9.1.2023
158 Antworten | 18 Autoren 158
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Hallo in die Runde,

der Auto-WT-Modus ist meistens Mist. Soweit unser Wissen. Seit vielen Generationen von Firmware werden aber immer in den Changelogs irgendwelche Verbessungen der Pumpensteuerung genannt. Irgendwas muss da also dran sein... die Frage ist, ob man das ganze nicht doch sinnvoll verwenden kann, wenn man es geschickt parametrisiert.

Dazu erstmal ein paar Gedanken und danach das Ergebnis eines Versuchs mit der aktuellen FW 9240.

Grundsätzlich benutzen wir die Heizkurve als eine "Krücke", um über die VL VL [Vorlauf]-Temperatur eigentlich eine Heizleistung zu definieren. Diese wiederum ist proportional zum Produkt aus Spreizung und Durchfluss. Bei einer Niedrigsttemperaturheizung (und nur um solche geht es hier, ebenso wie es nur um modulierende WPWP [Wärmepumpe] geht) kommt noch dazu, dass der RL RL [Rücklauf] nicht beliebig absinken kann. Es gibt vielmehr eine gebäudeabhängige Funktion, die für jede Heizleistung die sich einstellende RL RL [Rücklauf] (bei fester Innentemperatur) definiert. Bei niedrigen Heizleistungen sind das meist 1-1,5K über Raumtemperatur, im Auslegungsfall z.B. 4K. Dazu will ich für mein Gebäude noch Logs analysieren, aber das ist ein anderes Thema. 

Wenn wir die WT-Pumpe fix einstellen, dann ist die Spreizung direkt proportional zur Heizleistung. Damit kann man eine Ziel-VL-Temperatur bei NAT definieren, aus der dann der nötige Durchsatz folgt. Ob das so wirklich funktioniert, kommt natürlich auf die Auslegung der Heizflächen an, diese müssen schon in der Lage sein, die Wärme auch loszuwerden.

Nehmen wir mal ein theoretisches Gebäude an: 6KW Heizlast bei -10 NAT, 500W interne Gewinne unabhängig von Sonne oder so, 22C Innentemperatur, RL 23 bei AT AT [Außentemperatur] 10 und RL RL [Rücklauf] 25 bei IT -10. Jetzt kann ich VL VL [Vorlauf] 30 bei -10 AT AT [Außentemperatur] definieren. Damit brauchen wir dort 5,5 KW und haben eine Spreizung von 5K -> 15,7 l/min. Bei 10C haben wir eine Heizlast von 12/32 der 6KW, also 2250W, müssen aber noch die auch hier anfallenden inneren Gewinne von 500W abziehen. Damit bleiben 1750W. Der Durchfluss steht fest, also ist die Spreizung 1,6K und der VL VL [Vorlauf] sollte bei 10C AT AT [Außentemperatur] auf 24,6 stehen.

Selbiges geht auch mit anderen Ziel-VL-Temperaturen, denn falls uns diese FESTE Einstellung der WT zu hoch ist, können wir die Kurve auch steiler stellen.

Letztlich ist das aber Mist, weil es immer ein Kompromiss ist: Stellen wir die WT hoch ein, ist die Spreizung bei hohen AT AT [Außentemperatur] zu niedrig und der Stromverbrauch der Pumpe zu hoch, dafür aber der VL VL [Vorlauf] bei kalten Temperaturen schön niedrig. Stellen wir sie niedrig ein, ist es umgekehrt, also warm alles okay, aber kalt haben wir eine zu hohe Spreizung.

Mein Traum ist darum eine AT AT [Außentemperatur]-abhängige Kurve für die WT-Pumpe. Das haben wir aber nicht, doch es gibt eine Automatik, die nach überwiegender Meinung Mist ist. Die Frage ist darum, ob man diese Automatik durch geschickte Parametrisierung dazu bringen kann, das zu tun, was wir wollen.

