« Offtopic  |

Variabler Kredit erhöht sich extrem.

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 ... 3 ... 9  10  11  12 ... 13 ... 129  130  131 
  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 14.6.2024
2.607 Antworten | 212 Autoren 2607
479
3086
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
30.10.2022  (#201)

zitat..
LiConsult schrieb: Als ehemals langjähriger Banker, der ausschließlich für das Veranlagungsgeschäft mit all seinen umfangreichen Aufklärungspflichten mitverantwortlich war, bin ich gespannt, wie sich die Situation bei weiterhin steigenden Zinsen haftungsseitig entwickelt. Klar - in den "jüngeren" Kreditverträgen wird auf das Risiko steigender Zinsen und damit Raten aufmerksam gemacht. Wie wir aber aus der oftmals verbraucherfreundlichen Rechtsprechung heimischer Gerichte wissen, kann sich hier das Blatt aber auch zu Lasten der Banken wenden.

... umso unglaublicher, dass bankseitig immer noch so

zitat..
Coar91 schrieb: wir haben gerade letzte Woche einen Kredit mit 450k unterzeichnet, variabel (da Bank meinte fix ist momentan schwierig und es sich bei unseren Einkommen locker ausgehen müsste) und mit bis zu 4.5%-5% Zins kalkuliert

argumentiert wird.

zitat..
Coar91 schrieb: überlege schon das Bauprojekt abzubrechen langsam, weiß aber nicht ob das möglich wär, da Bankgarantie auch unterzeichnet wurde...

Die Bankgarantie ist dabei nicht das Problem - eher der Rücktritt von der Beauftragung des GU bzw. der Gewerke.

zitat..
Coar91 schrieb: Ja es ginge sich schon aus, aber da würden allein die Zinsen knapp 30% unseres monatlichen Nettoeinkommens ausmachen.

Wieso habt ihr keine Bank gesucht, die längere Perioden zinsseitig fixiert?

zitat..
andi102 schrieb: “wir sind noch nicht einmal in der halbzeit“

eine bemerkenswerte Aussage und gleichsam die Bestätigung der Aussagen von Anfang Oktober ...

zitat..
LiConsult schrieb: Führende Notenbanker sprechen sich aktuell für weitere deutliche Signale aus, beispielsweise der deutsche Bundesbankpräsident.

https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/nagel-die-zinsen-muessen-weiter-steigen-und-zwar-deutlich-898332

In ein ähnliches Horn stößt der holländische Notenbankpräsident der mindestens zwei weitere "signifikante" Erhöhungen als notwendig erachtet.

... und spätestens jetzt eine absolute Trendumkehr zur Sichtweise des vergangenen Jahres und der Hoffnung bis zur Mitte dieses Jahres.

1
  •  Coar91
30.10.2022  (#202)
Auch diese Bank bot uns einen Fixzins an Ende August, allerdings lief das Angebot aus aufgrund des Umwidmungsprozesses/Notariatsaktes der zu viel Zeit in Anspruch nahm, und beim 2. Termin gab es defacto nur einen Variablen Zins mit dem Kommentar dass Banken momentan höchstens einen 5J Fixzins anbieten würden. Und der Baubeginn wurde wegen dem ganzen Prozess auch schon 2 mal aufgeschoben... Scheinen wohl vom Pech verfolgt zu werden und immer eine Spur zu spät dran zu sein...

Ich frage mich nur wie Leute mit aktuell laufenden Variablen Zinsen klar kommen werden die knapp kalkuliert haben wenn der Zins auf 5% geht, da muss es ja eine riesen Insolvenzwelle geben oder nicht?!

1
  •  csblack
  •   Silber-Award
30.10.2022  (#203)

zitat..
Coar91 schrieb: Ich frage mich nur wie Leute mit aktuell laufenden Variablen Zinsen klar kommen werden die knapp kalkuliert haben wenn der Zins auf 5% geht, da muss es ja eine riesen Insolvenzwelle geben oder nicht?!

