« Offtopic  |

·gelöst· Zeitenwende? explodierende Baukosten & steigende Zinsen...

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
 1  2 ... 3 ... 28  29  30  31 ... 32 ... 59  60  61 
  •  Haeuslbauer22
12.5.2022 - 15.1.2023
1.208 Antworten | 140 Autoren 1208
165
1373
Wir wollen im Sommer 2022 zu bauen beginnen; sind derzeit noch in der Entwurfsphase und bereits beim 2ten Haus, welches wir planen. Den ersten Entwurf mit Keller haben wir komplett verworfen, da uns die Angebote/Preise der einzelnen Gewerke einfach nur schockiert haben.
Wir waren bis kurz vor Corona der Meinung, dass wir um ca. 500.000 € ein Haus mit Eigenleistung bauen können. Nach Corona und vor Kriegsausbruch lagen wir bei den Angeboten bei ca. 750.000 € bis 850.000 € (???!!!) zwar ohne Eigenleistung, aber es ist egal mit welchem Gewerk man spricht.... in zwei Wochen kommt die nächste Preiserhöhung... Da die Angebote vor 3 Monaten eingeholt wurden kann man diese jetzt wegwerfen und auf die Preise aufschlagen, aufschlagen, aufschlagen.... Die derzeitige Planbarkeit der Kosten/Materialien ist bei Null.
Zumindest konnte man diesen Wahnsinn bis vor kurzem noch günstig finanzieren. Ich kann diesen Anstieg der langfristigen Finanzierung, die vor allem die Häuslbauer (Familien mit Kindern) besonders trifft nicht nachvollziehen. Ist dieser Anstieg aufgrund der Inflation? Wird die Inflation weiter so steigen? Ist der Grund in den Energiepreisen zu suchen oder glauben jetzt alle sie können mal versuchen "50%" aufzuschlagen irgendwer wird es schon bezahlen? Wird Putin uns den Gashahn zudrehen und dann explodieren die Preise in den wichtigsten Gewerken (Stahl, Glas, Ziegel, Zement...)? Kann sich die EZB wirklich eine höhere Zinspoltik leisten (sh Italien) ... ???
Soll man sich jetzt als Häuslbauer die erhöhten Fixzins-Konditionen (zB  auf 15 Jahre; GesamtLZ 30 Jahre; 2,5%) sichern oder werde ich mich dann im Jänner 2023 grün und blau ärgern, weil das nur Panikmache war? Vergeben Banken eigentlich auch variable Kredite mit Zinsobergrenzen?
Ich wäre sehr, sehr dankbar für diverse Ratschläge & Tipps ...

  •  Miike
  •   Gold-Award
13.9.2022  (#581)
Gerne. Auf Seite 2 findet man übrigens eine Übersicht zur BIP Entwicklung gegliedert nach Wirtschaftsbereichen.

Für das Baugewerbe sieht das ifo in DE für 2023 keinen Rückgang, sondern ein kleines Wachstum. Eher ein schlechtes Zeichen für all jene die auf deutliche Preisrückgänge hoffen, würde ich meinen. 

Alles unter der Berücksichtigung, dass es zu keiner Gasmangellage kommt!

1
  •  HAR80
14.9.2022  (#582)
Die Prognosen gehen von einem deutlichem Auftragsminus am Bau aus, aber gleichzeitig davon, dass die Baufirmen massiv höhere Preise durchsetzen können. Das entspricht halt schon die letzten 2 Monate nicht mehr der Realität. Die Großhandels Preise immer mehr Bauprodukte sinken. Bsp. die Großhandelspreise für Baustahlprodukte sind seit April im Schnitt um 24% gesunken. Holz noch mehr. Höhere Preise sind nicht durchsetzbar.

Goldman Sachs prognostiziert in der EU im 1. Quartal 2023 einen Gaspreis von unter 100€ für die Megawattstunde Gas. Damit sinken auch die ganzen Erzeugunskosten für Kunststoffprodukte am Bau.

Verkäufer übersehen meistens die Anzeichen für einen Nachfragerückgang!

Und genau an dem Punkt stehen wir. Die Nachfrage bricht zusammen.

2
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
14.9.2022  (#583)
Ja eh gut.
Wird mal Zeit, dass einigen ein Licht aufgeht. 

1
  •  christof23
14.9.2022  (#584)
Hi,

wenns nicht so eine Zahl wär würde ich das jetzt nicht posten,
aber der 3 Monats Euribor hat mit 13.9 die genaue Zahl von 1,000% , eins, 1 ,
eins gerade aus .... erreicht....