Dazu habe ich ein paar Versuche gemacht. Grundsätzlich wird nach dem Anschalten immer sehr viel Gas gegeben und dann ganz langsam nach unten angepasst. Das ist für "eben mal schnell probieren" schlecht, weil man extrem lange (Tage?) warten muss, ehe man was sieht. Darum habe ich die Nibe gezwungen, von UNTEN nach OBEN anzupassen. Dazu dreht man einfach die maximale WT-Drehzahl weit runter, wartet kurz und gibt sie dann wieder frei. Dann fängt die Automatik unten an.

Ich habe an verschiedenen Dingen gedreht, aber der Haupteinflussfaktor scheint (wie erwartet) die Einstellung "Delta-T bei NAT" zu sein, also Register 47301. Alle Versuche fanden bei VL_soll um 25C statt bei niedriger Last, also nahe 20 Hz. Die maximale WT-Drehzahl habe ich auf 30% gestellt und dann wieder freigegeben. NAT stand auf -12 und die manuelle Leistung bei NAT auf 6 KW.

dT 4K: Die WT geht recht schnell nach oben und verharrt dann bei ca. 51%. Damit sinkt die Spreizung sehr, so dass der Kompressor ordentlich Gas gibt. Letztlich pendelt es sich bei 2K Spreizung ein.

dT 6K: Auch hier wird Gas gegeben, aber nicht so stark. Es bleibt bei 36% und der Kompressor gibt leicht Gas, um wiederum 2K zu halten.

dT 8K: Hier bleiben meine 30% und die Spreizung stellt sich bei 2,5K ein, ohne dass der Kompressor stark Gas gibt. Damit überschiesst natürlich der VL VL [Vorlauf] und die GM bauen sich schneller ab.

Der Knackpunkt - und das will ich verstehen - ist das Zusammenwirken zwischen WT-% und Kompressor-Hz. Beides zusammen (!) definiert die Spreizung und die scheint das Regelziel zu sein. Interessant wären Arbeitspunkte dichter bei NAT, aber dazu ist es hier zu warm (10C, Takt endet wohl bald), denn vermutlich gibt es einen Zusammenhang zwischen angestrebter Spreizung und AT AT [Außentemperatur]

Fortsetzung folgt.

von Andreas90, cacer, LeFalcon

  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
26.11.2020  (#61)
Also ich habs mir jetzt genauer angesehen.
Und aktuell sind die Temperaturen hier ziemlich konstant bei 1-2°C am Tag und Nachts leicht darunter so bei 0 bis -1°C
Die 50% Pumpendrehzahl bei 16,5L/min passen hier auch perfekt zu meiner Heizkurve.

Bei geringerer Temp. sollte die Pumpe jedoch etwas langsamer drehen.
Ich hoffe mal das würde sie tun, irgendwie zweifel ich aber eher dran.
Ich habe hier meine  Wunsch-Pumpenkurve errechnet:
https://www.energiesparhaus.at/forum-pedas-auslegung-der-heiz-und-kuehlflaechen/49105_7#579346

Wenn einer eine Idee hat, mit welchen Auto-Einstellungen ich da hinkommen könnte, wäre das echt super.
das perfekte dT bei NAT wäre bei mir eigentlich nur 2,0-2,5K.
Das trau ich mich aber gar nicht einstellen. Dann dreht die Pumpe wahrscheinlich nur mehr 100% 😉

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  •  gsilly
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#62)
wenn ich deine wunschtabelle im anderen faden ansehen dann passt es für ATs von 0-+5 grad ganz gut mit den 50 %. das schreibst du ja auch. aber warum sollte sie dann bei fallenden ATs niedriger drehen obwohl du ja deutlich mehr durchsatz benötigst? ich fürchte halt dass der automodus nicht fein genug regeln wird und dann noch solare gewinne usw. einen fast nicht zu kontrollierenden einfluss haben.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#63)

zitat..
gsilly schrieb: aber warum sollte sie dann bei fallenden ATs niedriger drehen obwohl du ja deutlich mehr durchsatz benötigst?