Ich wage mich jetzt etwas hinaus, meine aber, dass jene, wo es eng geworden ist/wäre in der Zwischenzeit auf fix umgestiegen sind.... 
Wir haben uns auch länger nicht damit beschäftigt, aber bei der ersten Erhöhung der EZB wurden glaube ich nicht nur wir hellhörig....

 


1
  •  Coar91
30.10.2022  (#204)

zitat..
csblack schrieb: Insolvenzwelle geben oder nicht?!

Ich wage mich jetzt etwas hinaus, meine aber, dass jene, wo es eng geworden ist/wäre in der Zwischenzeit auf fix umgestiegen sind....

Ich kenne einige die noch nicht umgestellt haben und nicht mal ahnen wo die Reise hingehen könnte. Glauben bei 2%  Schluss ist wegen Italien, Schulden, usw., und mehr nicht gehen könnte...


1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
30.10.2022  (#205)
Ich wäre mir da nicht sicher, viele beschäftigen sich mit dem Thema erst wenn die Zinserhöhung "ankommt" und das ist bei Zinsgleitklauseln immer zu spät um sinnvoll zu reagieren. Als aktiver Mitleser (oder Schreiber) hier ist man sicher nicht repräsentativ.

Die große Welle an notleidenden Krediten würde ich trotzdem nicht erwarten, sondern "nur" einige (viele!) die sich ordentlich einschränken müssen, halt der klassische Kater nach der Party. Die die wirklich ans oder übers Limit gegangen sind gibt es natürlich auch, aber vermutlich sind das trotzdem weniger wie die, die immer noch auf zuviel Geld sitzen und sofort die Scherbenhaufen aufkaufen sobald sich die ersten Schnäppchen am Markt finden.

Persönlich würde ich bei der Schattenrechnung mittlerweile deutlich mehr wie 5% (temporär) ansetzen. Nicht weil ich eine Glaskugel hab, sondern weil ich trotz rechtzeitigen Umstieg die Entwicklung der letzten Monate so auch nicht erwartet hätte. 

1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo apollo00,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Variabler Kredit erhöht sich extrem.

  •  HAR80
30.10.2022  (#206)
Ich finde die Frage wie lange die Zinsen oben bleiben werden spannender wie die Frage ob sich der Leitzinssatz bis ins 2. Quartal 2023 verdoppeln wird.

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
30.10.2022  (#207)

zitat..
csblack schrieb: Ich wage mich jetzt etwas hinaus, meine aber, dass jene, wo es eng geworden ist/wäre in der Zwischenzeit auf fix umgestiegen sind....

so sieht es aktuell leider nicht aus, denn

zitat..
LiConsult schrieb: der Anteil der variabel verzinsten Kredite am gesamten Wohnbaukreditbestand liegt in Ö bei 47%

 

zitat..
Equity schrieb: Die große Welle an notleidenden Krediten würde ich trotzdem nicht erwarten, sondern "nur" einige (viele!) die sich ordentlich einschränken müssen, halt der klassische Kater nach der Party. Die die wirklich ans oder übers Limit gegangen sind gibt es natürlich auch, aber vermutlich sind das trotzdem weniger wie die, die immer noch auf zuviel Geld sitzen und sofort die Scherbenhaufen aufkaufen sobald sich die ersten Schnäppchen am Markt finden.

sehe ich ähnlich


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
30.10.2022  (#208)

zitat..
cs black schrieb: [ref]LiConsult:69620_11#689800[/ref]Ich wage mich jetzt etwas hinaus, meine aber, dass jene, wo es eng geworden ist/wäre in der Zwischenzeit auf fix umgestiegen sind....
so sieht es aktuell leider nicht aus, denn

Ich denke, cs meint hier die Schreiber im Forum, man "kennt" sich über die Jahre und "leidet" mit manch Userin/User durchaus mit-zumindest geht es mir so.

zitat..
Coar91 schrieb: Auch diese Bank bot uns einen Fixzins an Ende August, allerdings lief das Angebot aus aufgrund des Umwidmungsprozesses/Notariatsaktes der zu viel Zeit in Anspruch nahm, und beim 2. Termin gab es defacto nur einen Variablen Zins mit dem Kommentar dass Banken momentan höchstens einen 5J Fixzins anbieten würden.

