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Passivhaus mit E-Heizung & KWL - ja/nein?

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  •  sacx
20.10. - 22.10.2024
25 Antworten | 13 Autoren 25
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Hallo zusammen,
wir sind schon seit Monaten an der Grundrissplanung und nun mehr oder weniger fertig.


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Jetzt bin ich gerade am Hadern bzgl. Gebäudeart. Bisher hatten wir ein KFW55 Haus vorgesehen, da die Förderungen in Deutschland nicht die Bringer sind. Habe mich dabei auch lange mit Heizformen auseinandergesetzt und gefühlt sind gerade ALLE auf dem Wärmepumpenzug - in Deutschland vornehmlich Luft-Wasser-WPWP [Wärmepumpe]. Von Erd-WPWP [Wärmepumpe], RGK, BKA, ... wollen hier in D die Baufirmen/Fertighausfirmen nichts wissen, behaupten es wäre viel zu teuer, würde keine Vorteile bringen, etc.. Dann liest man von Wärmepumpen, dass die LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] im Schnitt nur 15 Jahre halten und dann Ersatz her muss - dazu kommt die jährliche Wartung, die hohen Anschaffungskosten usw.. Die aktuellen Planungen von den Baufirmen für ein KW55 Haus sehen eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe], KWL, PV (Pflicht in BW) vor. KWL wollten wir.

Aus dem Grund hatte ich mir überlegt, vielleicht Richtung Passivhaus zu gehen, da es hier doch nicht mehr viel zu braucht, oder? Wenn ich nicht ganz falsch gewickelt bin, ist bei einem Passivhaus die Ausrichtung des Hauses/der Fenster sehr wichtig. Wie im Bild zu sehen, sind die meisten Fenster Richtung Süden und Westen ausgerichtet, im Norden und Osten gibt es insgesamt wenig Fenster. Dazu müsste man generell die Dämmung erhöhen, vor allem aber wahrscheinlich auf der Süd-West-Seite. KWL mit Enthalpie und ggf. Kälteregister. Und als Heizform Wand-/Deckenheizung mit KOHPA (IR-Heiztapete) oder Ähnliches hinter Lehmputz.

Überschlägig kalkuliert, könnte man bei einer IR-Heizung im Vergleich zur LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] 30k€+ sparen. Man spart sich die LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] und alles was dazugehört, die FBH FBH [Fußbodenheizung], den Warmwasserspeicher und die Warmwasserleitungen, hatte keine jährliche Wartung und spart Zinsen, da weniger Invest. Gegenüberstellen muss man natürlich den höheren Stromverbrauch für IR-Heizung, DLE, ... In puncto DLE könnte man den Stromverbrauch durch ein Duschrohr mit WRG und Duschsparkopf optimieren. PV inkl. Speicher würde hier ebenfalls helfen. Bzgl. Heizung bräuchte man im Passivhaus wahrscheinlich nicht viel.

Was haltet ihr prinzipiell von meinen Überlegungen? Kompletter Humbug? Falsche Annahmen? Oder doch eine verfolgenswerte Idee?

Würde die Tage auch mal eine Excel aufsetzen und ein paar Annahmen/Berechnungen erstellen.

Freue mich über regen Ausstausch!

  •  Panorama
20.10.2024 14:48  (#1)
Ich finde das eine sehr gute Idee! Im Verhältnis zum Wärmebedarf moderner Gebäude, sind die heutigen Heizsysteme viel zu teuer. Da ist der Schritt zu einem Passivhaus nur konsequent.

