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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 14.6.2024
2.607 Antworten | 212 Autoren 2607
479
3086
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
11.7.2023  (#1301)
Mich beim Bankberater bedanken, der in jedem Fall (!) zwar nicht die Zukunft voraussagen kann aber bei so einer Summe in jedem Fall auch im Zuge einer guten Beratung hätte sagen müssen, dass das Risiko variabler Zinsen erheblich sein kann. 
Wir sprechen hier nicht von 250k, die du mal eben hättest fein sondertilgen können auf ein Niveau, wo dir 10% variabel auch nichts machen. 
Aber 700k - ergo wohl eine Vollfinanzierung (!?) - ich bin geneigt das Wort fahrlässig zu verwenden, aber jetzt ist es ja schon passiert und gscheit reden tut man hinterher immer einfacher. 
Ich würde auf jeden Fall sondertilgen, denn wenn du dir die Zinslast ausrechnest, wird der ETF das wohl auch nicht schlagen können. 
Schau, dass ihr die Raten drücken könnt - Laufzeit kann ja bleiben weil das ist eh noch eine lange Zeit - aber so kommt ihr wenigstens finanziell auf ein Niveau runter, mit dem es sich "leben" lässt und wo ihr zumindest die Zinslast drücken könnt.
Wenn ihr vor 2 Jahren aufgenommen hattet, dürfte der Marktwert der Liegenschaft vermutlich jetzt auch nicht mehr dort sein, wo er damals (im Wahn des Marktes) gewesen ist?
Bewertet am besten mal alle Möglichkeiten für euch (wie wollt ihr leben -> nur für die Bank ja wohl eben nicht) und was würde das in Zahlen ausgedrückt bedeuten?
Familienplanung abgeschlossen? Krankheitsvorsorge / Versicherungen?

Besser sehenden Auges die Herausforderung - gemeinsam - annehmen als am Ende daran zu zerbrechen (seelisch, partnerschaftlich usw.). 


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  •  stefano
  •   Bronze-Award
11.7.2023  (#1302)
Also bei 4-5% Zinsen würde ich nicht lange überlegen und das Depot auflösen und sondertilgen. Eine risikolose Anlage mit 4-5% nach Steuern muss mir mal jemand zeigen.

3
  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
11.7.2023  (#1303)
gab eh kritisches dazu
https://www.energiesparhaus.at/forum-3-me-vs-ezb-als-basiszinssatz/62363
Jetzt würd ich tilgen was geht.

1
  •  monika1979
  •   Gold-Award
11.7.2023  (#1304)
Ich würde auch sondertilgen was geht, außer das Familieneinkommen ist größer 10k netto. Da hättet ihr dann noch ordentlich Spielraum. Aber offensichtlich ist der Kredit bereits eine Belastung, daher würde ich sondertilgen. Man schläft sicher ruhiger, wenn der Kredit niedriger ist.
Wir tilgen derzeit sehr viel, da wir einfach bald fertig sein wollen um den Verlust durch die hohen Zinsen im Vergleich zu damals gut möglichem Fixzinsden wir nicht genommen haben, möglichst gering zu halten. Bei niedrigeren Zinsen, hätten wir vermutlich etwas mehr angelegt. Allerdings haben wir ein sehr hohes Familieneinkommen, mittlerweile nur mehr  160000€ Restschuld (ursprünglich 2020 640000€) und trotzdem monatlich mehrere Pensionsvorsorgen in ordentlicher Höhe laufen. Meine  ETF Sparplan  ist langfristig als Pensionsvorsorge (auch sicherere Anlagen sind vorhanden) gedacht und ich werde ihn wohl demnächst um meine ordentlich spürbare Gehalterhöhung nach oben anpassen.
Wenn ich mich aber im täglichen Leben sorgen bzw. spürbar einschränken müsste, würde ich ihn sofort zur Tilgung verwenden. Lieber in der Pension ein schuldenfreies Haus mit niedrigen Kosten, als eine Mietwohnung.
In eurem Alter (nehme an Laufzeit 30Jahre) habt ihr noch Zeit euch durch geringe monatliche Beträge neuerlich einen ordentlichen Grundstock aufzubauen.