Welche Bank ist das? Wie wäre der Fixzins konditioniert und wie lange fixiert gewesen?

Ließe euch die Bank noch raus aus dem Vertrag?
Denn *noch* wären 25j Fixzinsen best case um 3,75% zu haben.

lg




1
  •  Andi1979
  •   Gold-Award
Produkt-Tipp 31.10.2022  (#209)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────
LiConsult schrieb: der Anteil der variabel verzinsten Kredite am gesamten Wohnbaukreditbestand liegt in Ö bei 47%
───────────────

nur interesse-halber
tatsächlich Gesamt-Kreditvolumen oder die Anzahl an vergebenen Krediten?
Letzteres wäre nicht so aussagekräftig weil ja einige eine Mischform variabel/fix haben und schlussendlich die Kredithöhe entscheidet 


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
31.10.2022  (#210)

zitat..
saerdna80 schrieb: aber ist da der Anteil anzahlmäßig gemeint oder volumenmäßig?

zitat..
Andi1979 schrieb: tatsächlich Gesamt-Kreditvolumen oder die Anzahl an vergebenen Krediten?

zitat..
LiConsult schrieb: volumenmäßig

Das variabel verzinste Verbraucher - Immobilienkreditvolumen in Ö beträgt aktuell ca. EUR 65 Mrd..


1
  •  MRu
  •   Gold-Award
31.10.2022  (#211)

zitat..
Coar91 schrieb:

Oh gott, wir haben gerade letzte Woche einen Kredit mit 450k unterzeichnet, variabel (da Bank meinte fix ist momentan schwierig und es sich bei unseren Einkommen locker ausgehen müsste) und mit bis zu 4.5%-5% Zins kalkuliert, aber darüber wirds echt schwierig, überlege schon das Bauprojekt abzubrechen langsam, weiß aber nicht ob das möglich wär, da Bankgarantie auch unterzeichnet wurde...

zitat..
Coar91 schrieb:

Ja es ginge sich schon aus, aber da würden allein die Zinsen knapp 30% unseres monatlichen Nettoeinkommens ausmachen.
Derweil haben wir ein Baukonto, der Abstattungskredit würde erst in 3 Jahren automatisch beginnen zu laufen (früher ginge auch wenn wir das wollen)...

Überlegenswert wäre ein Darlehen aus Familie anzusuchen die Geld auf dem Baukonto zu "parken" um zwischenzeitlich die Zinslast zu drücken und einzahlen was geht die 3 Jahre bis die Abstattung startet.


🧐
Ich denke ersteres habt ihr vermutlich eh nur gewagt, weil ihr zweiteres in petto habt (Sicherheit, wenn´s ernst wird).
Wenn nicht, dann kann ich´s kaum verstehen, wie man "in Zeiten wie diesen" einen doch recht hohen Kredit mit variablen Zinsen abschließt?
Weil es ja Alternativen gegeben hätte- nämlich einfach eine andere Bank.


1
  •  csblack
  •   Silber-Award
31.10.2022  (#212)

zitat..
speeeedcat schrieb: Ich denke, cs meint hier die Schreiber im Forum,

Korrekt. Ich habe aber auch in meinem Umfeld einige Umschuldungen mitbekommen. Jene die variabel geblieben sind haben nur noch ca 100.000 offen oder können sich einen höheren Zinssatz sehr gut leisten. Daher wundert es mich eigentlich schon..

zitat..
LiConsult schrieb: so sieht es aktuell leider nicht aus, denn
__________________
Im Beitrag zitiert von LiConsult: der Anteil der variabel verzinsten Kredite am gesamten Wohnbaukreditbestand liegt in Ö bei 47%

 

Man lernt ja schließlich immer dazu 😃


1
  •  kasandi
  •   Bronze-Award
31.10.2022  (#213)
Wir haben den Hauptteil fix 1,1%. 