Bei mir hat es damals mit der Ausrichtung nicht gepasst, sonst hätte ich das auch gemacht. War damals bei einem Architekten, der bereits mehrere P-Häuser realisiert hat. M.E. ist das sehr wichtig. Bin mir nicht sicher, ob ein GU das so gut hinbekommt. Das was du planst, ist streng genommen kein P-Haus sondern eine Zwischenform. Ist aber erstmal egal. Wichtig finde ich, dass man den Wärmebedarf max. reduziert und damit um ein völlig überteuertes und kurzlebiges Heizsystem herum kommt. Für Brauchwasser gibt es es sehr günstige Brauchwasserwärmepumpen.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
20.10.2024 16:14  (#2)
1. Wieso sollte eine Wärmepumpe eine jährliche Wartung brauchen ? Unsere ist bald 10 Jahre alt und hat noch nie eine Wartung gebraucht.
2. Infrarot hat deutlich höhere Betriebskosten. Wenn du auf die Behaglichkeit einer wassergeführten Fußbodenheizung verzichten kannst und sparen willst, würde ich eher das Haus mit Klimaanlagen (=Luft/Luft Wärmepumpe) ausstatten. Die sind im Betrieb genau so effizient wie Luft/Wasser Wärmepumpen. Damit kannst du auch im Sommer kühlen, was zunehmend fast schon wichtiger wird als heizen im Winter, und bist auch gewappnet wenn das Haus mit der Zeit durch Alterung ggf doch einen höheren Heizwärmebedarf bekommt.
3. Daß du dir viel sparst wenn du das Haus als Passivhaus ausführst glaube ich eher nicht. Bei uns hätte der Schritt vom Niedrigenergie zum Passivhaus nochmal ordentlich gekostet, so daß es sich für uns nicht ausgezahlt hätte.

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  •  Panorama
20.10.2024 16:51  (#3)

zitat..
melly210 schrieb:

1. Wieso sollte eine Wärmepumpe eine jährliche Wartung brauchen ? Unsere ist bald 10 Jahre alt und hat noch nie eine Wartung gebraucht.
2. Infrarot hat deutlich höhere Betriebskosten. Wenn du auf die Behaglichkeit einer wassergeführten Fußbodenheizung verzichten kannst und sparen willst, würde ich eher das Haus mit Klimaanlagen (=Luft/Luft Wärmepumpe) ausstatten. Die sind im Betrieb genau so effizient wie Luft/Wasser Wärmepumpen. Damit kannst du auch im Sommer kühlen, was zunehmend fast schon wichtiger wird als heizen im Winter, und bist auch gewappnet wenn das Haus mit der Zeit durch Alterung ggf doch einen höheren Heizwärmebedarf bekommt.
3. Daß du dir viel sparst wenn du das Haus als Passivhaus ausführst glaube ich eher nicht. Bei uns hätte der Schritt vom Niedrigenergie zum Passivhaus nochmal ordentlich gekostet, so daß es sich für uns nicht ausgezahlt hätte.

1. O.k. Wartung entfällt. Installationskosten bleiben und das bei LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] alle ca. 15 Jahre.
2. Das mit der Klimaanlage als Alternative zu Infrarot finde ich überlegenswert.
3. Die Frage ist, wie das bei euch gelaufen ist. Mit Architekt gebaut oder mit GU?  Ich glaube nicht, dass Passivhäuser wirklich teurer sind als z.B. KfW 40. KWL, 3-Scheibenverglasung und hochdämmende Wände haben beide. Was entfällt, ist ein teures, wassergeführtes Heizsystem, dass auf Häuser der 90er ausgelegt ist. 

Entscheidend bei einem Passivhaus ist eine intelligente Planung und der Mut, einen Weg zu gehen, den 90 % der Bauherren nicht gehen.


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  •  melly210
  •   Gold-Award
20.10.2024 19:09  (#4)
Bei uns wars mit Baumeister. Mag schon sein, daß es mit einem darauf spezialisierten Architekten weniger Aufpreis gewesen wäre - allerdings hätten die Kosten für den Architekt selbst diesen Preisvorteil wahrscheinlich aufgefressen.

Dazu kommt: ich persönlich hätte definitiv nicht auf die Fußbodenheizung verzichten wollen, weil das deutlich behaglicher und komfortabler ist als Heizung via Klima oder Paneele. Dazu auch deutlich günstiger im Betrieb als Zweiteres und außerdem kaum nachrüstbar. Aber klar, muß Jeder selber wissen. Ein gut gedämmtes Haus (egal ob wirklich passiv oder nur fast) nur mit Klima zu beheizen ist definitiv möglich, in vielen Teilen der Welt auch so üblich und im Betrieb nicht teurer als andere Wärmepumpen-Arten.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
20.10.2024 19:52  (#5)
Als PH-Besitzer kann ich dir nur davon abraten mit IR-Paneele zu heizen, die Stromkosten wären einfach zu hoch.