1
  •  Moonrise2022
15.9.2022  (#585)

zitat..
christof23 schrieb:

Hi,

wenns nicht so eine Zahl wär würde ich das jetzt nicht posten,
aber der 3 Monats Euribor hat mit 13.9 die genaue Zahl von 1,000% , eins, 1 ,
eins gerade aus .... erreicht....

Geht dahin...


1
  •  derbauer
15.9.2022  (#586)
Erschreckt mich jetzt nicht, wenn man sich den Historischen 3m Euribor ansieht. Der hat noch genug Luft nach oben:

https://www.euribor-rates.eu/de/euribor-grafik/

1
  •  titan
15.9.2022  (#587)

zitat..
derbauer schrieb:

Erschreckt mich jetzt nicht, wenn man sich den Historischen 3m Euribor ansieht. Der hat noch genug Luft nach oben:

https://www.euribor-rates.eu/de/euribor-grafik/

Das Problem zu früher: 
Viele haben sich mit immensen Summen verschuldet. Waren vor 10-15 Jahren 150000.- normal und durchaus mit 6 % bedienbar  sind es heutzutage bei den Baupreisen 300000,- und aufwärts. Das ist schon ein Unterschied.

Holzmann von der ÖNB sagte gestern sinngemäß, sie werden so lange die Zinsen anheben müssen solange sie die Inflation nicht im Griff haben. Sieht aktuell nicht so aus als ob die irgendwas im Griff hätten...

1
  •  derbauer
15.9.2022  (#588)

zitat..
titan schrieb:

Holzmann von der ÖNB sagte gestern sinngemäß, sie werden so lange die Zinsen anheben müssen solange sie die Inflation nicht im Griff haben. Sieht aktuell nicht so aus als ob die irgendwas im Griff hätten...

Falls das so gemacht wird, würde es trotzdem noch lange dauern bis das Allzeit-Hoch des 3M Euribor erreicht wird, welches bei ca. 5,4% im Jahr 2008 lag.

Momentan sind wir bei 1% wie schon vorher jemand geschrieben hat. Warum hier so viele in Panik verfallen ist mir ein Rätsel - der Zinssatz ist nach wie vor im unteren Viertel der letzten ca. 20 Jahre.

Unkenntnis und falsche Beratung sind wohl die einzige Erklärung.

Die Parallelen zum hochspekulativen Aktienmarkt sind erschreckend - knapp vorm Hoch kaufen weil man will ja noch ein Schnäppchen machen und dann sobald was 1/5 fällt sofort Panik und mit Verlust verkaufen.

Naja, im Fall eines stärkeren Preisrückgangs bei Immos sind wohl viele Kredite untergedeckt aufgrund von geringem EK welches ja bis vor kurzem nicht in der Form notwendig war.

Beispiel: EK 100k und 500k Kredit - fällt nun der Wert der Immo um 25% auf 450k siehts auch für die Bank nicht schön aus wenn der Kredit nicht mehr bedient werden kann.

1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.
Hallo Haeuslbauer22,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: [Gelöst] Zeitenwende? explodierende Baukosten & steigende Zinsen...

  •  titan
15.9.2022  (#589)

zitat..
derbauer schrieb: Momentan sind wir bei 1% wie schon vorher jemand geschrieben hat. Warum hier so viele in Panik verfallen ist mir ein Rätsel - der Zinssatz ist nach wie vor im unteren Viertel der letzten ca. 20 Jahre.

Das Problem sind nicht nur die steigenden Zinsen. Strom, Gas, Lebensmittel, Sprit, mit diesen Preissteigerungen hat niemand gerechnet. Und es ist nicht absehbar wann die Inflation wieder zurückgehen wird auf ein normales Niveau. Die Lohnerhöhungen werden auch nicht in diesem Ausmaß stattfinden, das können oder wollen sich die wenigsten Betriebe leisten.

Die Panik rührt wohl auch daher, dass eben viele variabel hoch verschuldet sind und zudem gerne Planungssicherheit hätten. Und das Gerücht dass die Zinsen eh nie mehr so hoch steigen können wegen Italien, das machte halt öfter mal die Runde. Da sind jetzt halt viele überrascht dass die Zinsen nun doch steigen...




1
  •  hektor
  •   Bronze-Award
15.9.2022  (#590)

zitat..
titan schrieb: Die Panik rührt wohl auch daher, dass eben viele variabel hoch verschuldet sind und zudem gerne Planungssicherheit hätten. Und das Gerücht dass die Zinsen eh nie mehr so hoch steigen können wegen Italien, das machte halt öfter mal die Runde.