schreib/denkfehler  🤦
wenns kälter draussen ist, sollte die Pumpe natürlich höher drehen.
ich hoffe ich komme heute dazu, dann erstelle ich auch so eine Tabelle wie Jan mit Pumpenstrom vs. Durchsatz

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  •  gsilly
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#64)

zitat..
Pedaaa schrieb: dann erstelle ich auch so eine Tabelle

habe ich auch vor. dann haben wir auch für nicht ganz ideale senken ein gefühl.
wie gehst da vor? verdichter aus, verschiedene WT-drehzahlen einstellen, leistungsaufnahmen ablesen und standby verbrauch abziehen?


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#65)
ja, genauso hätt ich mir das gedacht.
Allerdings will ich jetzt auch ned nur dafür den schönen Heiztakt, der nun schon über ein paar Tage geht, unterbrechen.
Andererseits, wenn die Temperaturen nun so bleiben, stoppt die heuer eh nicht mehr 😉

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#66)

zitat..
gsilly schrieb: verdichter aus, verschiedene WT-drehzahlen einstellen, leistungsaufnahmen ablesen und standby verbrauch abziehen?

So habe ich das getan. Vorher am besten noch das Sieb reinigen... das hat meine Werte gegenüber der Tabelle später noch leicht verbessert.

Vielleicht mache ich das nach der Heizsaison auch nochmal. Jetzt kann ich das mit Modbus per Skript vom Arbeitszimmer aus machen und muss nicht immer zwischen den Menüs und dem Stromzähler hin und her. Die Werte sind eh alle im MQTT verfügbar emoji Wenn man 100 Schreibzyklen opfert, kann man damit die vollständige Tabelle machen.


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  •  Peter2
  •   Bronze-Award
27.11.2020  (#67)
Ideal wäre eine komplette Leistungsregelung. Also Durchsatz und Verdichter auf die benötigte Leistung stellen und nach kWh statt nach GM Regeln. Dann könnte eine Adaptierung tatsächlich eine ideale Balance zwischen Verdichterstrom und Pumpenstrom finden. Dazu würde aber ein wesentlich genauerer Durchflussmesser benötigt werden da eine kleine Abweichung hier extreme Einflüsse hat. Wir nutzen ja unterm Strich nur die GM um genau das zu tun nur das es ausschließlich bei konstantem Volumenstrom funktioniert oder die Heizkurve muss ständig verstellt werden. 
Bin übrigens auch wieder mal auf Auto gegangen. Pumpe ist konstant auf 50%
MfG 
Peter 
Edit : übrigens die Leistungskurve der Pumpe in der S 


2020/20201127646906.jpg

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#68)

zitat..
Peter2 schrieb: Also Durchsatz und Verdichter auf die benötigte Leistung stellen und nach kWh statt nach GM Regeln.

Genau das war die Intention dieses Threads... ich glaube, der Gedanke steht irgendwo weiter oben oder in dem endlos langen Optimierungsthread schon drin.


zitat..
Peter2 schrieb: Dazu würde aber ein wesentlich genauerer Durchflussmesser benötigt werden da eine kleine Abweichung hier extreme Einflüsse hat.


Ich denke, dass das gar nicht so schlimm wäre. Man kann über die IT ja leicht gegenregeln, wenn es nicht ganz passt. Letztlich könnte sich das ganze damit auch von alleine anpassen oder zumindest Anpassmöglichkeiten schaffen.