Verbrauch 01.09.2023 bis 31.08.2024 mit der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe]
Wärmeenergiebedarf Heizung 4,5 MWh, Warmwasser 5,1 MWh und Kühlung 1,6 MWh.
Stromenergiebedarf Heizung 949 kWh, Warmwasser 1,5 MWh und Kühlung 205 kWh.
Anmerkung: Meinen Zielwert für die Heizung unter 4 MWh habe ich leider noch nicht erreicht, und heuer wird das aufgrund des Hochwassers auch nichts mehr. Vielleicht nächstes Jahr.

Bis Mitte November und ab Februar kann ich in der Masse die PV als Stromlieferant heranziehen, so ca. 1,1 MWh werden im Jahr vom Netz bezogen.

Mit IR wären das für Heizung und WW WW [Warmwasser] 9,6 MWh/a statt der 2,45 MWh/a und die Abdeckung mittels PV wäre auch bei weitem geringer und somit der Netzanteil höher.

Als Alternative gäbe es jetzt die Luftheizung, einerseits kombiniert mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (siehe https://database.passivehouse.com/de/components/list/heatpump? ) und andereseits als reine Klimasplitanlage, beides gibt es mit WW WW [Warmwasser] oder es wäre auch WW WW [Warmwasser] über Brauchwasserwärmepumpe möglich.

Andererseites ist eine wassergeführte Anlage mit LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe], WW, BKA und FBH FBH [Fußbodenheizung] je nach größe für Selberbauer um 10000 bis 12000 Euro leicht möglich. Theoretisch wäre auche eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] mit WH WH [Wandheizung] für die Bäder ausreichend.

Brauchwasserwärmepumpe mit IR-Paneele und Duschrohr werden auch nicht viel günstiger sein.

zitat..
Panorama schrieb: 3. Die Frage ist, wie das bei euch gelaufen ist. Mit Architekt gebaut oder mit GU?  Ich glaube nicht, dass Passivhäuser wirklich teurer sind als z.B. KfW 40. KWL, 3-Scheibenverglasung und hochdämmende Wände haben beide. Was entfällt, ist ein teures, wassergeführtes Heizsystem, dass auf Häuser der 90er ausgelegt ist. 

PH sind nicht wirklich teuerals als normale Häuser. Ein Augenmerk muss auf Wärmebrücken gelegt werden, unter der Bodenplatte muss gedämmt werden, das Gebäude muss sehr Luftdicht sein, KWL ist natürlich Grundvorraussetzung, die Dämmung wird leicht höher sein als bei einem normalen Haus (bei mir z.B. Fassade 25 cm EPS+, Dach 30 cm XPS Premium, Bodenplatte 12 cm XPS + 15 cm EPS bzw. EPS-Schüttung im Bodenaufbau) und Fenster in der Dämmebene wären auch nicht verkehrt. Die Fenster sollten im Süden relativ viel Fläche einnehmen und im Norden eher geringer sein, der G-Wert sollte nach Möglichkeit auch recht hoch sein.

zitat..
Panorama schrieb: Entscheidend bei einem Passivhaus ist eine intelligente Planung und der Mut, einen Weg zu gehen, den 90 % der Bauherren nicht gehen.

Für ein PH braucht man keinen Mut das ist elativ einfach. Und eine Heizung mit IR-Paneel in einem PH ist Blödsinn, da so ein Haus defacto unverkäuflich ist, aber zumindest einer massiven Wertminderung unterliegt.




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  •  Panorama
20.10.2024 19:56  (#6)
Das mit der FB-HEIZUNG ist natürlich ein Punkt, der sich nicht so einfach lösen lässt.