1
  •  KreditChaser
11.7.2023  (#1305)

zitat..
schurlmaster schrieb:

──────
tomturb0 schrieb:

hallo,
ich habe hier zwar schonmal vor ein paar monaten gepostet, aber da sich alles so schnell wandelt, hier nochmal meine bitte nach einer einschätzung an euch als experten.
wir haben zu zweit vor 2 jahren einen kredit über 700k (35 jahre laufzeit) aufgenommen, 100% variabel. aus 0,4% zinsen wurden mittlerweile eben schon über 4% und wenn man sich die erwartungen durchliest, dann wird das noch weiter steigen bzw auch mittelfristig eher nicht wieder stark nach unten gehen. die monatliche mehrbelastung ist noch tragbar aber schmerzt natürlich sehr (bereits bei 3100€/monat), genau so wie der psychische faktor, nun mehr "für die bank" zu arbeiten und nichts davon zu haben.

als einzige möglichkeit sehe ich sondertilgungen; unser erspartes liegt eigentlich in längerfristig gedachten etf-sparplänen, die natürlich auch nicht so recht vom fleck kommen. auch hinsichtlich, dass wir das geld akut nicht brauchen - würdet ihr von der strategie her in der momentanen lage einfach möglichst viel sondertilgen (etfs verkaufen), um die zinsbelastung zu reduzieren? ca 100K bis 150K wären hier schon möglich.

danke für eure einschätzung! tom
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Die Frage ist ob du glaubst das deine ETFs die nächsten Jahre mehr als 4-5% abwerfen werden, weil Zinsen in der Regel nicht so schnell runter gehen werden daher eine Weile dort oben bleiben werden. Bei de Sondertilgung ist die Rendite von den Zinsen garantiert in Form von weniger Zinskosten. 

In deiner Situation, sofern ich das Haus halten will würde ich alles in die Sondertilgung schmeißen was liquide ist (ETF, bausparer, sonstiges). Danach überlegen ob sich nicht was verkaufen lässt wie Auto, vorsorgewohnungen usw. Dann in den absoluten Sparmodus für die nächsten 5 Jahre und jeder Cent der über bleibt in die Soti schmeißen. Jeder Tausender spart dir ~50 Euro pro Jahr an Zinsen!! 

persönlich würde ich bei 700 K offen  mir überlegen die Hütte zu verkaufen und bei 0 anzufangen, sofern die Lage gut ist sollte ein Verkauf auch in den aktuellen Zeit möglich zu sein mit Gewinn?. Hängt halt von deinem/euren Gehalt ab. Bei 10 K netto schaut es anders aus als bei 5 K netto da ist ~2,5K pro Monat an die Bank als Zinsen über Jahre abzuliefern,  auch eine Nummer.

Er muss Zinssatz + 25% KESt. an Rendite erreichen - sind wir also schon bei ca. 5,5% Rendite bevor auch nur irgendein Vorteil da ist. Ich bin kein Fan von der Veräußerung von Wertpapieren um Kredite zu tilgen, aber bei 700k kann einem das doch fast das Genick brechen wenn man's nicht tut.


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Hallo apollo00,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Variabler Kredit erhöht sich extrem.

  •  KreditChaser
11.7.2023  (#1306)

zitat..
Zwosti schrieb:

gab eh kritisches dazu
https://www.energiesparhaus.at/forum-3-me-vs-ezb-als-basiszinssatz/62363
Jetzt würd ich tilgen was geht.

Na immerhin hat LiConsult auf das Risiko hingewiesen. Aber die Gier... so hart es klingt, OP hätte es wissen können/müssen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.7.2023  (#1307)
Fixieren wäre meine 1. Wahl.
Die langfristigen Zinsen sollten zumindest mittelfristig die kurzfristigen schlagen.
Alles andere wurde eh 
https://www.energiesparhaus.at/forum-3-me-vs-ezb-als-basiszinssatz/62363
gesagt bzw. geschrieben.

