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Die Quadratur des Kreises, oder wie man eckige Schleifen verlegt Jetzt beginnen die logistischen Fragen: Was muss jetzt eigentlich zuerst gemacht werden? Arne und Helga entscheiden, dass erst einmal die Zisterne ein Bett braucht. Dafür muss sagenhafte 30cm in die Tiefe gegraben werden, anschließend wird das Bett geschottert, damit die Zisterne dauerhaft sicher steht. Wir ziehen das Rohr aus dem Schlitzgraben heraus und legen vor der Zisterne ein paar enge Slinkys. Ähm, aber jetzt sollten wir eigentlich rechteckige Slinkys um die rechteckige Zisterne legen. 🤔 ➜ Große Schleife gebildet, über die Zisterne gehoben, fallen gelassen, etwas enger gezogen. Nächste große Schleife gebildet … insgesamt drei von der Sorte. Schließlich soll unser Kollektor im Winter die kuscheligen Wassertemperaturen, die im Bottich herrschen, genießen können. 1 |
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Das Highlight: Die Neuerfindung des Baugrubenkollektors Wohl nicht zuletzt aufgrund der üppigen Regenfälle der letzten Tage war die Baugrube völlig zerklüftet. Als Arne im Vorfeld ein Foto von der Baugrube sah, regte er an, die Baugrubenwand noch einmal nachzubessern, damit wir eine möglichst glatte und ev. auch weniger steile Wand vorfänden. Nach dem Legen der Zisternenslinkys soll es nun in die nachgebesserte Baugrube gehen. Die gute Nachricht: • von einer schmalen Baugrube kann nicht mehr die Rede sein, der Baugrubenkollektor hat also schön Platz • die Wand ist abgeschrägt • die Wand ist einigermaßen glatt Die schlechte Nachricht: • Die Baugrube ist keine Baugrube mehr! Der Grund: Rund ums Haus wurde drainagiert, und was einst Baugrube war, ist ab Drainierung lediglich ein 40cm hohes Wändchen. Also ist nichts mit unserem Plan, den Kollektor außerhalb der Baugrube vorzukonfektionieren und dann in die Grube abzulassen. Wie froh sind wir jetzt, dass Arne und Helga da sind!!! Ohne die beiden würden wir wahrscheinlich heute noch in unserem Grübchen sitzen und heulen … So aber haben wir keine Chance, uns der Verzweiflung anheimzugeben. Arne entscheidet, dass wir die Schleifen irgendwie in der nichtvorhandenen Grube legen werden. Ein Felsbrocken liegt am unteren Ende der „Kollektorbahn“ in der „Baugrube“. Damit das Rohr in der Länge an Platz gewinnt, lässt Helga den Findling vom Bagger wegheben. Anschließend werden die Schleifen auseinandergezogen, unter einmal aufgerichtet und mit Pflöcken fixiert, zu guter letzt werden sie mit Kabelbindern zusammengebunden: 1 |
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Das kalte und das warme Ende Es fehlt nur noch ein kleines Stückchen vom warmen, oder eigentlich heißen, Ende: in der hinteren Baugrube (die tatsächlich eine ist), wird der Kollektor gerade verlegt, dann auf der richtigen Seite ins Haus eingeführt. Jetzt müssen wir noch schnell das kalte Ende fertig verlegen. Zur Erinnerung: Am Anfang des kalten Endes stand ja ursprünglich der Baucontainer, wir konnten dort also nicht verlegen. Die 50cm graben hat der Baustellenchef bereits erledigen lassen, also geht es frisch ans Werk. Arne und Installateur Junior lassen lässig vier Slinkys vom Rohr fallen (ach, so einfach wäre das? ), das Rohr wird zurückgeführt zum Haus und in einen Schutzschlauch gesteckt ➜ auch die kalte Rohreinführung passt: |
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Ein Vardi kann es nicht mitanschauen, dass da und dort noch ein Steinchen in die Kollektorbahn ragt oder der Kollektor nicht wunderschön aufliegt. Wie schon am ersten Verlegetag wird in der Folge händisch nachgearbeitet. Der Schlitzgraben wird mit dem extra angelieferten Material verfüllt. Das angelieferte Material: Natürlich wieder … Blumenerde … Es ist bereits spät geworden, bald wird es ganz finster sein. Arne und Helga geben dem Baustellenchef noch letzte Anweisungen für das Verfüllen am nächsten Tag. Die beiden haben ja noch eine weite Heimreise vor sich, doch ein letzter Blick auf den Rohrsalat geht sich aus: |
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Einige Arbeiten bleiben für den nächsten Tag: das Verfüllen des restlichen Rohres, bei dem aber nur unser Baustellenchef und seine Mannen anwesend sind. Auf den Fotos sieht man, dass er es genau so gemacht hat, wie Helga und Arne es ihm aufgetragen haben: Alle Öffnungen sind abgedichtet, sodass keine Erde hineingelangen kann, und die Rohre wurden leicht auseinandergezogen, sodass zwischen den Rohren gutes Verfüllmaterial zu liegen kommt. Bis zum Abend könnte man fast glauben, wir hätten einen ganz normalen Baugrubenkollektor verlegt. Naja, wie eine Baugrube sieht das immer noch nicht aus, aber immerhin 1 |
