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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 14.6.2024
2.607 Antworten | 212 Autoren 2607
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3086
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
16.8.2023  (#1381)

zitat..
Arpino schrieb: Wie sehr sind die Banken denn bei pönalefreien Sondertilgungen flexibel, also in puncto Rahmenhöhe bei guter Bonität?

Das ist i.d.R. kein Bonitätsthema sondern institutsspezifisch unabhängig davon geregelt. BA wie oben beschrieben mit 10% des Kreditvolumens bzw. max 50k p.a.. bzw. bank99 mit 5% der Kreditsumme (ohne Obergrenze) mit Untergrenze 10k p.a., Wüstenrot mit 15k p.a. unabhängig der Kreditsumme, etc., etc.

2
  •  Arpino
  •   Bronze-Award
23.8.2023  (#1382)
Ich finde die aktuelle Nachrichtenlage ja sehr interessant: Banken wollen in den nächsten 12 Monaten auf Mahnspesen und Verzugszinsen verzichten, gleichzeitig aber die Kreditvergabekriterien entschärfen lassen.
Die Expertin in der ZIB hat das sehr gut zusammengefasst: "Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz"l."

Dass die Bank auf etwas verzichten will, macht mich persönlich ja misstrauisch. Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit zu hohen Bewertungen zu tun hat, die nun im Falle eines Verkaufs nicht mehr erreicht werden würden. 

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  •  VWG40
  •   Gold-Award
23.8.2023  (#1383)

zitat..
LiConsult schrieb: BA wie oben beschrieben mit 10% des Kreditvolumens bzw. max 50k p.a..

War das schon immer so?

Habe vor kurzem auf einmal ca. 70% getilgt.
Mein Bankberater und auch mein Vermittler haben nur gesagt das ich die letzten 2 Raten offen lassen soll da sonst eine Gebühr anfällt.


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
23.8.2023  (#1384)

zitat..
Arpino schrieb:

Ich finde die aktuelle Nachrichtenlage ja sehr interessant: Banken wollen in den nächsten 12 Monaten auf Mahnspesen und Verzugszinsen verzichten, gleichzeitig aber die Kreditvergabekriterien entschärfen lassen.
Die Expertin in der ZIB hat das sehr gut zusammengefasst: "Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz"l."

Dass die Bank auf etwas verzichten will, macht mich persönlich ja misstrauisch. Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit zu hohen Bewertungen kann zu tun hat, die nun im Falle eines Verkaufs nicht mehr erreicht werden würden.

Die Mahnspesen sind für die Bank Peanuts und auch die Verzugszinsen sind wohl überschaubar, es gibt ja weiterhin kaum Kredite die non-performing sind. Es tut soweit den Kreditnehmern im Bestand "nur" weh und der Konsum muss eingeschränkt werden. Die Banken haben in erster Linie Angst vor staatlichen Eingriffen die die aktuelle Party aus Bankensicht gefährden. Da verzichtet man lieber freiwillig dort wo es nicht weh tut zur Beruhigung.


1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
23.8.2023  (#1385)

zitat..
VWG40 schrieb:

──────
LiConsult schrieb: BA wie oben beschrieben mit 10% des Kreditvolumens bzw. max 50k p.a..
───────────────

War das schon immer so?

Habe vor kurzem auf einmal ca. 70% getilgt.
Mein Bankberater und auch mein Vermittler haben nur gesagt das ich die letzten 2 Raten offen lassen soll da sonst eine Gebühr anfällt.

Fix oder variabel? Bei variabel wäre das der Normalfall, bei fix ungewöhnlich.


1
  •  Solarbuddys
  •   Gold-Award
23.8.2023  (#1386)

zitat..
Equity schrieb:

──────
Arpino schrieb:

Ich finde die aktuelle Nachrichtenlage ja sehr interessant: Banken wollen in den nächsten 12 Monaten auf Mahnspesen und Verzugszinsen verzichten, gleichzeitig aber die Kreditvergabekriterien entschärfen lassen.
Die Expertin in der ZIB hat das sehr gut zusammengefasst: "Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz"l."