Derzeit noch ab 3,75% für 25J möglich.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.7.2023  (#1308)

zitat..
KreditChaser schrieb: Na immerhin hat LiConsult auf das Risiko hingewiesen.

ja - zumindest habe ich in den vergangenen Monaten/Jahren es in so vielen Fällen probiert - oftmals erfolgreich, vielmals aber auch leider nicht. Zinsrisikomanagement ist nach wie vor das Gebot der Stunde.

zitat..
speeeedcat schrieb: Derzeit noch ab 3,75% für 25J möglich.

oder auch für z.B. 7Y fix 3,75% bzw. 10Y 3,85% oder 3,875% bzw. 20Y 3,80%

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  •  andi102
  •   Bronze-Award
16.7.2023  (#1309)
https://www.google.com/amp/s/finanzmarktwelt.de/ezb-will-bilanz-radikaler-abbauen-und-zinsen-anheben-275247/%3famp

Interessanter ansatz, das würde wohl bedeuten, man muss über weiter steigende zinsen die inflation bekämpfen. Ein realisieren der Verluste wird man politisch nicht schaffen.

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  •  derbauer
  •   Bronze-Award
17.7.2023  (#1310)

zitat..
andi102 schrieb:

https://www.google.com/amp/s/finanzmarktwelt.de/ezb-will-bilanz-radikaler-abbauen-und-zinsen-anheben-275247/%3famp

Interessanter ansatz, das würde wohl bedeuten, man muss über weiter steigende zinsen die inflation bekämpfen. Ein realisieren der Verluste wird man politisch nicht schaffen.

Hm...3m Euribor bei 3,65%, 20y Swap bei um die 3%, Kredite für Unternehmen tun auch schon weh.

Wenn hier noch weiter an den Schrauben gedreht wird siehts wohl eher nach harter Landung aus - bin gespannt ob die EZB hier wirklich diesen Weg gehen will.

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone stagniert quasi schon bzw. tut es im Spätsommer. Wird wohl eine kalkulierte Rezession werden (müssen) ...


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
17.7.2023  (#1311)

zitat..
derbauer schrieb:

──────
andi102 schrieb:

https://www.google.com/amp/s/finanzmarktwelt.de/ezb-will-bilanz-radikaler-abbauen-und-zinsen-anheben-275247/%3famp

Interessanter ansatz, das würde wohl bedeuten, man muss über weiter steigende zinsen die inflation bekämpfen. Ein realisieren der Verluste wird man politisch nicht schaffen.
───────────────

Hm...3m Euribor bei 3,65%, 20y Swap bei um die 3%, Kredite für Unternehmen tun auch schon weh.

Wenn hier noch weiter an den Schrauben gedreht wird siehts wohl eher nach harter Landung aus - bin gespannt ob die EZB hier wirklich diesen Weg gehen will.

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone stagniert quasi schon bzw. tut es im Spätsommer. Wird wohl eine kalkulierte Rezession werden (müssen) ...

In meinen Augen MUSS es eine Rezession werden. Wenn alles übertrieben hoch war, werden die Preise nicht sinken, wenn man von diesem Gipfel weiter wächst. Die TOPs beim 3-M Euribor waren 2000 und 2008 bei rund 5%, jetzt war die Party noch viel größer.... wir werden sehen.

"Wenn hier noch weiter an den Schrauben gedreht wird siehts wohl eher nach harter Landung aus - bin gespannt ob die EZB hier wirklich diesen Weg gehen will." Wollen oder müssen ist für mich die Frage hier


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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
17.7.2023  (#1312)
Also wirds in jedem Fall krachen.

Die Baubranche ist ja jetzt schon am Jammern (eh klar) und der Rattenschwanz zieht sich dann ja entsprechend durch. 
Gleichzeitig frisst sich die Inflation immer mehr rein und die Leute konsumieren entweder erst Recht oder sie sitzen auf ihrem Kapital - und warten ab / schieben Projekte in die Zukunft...