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Verdammt coole Doku eines nicht ganz gewöhnlichen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] !! (Würd auch gern, viel mehr Doku von meinem Bau machen, aber komm leider absolut nicht dazu. Da gibts auch nur lauter Sonderlösungen, weil ich teils auf Bestand baue...) Gibts deinen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] eigentlich als Trenchplanner Plan?! Würd mich interessieren, wie der aussieht |
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Danke, Pedaaa! Dass du wenig Zeit fürs Dokumentieren hast, ist völlig nachvollziehbar. Bei uns hat es auch von Anfang Oktober bzw. November gedauert, bis wir angefangen haben, das hier einzustellen. Deine Doku wäre sicher superinteressant angesichts deines Projekts. Hoffentlich hast du es wenigstens für dich gut dokumentiert mit Fotos – die Freuden und Mühen sind es wert, dass man sich auch später noch daran erinnert. RGK-Plan folgt ev. in den nächsten Tagen, das Rohrsalat-Foto drei Beiträge weiter oben dürfte aber schon einen kleinen Einblick geben |
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gratuliere vardi, tolle dokumentation. mit dem forums-slogan erdwärme zum preis von luftwärme ist angesichts dieser dokumentation allerdings nicht zu punkten. und in alpinen regionen ist dein rgk wohl eher die regel als die ausnahme. das wird auch dyarne inzwischen eingesehen haben, genauso wie ihm nicht entgangen sein dürfte, wie österreichs grösstes bauunternehmen die noppenmatten montiert. |
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@Vardi Vielen Dank für die umfangreiche Doku deines RGK RGK [Ringgrabenkollektor]. Wunderschöne Gegend. Welche Region ist das und wie hoch seid ihr? Schön, dass ihr am RGK RGK [Ringgrabenkollektor] dran geblieben seid. Kleiner Seitenhieb an Arne. Schon gefährlich so nah an der Baggerschaufel zu arbeiten, da bringt der nach Norm abgeböschte Graben nichts wenn die Schaufel den Kopf erwischt. |
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Das kann man so oder so sehen: Er ist die Ausnahme, weil es in alpinen Regionen fast keine RGKs gibt . In Tirol gibt's beispielsweise erst drei. Gäbe es mehr davon, wäre er natürlich keine Ausnahme, da hast du vollkommen recht, insofern etwa bei uns in der Gegend nur wenige ebene Bauplätze vorhanden sind. In einer Nachbargemeinde gibt es ein paar, weil dort das Tal ein wenig weiter ist, aber in unserer Gemeinde hat man die Wahl tatsächlich zwischen milder, mittlerer und extremer Hanglage. Hier muss man aufpassen, dass man nicht Äpfel mit Birnen mit Zwetschken vergleicht: • WP inkl. verlegtem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] (unser Installateur hat da ja auch mitgewirkt) ist in unserem Fall kein bisschen teurer als eine LWP LWP [Luftwärmepumpe], wie wir hier im Forum schon mehrfach geschrieben haben. • Natürlich fallen Baggerzeiten an, dafür brauchen wir keinen Betonsockel. In dieser Hinsicht dürfte diese Erdwärmelösung also unter dem Strich nicht übermäßig viel teurer sein, wenn überhaupt. • Zu den Baggerzeiten: Aufgrund der Hanglage hielten die sich sehr in Grenzen. 30cm tief war z. B. zu baggern für die Zisterne. Auch ein kleiner Bagger wie der auf unserer Baustelle hat das in kürzester Zeit erledigt. Die Luxusanteile sind: • Die Zisterne, die wir aber in jedem Fall zur Regenwassernutzung gemacht hätten, auch bei einer LWP LWP [Luftwärmepumpe]. • Die Regenwasserversickerung über dem Kollektor. Das Überlaufwasser aus der Zisterne muss ohnehin irgendwo versickert werden. Ob wir das dann über dem Kollektor tun oder wo anders spielt kostenmäßig keine Rolle. • Das Verfüllmaterial. Mit Siebschaufel hätte das auch funktioniert, ABER – das wurde ja bereits erwähnt: Unsere ist eine Baustelle, bei der Tonnen von Material gebraucht werden. Statt mit der Siebschaufel zu arbeiten, wurde deshalb schon für den Kollektor Material herangeführt. Im Vergleich zu den Mengen, die seither auf dem Grundstück gelandet sind, ist der Anteil an Material, den der Kollektor „geschluckt" hat, vernachlässigbar. So richtig ins Geld geht dagegen das Bauen in Hanglage. Das hat aber nichts mit dem Heizsystem zu tun. Aufgrund der Höhenlage ebenfalls ins Geld ginge ein Heizen mit LWP LWP [Luftwärmepumpe]: Die Heizsaison im Gebirge dauert deutlich länger, und wenn es kalt wird, dann ordentlich. RGK in Hanglage verglichen mit einem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] in der Ebene: kostenneutral. Während wir natürlich nur mit einem kleinen Bagger arbeiten konnten, musste andererseits kaum gebaggert werden. Natürlich bedarf ein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] in Hanglage sorgfältiger Planung. Und natürlich ist das Verlegen selbst ein wenig herausfordernder gewesen. Ohne Arnes und Helgas Hilfe hätten wir auch bestimmt länger Arbeit gehabt, weil wir als völlig Bauunerfahrene sicher eine Weile gebraucht hätten, Lösungen für die auftauchenden Problemstellungen zu finden. In den Kosten hat sich das alles nicht niedergeschlagen. Und unser Installateur, ein Gebirgsmensch wie wir, sah die Verlegung ohnehin anders: „Das war eine schöne Verlegung. So angenehm, einmal einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] zu verlegen, der von Anfang an mitgeplant und berücksichtigt wurde." |