Dass die Bank auf etwas verzichten will, macht mich persönlich ja misstrauisch. Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit zu hohen Bewertungen kann zu tun hat, die nun im Falle eines Verkaufs nicht mehr erreicht werden würden.
───────────────

Die Mahnspesen sind für die Bank Peanuts und auch die Verzugszinsen sind wohl überschaubar, es gibt ja weiterhin kaum Kredite die non-performing sind. Es tut soweit den Kreditnehmern im Bestand "nur" weh und der Konsum muss eingeschränkt werden. Die Banken haben in erster Linie Angst vor staatlichen Eingriffen die die aktuelle Party aus Bankensicht gefährden. Da verzichtet man lieber freiwillig dort wo es nicht weh tut zur Beruhigung.

+1 

Wie sich die Banken aktuell ströben Habenzinsen herzugeben (Firmenkonten) is ja ein Horror, Hauptsache Sollzinsen steigen 1ms nachdem die EZB die Zinsen erhoeht hat 


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  •  TheSeeker
23.8.2023  (#1387)

zitat..
Equity schrieb: Fix oder variabel? Bei variabel wäre das der Normalfall, bei fix ungewöhnlich.

Kann mir schon vorstellen, dass die Bank nicht so ganz unglücklich wäre, wenn jemand bei einem äußerst niedrigem Fixzins das Geld tilgt. Da bekommen sie selbst bei Staatsanleihen aktuell wesentlich mehr.

zitat..
Solarbuddys schrieb: Wie sich die Banken aktuell ströben Habenzinsen herzugeben (Firmenkonten) is ja ein Horror, Hauptsache Sollzinsen steigen 1ms nachdem die EZB die Zinsen erhoeht hat 

Ein leidiges Thema, aber anscheinend sind die Verbraucher im Groß uninformiert, uninteressiert oder zu faul. Bei starken Wanderungsbewegungen seitens der Verbraucher wäre das Thema schnell erledigt. Habe mein Geld jetzt in Deutschland angelegt und nur noch einen Minimalbetrag auf dem Girokonto mit lächerlichen Zinsen.

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
23.8.2023  (#1388)

zitat..
VWG40 schrieb: War das schon immer so?

Nein, auch wenn ich nicht gefragt bin, ich deine Frage beantworte und LiC trotzdem auch genau das selbe dazu schreibt😂.
Bis vor wenigen Monaten/voriges Jahr konnte man bei der BA eine Pönale frei Sondertilgung in Höhe von 50.000 € pro 12- Monatsperiode vereinbaren. Ich habe dies standardmäßig bei jedem Kreditkunden ausverhandelt. 
Seit ein paar wenigen Monaten wurde dies seitens Geschäftsführung auf 10% vom Kreditobligo harmonisiert. 


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
23.8.2023  (#1389)

zitat..
VWG40 schrieb: Habe vor kurzem auf einmal ca. 70% getilgt.

Dann hatte dir dein Vermittler vermutlich die erwähnten 50K/anno ausverhandelt. Seinerzeit wenig beachtet, nun umso mehr wert 😊.

zitat..
VWG40 schrieb: Mein Bankberater und auch mein Vermittler haben nur gesagt das ich die letzten 2 Raten offen lassen soll da sonst eine Gebühr anfällt.

Unbedingt. Denn wenn du alles auf einmal tilgst, ohne 6 Monate Kündigungsfrist einzuhalten, zahlst du entweder 0,5% oder 1% Pönale.
Also Kündigungsfrist einhalten, so kein Pönale aufreissen, dann den Kredit auszahlen😊.
Lg

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.8.2023  (#1390)

zitat..
Arpino schrieb: Banken wollen in den nächsten 12 Monaten auf Mahnspesen und Verzugszinsen verzichten, gleichzeitig aber die Kreditvergabekriterien entschärfen lassen.