Variabel noch grob 65k offen. Ich denke, dass bei so einem Betrag die Umschuldung vernachlässigbar ist und ggf. hier Sondergetilgt wird. 

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
31.10.2022  (#214)
Bei 65k ist ja auch die Basis eine andere.
Je kleiner der Topf, desto weniger schlägt hier durch, ob 1% oder 5% (grob gesagt).
Bei 400k aushaftendem Obligo schaut die Sache aber anders aus... und zwar bedeutend (!)


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
31.10.2022  (#215)
Ja - so ist es, je höher der aushaftende Kreditbetrag und je länger die Kreditlaufzeit, desto stärker wirken sich Zinsanpassungen aus.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
31.10.2022  (#216)

zitat..
kasandi schrieb: Wir haben den Hauptteil fix 1,1%. 

Variabel noch grob 65k offen. Ich denke, dass bei so einem Betrag die Umschuldung vernachlässigbar ist und ggf. hier Sondergetilgt wird. 

Genau so ist es ;). Der größte Hebel liegt anfänglich, wo der Kreditsaldo am höchsten bilanziert.


1
  •  tomturb0
4.11.2022  (#217)
tja was soll man sagen. wir haben letztes jahr 700k an wohnkredit aufgenommen, 3ME + 0,95%, 100% variabel. entsprechend noch nichts ist davon abgezahlt.

die entscheidung, komplett variabel zu gehen, fiel dann schlussendlich nach langen gesprächen mit einem bekannten aus der bankbranche, der uns vorrechnete, dass im langjährigen schnitt (!) variable kredite bis dato immer besser abschnitten. wieso also mehr für einen fixzins zahlen?!
das einzige, haben wir damals gesagt, was nicht passieren darf, ist ein krieg in den nächsten 7 jahren. so viel dazu.

die derzeitige mehrbelastung ist so ungefähr +600€ pro monat im vergleich zu letztem jahr. so ganz witzig ist das nicht, tendenz weiter steigend, ich wüsste durchaus besseres mit dem geld anzufangen.

mit zwei vollzahlern kann man das finanziell noch verkraften. aber gedanklich und emotional beschäftigt mich das thema mehr, als mir lieb ist. verpokert? gut möglich, wir wussten ja um unser risiko. wobei man eigentlich erst in 20 jahren sinnvoll resümee ziehen kann. kann ja auch wieder sinken, aber auf -0,5 wird der 3ME wohl so schnell nicht mehr zurückpurzeln.

auf einen 4% fixzins o.ä. jetzt zumsteigen ... irgendwie keine option für mich. das würde mich glaub ich noch mehr ärgern, mit den 1,5% oder so die man noch letztes jahr bekommen hätte.

optionen also:
- augen zu und durch (und eine mentale strategie finden, über diese kacke nicht weiter nachdenken zu müssen)
- den großteil des noch flüssigen ersparten (etf's, halt auch nicht gerade top im moment) in eine sondertilgung stecken, um zumindest die restschuld zu drücken.
> ab wann denkt ihr ist sowas sinnvoll? oder doch lieber in den etf's lassen und glauben, dass die im langjährigen schnitt mal wieder steigen werden?

irgendwie weiß man in zeiten wie diesen einfach gar nicht mehr, auf was oder wen man hören soll. es kommt alles eh anders. und irgendwie extremer als erwartet.


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
4.11.2022  (#218)
Puhhhh, Absprung verpasst, wirklich blöd gelaufen.