Mit IT-Einfluss 2,5 verändere ich den VL VL [Vorlauf] pro 0,1K veränderte Raumtemperatur um 0,25K. Bei 12,4 l/min sind das 216 W mehr, die reinkommen, wobei das nach einer Weile weniger wird, weil der RL RL [Rücklauf] ja mit starker Verzögerung auch leicht ansteigen wird. In der Realität geht es hier wirklich nur um +- 0,1K IT (bei meinem extrem stabilen IT-Sensor in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Abluft). Damit wird die Leistung dann um jene +- 200 W variiert, was vollkommen ausreicht. Das setzt natürlich voraus, dass die Heizkurve in etwa passt mit etwa diesen +-200W Fehler.

Genau das gleiche gilt auch für eine KWh-geführte Kurve.

Mir würde als Zwischenlösung aber auch schon eine Pumpenkurve reichen, wo man ähnlich der Heizkurve die Pumpendrehzahl in Abhängigkeit von der AT AT [Außentemperatur] vorgeben kann. Problem dabei ist nur, dass wenn diese Kurve linear ist, die Heizkurve nicht mehr linear sein kann, weil mit steigendem Durchfluss der VL VL [Vorlauf] weniger steil ansteigen muss, um die gewünschte Leistung zu bekommen.

Zur Erklärung fehlt noch eine Größe: Die RL RL [Rücklauf]-Kurve ist IMO linear zur Heizleistung. Bei Niedrigsttemperaturheizungen ist der RL RL [Rücklauf] ja nur geringfügig höher als die IT, aber der "Abstand" steigt mit der Leistung. Wenn die RL RL [Rücklauf]-Kurve also linear zur Heizleistung ist und die VL VL [Vorlauf]-Kurve auch, dann ist auch die Spreizung linear zur Leistung. Folglich passt das zu einer KONSTANTEN Pumpendrehzahl. Ist die Pumpendrehzahl aber linear zur Leistung, dann muss die VL VL [Vorlauf]-Kurve unterlinear sein, sonst wäre die Leistungskurve quadratisch.

Hmm... war das ohne Zeichnung verständlich?




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  •  Peter2
  •   Bronze-Award
27.11.2020  (#69)
Ich habe das schon verstanden. Das Problem ist das wir hier eben nicht die Möglichkeit haben das so einzustellen wie wir es benötigen würden. Wir gehen den extra Umweg über GM vl rl und verstellen auch noch den Volumenstrom und das ganze frei modulierend ohne einen Festpunkt. Ohne feste Regelgröße muss das ganze ja quasi instabil werden.
Wenn wir die Pumpe fix machen können wir über die Heizkurve und damit am vl die Leistung einer Variablen Außentemperatur anpassen. Wenn wir den Vorlauf fix machen können wir über eine Pumpenkurve die Leistung einer Variablen Außentemperatur anpassen. Aber wenn vl Pumpe und Außentemperatur variabel werden kann man nur noch anhand einer Leistungskurve die Leistung anpassen.
Leider geht nur das eine oder das andere aber komplett ohne Fixpunkt ist es fast unmöglich eine stabile Regelung zu bekommen. Nibe versucht das jetzt nicht erst seit heute und es wird kaum besser weil es einfach ein instabiles System wird. Sobald ich die Pumpe ständig verstelle müsste ich auch ständig die Heizkurve verstellen was aber nicht passiert. 
Die Steuerung bräuchte mehrere Phasen in der sich der Leistungsbedarf des Hauses über mehrere Tage nicht ändert damit sie überhaupt eine Chance hat eine halbwegs vernünftige Pumpen - Kurve für das Haus zu finden.
Ich bin nach wie vor nicht wirklich überzeugt von dem Konzept das dahinter steckt. Nicht mit der Regelung. 
Das mit dem Innenraum Fühler Einfluss ist natürlich richtig und kann zum gegensteuern funktionieren. Aber halt nur in den Leistungen wie du sie erwähnt hast. Wir können ja nicht mal die Leistung bei Nat fein genug einstellen.
Ich wäre wirklich sehr dankbar wenn nibe auf eine echte Leistungskurve umsteigen würde. Dann bräuchte man nur zwei Punkte (Leistung bei Heizgrenze und Leistung bei Nat). Der Rest würde sich dann automatisch ergeben und das komplett individuell für jedes Haus und im optimalen Betriebsfenster. 
Hoffe ich bin jetzt niemand auf den Schlips getreten sonst entschuldige ich mich gleich dafür. Sollte ich einen Denkfehler haben bitte darauf hinweisen. 
MfG 
Peter 