Die Vergabekriterien entschärfen wird schwer - Mahnspesen und Verzugszinsen sind als "homöopatische Maßnahme" zu bewerten. Nachdem sich die FMA mit Einführung der KIM-Verordnung als "oberster Risikomanager" für alle heimischen Institute positioniert hat, ist hier (bis zum Ablauf der Verordnung) jedenfalls eine automatische generelle Beeinflussung (= Einschränkung) der jeweils bankeigenen Risikosicht und damit der Vergabe gegeben.

Dass das Thema des im europäischen Vergleich 1) deutlich höheren variabel verzinsten Immokreditbestandes, der sich 2) bei der Neukreditvergabe durch das ebenfalls überdurchschnittliche Eingehen variabler Zinsvereinbarungen derzeit nochmal erhöht, aktuell aufkocht, ist durchaus bemerkenswert, da dies für die FMA, OeNB und die Öffentlichkeit keinerlei Neuigkeitswert hat. Ich ordne dies und auch das Thema rund um Zinsdeckel, Übergewinnbesteuerung, etc. dem sommerlichen Mangel an wirklich wichtigen Dingen zu. Kein Wort hört man übrigens über die überwiegend variabel verzinsten Konsumkredit- bzw. Leasingverträge.

zitat..
TheSeeker schrieb: Kann mir schon vorstellen, dass die Bank nicht so ganz unglücklich wäre, wenn jemand bei einem äußerst niedrigem Fixzins das Geld tilgt. Da bekommen sie selbst bei Staatsanleihen aktuell wesentlich mehr.

Das hängt davon ab - je nachdem wie die Fixzinsforderungen im bankinternen Treasury "verwertet" wurden.

zitat..
TheSeeker schrieb: Ein leidiges Thema, aber anscheinend sind die Verbraucher im Groß uninformiert, uninteressiert oder zu faul. Bei starken Wanderungsbewegungen seitens der Verbraucher wäre das Thema schnell erledigt.

So sehe ich das auch. Der Anleger hat es selbst in der Hand, sein Geld dort zu veranlagen, wo er meint, mehr Zinsen zu bekommen.

zitat..
VWG40 schrieb: War das schon immer so?

Nein, die 10% sind seit geraumer Zeit neu, denn

zitat..
speeeedcat schrieb: Bis vor wenigen Monaten/voriges Jahr konnte man bei der BA eine Pönale frei Sondertilgung in Höhe von 50.000 € pro 12- Monatsperiode vereinbaren. Ich habe dies standardmäßig bei jedem Kreditkunden ausverhandelt.
Seit ein paar wenigen Monaten wurde dies seitens Geschäftsführung auf 10% vom Kreditobligo harmonisiert.

same

1
  •  TheSeeker
23.8.2023  (#1391)
Wieder danke für die Einsicht!

Als Laie stelle ich mir dieses System folgengendermaßen vor: als Bank sichere ich mich bei Hergabe eines Fixzinses mit Finanzprodukten gegen einen Anstieg des Euribors ab (deshalb sind die SWAPS ja so interessant) und lebe, je nachdem wie viel Risiko ich als Bank eingehen will, in der defensiven Variante von der Differenz "Zins des Kunden + Bankgebühren - Absicherungsprodukt". Jetzt realisiert sich der heftige Zinsanstieg, also die Absicherung greift und ich erhalte von den Sicherheiten wesentlich mehr als zuvor. Gleichzeitig kommt der für mich nachteilige Gegenpart, der Kunde, auf die Idee, die für die Bank nachteilige Seite (teilweise) aufzulösen. Wenn wir von effektiven Fixzinsen von höchstens 1,5 % sprechen, gibt ja der Finanzmarkt aktuell doch Produkte mit höherer Verzinsung, ähnlichem/geringerem Risiko und gleicher Laufzeit her. Ist das zu einfach gedacht oder warum verzichtet das Treasery-Team auf solche Vorteile? Sind es buchhalterische Gründe oder spezielle Vorgaben, die einzuhalten sind?

Die finanziellen Vorteile müssen natürlich auch die potentiellen Einnahmen nach der Fixzinsphase wettmachen, aber bei sehr langfristigen Fixkrediten sollte auch das kein Problem sein.