Was die Betriebskosten angeht: Ein Passivhaus benötigt ja eigentlich keine Heizung. Die Klima bzw. IR  ist also nur für sehr kalte Tage. Daher macht es ja keinen Sinn, hier ein Heizsystem mit hohen Investitionskosten zu installieren. Aber ja, für die FBH FBH [Fußbodenheizung] fällt mir jetzt keine Lösung ein.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
20.10.2024 20:04  (#7)

zitat..
Panorama schrieb: Was die Betriebskosten angeht: Ein Passivhaus benötigt ja eigentlich keine Heizung. Die Klima bzw. IR  ist also nur für sehr kalte Tage. Daher macht es ja keinen Sinn, hier ein Heizsystem mit hohen Investitionskosten zu installieren. Aber ja, für die FBH FBH [Fußbodenheizung] fällt mir jetzt keine Lösung ein.

Das ist ein Trugschluss, bei uns in Österreich wird ein PH mit einem Heizenergiebedarf von < 10 kWh/m²a Bruttogrundfläche für das Normklima definiert. Zeitweise werden auch < 15 kWh/m²a angenommen. Die Heizung wird in der Masse bei trüben Tagen benötig, bei sehr kalten Tagen ist meist die Sonneneinstrahlung sehr hoch und der Heizbedarf dementsprechend gering. Wie schon angemerkt, kann man statt der FBH FBH [Fußbodenheizung] eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] verbauen, die ist bei einer Ortsbeton- bzw. Elementedecke weitaus günstiger als eine FBH FBH [Fußbodenheizung].


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  •  Panorama
20.10.2024 20:09  (#8)
Kannst du die Daten des Gebäudes (Fläche, Anzahl Bewohner) mitteilen? Dann kann man es besser einordnen. 


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  •  berhan
  •   Gold-Award
20.10.2024 21:05  (#9)

zitat..
Panorama schrieb: Kannst du die Daten des Gebäudes (Fläche, Anzahl Bewohner) mitteilen? Dann kann man es besser einordnen.

Ich oder sacx?

Brutto-Grundfläche: 304 m²
Brutto-Volumen: 1129 m³
Mittler Innentemperatur: ca. 24°C
Norm-Außentemperatur: -13,8°C
4 PAX (Volljährig)
Wasserverbrauch im Haus: 225.960 Liter (01.09.2023-31.08.2024)
 


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  •  Fino
  •   Bronze-Award
21.10.2024 5:42  (#10)
@berhan, hast du einen extern Wärmemengenzähler?

Ich mit dem meiner S1155 kann die wärmemenge nicht vernünftig feststellen. Was ich aber vergleichen kann ist die Dämmung und der Stromverbrauch. (leider noch kein ganzes Jahr) 

EPS F+ 20cm
Unter der Bopla 40cm Glasschaum, im Fußbodenaufbau Schüttung EPS Schüttung 12cm
Geschossdecke 35cm EPS Dämmung 
Stromverbrauch WW WW [Warmwasser], Heizung, Kühlung passiv ca (hochgerechnet 1900kWh)

259m2 BGF
977m3 Brutto-Volumen 

Was macht den Unterschied zum PH aus. 5cm mer EPS?, Fensterbänke in der Dämmebene? Standort? Aus Wärmebrücken habe ich schon ordentlich geschaut. 

Es sind halt wahrscheinlich alles zusammen. 

Um etwas zum Thema beizutragen. Ich würde auf BKA BKA [Betonkernaktivierung] und FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht verzichten. 

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
21.10.2024 6:43  (#11)

zitat..
Fino schrieb: Um etwas zum Thema beizutragen. Ich würde auf BKA BKA [Betonkernaktivierung] und FBH FBH [Fußbodenheizung] nicht verzichten. 

Würde ich auch niemals machen. 

Viele reden sich das schön und haben am Ende Probleme mit unbehaglichen Luftheizungen. Diese müssen den Mangel dann mit viel Volumenstrom überkompensieren und erzeugen Luftzug und sehr trockene Luft.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
21.10.2024 6:51  (#12)
https://www.mydealz.de/deals/do-it-yourself-warmepumpe-panasonic-monoblock-generation-j-5-kw-wh-mdc05j3e5-jeisha-r32-2382562

Luftwärmepumpe muss nicht superteuer sein.

Bei Preisdruck würde ich mir sowas in eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] reinfahren und fertig. Schlimmstenfalls etwas ineffizienter als nötig. Takten und frühzeitiger Tod sind bei 3000€ fürs Gerät nicht so die Angstvision.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
21.10.2024 8:42  (#13)

zitat..
Fino schrieb: @berhan, hast du einen extern Wärmemengenzähler?

