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·Grundwissen· Estrich Ausheizen mit der WP? best practice

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
18.3.2017 - 9.11.2022
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estrich ausheizen mit der WPWP [Wärmepumpe] (fast) ohne Heizstab kann sehr viel geld sparen. viele mythen gibt es dazu beim erdkollektor.
wie siehts wirklich aus?

von energiesparhaus

  •  brink
  •   Gold-Award
30.10.2017  (#421)
@seitenwerk
auf was möchtest du hinaus?
dass estrichausheizen mit 55° nötig ist, wirst niemanden hier überzeugen können.
hoffentlich macht es auch keiner sonst, der fbh und wp hat.
in zeiten von öl, gas, holz, pellets verbrennern mag das noch anders gewesen sein. diese kraftwerke erzeugen sehr leicht sehr hohe temperaturen und können den estrich weit mehr stressen. aber nicht die wp.

was für ein estrich hast du eigentlich?
wer ist der hersteller?

1
  •  Microft
  •   Silber-Award
31.10.2017  (#422)

zitat..
Seitenwerk schrieb: Herstellerangaben der bei uns verwendeten Estrich + Beschleuniger Kombi sind genau so definiert wie ich es in Erinnerung hatte. Also Heizkurve mit Spitze Vorlauftemperatur von +55C im definierten Zeitraum


War bei uns genauso...
ich hab jetzt 15 Tage meinen Estrich ausgeheizt. Ich habe den 14 Tages Zusatz Retanol drinnen. Lt. Retanol hätte unser Estrich auch mit bis zu 55C ausgeheizt werden sollen.
Ich habe dem KNV Techniker bei der IBN gleich gesagt das er das Bodentrocknungsprogramm gar nicht so hoch einstellen braucht, weil ich es sonst gleich wieder ändere.
Da meine Soletemp. zurzeit sehr gut waren habe die Einstellungen der Gratminuten usw. bzw. die Temp trotzdem etwas angepasst.

mbg


1
  •  Shelby
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#423)
Ich stehe kurz vor dem Estrich Ausheizen natürlich mit meiner WPWP [Wärmepumpe] (und wenn möglich ohne E Heizstäbe) und habe ein paar Fragen die im tw thread nicht beantwortet gesehen habe.

1) was ist die minimale (kälteste) Temperatur die man dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] idZ des Estrichausheizens zumuten sollte

2) ich habe bisher immer gelesen, dass man die maximale Estrichtemperatur gleich der Auslegungstemperatur annehmen soll. Diese ist bei mir bei -13,9°C Aussentemperatur berechnet. Wenn die Aussentemperatur aber auf z.B. -20°C fällt, dann muss die VL VL [Vorlauf] Temperatur entsprechend über die Auslegungstemperatur angehoben werden. Macht es daher nicht auch Sinn die max VL VL [Vorlauf] beim Estrichausheizen über die Auslegungstemperatur der FBH FBH [Fußbodenheizung] zu erhöhen um spätere Risse zu vermeiden?

3) ist es besser die Temperaturen 2 oder 3 Tage lang zu halten bevor sie erhöht werden

Gruß
Peter

1
  •  maider187
31.10.2017  (#424)

zitat..
Shelby schrieb: Ich stehe kurz vor dem Estrich Ausheizen natürlich mit meiner WPWP [Wärmepumpe] (und wenn möglich ohne E Heizstäbe) und habe ein paar Fragen die im tw thread nicht beantwortet gesehen habe.


welche WPWP [Wärmepumpe] hast? Ich kann bei der 1255 den Heizstab deaktivieren.

zitat..
Shelby schrieb: 1) was ist die minimale (kälteste) Temperatur die man dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] idZ des Estrichausheizens zumuten sollte


meinst du die Sole? Wie ist deine Quelle ausgelegt? Willst du heuer noch einziehen oder erst nächsten Jahr im Frühling?

zitat..
Shelby schrieb: Diese ist bei mir bei -13,9°C Aussentemperatur berechnet.


wie hoch ist sie berechnet?