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.8.2023  (#1392)

zitat..
TheSeeker schrieb: Wieder danke für die Einsicht!

gerne

zitat..
TheSeeker schrieb: Wenn wir von effektiven Fixzinsen von höchstens 1,5 % sprechen, gibt ja der Finanzmarkt aktuell doch Produkte mit höherer Verzinsung, ähnlichem/geringerem Risiko und gleicher Laufzeit her. Ist das zu einfach gedacht oder warum verzichtet das Treasery-Team auf solche Vorteile? Sind es buchhalterische Gründe oder spezielle Vorgaben, die einzuhalten sind?

Das Treasury hat die Aufgabe, die kurz-, mittel- und langfristigen Zahlungsströme von Einlagen und Krediten und die bankeigene Liquidität zu steuern. Je nach bankeigener Situation entstehen da unterschiedliche Erfordernisse an die Steuerung der Risiko-, Zins-, Währungs-, etc. Risiken.

Isoliert betrachtet bedeutet bei Fixzinskrediten eine Zinsabsicherung im steigenden Zinsumfeld, dass die Absicherungsposition an Wert gewinnt (klar, der Barwert einer SWAP-Vereinbarung mit konstanten Fixzinszahlungen und steigenden variablen Zinseinkünften steigt ja). Auf der anderen Seite gibt es u.U. aber auch Fixzinsverpflichtungen auf der volumenseitig ebenso großen Passiv-(= Refinanzierungs-)seite der Bankbilanz (fix verzinste Einlagen, Anleihen, Kassenobligationen, etc.), die im Bedarfsfall genau andersrum gesichert werden.

Da spielen so viele Faktoren herein, sodass man pauschal nie sagen kann, wie die konkrete Bank z.B. auch jetzt bei einem Switch "von fix in variabel" reagieren wird. Das ist stets ein Stichtags- und geschäftspolitisches Thema, eine Frage um welche Volumina es sich gesamthaft handelt, wie die Zinskurve zu dem Zeitpunkt aussieht, etc..

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.8.2023  (#1393)

zitat..
LiConsult schrieb: Die Arbeiterkammer bringt sich scheinbar in Stellung.

"Ziemlich schlecht schnitten die Banken betreffend Informationen über die mögliche Entwicklung von Kreditzinsen ab. „Die scharf ansteigenden Kreditzinsen bringen viele Kreditnehmer und -nehmerinnen in Schwierigkeiten“, berichtet die AK aus der Beratungspraxis. Das gehe auch darauf zurück, dass Banken speziell bei Hypothekarkrediten ihren Kundinnen und Kunden „sehr niedrige attraktive variable Zinsen vorgerechnet haben – aber nicht auf mögliche Zinsanstiege hingewiesen haben“, lautet der Vorwurf."

https://wien.orf.at/stories/3208630/

Auch COBIN claims wird scheinbar aktiv:

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230823_OTS0058/cobin-claims-neue-aktion-zu-beratungsfehlern-bei-variabel-verzinsten-krediten-und-ausweitung-der-aktion-um-franken-kredite


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  •  chrilan
24.8.2023  (#1394)
Ich würde gerne in der nächsten Zeit einen größeren Betrag als Sondertilgung an mein Kreditkonto überweisen. Dazu werde ich mich noch mit meinem Bankberater austauschen. Hätte dazu aber auch zwei Fragen an das Forum:

a) Sondertilgung machte für mich bei den aktuell höheren Zinsen ja mehr Sinn als zuvor wo der Zins am Boden war. Seht ihr das auch so?

b) In Deutschland gibt es Modelle, wo man die Sondertilgung wieder zurückziehen konnte (zB wenn das Auto kaputt wird oder man spontan eine sonstige höhere Anschaffung tätigen muss). Gibt es in Österreich ähnliche Möglichkeiten?

c) Wird bei der Sondertiligung in der Regel der monatliche Betrag niedriger oder die Laufzeit verkürzt? Mir wäre ersteres aktuell lieber.

d) Eventuell würde ich nach der Sondertilgung auf einen Fix-Kredit switchen (BA Konditionen). Seht ihr das aktuell noch als Sinnvoll an oder würde es wohl mehr Sinn machen zu warten bis die Zinsen wieder runter gehen. Hierzu gibt es ja unterschiedliche Expertenannahmen.