Genau, - und jetzt erkläre mal genau denjenigen, dass Unkenntnis und falsche Beratung für die Wahl des variablen Kredits, verantwortlich waren. - Genau das Gegenteil wird vermutlich der Fall gewesen sein! Es waren genau diese bevorzugten Argumente, - die Zinsen können auf Grund der Staatsverschuldung von hochverschuldeten Staaten, gar nimma so hoch steigen. - Und diese Argumente kamen mitunter auch immer wieder von der beratenden Seite! 


1
  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
15.9.2022  (#591)
3m vs 6m euribor

wieso ist der 6m euribor um so viel schlechter als der 3m euribor....0,5 % unterschied.....und weitere 0,6% auf den 12m euribor


2022/20220915137760.png

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
15.9.2022  (#592)

zitat..
ernsthappel schrieb: wieso ist der 6m euribor um so viel schlechter als der 3m euribor....0,5 % unterschied.....und weitere 0,6% auf den 12m euribor

Die seit 1999 durchschnittliche Differenz zwischen 3M und 6M beträgt etwa 0,10% (aktuell 0,53%), jene zwischen 3M und 12M etwa 0,23% (aktuell 1,14%) und jene zwischen 6M und 12M etwa 0,14% (aktuell 0,61%).

"schlechter" ... das Thema ist, dass infolge der beginnenden Reduktion der notenbankinduzierten Zinsmarktmanipulation und des gegenwärtig unaufhörlichen Inflationsdrucks Geld wieder einen aktuell deutlich steigenden Preis (= Zins) bekommt.

Dabei sorgt die hohe Inflation(serwartung) gerade am Geldmarkt (EURIBORs) bzw kürzerfristigen Kapitalmarkt (bis 2Y SWAP) für eine im historischen Vergleich relativ steile Zinskurve (das ist auch der Grund für die im historischen Vergleich hohen Zinsdifferenzen), während bedingt durch die Rezessionserwartung nahezu das komplette Zinskurvenlaufzeitband "flach" bzw. am langen Ende (25Y +) invers wird.

Beachtlich in dem Zusammenhang ist, dass die Renditen auf 2Y Deutsche Bundesanleihen mit aktuell etwa 1,42% den höchsten Stand seit 11 Jahren haben. Vertrauen in die Krisenbewältigung sieht am Zinsmarkt anders aus.


1
  •  derbauer
15.9.2022  (#593)

zitat..
hektor schrieb:

──────
titan schrieb: Die Panik rührt wohl auch daher, dass eben viele variabel hoch verschuldet sind und zudem gerne Planungssicherheit hätten. Und das Gerücht dass die Zinsen eh nie mehr so hoch steigen können wegen Italien, das machte halt öfter mal die Runde.
───────────────

Genau, - und jetzt erkläre mal genau denjenigen, dass Unkenntnis und falsche Beratung für die Wahl des variablen Kredits, verantwortlich waren. - Genau das Gegenteil wird vermutlich der Fall gewesen sein! Es waren genau diese bevorzugten Argumente, - die Zinsen können auf Grund der Staatsverschuldung von hochverschuldeten Staaten, gar nimma so hoch steigen. - Und diese Argumente kamen mitunter auch immer wieder von der beratenden Seite!

Kenne ich nur zu gut das Argument - diskutiere diese Italien-Frage schon seit einigen Jahren. Da gibts einerseits die Meinung Zinsen können nicht bzw. kaum steigen da sonst Italien bzw. Südländer kippen. Grundsätzlich richtig, müsste sich Italien oder andere Südländer am Markt frei finanzieren wirds schnell unschön.

Das war DAS Argument wenn man Leuten welche es sich eigentlich nur bei Niedrigstzinsen leisten konnten einen Kredit verkaufen wollte - dank Südländern Zinssteigerung unmöglich.

Auf der anderen Seite kann man die Zinsen sehr wohl anheben und zwar deutlich - die EZB hat durch Änderungen bei den hinterlegten Sicherheiten usw. genug Möglichkeiten hier durch die Hintertüre zu helfen bzw. zu stützen was Sie auch tat. Ich bezweifle das die EZB ein Auseinanderbrechen der Währungsunion riskieren möchte - da wird eher zu viel als zu wenig gestützt.

Das ist ein Weg für die EZB wie auch 4-5% Zinsen durchaus machbar sind über einen gewissen Zeitraum.