zitat..
Shelby schrieb: Wenn die Aussentemperatur aber auf z.B. -20°C fällt,


Wie oft passiert das in deiner Region? wir zb. haben das schon Zeitweise bei uns, deswegen habe ich mit einer max. VL Temp. von 39° Ausgeheizt.

zitat..
Shelby schrieb: 3) ist es besser die Temperaturen 2 oder 3 Tage lang zu halten bevor sie erhöht werden


umso länger du die Temp hältst umso mehr Zeit hat die WPWP [Wärmepumpe] sich langsam zu steigern und muss sich nicht gleich so plagen. Ich würde in 3°C Sprüngen alle 2-3 Tage die Temp erhöhen bis zur gewünschten max VL VL [Vorlauf] Temp.

Ist das Haus dicht und gedämmt?

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#425)

zitat..
Shelby schrieb: Diese ist bei mir bei -13,9°C Aussentemperatur berechnet. Wenn die Aussentemperatur aber auf z.B. -20°C fällt


Du musst Außentemperatur und Normaußentemperatur (NAT) unterscheiden.
Auch bei NAT -14 °C kann es kurz mal -20 °C haben und es wird kein Problem sein.

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#426)

zitat..
Shelby schrieb: was ist die minimale (kälteste) Temperatur die man dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] idZ des Estrichausheizens zumuten sollte


den absoluten "min. KT aus Wert" hat Arne hier schon wo erklärt in diesem Thread, bitte nochmal suchen.

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  •  Shelby
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#427)

zitat..
maider187 schrieb: welche WPWP [Wärmepumpe] hast? Ich kann bei der 1255 den Heizstab deaktivieren.


IDM iPump 3-13. Heizstab deaktivieren kann die natürlich auch

zitat..
maider187 schrieb: meinst du die Sole? Wie ist deine Quelle ausgelegt? Willst du heuer noch einziehen oder erst nächsten Jahr im Frühling?


ja ich meine die Sole. nächstes Jahr im Frühling

zitat..
maider187 schrieb: wie hoch ist sie berechnet?


lt Berechnung von 2 Firmn 38°C, ABER ich habe mehr Rohr verlegt als geplant und habe auch im Badezimmer/Dusche eine Wandheizung installiert > sollte damit unter 35°C liegen

zitat..
maider187 schrieb: Wie oft passiert das in deiner Region? wir zb. haben das schon Zeitweise bei uns, deswegen habe ich mit einer max. VL Temp. von 39° Ausgeheizt.


kann ich noch nicht sagen. ich wohne noch nicht dort. ich gehe aber davon aus, dass das schon öfters passieren kann. ausserdem haben wir eine exponierte Lage. Deshalb möchte ich auch auf mindestens 40°C ausheizen. Ergo suche ich eine entsprechende Antwort hier im Forum.

zitat..
maider187 schrieb: umso länger du die Temp hältst umso mehr Zeit hat die WPWP [Wärmepumpe] sich langsam zu steigern und muss sich nicht gleich so plagen. Ich würde in 3°C Sprüngen alle 2-3 Tage die Temp erhöhen bis zur gewünschten max VL VL [Vorlauf] Temp.


deshalb tendiere ich zu 3 Tagen

zitat..
maider187 schrieb: Ist das Haus dicht und gedämmt?


nur das Kellergeschoß



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  •  Seitenwerk
31.10.2017  (#428)

zitat..
brink schrieb: @seitenwerk
auf was möchtest du hinaus?
dass estrichausheizen mit 55° nötig ist, wirst niemanden hier überzeugen können.
hoffentlich macht es auch keiner sonst, der fbh und wp hat.
in zeiten von öl, gas, holz, pellets verbrennern mag das noch anders gewesen sein. diese kraftwerke erzeugen sehr leicht sehr hohe temperaturen und können den estrich weit mehr stressen. aber nicht die wp.

was für ein estrich hast du eigentlich?
wer ist der hersteller?