Danke und LG

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
24.8.2023  (#1395)

zitat..
chrilan schrieb: a) Sondertilgung machte für mich bei den aktuell höheren Zinsen ja mehr Sinn als zuvor wo der Zins am Boden war. Seht ihr das auch so?

Du bist akutell in einer variablen Zinskondition, richtig? Welches Institut?

zitat..
chrilan schrieb: b) In Deutschland gibt es Modelle, wo man die Sondertilgung wieder zurückziehen konnte (zB wenn das Auto kaputt wird oder man spontan eine sonstige höhere Anschaffung tätigen muss). Gibt es in Österreich ähnliche Möglichkeiten?

Dazu habe ich keine Informationen, weil ich keine deutschen Kooperationspartnerschaften pflege. 
In Ö ist es so, wenn die SoTi verbucht, das Kreditobligo dementsprechend reduziert wurde, das Geld nicht mehr verfügbar ist.

zitat..
chrilan schrieb: c) Wird bei der Sondertiligung in der Regel der monatliche Betrag niedriger oder die Laufzeit verkürzt? Mir wäre ersteres aktuell lieber.

Das solltest du VOR der Sondertilgung mit deinem Berater klären, es gibt sowohl als auch-Fälle. Defaultmäßig ist "laufzeitverkürzend".

zitat..
chrilan schrieb: d) Eventuell würde ich nach der Sondertilgung auf einen Fix-Kredit switchen (BA Konditionen). Seht ihr das aktuell noch als Sinnvoll an oder würde es wohl mehr Sinn machen zu warten bis die Zinsen wieder runter gehen. Hierzu gibt es ja unterschiedliche Expertenannahmen.

Wiederum wichtig zu wissen, welche Bank. Die BA, solltest du dort Bestandskunde sein, bietet aktuell nur den Switch auf den 20J Fixzins an: aktueller SWAP-Satz plus 1%. Aktuell also rund 4,125%.
Einmalige Gebühr dafür: 400 Euro.
Bei einer Umschuldung von einer Fremdbank zur BA liegt die 5j. und 25 jährige Fixzinskondition bestens aktuell ab 3,75%. Anschluss variabel: 3 Monatseuribor plus 1%.

Lg


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.8.2023  (#1396)

zitat..
chrilan schrieb: Seht ihr das aktuell noch als Sinnvoll an oder würde es wohl mehr Sinn machen zu warten bis die Zinsen wieder runter gehen. Hierzu gibt es ja unterschiedliche Expertenannahmen.

die Zinsentwicklung hängt großteils an der Inflation(serwartung) und diese sieht eine Annäherung an das notenbankseitig gewünschte 2% Ziel bis 2025 derzeit außer Reichweite.

Gegenwärtig liegt man im variablen Zinssatz bestenfalls bei etwa 4,875% (= 3M EURIBOR + 1%) - gegenüber einer Fixzinsvereinbarung von bestenfalls 3,75% - 3,8% (Bank Austria bzw. bank99) je nach Zinsbindungsvariante.

Ob "bis die Zinsen wieder runter gehen" ein taugliches Mittel zur Einschränkung des eigenen Zinsänderungsrisikos ist, würde ich hinterfragen. Damit sich dieser Effekt auf das offene Kapital wirtschaftlich auch auszahlt, müsste der Rückgang auf etwa 2,75% im 3M EURIBOR (das entspricht dem aktuellen Fixzinssatz minus 1% Aufschlag) erfolgen ... und das relativ rasch. Ein jetzt an mehr oder weniger unverändertes variables Zinsniveau ergibt aktuell 1% p.a. Vorteil einer jetzt erfolgenden Fixzinsvereinbarung gegenüber einer variablen Neuvereinbarung.

zitat..
chrilan schrieb: Sondertilgung machte für mich bei den aktuell höheren Zinsen ja mehr Sinn als zuvor wo der Zins am Boden war. Seht ihr das auch so?