1
  •  JanRi
  •   Gold-Award
27.11.2020  (#70)

zitat..
Peter2 schrieb: Ich wäre wirklich sehr dankbar wenn nibe auf eine echte Leistungskurve umsteigen würde.

Das hätte aber einen gigantischen Haken: Man müsste sich auch noch um externe Wärmeeinflüsse kümmern. Wenn die Sonne scheint, dann bringt das auch im Winter einiges an Wärme ins Haus. Um diesen Betrag sinkt die nötige Heizleistung, aber wenn die Leistungskurve sagt, dass x KW bei der aktuellen AT AT [Außentemperatur] gebraucht werden, dann werden die geliefert. Mit "normaler" Heizkurve bleibt der VL VL [Vorlauf] konstant, aber durch die ansteigende IT sinkt die notwendige Leistung von alleine - eine IT-Korrektur wie bei mir beschleunigt das natürlich, aber es passiert auch von alleine. 

Mir würde tatsächlich eine frei einstellbare HeizKURVE + eine frei einstellbare PumpenKURVE reichen. KURVE deswegen groß geschrieben, weil ich keine Gerade meine, sondern letztlich die Möglichkeit, für jede AT AT [Außentemperatur] (Abstufung 1K) den dazugehörigen VL VL [Vorlauf] (Abstufung 0,1K) einzustellen. Damit liesse sich das ziemlich gut optimieren.

zitat..
Peter2 schrieb: Ich bin nach wie vor nicht wirklich überzeugt von dem Konzept das dahinter steckt. Nicht mit der Regelung. 


Naja... sie hat ihre Schwächen, aber tatsächlich gilt sie als eine der besten am Markt. Wenn sich das ganze eingeschwungen hat und man eine zum Haus passende Heizkurve eingestellt hat, läuft es extrem stabil. Wenn es kalt genug ist (< 5C), stehen unsere GM außer beim WW WW [Warmwasser] machen über Wochen hinweg ziemlich stabil bei -400 +-50 und die IT stimmt auf 0,1K mit dem Wunsch überein. 

Ich habe schon überlegt, ob man statt des IT-Sensors ein elektronisches Poti anschliessen sollte und dann per Mikrocontroller eine IT vorgeben, die per IT-Einfluss die Heizkurve in der gewünschten Weise verändert. Damit ließe sich das Problem der zu groben Heizkurve umgehen. Eine einfache Art, ohne Modbus-Schreibzugriff die WT-Pumpe zu manipulieren, ist mir noch nicht eingefallen. Man könnte höchstens deren PWM-Signal verfälschen...