Wenn es für euch leistbar ist, würde ich es wohl mit

zitat..
tomturb0 schrieb: - augen zu und durch (und eine mentale strategie finden, über diese kacke nicht weiter nachdenken zu müssen)

halten.

zitat..
tomturb0 schrieb: den großteil des noch flüssigen ersparten (etf's, halt auch nicht gerade top im moment) in eine sondertilgung stecken, um zumindest die restschuld zu drücken.

Da kommt es halt auf den Betrag an. Wenn das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, würde ich persönlich das wohl liegen lassen. Der Aktienmarkt wird definitiv wieder steigen, das wann weiß halt keiner. Analysten gehen vom 2. Halbjahr aus. Je nach Rezession, Kriegs- und Coronaentwicklung kann das aber auch weit nach hinten gehen.

zitat..
tomturb0 schrieb: irgendwie weiß man in zeiten wie diesen einfach gar nicht mehr, auf was oder wen man hören soll. es kommt alles eh anders. und irgendwie extremer als erwartet.

Das ist wohl wahr, niemand hat leider das Patentrezept oder die Glaskugel.

Kopf hoch und sich freuen, dass man und seine Lieben gesund sind.
Ich weiß, das hilft vielleicht nur bedingt und nur ein ganz klein wenig, aber in Wahrheit kommt es genau auf das an im Leben.😊
Sollte es existenzbedrohend werden, müssen ohnedies radikale Schritte gesetzt werden.

Alles Gute und lg, Alex




1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
4.11.2022  (#219)
Ich nehme an, bei der Summe (!) müssen die Einkommen ohnehin so sein, dass die Zinslast (für einige Zeit) zu stemmen ist. 
Ich bin ehrlich gesagt einfach nur baff... (wegen Summe und wegen 100% variabel).

2
  •  andi102
  •   Bronze-Award
4.11.2022  (#220)

zitat..
tomturb0 schrieb:

tja was soll man sagen. wir haben letztes jahr 700k an wohnkredit aufgenommen, 3ME + 0,95%, 100% variabel. entsprechend noch nichts ist davon abgezahlt.

die entscheidung, komplett variabel zu gehen, fiel dann schlussendlich nach langen gesprächen mit einem bekannten aus der bankbranche, der uns vorrechnete, dass im langjährigen schnitt (!) variable kredite bis dato immer besser abschnitten. wieso also mehr für einen fixzins zahlen?!
das einzige, haben wir damals gesagt, was nicht passieren darf, ist ein krieg in den nächsten 7 jahren. so viel dazu.

die derzeitige mehrbelastung ist so ungefähr +600€ pro monat im vergleich zu letztem jahr. so ganz witzig ist das nicht, tendenz weiter steigend, ich wüsste durchaus besseres mit dem geld anzufangen.

mit zwei vollzahlern kann man das finanziell noch verkraften. aber gedanklich und emotional beschäftigt mich das thema mehr, als mir lieb ist. verpokert? gut möglich, wir wussten ja um unser risiko. wobei man eigentlich erst in 20 jahren sinnvoll resümee ziehen kann. kann ja auch wieder sinken, aber auf -0,5 wird der 3ME wohl so schnell nicht mehr zurückpurzeln.

auf einen 4% fixzins o.ä. jetzt zumsteigen ... irgendwie keine option für mich. das würde mich glaub ich noch mehr ärgern, mit den 1,5% oder so die man noch letztes jahr bekommen hätte.

optionen also:
- augen zu und durch (und eine mentale strategie finden, über diese kacke nicht weiter nachdenken zu müssen)
- den großteil des noch flüssigen ersparten (etf's, halt auch nicht gerade top im moment) in eine sondertilgung stecken, um zumindest die restschuld zu drücken.
> ab wann denkt ihr ist sowas sinnvoll? oder doch lieber in den etf's lassen und glauben, dass die im langjährigen schnitt mal wieder steigen werden?

irgendwie weiß man in zeiten wie diesen einfach gar nicht mehr, auf was oder wen man hören soll. es kommt alles eh anders. und irgendwie extremer als erwartet.