Wie sich das dann auf den Arbeitsmarkt auswirken wird (viele Insolvenzen, mehr Freisetzungen, mehr Bewerber auf weniger Stellen...) wird man auch noch sehen.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
17.7.2023  (#1313)

zitat..
Gemeinderat schrieb: Die Baubranche ist ja jetzt schon am Jammern (eh klar) und der Rattenschwanz zieht sich dann ja entsprechend durch.

Das Baugewerbe macht einen einstelligen Anteil an der Wirtschaftsleistung aus - in Deutschland beispielsweise 6%. Freilich kommen da noch die nachgelagerten Industrien und Gewerbe hinzu. Eine gezielte Ausrichtung der Notenbank auf eine Branche ist dennoch auszuschließen. Der massive Kaufkraftverlust hat aktuell einen deutlich höheren Stellenwert.

Und ob Österreich eine Rezession bekommt ... mag sein - oder auch nicht. Die Bank Austria Ökonomen beispielsweise gehen aktuell von einer "Delle" aus: "Dennoch sei nicht mit einem Konjunktureinbruch zu rechnen, sondern eher mit einer Abkühlung. Für heuer erwarten die Ökonomen der Bank Austria ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. "Dafür könnte sich im Gegenzug unsere BIP-Prognose von 1,2 Prozent für 2024 als zu vorsichtig erweisen." aus https://www.news.at/a/bank-austria-konjunkturdelle-13092851

zitat..
andi102 schrieb: das würde wohl bedeuten, man muss über weiter steigende zinsen die inflation bekämpfen.

Über die Erhöhung der Refinanzierungsfazilitäten betreibt das die EZB ja bereits seit mehr als einem Jahr. Was dazu kommt ist ...

zitat..
LiConsult schrieb: Und die EZB veranlagt die Gelder, die sie aus der Fälligkeit der im Rahmen des APP (Asset Purchase Programme) und des PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) begebenen "Linien" von den Geschäftsbanken zurück erhält, entweder nur zum Teil oder gar nicht wieder.

Das funktioniert alles natürlich nach "Maß und Ziel", am Ende jedoch reduziert sich dadurch das Geldangebot, was prinzipiell wieder zinsunterstützend wirkt.

Ich berichte ja schon die längste Zeit über die Bestrebungen der EZB zur Bilanzsummenreduktion und deren Auswirkung auf die langfristigen Refinanzierungszinssätze.

zitat..
LiConsult schrieb: Am "kurzen" Ende (Leitzinssatz und somit EURIBORs) wird es allem Anschein nach in den kommenden Monaten noch Bewegung geben.
Am "langen" Ende (Fixzinssätze, SWAPs, etc.) wird durch das Auslaufen der verschiedenen Liquiditätsprogramme der Druck "nach oben" zumindest nicht geringer.

Die Reduktion der Bilanzsumme wird deutlich weiterbetrieben werden (außer natürlich bei exogenen Schocks).


2023/20230717814167.png

aktuelle Situation:


2023/20230717368448.png

Bilanzsumme im Verhältnis zum EUR-Zonen BIP 53%, FED 31%, SNB 121%, BoJ 128%.

Ein Thema, das durch das rückläufige Geldmengenangebot in der Bankenrefinanzierung "aufpoppen" kann - und damit auch in den Kreditkonditionen aufkommen wird: die Liquiditätskosten.

1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
17.7.2023  (#1314)
Ich wäre auch vorsichtig mit dem Heraufbeschwören von Krisen. Es gibt einige Effekte die ein wenig dagegen sprechen (auch gesamtstaatlicher Ebene): Inflation sinkt (wenn auch vielleicht langsamer als man will), Lohnsteigerungen werden hoch sein >> d.h. es erwarten nächstes Jahr eigentlich fast alle Ökonomen eine deutliche Reallohnsteigerung. In Verbindung mit einem sehr robusten Arbeitsmarkt bzw. einer geringen Arbeitslosigkeit kann der Privatkonsum im nächsten Jahr einiges abfangen. Dazu fahren die Leute ungebrochen in den Urlaub und das ist gerade für unser Tourismusland wachstumsfördend. 