1
  •  ChristianIV
  •   Gold-Award
15.9.2022  (#594)

zitat..
ernsthappel schrieb: 3m vs 6m euribor

wieso ist der 6m euribor um so viel schlechter als der 3m euribor....0,5 % unterschied.....und weitere 0,6% auf den 12m euribor

der Euribor ist eigentlich ein Kredit von Bank A an Bank B

der 3m Euribor ist ein Kredit für 3 Monate, der 12m Euribor ist ein Kredit für 12 Monate

wieso gibt es da jetzt diese Unterschiede, einfach erklärt da quasi steigende Zinsen garantiert sind ist ein kurzfristiger Kredit billiger als ein längerfristiger

schlechter ist die falsche Ausdrucksweise


1
  •  coisarica
  •   Gold-Award
15.9.2022  (#595)
vereinfacht kann man sagen, dass für italien, griechenland, portugal, ... weiter geld gedruckt wird während die staaten im norden über die inflation (die ja deswegen nur zum teil sinken wird) dafür zahlen werden.
natürlich konnte man sich so eine ungerechte vorgangsweise der ezb nicht vorstellen.

1
  •  hektor
  •   Bronze-Award
15.9.2022  (#596)

zitat..
derbauer schrieb: Das ist ein Weg für die EZB wie auch 4-5% Zinsen durchaus machbar sind über einen gewissen Zeitraum.

Ich persönlich denke, dass dieser Korridor im nächsten Jahr, sofern wir dann über einen längeren Zeitraum hohe- 2stellige Inflationsraten erleben werden, von der EZB angepeilt werden wird. 


zitat..
coisarica schrieb: natürlich konnte man sich so eine ungerechte vorgangsweise der ezb nicht vorstellen.

Es war doch 2012, als die jetztige EZB Präsidentin in ihrer damaligen Funktion als IWF Chefin mit einem ganz interessanten Lösungsweg zum Schuldenabbau des hochverschuldeten Griechenlands aufhorchen lies. - Sie schlug überhaupt einen teilweisen Erlass vor! Ausgestattet mit diesem Gedankengut darf man zu Recht darauf gespannt, welche Vielfalt an Progrämmchen sie weiter aus den "Ärmel zaubern" wird!

Hier der Link:
https://www.welt.de/wirtschaft/article13794740/Griechen-brauchen-umfangreicheren-Schuldenerlass.html
 


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
15.9.2022  (#597)

zitat..
hektor schrieb:

──────
derbauer schrieb: Das ist ein Weg für die EZB wie auch 4-5% Zinsen durchaus machbar sind über einen gewissen Zeitraum.
───────────────

Ich persönlich denke, dass dieser Korridor im nächsten Jahr, sofern wir dann über einen längeren Zeitraum hohe- 2stellige Inflationsraten erleben werden, von der EZB angepeilt werden wird. 

──────
coisarica schrieb: natürlich konnte man sich so eine ungerechte vorgangsweise der ezb nicht vorstellen.
───────────────

Es war doch 2012, als die jetztige EZB Präsidentin in ihrer damaligen Funktion als IWF Chefin mit einem ganz interessanten Lösungsweg zum Schuldenabbau des hochverschuldeten Griechenlands aufhorchen lies. - Sie schlug überhaupt einen teilweisen Erlass vor! Ausgestattet mit diesem Gedankengut darf man zu Recht darauf gespannt, welche Vielfalt an Progrämmchen sie weiter aus den "Ärmel zaubern" wird!

Hier der Link:
https://www.welt.de/wirtschaft/article13794740/Griechen-brauchen-umfangreicheren-Schuldenerlass.html

Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber es gab damals auch einen teilweisen Haircut. Und ohne den hätte man Griechenland auch nicht im Euro halten können. 

Ich predige schon lange, dass dieses Märchen wenn die Zinsen steigen bringt das die Südländer um einfach nicht stimmt. Wenn das Banker tatsächlich zu ihren Kunden gesagt haben um zu suggerieren die Zinsen bleiben eh unten, dann falle ich vom Glauben ab. 


1
  •  derbauer
15.9.2022  (#598)

zitat..
coisarica schrieb:

vereinfacht kann man sagen, dass für italien, griechenland, portugal, ... weiter geld gedruckt wird während die staaten im norden über die inflation (die ja deswegen nur zum teil sinken wird) dafür zahlen werden.
natürlich konnte man sich so eine ungerechte vorgangsweise der ezb nicht vorstellen.

Naja, so ist es nicht. Würde man die Wirtschaft in gewissen südlichen Euroländern einbrechen lassen würde es bei uns eine stärkere Rezession geben mit wahrscheinlich hoher Arbeitslosigkeit. Kurz gesagt, wir fördern diese Länder damit wir mehr exportieren - die Produktivität ist nämlich im Norden stärker. Da die Währung für die nördlichen Länder zu günstig ist, sind auch Exporte weltweit stärker. Mit einem stärkeren Euro siehts da düster aus...auf der anderen Seite importiert man sich Inflation.