Ich möchte auf gar nichts hinaus. Ich bin kein Experte und kann daher nicht mit Fachwissen bezüglich was nötig ist und was nicht um mich werfen. Jedoch sind die in den Geräten (in meinem Fall eine Viessmann Vitocal) vorgefertigten Heizprogramme genau auf diese Temperaturen ausgelegt (und es handelt sich um ein Wärmepumpengerät) dazu kommt noch, dass auch die Hersteller der Estrich/Beschleuniger diese Angaben machen. Ein wenig Googlen bestätigt mir dies auch für andere Hersteller. Also wenn man das nicht machen darf oder es Unsinn ist, wundert es mich doch das sowohl Estrichherrstelelr als auch die Wärmepumpenhersteller das genau so vorgesehen haben. @Microft scheint ja die selbe Erfahrung gemacht zu haben.

Also offensichtlich ist es nunmal die norm.
Ob es wirklich notwendig ist, kann ich wiederum nicht sagen. Ich glaube dir gerne das auch 35C ausreichen, wobei wer bezahlt eventuelle Schäden oder Probleme (Egal ob Restfeuchte etc) wenn ich mich nicht an die Vorgaben gehalten habe?

Ich kann in meinem Fall nur sagen, dass die angegebene Trockungszeit in Kombination mit der Temperatur genau richtig bei meiner Austrocknung war. Kürzere Zeiten oder weniger Hitze und es wäre sich nicht ausgegangen in der angegebenen Zeit. Möglich wäre es sicher gewesen, aber dann wäre ich über die vorgesehene Zeit hinaus geschossen und in meinem Fall war die Zeit leider knapp.

1
  •  Shelby
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#429)

zitat..
Seitenwerk schrieb: Ich kann in meinem Fall nur sagen, dass die angegebene Trockungszeit in Kombination mit der Temperatur genau richtig bei meiner Austrocknung war. Kürzere Zeiten oder weniger Hitze und es wäre sich nicht ausgegangen in der angegebenen Zeit. Möglich wäre es sicher gewesen, aber dann wäre ich über die vorgesehene Zeit hinaus geschossen und in meinem Fall war die Zeit leider knapp.


Mein Estrichleger hat mir erklärt (wie auch schon an anderer Stelle hier im thread geschrieben), dass das Ausheizen dazu dient, dass sich der Estrich ausdehnen kann und somit sollte diese Temperatur mindestens gleich hoch sein wie die maximal zu erwartende Temperatur im Heizbetrieb.
Das hat aber nichts mit der Trocknung/Restfeuchte im Estrich zu tun. Daher soll nach dem Ausheizen/Abkühlen der Estrich nochmal geheizt werden (falls nötig da zu viel Restfeuchte vorhanden) bis er trocken und belagsreif ist.

Wenn sich zufällig das Ausheizen des Estrichs mit dem Austrocknen ausgeht - perfekt. Muss aber nicht so sein.

1
  •  maider187
31.10.2017  (#430)

zitat..
Shelby schrieb: IDM iPump 3-13. Heizstab deaktivieren kann die natürlich auch


tu es

zitat..
Shelby schrieb: ja ich meine die Sole. nächstes Jahr im Frühling


was ist bei der WPWP [Wärmepumpe] eingestellt? ich glabe mal geslen zu habne -2° aber bin mir nicht sicher. Ein User hier im Forum hatte -0,5°C oder so. Aber das wirst sicher nicht schaffen mit dem Ausheizen.

zitat..
Shelby schrieb: lt Berechnung von 2 Firmn 38°C, ABER ich habe mehr Rohr verlegt als geplant und habe auch im Badezimmer/Dusche eine Wandheizung installiert > sollte damit unter 35°C liegen


wenn du mit 40°C besser schlafen kannst mache es.

zitat..
Shelby schrieb: deshalb tendiere ich zu 3 Tagen


habe ich auch so gemacht außer ich habe gesehen das die WPWP [Wärmepumpe] nach 2 Tagen den Estrich schon geladen hatte und die VL VL [Vorlauf]/RL Temperatur nur noch 1 ° Differenz hatte, da habe ich dann verkürzt.