Für mich stellen sich immer 2 ganz wichtige Fragen:

1. Ist ein Zinsanstieg auf 6% unangenehm oder existenzbedrohend (wenn existenzbedrohend, dann natürlich fix)
2. Kann ich nicht mehr schlafen, wenn die Zinsen deutlich steigen (dann fix).

Für mich war der Zinsunterschied vor einem Jahr wirklich zocken auf hohem Niveau, aber das musste jeder selber wissen. Ich sah wenig Sinn darin, hohe Summen und lange Laufzeiten variabel zu finanzieren. Aber das ist jetzt passiert und kann man eh nicht mehr ändern.

Zur Entwicklung: Wenn man sich die Wirtschaftsdaten und Rohstoffpreise ansieht, sehe ich nicht die Rezession, die wohl nötig ist, um die Inflation zu bremsen und Möglichkeiten für Zinssenkunken zu schaffen. Für den Laien ist hier der Ölpreis ein guter Indikator wir ich finde.

Mir kommt es schön langsam vor, als wenn der Markt die Probleme negiert. Schritt für Schritt, Basispunkt für Basispunkt für Basispunkt steigen die Swaps, die erwarteten Höhepunkte der Zinserhöhungen und - ganz  wichtig - auch die erwartete Dauer der hohen Zinsen wird immer länger. Auch die Kommunikation der Notenbanken wird weiter restriktiver. Endlich (muss ich sagen) beginnt die EZB auch nachzudenken, wie man die Bilanzsumme runter bekommt. Und was machen die Staaten: Sie erhöhen frisch und fröhlich die Geldmenge massiv weiter (Staatsschulden) und machen genau das Gegenteil.

Rund 10 Jahre hat es gedauert, bis man das Chaos ausgelöst hat, warum soll es jetzt in 1 Jahr erledigt sein?

Ich denke wir brauchen folgende Zutaten, um die Inflation zu brechen (andernfalls steigen die Preise und Zinsen weiter)
- Politik muss Bürger ehrlich auf harte Zeiten einstimmen (inkl. Sparpaket)
- Politik muss kommunizieren, dass es nur mehr für sehr ausgewählte (arme) Leute Hilfen geben wird
- Staatsverschuldung muss gedrückt werden
- Bilanzsumme muss reduziert werden

Andernfalls werden die Zinsen nicht sinken fürchte ich. Ich glaube, die Leuten glauben weiterhin, dass der Staat allen hilft. Ich schließe es nicht aus, dass es Ideen geben könnte, die variablen Zinsen zu deckeln. Traurig, dass man so weit ist, aber man subentioniert ja auch ein knappes Gut (Strom) gegen jede Vernunft. Dass ein Niederösterreich bis zum Jahresverbrauch von 2.800 KWH am günstigste mit den Heizstrahler anstatt z.B. mit Pellets oder Holz heizt (und damit Gas verbraucht) zeigt, wie verrückt die Regeln sind.

1
  •  Bauherr_in_spe
4.11.2022  (#221)

zitat..
tomturb0 schrieb:
tja was soll man sagen. wir haben letztes jahr 700k an wohnkredit aufgenommen, 3ME + 0,95%, 100% variabel. entsprechend noch nichts ist davon abgezahlt.

Habt ihr schon gebaut oder könnt den Beginn aufschieben?

zitat..
auf einen 4% fixzins o.ä. jetzt zumsteigen ... irgendwie keine option für mich. das würde mich glaub ich noch mehr ärgern, mit den 1,5% oder so die man noch letztes jahr bekommen hätte.

solange es dich nur ärgert und nicht existenzbedrohend ist, stehen dir alle Optionen offen.

zitat..
das einzige, haben wir damals gesagt, was nicht passieren darf, ist ein krieg in den nächsten 7 jahren. so viel dazu.

nicht böse gemeint, aber der Krieg hat schon vor 9 Monaten begonnen, was waren denn die Überlegungen im Februar?


1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]


next