Ja, ich habe einen Wärmemengenzähler. Wobei bei meinem Haus noch der Heizenergiebedarf geringer werden sollte, bin mit dem Haus noch nicht ganz fertig. Es fehlt noch die Dämmung übers Purenit am Boden der Fenster, kommt dann mit der Pflasterung. Und da ich noch keinen Zaun auf der Südseite habe, und dadurch eine direkte Sicht in den Wohnraum habe, sind die Raffs meist unten. Den Zaun mit Sträucher wollen wir nächstes Jahr angehen.

zitat..
MalcolmX schrieb: Luftwärmepumpe muss nicht superteuer sein.

Bei Preisdruck würde ich mir sowas in eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] reinfahren und fertig. Schlimmstenfalls etwas ineffizienter als nötig. Takten und frühzeitiger Tod sind bei 3000€ fürs Gerät nicht so die Angstvision.

Habe ich genau so gemacht, jedoch mit einer Pana 7 kW Split der J-Serie. Kostete ein bisserl was über 3000 Euro (exkl. Kältetechniker). Aber man kann, wenn man sich traut, den Insti so wie ich komplett aussparen, ist ja keine Raketenwissenschaft. Als Literatur empfehle ich dazu "Recknagel - Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik" https://www.recknagel-online.de/recknagel/taschenbuch-f%C3%BCr-heizung-und-klimatechnik.html da ist eigentlich alles drinnen was man braucht (als Ergänzung vielleicht noch https://berndglueck.de/ ). Bin so unter 30.000€ für alles was den Insti betrifft gelandet (außer Sichtteile von Bad und WC).

PS: Takten gibt es mit einer BKA BKA [Betonkernaktivierung] eigentlich nicht.


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  •  sacx
21.10.2024 9:15  (#14)
Hi zusammen und danke für die reichlichen Antworten.

BKA geht ja nur bei Massivbau. Ein Anbieter in der engeren Auswahl ist Massivbauer, allerdings SEHR unflexibel in puncto Heizung, hat aber an sich ein super Angebot gemacht. Über nen Architekten in Einzelvergabe habe ich bisher nur Rückmeldungen bekommen, dass sie preislich da nicht mitgehen können. Ansonsten gibt es noch einen Fertighausanbieter in Holzständerbauweise und gerade noch ein Ansatz über eine örtliche Zimmerrei die Wände in Massivholzbauweise mit vorgesetzer Dämmung auszuführen - was mir an sich am besten gefallen würde. Da ist allerdings keine BKA BKA [Betonkernaktivierung] möglich.

Zu unseren Verhältnissen:
Brutto-Grundfläche: 155 m² (EG/OG Vollgeschosse) / 70m² Keller (Technikraum/Werkstatt/30m² "Bibliothek/Hobbyraum")
Mittler Innentemperatur: ca. 22-23°C 
Norm-Außentemperatur: -11,5°C
3 PAX (Volljährig)
Wasserverbrauch im Haus: muss ich checken

@berhan : "Andererseites ist eine wassergeführte Anlage mit LWWP, WW, BKA und FBH je nach größe für Selberbauer um 10000 bis 12000 Euro leicht möglich. Theoretisch wäre auche eine BKA mit WH für die Bäder ausreichend."

Du meinst der Kauf einer LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe], die Installation inkl. BKA und FBH FBH [Fußbodenheizung] würde man für 10.000€ realisiert bekommen? Kannst du das bitte näher ausführen? Ist das "leicht möglich" aus den Kostenanteil bezogen oder die Ausführung der Arbeiten :)

FBH ist natürlich ein Thema, wobei man "warme" Füße doch bei den heutigen Vorlauftemperaturen sowieso nicht mehr hat, oder? Der Wandheizung (egal ob IR oder wassergeführt) sagt man an sich eine effizientere Wärmeübertragung nach und die gefühlte Wärme ist bei niedrigerer Raumtemperatur gleich, da die Wärmestrahlung nicht nur auf die Füße (FBH trifft) sondern den ganzen Körper (gleich wie Sonnenstrahlen an Kühlen Tagen draußen). Allerdings ist das alles nur "gelesenes Wissen". Bevor ich mich final für sowas entscheiden würde, möchte ich es selbst erleben. Vorteil eines wassergeführten Systems ist vor allem die Kühlung im Sommer. Der Punkt beschäftigt mich auch sehr. @berhan wie wärmt sich denn so ein Passivhaus im Sommer bei gut geregelter Verschattung im Vergleich zu einem KFW55 Haus auf? Hast du hier Erfahrungen/Vergleiche?