zitat..
Shelby schrieb: nur das Kellergeschoß


Gedämmt, oder? "Dicht" wird ja das ganze Haus sein, oder? Ansonsten wirst nicht viel zum Ausheizen kommenemoji


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  •  brink
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#431)

zitat..
Shelby schrieb: 1) was ist die minimale (kälteste) Temperatur die man dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] idZ des Estrichausheizens zumuten sollte


beim rgk hast du gewisse reserven.
kannst du hebungen akzeptieren, fürs erste jahr damit leben?
dann kannst den rgk auch überbelasten. -> siehe meinereiner
wenn der kollektor in die vereisung geht, wird nochmals mehr energie frei.
reales limit ist bei ca. -7° bis -10° sole-ein, weil dann die wp abschalten sollte. kann nähmlich sein, dass dann die sole am wärmetauscher anfängt einzufrieren. sole aus nähert sich dann ca. -15°.
also du könntest jetzt, wenn du dich traust, bis sole-ein 0° gehen. über winter würdest du dann "vom eis leben". emoji
jetzt sind noch aussentemperaturen weit über 0°. wenn, dann sofort beginnen.

zitat..
Shelby schrieb: 2) ich habe bisher immer gelesen, dass man die maximale Estrichtemperatur gleich der Auslegungstemperatur annehmen soll.


richtig. bei mir waren es ca. 32° VL bei -14° AT. ausgeheizt habe ich mit 35° grad.
wenn deine auslegung 38° ist, kannst mit zb max 40-42° machen.

zitat..
Shelby schrieb: 3) ist es besser die Temperaturen 2 oder 3 Tage lang zu halten bevor sie erhöht werden


ja, bezüglich wp effizienz ist es besser, sich mehr zeit zu nehmen.
bez. estrich ist es egal. bei reinen e-heizungen ist effizienz kein thema. da kannst alle 2 tage 5° hochgehen - laut estrichherstellervorgabe.
das wichtigste, um den estrich schnell trocknen zu bringen, ist das richtige lüften.


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  •  maider187
31.10.2017  (#432)

zitat..
brink schrieb: also du könntest jetzt, wenn du dich traust, bis sole-ein 0° gehen. über winter würdest du dann "vom eis leben".


wird nicht relevant sein wenn er erst im Frühjahr einziehen will. Da reichend nach dem Ausheizen auch 17-18° innentemp.um die Arbeiten zu erledigen....

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  •  maider187
31.10.2017  (#433)

zitat..
brink schrieb: das wichtigste, um den estrich schnell trocknen zu bringen, ist das richtige lüften.


ja und wenn du Aluverbund Fußbodenheizungsrohr hast oder eventuell sogar Eisenträgermatte verbaut hast vertrau nicht auf die Digitalen Messgeräte, die zeigen nämlich an Scha*** an. Ich habe dadurch mind. 2 Wochen zu lang unnötig Energie verblasen.
Mein Bodenleger hat das immer als Grobbestimmung genommen. Anzeige 60 Digit --> sind schätzungsweise laut Tabelle 3% Restfeucht bei cm Messung. CM Messung waren aber 0,55% Restfeuchte emoji

Billige analoge Hygrometer helfen dir schnell und einfach zu zeigen was das Lüften bringt...

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  •  brink
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#434)
auch 17-18° innentemp werden am kollektor zehren und im frühjahr sind die erdreichtemperaturen am niedrigsten.
je früher jetzt massig energie entnommen wird, desto mehr kann jetzt noch nachfließen. im winter dann fließt nichts mehr nach..

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  •  brink
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#435)

zitat..
maider187 schrieb: wenn du Aluverbund Fußbodenheizungsrohr hast


hatte ich auch, aber das messgerät des bodenlegers hat korrekte werte angezeigt.
für die cm messung hat er sich dann die "feuchteste" stelle ausgesucht. die hat dann knapp gepasst - 3 wochen vor der geplanten bodenbelegung.

zitat..
maider187 schrieb: Ich habe dadurch mind. 2 Wochen zu lang unnötig Energie verblasen.


nicht so schlimm. je trockener der estrich, desto besser für den bodenbelag, speziell holz.
ja, bei fliesen wäre das fast egal.
mit dem ausheizen geht auch sonstige übermäßige feuchte aus dem haus raus.
das passt schon!