Das Baugewerbe hat natürlich aktuell ein Problem - andererseits würden das viele auch als gesundschrumpfen bezeichnen. Was da an schlechten Firmen jetzt noch profitabel waren, ist eh kaum auszuhalten. Auch die Branchenführer haben Fantansieangebote und mangelnde Kundenfreundlichkeit an den Tag gelegt und das wird für einige jetzt zum Boomerang werden wenn man wieder um Kunden kämpfen muss. Der private Häusermarkt wird sich aber ohnehin langsam verändern:
  • mehr Renovierung durch reduzierte Aufschließung und hohem Bestand der vererbt wird in den nächsten 20 Jahren
  • wieder längere Bauzeit mit mehr Eigenleistung insbesondere wenn die Arbeitskosten steigen, die Materialien aber günstiger werden oder gleich bleiben
  • verstärkter Hauskauf wenn durch die Zinsprobleme Häuser auf den Markt kommen. 


1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
17.7.2023  (#1315)

zitat..
Blabla schrieb:

  • mehr Renovierung durch reduzierte Aufschließung und hohem Bestand der vererbt wird in den nächsten 20 Jahren

das wäre zwar wünschenswert, wird aber glaub ich nicht vermehrt passieren. Weil 1. viel zu teuer, und 2. viel zu kompliziert für den Laien.
Und 3. zielen die aktuellen Sanier-Förderungen rein nur auf die Firmen ab. Wirtschaftsförderungen wie im Bilderbuch. Bei uns am Land zieht das nicht so richtig... da müsste auch Material für Eigenleistung förderfähig sein, sonst wird sich da wenig bewegen.

bei den andern 2 Punkten stimmt meine Glaskugel zu


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
17.7.2023  (#1316)

zitat..
Pedaaa schrieb:

──────
Blabla schrieb:

───────────────

mehr Renovierung durch reduzierte Aufschließung und hohem Bestand der vererbt wird in den nächsten 20 Jahren

das wäre zwar wünschenswert, wird aber glaub ich nicht vermehrt passieren. Weil 1. viel zu teuer, und 2. viel zu kompliziert für den Laien.
Und 3. zielen die aktuellen Sanier-Förderungen rein nur auf die Firmen ab. Wirtschaftsförderungen wie im Bilderbuch. Bei uns am Land zieht das nicht so richtig... da müsste auch Material für Eigenleistung förderfähig sein, sonst wird sich da wenig bewegen.

bei den andern 2 Punkten stimmt meine Glaskugel zu

Ich glaube das es gar nicht anders möglich sein wird. Man wird sich hier was überlegen müssen. Der Klimawandel wird noch ganz andere Blüten treiben und Neubau kann über kurz oder lang nicht mehr der Normalfall sein. Vor allem wenn es Leerbestand gibt. 


1
  •  derbauer
  •   Bronze-Award
17.7.2023  (#1317)

zitat..
Pedaaa schrieb:

──────
Blabla schrieb:

───────────────

mehr Renovierung durch reduzierte Aufschließung und hohem Bestand der vererbt wird in den nächsten 20 Jahren

das wäre zwar wünschenswert, wird aber glaub ich nicht vermehrt passieren. Weil 1. viel zu teuer, und 2. viel zu kompliziert für den Laien.
Und 3. zielen die aktuellen Sanier-Förderungen rein nur auf die Firmen ab. Wirtschaftsförderungen wie im Bilderbuch. Bei uns am Land zieht das nicht so richtig... da müsste auch Material für Eigenleistung förderfähig sein, sonst wird sich da wenig bewegen.

bei den andern 2 Punkten stimmt meine Glaskugel zu

Renovieren/sanieren wird seit vielen Jahren schöngeredet und salonfähig gemacht.