Mein Grundgedanke war, dass ich im Passivhaus eigentlich nicht mehr wirklich heizen muss und das bisschen Heizung über Wandheizungen realisiere. Das käme einen PH mit seinen solaren Gewinnen zu Gute. Das die Effizienz im Vergleich zu einer Wärmepumpe schlechter ist, ist logisch. Allerdings erwarte ich hier auch massive Investitionseinsparungen - auch in der Zukunft, da längere Haltbarkeit, keine Wartung, geringeren aufgenommenen Kredit. Die elektrische Wandheizung kann man auch nicht mit den IR Paneelen vergleichen, die richtig heiß werden, sondern auch hier wird nur ähnlich warm geheizt wie mit der wassergeführten Heizung. Eine Kombination mit einer BWWP würde hier natürlich die WPWP [Wärmepumpe] typische Effizienz für das Warmwasser liefern. Aber ja, es ist definitiv ein etwas anderer Ansatz.

Werde auf jeden Fall auch das Thema BKA BKA [Betonkernaktivierung] verfolgen.
Auch die fehlende Möglichkeit einer Kühlung stört mich noch ein wenig :(

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  •  berhan
  •   Gold-Award
21.10.2024 10:37  (#15)

zitat..
sacx schrieb: @berhan wie wärmt sich denn so ein Passivhaus im Sommer bei gut geregelter Verschattung im Vergleich zu einem KFW55 Haus auf? Hast du hier Erfahrungen/Vergleiche?

Ein Passivhaus wärmt sich mMn gegenüber einem gut gedämmten Haus eher mehr auf, da die im Haus produzierte Energie schlechter abgeführt werden kann. Vor allem im Technikraum spürt man die Abwärme des Wechselrichters sowie vom Warmwasserspeicher welche dann das ganze Haus aufwärmen. Holzriegel wird mMn noch stärker ausfallen, da hier die speichermasse fehlt. Ohne aktive Kühlung geht's bei uns eigentlich nicht, aber es kommt natürlich auch auf die Gegend an.




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  •  melly210
  •   Gold-Award
21.10.2024 10:53  (#16)

zitat..
sacx schrieb:

Hi zusammen und danke für die reichlichen Antworten.

BKA geht ja nur bei Massivbau. Ein Anbieter in der engeren Auswahl ist Massivbauer, allerdings SEHR unflexibel in puncto Heizung, hat aber an sich ein super Angebot gemacht. Über nen Architekten in Einzelvergabe habe ich bisher nur Rückmeldungen bekommen, dass sie preislich da nicht mitgehen können. Ansonsten gibt es noch einen Fertighausanbieter in Holzständerbauweise und gerade noch ein Ansatz über eine örtliche Zimmerrei die Wände in Massivholzbauweise mit vorgesetzer Dämmung auszuführen - was mir an sich am besten gefallen würde. Da ist allerdings keine BKA BKA [Betonkernaktivierung] möglich.

Zu unseren Verhältnissen:
Brutto-Grundfläche: 155 m² (EG/OG Vollgeschosse) / 70m² Keller (Technikraum/Werkstatt/30m² "Bibliothek/Hobbyraum")
Mittler Innentemperatur: ca. 22-23°C 
Norm-Außentemperatur: -11,5°C
3 PAX (Volljährig)
Wasserverbrauch im Haus: muss ich checken

@berhan : "Andererseites ist eine wassergeführte Anlage mit LWWP, WW, BKA und FBH je nach größe für Selberbauer um 10000 bis 12000 Euro leicht möglich. Theoretisch wäre auche eine BKA mit WH für die Bäder ausreichend."