Generell: Sondertilgungen reduzieren sofort die Gesamtverbindlichkeit und reduzieren somit auch sofort die Zinslast bezogen auf das aushaftende Kapital.
Aus Sicht der Kapitalkosten (Zinskosten) gesprochen, wäre eine Sondertilgung vor den Zinsanhebungen daher freilich sinnvoller gewesen (so die Mittel zu dem Zeitpunkt auch vorhanden gewesen wären), da das höhere Kreditvolumen gesamthaft nun einer höheren Zinsbelastung unterliegt.

zitat..
chrilan schrieb: Wird bei der Sondertiligung in der Regel der monatliche Betrag niedriger oder die Laufzeit verkürzt?

das ist gesetzlich nicht geregelt und wird daher je nach Institut unterschiedlich gehandhabt. Weil du die Bank Austria angesprochen hast. Hier reduziert sich standardgemäß die Rate. Wenn man das allerdings anders (Laufzeitreduktion) gehandhabt haben möchte, dann einfach vor der Sondertilgung dazusagen.
lg

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  •  robits
  •   Bronze-Award
24.8.2023  (#1397)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────
chrilan schrieb: Wird bei der Sondertiligung in der Regel der monatliche Betrag niedriger oder die Laufzeit verkürzt?
───────────────

das ist gesetzlich nicht geregelt und wird daher je nach Institut unterschiedlich gehandhabt. Weil du die Bank Austria angesprochen hast. Hier reduziert sich standardgemäß die Rate. Wenn man das allerdings anders (Laufzeitreduktion) gehandhabt haben möchte, dann einfach vor der Sondertilgung dazusagen.
lg

Darf ich da kurz einhaken?

Macht es finanziell einen Unterschied ob ich laufzeit- oder ratereduzierend sondertilge?


1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.8.2023  (#1398)
Wenn die Laufzeit reduziert wird, dann wird der Kredit bei gleichbleibender Rate rascher zurückgezahlt und die Zinsbelastung ist bis zum planmäßigen Kreditende gerechnet geringer, als wenn ich die Laufzeit gleich belasse und nur die Rate reduziere.

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  •  robits
  •   Bronze-Award
24.8.2023  (#1399)
Danke, dann muss ich mir das mal durchrechnen. 

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  •  chrilan
24.8.2023  (#1400)
Danke für die Rückmeldungen @speeeedcat  und @LiConsult .
Ich bin Kreditnehmer bei Bank Austria.

Bin auch der Meinung, dass die EZB den Zinssatz nicht mehr so rasch auf unter 2,5% senken wird. Neben der Inflation gibt es aber natürlich noch weitere Faktoren. Eine Rezession steht wohl unmittelbar vor der Türe. Naja - von wenigen Monaten war ich noch der Meinung dass der Zinssatz nicht so rasch auf über 2,5% steigen wird. Also wer weiß schon was kommen mag.
Der Zeitpunkt für einen Wechsel auf einen Fix-Zins ist wohl nicht der Beste, da der Gipfel wohl (nahezu) erreicht ist. Was sind eure Gedanken dazu?

@LiConsult eines verstehe ich noch nicht.
Du schreibst dass die Sondertilgung vor den Zinsanhebungen einen besseren Effekt gehabt hätte. Wenn ich der Bank sagen wir 100.000 EUR schulde und 40.000 EUR zurückzahle, bleiben Schulden von 60.000 EUR übrig. Davon wird dann der jeweilige Zinssatz kalkuliert. Demnach ist es doch egal zu welchem Zeitpunkt die Sondertilgung passiert - oder sehe ich das falsch?



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  •  cete8
24.8.2023  (#1401)
Wird bei einem Fixzinskredit bzw. Finszinsperiode ein fixer Zinssatz pro Quartal auf die Summe hinzugerechnet oder variiert es auch bzw. hängt von der Restsumme ab?

Der Hintergrund meiner Frage ist folgender: Ich würde auch während der Fixzinsphase jährlich 10.000 Euro tilgen. Macht das Zinstechnisch Sinn?

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