An sich eine tolle Sache, aber fachgerecht sanieren kostet sehr viel im Verhältnis.

Bsp. Bungalow ca. 130m² Wohnfläche ca. 40 Jahre alt:
- Dach mit Dachstuhl und Dämmung knapp 70000,--
- Vollunterkellert - Keller feucht - Drainage notwendig, Dämmung notwendig
- Fassade muss gemacht werden
- neue Fenster müssen gemacht werden
- Ölheizung raus - gegen WPWP [Wärmepumpe] tauschen
- Eingangstüre neu - undicht
- Bad neu
- WC neu
- Kamin gehört ebenso was gemacht

Persönlich habe ich mir mal solch ein Beispiel überschlagsmäßig durchgerechnet mit Vergabe an Firmen - sehr interessant was rauskam:

Bungalow, 130m² vollunterkellert abzüglich Grundwert ca. 100k - Sanierungskosten ca. 200k = 300k Gesamt

Neubau, 130 m², nur ca. 70m² Keller = 400k Gesamt

Von Raumaufteilung wie man sie haben möchte usw. rede ich noch gar nicht...aber man sieht recht schnell, dass sich sanieren nicht lohnt außer man macht alles selbst. Dann würde der Neubau aber auch weniger als 400k kosten.

Ist jetzt schon paar Jahre her - aber hat sich wenig geändert denke ich. Kein Wunder, dass dies viele nicht machen.

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
17.7.2023  (#1318)
Dass die Baubranche keine "irrsinnig relevante Kennzahl" im Gesamtkontext der Wirtschaftsleistung sei, bestreite ich auch gar nicht.
Aber wir sprechen ja hier vor allem über den Bereich Sanierung, Neubau, Hypotheken usw.
Daher relevant.

Wenn der Fokus stärker auf thermische Sanierung gesetzt wird (Heizung, PV etc.) tut das beispielsweise meinem Unternehmen auch keinen Abbruch - im Gegenteil. 
Der Bestand ist ja schon da und ein riesiger Markt.

Als "Privatmann" habe ich aber kein Interesse, dass (meine) Baufirma in den kommenden 2-3 Jahren einen Abgang macht - das wäre blöd (auch um rechtliche Ansprüche geltend machen zu können).


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
17.7.2023  (#1319)

zitat..
Blabla schrieb: Ich wäre auch vorsichtig mit dem Heraufbeschwören von Krisen.

ja - interessant in diesem Zusammenhang sind auch die diesbezüglichen unterschiedlichen Finanzmarktsignale.

Auf der einen Seite die historisch betrachtet unglaubliche "Rezessionszinskurve" (invers, bedeutet "kurze" Zinsen deutlich höher im Verhältnis zu "langen" Zinsen) - in Deutschland stärkste Inversion seit 1992.


2023/20230717651790.png

Auf der anderen Seite sinken die Credit-Spreads (Risikoaufschläge) im US-(die im Inflationszyklus deutlich vor Europa sind) High-Yield-Segment.


2023/20230717234419.png




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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
19.7.2023  (#1320)
Interessante (wenn auch logische) Entwicklung bei den vorzeitigen Hypothekarkreditrückzahlungen. Während in Ländern mit hohem variablen Zinsanteil die Rückzahlungen in den heurigen ersten 5 Monaten deutlich zugenommen haben (Spanien + 24%, Portugal +23%), nehmen diese in Ländern mit hohem Fixzinsanteil deutlich ab (Holland -42%, Deutschland -39%). 

Die Verteilung zwischen fix und variabel:

2023/20230719787108.png

Änderungen bei der vorzeitigen Rückzahlung:


2023/20230719747828.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.7.2023  (#1321)
vor der kommenden EZB-Sitzung am 26.07. anbei die aktuelle Verteilung der Tauben (jene, die auf der "Zinsbremse" stehen) und der Falken (jene, die einen restriktiven Zinskurs verfolgen) im EZB Rat. 


2023/20230724509157.png

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