Dieses hinhauen auf die Südländer ist keineswegs gerechtfertigt. Ohne diese wäre unser Wohlstand deutlich geringer.

Ohne Arbeiter aus Drittländern (z.b. Ukrainischen Feldarbeitern die in Portugals Landwirtschaft eingesetzt werden oder Vietnamesen welche in Schwedens Wäldern Beeren pflücken) sähe es noch düsterer aus.

Man sollte wissen woher der Wohlstand stammt bevor man hier Rundumschläge verbreitet.

3
  •  SiMoGU
15.9.2022  (#599)

zitat..
derbauer schrieb:

Naja, so ist es nicht. Würde man die Wirtschaft in gewissen südlichen Euroländern einbrechen lassen würde es bei uns eine stärkere Rezession geben mit wahrscheinlich hoher Arbeitslosigkeit. Kurz gesagt, wir fördern diese Länder damit wir mehr exportieren - die Produktivität ist nämlich im Norden stärker. Da die Währung für die nördlichen Länder zu günstig ist, sind auch Exporte weltweit stärker. Mit einem stärkeren Euro siehts da düster aus...auf der anderen Seite importiert man sich Inflation.

Dieses hinhauen auf die Südländer ist keineswegs gerechtfertigt. Ohne diese wäre unser Wohlstand deutlich geringer.

Ohne Arbeiter aus Drittländern (z.b. Ukrainischen Feldarbeitern die in Portugals Landwirtschaft eingesetzt werden oder Vietnamesen welche in Schwedens Wäldern Beeren pflücken) sähe es noch düsterer aus.

Man sollte wissen woher der Wohlstand stammt bevor man hier Rundumschläge verbreitet.

Unser Wohlstand kommt sicher nicht von vietnamesischen Beerenpflückern oder ukrainischen Feldarbeitern und auch nicht von rumänischen Feldarbeitern, denn wenn es so wäre dann wäre Rumänien heute reicher als die Schweiz.

Unser Wohlstand kommt nicht von Landarbeit sondern ausschließlich von den (technolgisch-basierten) Produkten die wir am Weltmarkt verkaufen.


1
  •  hektor
  •   Bronze-Award
15.9.2022  (#600)

zitat..
Blabla schrieb: Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber es gab damals auch einen teilweisen Haircut. Und ohne den hätte man Griechenland auch nicht im Euro halten können. 

Ich predige schon lange, dass dieses Märchen wenn die Zinsen steigen bringt das die Südländer um einfach nicht stimmt. Wenn das Banker tatsächlich zu ihren Kunden gesagt haben um zu suggerieren die Zinsen bleiben eh unten, dann falle ich vom Glauben ab. 

... Wüsste nicht, was es da zum Enttäuschen gebe? Ich hab das nur ins Vortreffen geführt um zeigen, dass es nur eine Frage der Umstände ist, um zu verstehen  welche Register dann noch gezogen werden können. 
Natürlich ist das Argument der Nichtmachbarkeit von weiteren Zinsanhebungen mit Verweis auf die Südländer zu linear gedacht und wie sich nun kürzlich zeigte, auch nicht richtig.

Generell, für mich ist es viel mehr eine Diskussion, - ein Meinungsaustausch, jedoch keine Predigt! 


1
  •  SiMoGU
15.9.2022  (#601)

zitat..
Blabla schrieb:

Ich will dich ja nicht enttäuschen, aber es gab damals auch einen teilweisen Haircut. Und ohne den hätte man Griechenland auch nicht im Euro halten können. 

Ich predige schon lange, dass dieses Märchen wenn die Zinsen steigen bringt das die Südländer um einfach nicht stimmt. Wenn das Banker tatsächlich zu ihren Kunden gesagt haben um zu suggerieren die Zinsen bleiben eh unten, dann falle ich vom Glauben ab.

Ich würde jetzt zu gerne wissen welche Option man bei den Südländern haben wird nachdem der Tag der Abrechnung gekommen ist?
Komplettrasur wird so und so kommen, die Frage ist nur wer sie verkünden wird.

Ich bin durchaus kein Pessimist, aber dass es nicht ewig so laufen kann mit der Gelddruckerei bin auch ich in der Lage zu verstehen.

Sag uns also was den Südländern blühen wird nachdem das Pulver verschossen wurde?

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.


next