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Danke, Hopfensack! Ja, wir sind auch froh, dass wir uns nicht abbringen haben lassen. Faktoren, die uns verunsichert haben, gab es genug. In der Tat, es ist schön hier im östlichsten Teil von Tirol. Unser Grundstück liegt auch gar nicht so hoch, relativ betrachtet: Wenn man bedenkt, dass wir von etlichen Dreitausendern umgeben sind, dann sind 1200 Meter gar nicht viel. Dementsprechend gibt es zahlreiche Bauplätze, auch in unserer Gemeinde, die noch deutlich höher liegen |
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@ vardi die schwierigkeiten wo du hattest haben uns vom RGK RGK [Ringgrabenkollektor] abgebracht und eine tiefenbohrung vornehmen lassen. kannst du abschätzen was dich der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] letztendlich gekostet hat ? |
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Bei uns war's gerade umgekehrt. Fein, wenn du jemanden erwischt hast, der TB tatsächlich kann, und dass es bei euch auch möglich war. Welche Schwierigkeiten meinst du genau? WP + RGK inkl. Arbeiten, Inbetriebnahem etc. wissen wir, die RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Baggerzeiten müssen wir erst noch herausrechnen. |
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Hi, ...und der es dann auch noch ordentlich macht und nicht pfuscht. Dass unser gepfuscht hat (und es später geleugnet hat), weiss ich nur, weil ich die ganze Zeit dabei war. Wenn man an der richtigen Stelle nicht aufpasst, kann die Firma ganz schnell ziemlich viel sparen und keiner wird es wirklich merken - dann ist halt der Boden schlecht. Das geht bei einem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] mit Eigenleistung eher nicht... da pfuscht man höchstens selbst. Viele Grüße, Jan |
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Jan, an deine TB hab ich u. U. auch denken müssen, als ich das geschrieben habe. Wenn der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] richtig ausgelegt wurde, muss man sich glatt ein bisschen anstrengen, den zu verpfuschen |
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Hi, Man könnte die Kollektorrohre mit Bauschaum einschäumen... das kommt bestimmt richtig gut. Viele Grüße, Jan |
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Super Idee! Beim nächsten Kollektor ... Aber zunächst geht es weiter mit diesem. |
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Das Rundum-Wohlfühl-Paket für den Kollektor 1. (steiniger) Sand ➜ lehmiger Sand ➜ sandiger Lehm Nach und nach wird also unser Kollektor in feinstes Material gebettet. Aber auch der Untergrund, auf dem der Kollektor aufliegt, so stellen wir nun fest, ist keinesfalls bloß Stein und Sand, sondern vielmehr sandiger Lehm! So liegt er also nun, unser Kollektor: am Bauch sandiger Lehm, rundherum Humus, oben sandiger Lehm ... mmmhm ... Arne sagt, dass er unsere Quelle neu berechnen wird |
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2. Die Kollektor-Bewässerung Nach Recherchen im esh esh [Energiesparhaus] beschließen wir, dass wir den Wasserüberschuss aus der Zisterne über dem Kollektor versickern wollen, damit er sich Jahr für Jahr bestens regenerieren kann. So wird die Überlauf-Drainage bereits in einem sehr frühen Stadium nicht einfach irgendwo, sondern direkt über dem Kollektor geplant. Arnes üppiger Kollektor, hier noch gerechnet mit lehmigem Sand Und wieder legt sich der Baustellenchef voll ins Zeug. Er sorgt nicht nur dafür, dass der Kies, das Vlies und das Drainage-Rohr zur rechten Zeit vor Ort ist, sondern er macht auch eine detaillierte Skizze, mit der er unsere ursprüngliche Drainageplanung weiter optimiert: Ein T-Stück dort und ein Y-Stück da, schon bekommen sowohl der warme als auch der kalte Teil des Kollektors noch ausgiebiger vom Überschusswasser ab, als wir uns das gedacht haben. Unser Baustellenchef scheint unseren Kollektor fast genauso gern zu haben wie wir … |
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Mittlerweile können wir RGK inkl. Planung, Kollektormaterial (400m PE100 RC Da40), RDS-Durchführungen, Verlegearbeiten Installateur, Baggerarbeiten: 3500€ (550€ davon entfallen auf den Bagger), inkl. Mehrwertssteuer. 1 |
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könnte es sein, dass du den Strabag´ler , etliche fuhren Erde und einige baggerstunden vergessen hast ? |
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