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  •  maider187
31.10.2017  (#436)

zitat..
brink schrieb: mit dem ausheizen geht auch sonstige übermäßige feuchte aus dem haus raus.
das passt schon!


hatte ich ja keine, Altbau. Nie mehr als 55% Luftfeuchtigkeit... musste deswegen die Wohnung um ein Monat verlängern emoji

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  •  Shelby
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#437)

zitat..
brink schrieb: reales limit ist bei ca. -7° bis -10° sole-ein, weil dann die wp abschalten sollte. kann nähmlich sein, dass dann die sole am wärmetauscher anfängt einzufrieren. sole aus nähert sich dann ca. -15°.


mal sehen was IDM dazu sagt

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  •  maider187
31.10.2017  (#438)

zitat..
Shelby schrieb: mal sehen was IDM dazu sagt


da kommst aber nie und nimmer hin wenn du die Auslegung übers Forum gemacht hast...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#439)

zitat..
Seitenwerk schrieb: Ich bin kein Experte und kann daher nicht mit Fachwissen bezüglich was nötig ist und was nicht um mich werfen. Jedoch sind die in den Geräten (in meinem Fall eine Viessmann Vitocal) vorgefertigten Heizprogramme genau auf diese Temperaturen ausgelegt (und es handelt sich um ein Wärmepumpengerät) dazu kommt noch, dass auch die Hersteller der Estrich/Beschleuniger diese Angaben machen.


servus seitenwerk,
leider kommt es nur zu oft zu diesen konfusionen und so mancher in der branche hat da auch keinen durchblick.

das ausheizprogramm ist IMMER ans individuelle projekt anzupaßen. was da in der wp voreingestellt ist sagt gar nix, genausowenig wie heizkurve, pumpeneinstellung, heizgrenze, etc...

ausheizen im winter bzw sommer ist ja eine ganz andere nummer, man muß den estrich ja auch dort abholen wo er thermisch liegt...

wenn von estrichfirmen angaben kommen wie ausheizen bis zu 50° dann bedeutet das immer maximal zulässig, nicht maximal benötigt.
bsplw man hätte ein ganz schlecht gedämmtes gebäude (garage) und baut dort wegen gelegentlicher partynutzung eine fbh mit viel leistung ein. dann dürfte man diese auf 50°vl auslegen und müßte dorthin ausheizen.

im wohnbereich/neubau stimmt das aber ganz und gar nicht. hier ist lt norm immer die auslegungstemperatur als maximal mögliche temperatur des individuellen projekts maßgebend. und die sollte heute nicht mehr höher als 35° sein. weil hier ohne solare & innere gewinne gerechnet wird kommt dann in der realität kaum mehr als 30° vor.

funktionsheizen ist für den estrich stressheizen, es kommt zu mikrorissen. es ist völlig sinnlos und sogar nachteilig ihn mehr zu stressen als er im weiteren leben dann jemals sehen wird...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#440)

zitat..
Zuerst die Chemie von Zementestrich, ohne Berücksichtigung eventueller Additive.
Die läuft ab wie bei "normalem" Zement, also eine mehrphasige Hydratation. Die letzte, langsame Phase dieser "Aushärtung" ist nach 28 Tagen "zu 90% abgeschlossen", genauer: der Zementestrich hat nach dieser Zeit 90% seiner maximal möglichen Druckfestigkeit.
Frühzeitige Wärmezufuhr während der Hydratation stoppt lokal (durch Wasserentzug) den Hydratationsprozess und vermindert die Festigkeit des Estrich, führt zu Spannungen, ergibt Risse...