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  •  Peter2
  •   Bronze-Award
28.11.2020  (#71)
Wenn weiter nichts ist 😉.
Jetzt Spaß beiseite. 
Wenn ich den theoretischen Leistungsbedarf kenne und habe AT AT [Außentemperatur] und IT und die gewünschte IT ist der Leistungsüberschuß recht einfach zu berechnen. Das ist das geringste Problem wenn ich den tatsächlichen Leistungseintrag korrekt berechnen kann. Mit dem bf1 der verbaut ist wird es aber zu einer Herausforderung wenn die Volumenströme gering sind. 
Man kann das ganze ja auch von der anderen Seite aus sehen. Wenn wir eine Heizkurve vorgeben und die Pumpe fix machen haben wir ja quasi eine Leistungskurve. Die können wir ja dann auch über einen IT Einfluß verbiegen wenn nötig. Das geht aber nur solange die Pumpe fix bleibt. Sobald die Pumpe variiert weichen wir von der ursprünglichen " Leistungskurve " ab. Da ist der Hund begraben. Wir ersetzen eine Konstante durch eine Variable und wundern uns warum die Gleichung nicht mehr aufgeht. 
Ich weiß nicht wie die Zielsetzung der Lernautomatik genau aussieht aber es scheint mir so als wäre primäres Ziel den Verdichter so gut wie möglich nach unten zu modulieren. Wenn das der Fall ist, ist auch leicht zu erklären warum die Pumpe extrem nach oben geht. Würde auf den ersten Blick auch Sinn machen weil der Hub runter gehen würde und damit der cop steigt. Das bringt aber die Regelung von GM und Heizkurve durcheinander. Es wird zu warm im Haus. Außerdem müsste man erst einmal rechnen ob der cop durch die höhere Leistung der Pumpe überhaupt besser wird. Im Herbst wahrscheinlich weniger als im Frühjahr wegen der höheren Quellentemperatur. Sinn würde das ganze machen wenn die Heizkurve nicht linear wäre, sondern wie die Leistungskurve eines Motors abgerundet ansteigen würde. Über IT Einfluß hätte man einen Gewinn daran die Pumpe zu verstellen. 
Die Steuerung ansich ist eh sehr gut aber mir erscheint es nicht besonders sinnvoll das ganze auch noch mit einer zusätzlichen Variable zu "verschlimmbessern". Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren und versuche es halt mal. Mehr als das ich die Automatik wieder abschalte kann nicht passieren. Der Rest der Steuerung hat mich bereits überzeugt sonst hätte ich mir keine nibe genommen. 
Ich habe bei mir einfach alles auf Auto gestellt. Also auch Leistung bei Nat und Spreitzung. Bin gespannt was sich da tut in den nächsten Tagen. Bis jetzt jedenfalls nichts. Bleibt stur auf 50%. Der Verdichter bleibt aber auch stur auf 20 Hz und es tut sich kaum etwas. 
MfG 
Peter

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
28.11.2020  (#72)

zitat..
Peter2 schrieb: Außerdem müsste man erst einmal rechnen ob der cop durch die höhere Leistung der Pumpe überhaupt besser wird.

Wird er nach meinen Versuchen NICHT, eher im Gegenteil. Gerade bei 20 Hz und einer elektrischen Leistungsaufnahme des Kompressors von 190-200W spielen 10W mehr bei der Pumpe eine extreme Rolle für die AZ. Soviel spart die damit leicht abgesenkte VL VL [Vorlauf]-Temperatur nicht ein.


zitat..
Peter2 schrieb: Bin gespannt was sich da tut in den nächsten Tagen.


Ich bin auf deine Berichte gespannt emoji

Ich habe das Experimentieren eingestellt, weil mir das eine andere Lösung zerstören würde. Ich habe nämlich im Interesse der effizienten und schnellen WW WW [Warmwasser]-Bereitung das Pumpen-Maximum auf 20% gestellt. Das beschleunigt das Hochlaufen des VL VL [Vorlauf] im WW WW [Warmwasser]-Betrieb extrem, verhindert aber zugleich auch WT-auto beim Heizen, denn da würden die 20% auch gelten. Damit geht dann nur noch WT-manuell, weil dabei die Grenze nicht gilt.


zitat..
Peter2 schrieb: Wir ersetzen eine Konstante durch eine Variable und wundern uns warum die Gleichung nicht mehr aufgeht. 

Da stimme ich dir zu.

Mich stören eher die Extreme. Mit meinen aktuell 12,4 l/min komme ich bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt sehr gut klar. Darunter und in Richtung NAT wird es aber eng: Für 5700W (Heizlast bei NAT) würde das eine Spreizung von 6,53K bedeuten. Das ist zu viel. Für eine Spreizung von 4K bei NAT bräuchte ich aber 20,4 l/min, was wiederum bei höheren Temperaturen Wahnsinn wäre. Darum der Gedanke, das ganze mit zwei Stufen abzuwickeln und zu überlegen, ob man das in der Heizkurve gut abbilden kann.