Du meinst der Kauf einer LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe], die Installation inkl. BKA und FBH FBH [Fußbodenheizung] würde man für 10.000€ realisiert bekommen? Kannst du das bitte näher ausführen? Ist das "leicht möglich" aus den Kostenanteil bezogen oder die Ausführung der Arbeiten :)

FBH ist natürlich ein Thema, wobei man "warme" Füße doch bei den heutigen Vorlauftemperaturen sowieso nicht mehr hat, oder? Der Wandheizung (egal ob IR oder wassergeführt) sagt man an sich eine effizientere Wärmeübertragung nach und die gefühlte Wärme ist bei niedrigerer Raumtemperatur gleich, da die Wärmestrahlung nicht nur auf die Füße (FBH trifft) sondern den ganzen Körper (gleich wie Sonnenstrahlen an Kühlen Tagen draußen). Allerdings ist das alles nur "gelesenes Wissen". Bevor ich mich final für sowas entscheiden würde, möchte ich es selbst erleben. Vorteil eines wassergeführten Systems ist vor allem die Kühlung im Sommer. Der Punkt beschäftigt mich auch sehr. @berhan wie wärmt sich denn so ein Passivhaus im Sommer bei gut geregelter Verschattung im Vergleich zu einem KFW55 Haus auf? Hast du hier Erfahrungen/Vergleiche?

Mein Grundgedanke war, dass ich im Passivhaus eigentlich nicht mehr wirklich heizen muss und das bisschen Heizung über Wandheizungen realisiere. Das käme einen PH mit seinen solaren Gewinnen zu Gute. Das die Effizienz im Vergleich zu einer Wärmepumpe schlechter ist, ist logisch. Allerdings erwarte ich hier auch massive Investitionseinsparungen - auch in der Zukunft, da längere Haltbarkeit, keine Wartung, geringeren aufgenommenen Kredit. Die elektrische Wandheizung kann man auch nicht mit den IR Paneelen vergleichen, die richtig heiß werden, sondern auch hier wird nur ähnlich warm geheizt wie mit der wassergeführten Heizung. Eine Kombination mit einer BWWP würde hier natürlich die WPWP [Wärmepumpe] typische Effizienz für das Warmwasser liefern. Aber ja, es ist definitiv ein etwas anderer Ansatz.

Werde auf jeden Fall auch das Thema BKA BKA [Betonkernaktivierung] verfolgen.
Auch die fehlende Möglichkeit einer Kühlung stört mich noch ein wenig :(

Wie bereits von einigen anderen geschrieben wurde: daß du ein Passivhaus kaum heizen musst, stimmt bei unseren oft langen trüben Phasen im Winter so nicht. Da gibts kaum solare Gewinne. Dazu kommen bei jedem Haus im Alter Undichtigkeiten und Alterserscheinungen dazu. Dh, der Heizbedarf wird mit der Zeit noch größer.
Die Paneele wären daher auch bei einem Passivhaus massiv teuer im Betrieb, das Vierfache eine Wärmepumpenlösung wie Berhan so schön vorgerechnet hat, und den Wert des Hauses würde es definitiv schmälern. Eine Wärmepumpenlösung, egal welche, wäre da sicher vorzuziehen.

Zur Kühlung: daß gut gedämmte Häuser keine Kühlung im Sommer benötigen stimmt in vielen Teilen unserer Breiten einfach nicht mehr. Schon jetzt nicht mehr, in weiteren 10- 20 Jahren Dank Klimaerwärmung sicher noch weniger. Durch gute Dämmung dauert es länger bis sich das Haus durchwärmt, und du hast keine so extremen Temperaturspitzen. Aber wenn die Wärme mal drin ist, hält sie sich durch die Dämmung auch ganz wunderbar. Kühlung nur mit Fußbodenkühlung funktioniert vielfach nicht ausreichend. Wir haben zb trotz Fußbodenkühlung dann die Klimaanlage im gesamten Haus nachrüsten lassen. Kühlung über BKA BKA [Betonkernaktivierung] oder Deckenkühlung funktioniert aber gut was man hier so liest. ABER. Da bei BKA BKA [Betonkernaktivierung] Kühlung im Gegensatz zur Klima keine Entfeuchtung stattfindet, führt das dann zu sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Dh, es sollte hier unbedingt eine Entfeuchtung via Zusatzgerät über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] oder über eine zusätzlich eingebaute Klimaanlage vorgesehen werden.
Billiger ist gesamt was  die Kühlung allgemein angeht definitiv die Klimaanlagen-Lösung, komfortabler wird BKA BKA [Betonkernaktivierung] und Entfeuchtung via KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] sein denke ich, allerdings sei dir gewahr, daß die Entfeuchtung über KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] noch nicht so etabliert ist, dh es gibt da noch keine Fixfertig-Lösungen von großen Herstellern.