Allerdings arbeitet man bei Estrich mit sehr hohem Wasseranteil, weil er dann einfacher in eine ebene Fläche zu verarbeiten ist. Wasser/Zement von etwa 0.4 wäre optimal, alles Wasser würde bei der Reaktion aufgebraucht, nichts bliebe übrig. Bei Estrich nimmt man (so weit ich weiss) Wasser/Zement um 0.75.
Es bleibt also nach der Reaktion eine ganze Menge Wasser im Estrich, das aus dem Estrich herausdiffundieren muss. Vor allem aus dem unteren Bereich dauert das sehr lange, senn von da aus geht nach der Hydratation fast nichts mehr über Kapillare, sondern nur noch über Diffusion.

Nach "Abschluss" der Chemie kommt die Physik: das übriggebliebene Wasser soll aus dem Estrich raus, damit Schrumpfungs- und Verformungsprozesse vorm Belegen weitgehend abgeschlossen sind.
Diese Trocknung dauert unter Wärmezufuhr natürlich wesentlich weniger lange, als wenn man den Estrich einfach so vor sich hintrocknen lässt.
Aber ich bin der Meinung, dass dieser Trocknungsprozess unter wohlüberlegten Temperaturen stattfinden sollte, und nicht "heftiger" als unbedingt nötig.

Die Temperaturen während der Trocknungsphase sollten nach meiner Meinung keinesfalls höher sein als als die zu erwartende maximale Temperatur im späteren Heizbetrieb, also bei "modernen" Bauten unter 35°C bleiben. Höhere Temperaturen während der Trocknung
- erzeugen (neben - vor allem vertikal - inhomogener thermischer Ausdehnung) lokal und kurzzeitig sehr geringen Wassergehalt in der Zone um das Rohr, das baut Spannungen auf, die später (langfristig) wieder abgebaut werden müssen.
- führen daher unnötigerweise zu kleinen Rissen im Estrich um das FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohr herum, das verschlechtert u.a. dauerhaft die Wärmeübertragung vom Rohr auf den Estrich.

Ein weiterer Aspekt: die Spreizung ergibt u.U. lokal hohe laterale Temperaturgradienten im Estrich (vor allem wenn der Rücklauf einer FBH FBH [Fußbodenheizung]-Schleife nicht weit vom Vorlauf entfernt durch den Estrich läuft), und das hat gerade bei hohem Temperaturniveau ziemliche Spannungen in der Platte zur Folge. Diese Spannungen führen unweigerlich zu Rissbildungen, und die Risse schließen sich nach Abkühlen der Platte nicht mehr vollständig, es bleiben also permanent "inverse" Spannungen.
Also: Estrichtrocknung am besten mit niedriger Spreizung fahren: hoher Volumenstrom (Heizkreispumpe auf maximale Leistung), niedrige Heizleistung (Heizstab aus).
Und die Spreizung sollte in _allen_ Kreisen so niedrig wie möglich sein, also frühzeitig bei noch sehr niedrigen Vorlauftemperaturen an den Verteilern prüfen, ob alle Heizkreise gleiche Spreizung (also gleiche Rücklauftemperatur) haben...


http://www.haustechnikdialog.de/Forum/p/2144858

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
31.10.2017  (#441)

zitat..
Shelby schrieb: was ist die minimale (kälteste) Temperatur die man dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] idZ des Estrichausheizens zumuten sollte...

das kommt aufs erdreich an.
bei deinem eher sandigen boden würde ich bis zu -2/-5° gehen...

zitat..
Shelby schrieb: Diese ist bei mir bei -13,9°C Aussentemperatur berechnet. Wenn die Aussentemperatur aber auf z.B. -20°C fällt...

wie rabaum geschrieben hat ist die NAT ja ein 24-h mittelwert. dh deine -14° NAT inkludieren schon -20°...

zitat..
Shelby schrieb: ist es besser die Temperaturen 2 oder 3 Tage lang zu halten bevor sie erhöht werden...

die norm spricht von maximal 5K sprung in minimal 24h

man paßt den sprung an die größe der fbh, die jahreszeit und die wp an.
damit man eben mit der leistung durchkommt und möglichst wenig heizstab braucht.


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