Aus Mangel an Gelegenheit (letzter Winter zu warm) weiss ich ohnehin noch nicht genau, ob meine Heizkurve soweit unten auch noch gut passt. Ich habe den Verdacht, dass sie leicht zu flach ist, aber eben nur ein bisschen. Da man die HK nur in 1K-Schritten verstellen kann, ist das keine wirkliche Lösung. 

Damit könnte die Lösung so aussehen: Die HK liegt in etwa zwischen der, die man "oben" und "unten" braucht. Wenn man den Durchfluss umstellt, dann ändert man bei fester Heizkurve ja die Steigung der Leistungskurve. Dann passt es "unten", aber in der "mitte" nicht mehr so gut. An der Stelle kann der IT-Einfluss das dann geradebiegen. Durch den hohen Faktor von 2,5 schafft er das ohne nennenswerte Auswirkungen auf die Innentemperatur. Ich werde das in den nächsten Tagen mal beobachten und dann überlegen, an welcher Stelle ich wieder auf 14,7 l/min (49%) wechsele.

Letztlich wäre das dann eine Art "Durchschnittsbildung" - die in der "Mitte" geknickte Leistungskurve + den Bereich knapp darüber und knapp darunter, den man per IT-EInfluss erwischt, gibt dann einen "Streifen" um die wirklich nötige Leistungskurve, die wir aber mangels ausreichender Abstufung gar nicht einstellen können.

Ich habe aktuell eine Steigung von 3K VL VL [Vorlauf] auf 10K AT AT [Außentemperatur], sprich: 10:24, 0: 27 und -10:30. Nötig wäre beim aktuellen Durchfluss vermutlich eine Steigung von 3,5K oder so... aber man kann eben nicht einstellen... nur 3K oder 4K. Bei höherem Durchfluss geht das runter, aber eben auf Kosten von Energieverbrauch und Überschiessen bei wärmeren Temperaturen. Darum das Stufenmodell zur Mittlung.

Ich muss nur noch überlegen, was ein sinnvolles und hinreichend selten auftretendes Umschaltkriterium sein könnte, denn ich will ja nicht zu viele Schreibzyklen per Modbus generieren.




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  •  Peter2
  •   Bronze-Award
28.11.2020  (#73)
Das heißt wenn ich das richtig verstanden habe, das du dir eine richtige Leistungskurve zusammenbastelst. Nur eben mit zwei Abstufungen anstatt frei modulierend wie der Auto Modus hoffen lassen würde. Ich hoffe das es dir dabei aber nicht die GM Regelung durcheinander bringt weil sich die GM ja dann auch verschieben müssen bei höherem Volumenstrom. Der Gedanke an sich ist ja interessant. Mit den Einstellmöglichkeiten die zur Verfügung stehen wird es halt problematisch. Der Versuch gefällt mir aber. 👍
MfG 
Peter 

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  •  cacer
  •   Silber-Award
28.11.2020  (#74)

zitat..
Peter2 schrieb:  Das bringt aber die Regelung von GM und Heizkurve durcheinander. Es wird zu warm im Haus.

die Heizkurve muss natürlich bei jeder Änderung vom Volumenstrom oder dessen Regelung neu abgeglichen werden.
hat man einmal die richtige einstellung gefunden oder entschieden, kann die angepasste Heizkurve aber dann theoretisch für immer so bleiben. (bis man wieder auf die idee kommt irgendwas ausprobieren zu wollen 😔)


zitat..
Peter2 schrieb:
Ich habe bei mir einfach alles auf Auto gestellt. Also auch Leistung bei Nat und Spreitzung. Bin gespannt was sich da tut in den nächsten Tagen. Bis jetzt jedenfalls nichts. Bleibt stur auf 50%. Der Verdichter bleibt aber auch stur auf 20 Hz und es tut sich kaum etwas. 
MfG 
Peter

kann schon ein paar Tage dauern. mit älteren versionen war der effekt deutlich schneller ersichtlich.