Fazit: wenn du eine möglichst billige Lösung suchst, bau einfach im ganzen Haus eine Klimaanlage ein. Die heizt, kühlt, entfeuchtet zuverlässig. Behaglicher sind aber wassergeführte Systeme, mindestens für die Heizung auf alle Fälle, beim kühlen eher auch, wobei die für und wider nicht ganz so klar sind wie beim heizen.

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  •  Magnum2
  •   Bronze-Award
21.10.2024 11:09  (#17)

zitat..
sacx schrieb:

FBH ist natürlich ein Thema, wobei man "warme" Füße doch bei den heutigen Vorlauftemperaturen sowieso nicht mehr hat, oder?

Nein, je moderner das Haus, desto niedriger der Wärmebedarf, desto niedriger die notwendige Vorlauftemperatur/Oberflächentemperatur des Fußbodens, je nach Material kann sich das dann sogar kühl anfühlen, zb. wenn der 37 Grad Fuß auf eine 23 Grad Fliese tritt.

PS: bin auch gegen Heizung mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und Direktstrom/IR. Wärmepumpe oder wenigstens Klimasplit würde ich nehmen.

1
  •  ds50
  •   Gold-Award
21.10.2024 12:45  (#18)

zitat..
sacx schrieb: FBH ist natürlich ein Thema, wobei man "warme" Füße doch bei den heutigen Vorlauftemperaturen sowieso nicht mehr hat, oder?

Warm fühlen sich die Fliesen nicht an - trotzdem ist es ein nicht zu vernachlässigender Unterschied, ob leicht temperiert oder garnicht.
Eine Bekannte hat in der Küche FBH FBH [Fußbodenheizung], in der angrenzenden Speis nicht, und bereut das. Auch in der Übergangszeit bei niedrigen VLT ist der Unterschied mit Socken wie Tag und Nacht.

2
  •  melly210
  •   Gold-Award
21.10.2024 12:49  (#19)

zitat..
ds50 schrieb:

──────..
sacx schrieb: FBH ist natürlich ein Thema, wobei man "warme" Füße doch bei den heutigen Vorlauftemperaturen sowieso nicht mehr hat, oder?
───────────────

Warm fühlen sich die Fliesen nicht an - trotzdem ist es ein nicht zu vernachlässigender Unterschied, ob leicht temperiert oder garnicht.
Eine Bekannte hat in der Küche FBH FBH [Fußbodenheizung], in der angrenzenden Speis nicht, und bereut das. Auch in der Übergangszeit bei niedrigen VLT ist der Unterschied mit Socken wie Tag und Nacht.

Das. Wir haben im Keller in den Wohnbereichen Fußbodenheizung, im Lagerteil nicht. Der Unterschied ist deutlich merkbar.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
21.10.2024 12:57  (#20)
Wir merken das bei der Treppe auch recht deutlich.

1
  •  Thuata
  •   Bronze-Award
21.10.2024 13:06  (#21)
Dazuzusagen ist auch noch: Eure Füße mögen 37 Grad haben - meine haben das definitiv nicht emoji (ja eh frauen und kalte Füße und so...)
Also ich merk den "warmen" Fußboden (auf den Fliesen mehr als auf dem Laminat aber trotzdem). Und das bei 26 Grad Vorlauf. Wärmegefühl ist ja auch mehr als einfach nur absolute Temperatur. Sonst wären Fliesen im Sommer nicht "kalt" (obwohl das Haus objektiv betrachtet 1-2 Grad mehr hat als im Winter).


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