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  •  gsilly
  •   Gold-Award
28.11.2020  (#75)
ich hab gestern, weil ich die letzten ergebisse meines auto-modus tests nicht ganz wahrhaben wollte, den besagten modus wieder aktiviert.
WT-max zuerst auf 100%, nach ein paar minuten dann auf 50% begrenzt. und siehe da, WT% fielen und fielen. fast jede stunde wurde um 1% verringert. am abend dann schon nur mehr 37% und spreizung steigend richtung 4K. gut, dachte ich mir, lässt es mal über nacht laufen und schaust was passiert. WT-min stand auf 28%. heute früh dann nur mehr 32%, spreizung bei rund -2 grad AT AT [Außentemperatur] schon 4,3K.
fazit: beim ersten versuch ging WT nur nach oben, diesmal nur nach unten. AT-temps in etwa vergleichbar. leider wieder nix und zurück auf manuell 😊

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
28.11.2020  (#76)
Automodus = Random-Mode 😅

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
30.11.2020  (#77)
weitergehts mit ausprobieren:
hab jetzt wieder auf
4kW bei NAT,
NAT -14C und
dt 7K gestellt.

siehe da. Pumpendrehzahl sinkt.
nach 1,5 Tagen bin ich nun von 50% auf 40% runter.
Spreizung ist nun 1,8K und die AZ leicht besser. Der Arbeitspunkt passt schonmal gut.

die Frage ist nur, was bei kälteren AT AT [Außentemperatur] nun passieren wird? Die 7K sind jedenfalls nicht erstrebenswert. 
Aber als nächstes probier ich NAT selbst zu verstellen.
da kann man bis zu -40C einstellen.
mal schaun, was z.B. bei dt10K bei -40C NAT passiert?!

kann es sein, dass die eingestellte Leistung z.B. die Ziel-Spreizung bei milder Temp. beeinflusst?! Und die eingestellte Spreizung bei NAT eben der 2. Punkt der Spreizungs-Kurve darstellt?!
dazwischen einfach linear? 
Das würde aber dagegensprechen, dass da irgendwas selbstlernendes dahinter steckt.
Das würde dann nur bei Auto-Leistung funktionieren z.B.

jedenfalls geht mir das Rätsel-Raten ziemlich am Keks.
werd wohl 100te Anfragen an den Insti oder Nibe Kundendienst schreiben.
Irgendwann müssen die ja doch mal Infos rausrücken 😉

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  •  cacer
  •   Silber-Award
30.11.2020  (#78)
leistung bei NAT runter scheint mir auch sinnvoll. bin gespannt, was passiert.
wenn man eher leicht ins minus kommt zur realen heizlast könnte deine theorie funktionieren.
habe bisher nur versucht an die reale heizlast heranzukommen. aktuell lass ich wieder alles auf auto, nur mit minWT begrenzung auf 33%.
dT auf 3,5K gesenkt, doch heute nacht war das erste mal unter 0C hier... und steigt wieder.

die fehlenden erklärungen nerven extrem, da bin ich ganz bei dir.

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  •  gsilly
  •   Gold-Award
30.11.2020  (#79)
hey du glücklicher! ;)
was hast denn als WT-min eingestellt?

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  •  cacer
  •   Silber-Award
30.11.2020  (#80)
@gsilly  meinste mich?
33% bei 10,1l/min.
ohne min einstellung geht das bis unter 20% runter und fängt im grenzbereich an zu schwingen.
die spreizung war dann auch viel zu hoch.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
30.11.2020  (#81)
ich hab noch kein min. definiert. (also 1% eingestellt)
Unter 40% will die Pumpendrehzahl aber momentan noch nicht.

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