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Es gibt genug Waren und Dienstleistungen, die jetzt aufgrund gestiegener Kosten und der damit verbundenen Sorge, dass es in Zukunft noch schlechter wird, weniger oder kaum noch konsumiert / gekauft werden. Die Leute beginnen zu verzichten und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Oft weil viele auch gar nicht anders können. So oberflächlich würde ich das nicht betrachten, denn die Margen sind oft ohnehin überschaubar. |
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Hallo thez, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: KV-Erhöhung 2023 |
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Richtig, aber genau diese Marktbereinigung steht doch seit über 10 Jahren aus. |
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Wann was aussteht kann ich nicht sagen. Meine Branche funktioniert ja und man passt sich an. Aber ich verstehe, dass es da viele gibt, die schlicht nicht können, selbst wenn sie wollten. Persönlich brauche ich aber auch keine Gasthäuser, Restaurants oder dergleichen. Nur sind das halt alles Teile von wichtigen Branchen zB Tourismus usw. Die aktuelle Entwicklung sehe ich daher mit Sorge und Wohlstandsverlust verbunden. |
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Der von Cleudi angesprochene Bäckerbetrieb ist ein gutes Beispiel. Mir tut es um jeden Handwerksbetrieb leid, der zusperren muss! Keiner will mehr Bäcker lernen, die Energiekosten brechen manch einem das Genick, denn er kann die Kosten nicht voll an die Kunden weitergeben. Ich persönlich kaufe nur beim Bäcker meines Vertrauens weil ich 1. Qualität unterstütze und 2. nicht irgendwann mal nur noch dies vorgebackenen Ostblock-Teiglinge essen möchte, wie sie z.B. Diskonter nur noch aufbacken. Wer halbwegs funktionstüchtige Geschmacksnerven hat, erkennt den Unterschied. Ich weiss nicht wie dieser Spirale Einhalt geboten werden kann aber ich weiss, dass uns diese Entwicklung kollektiv sehr schaden wird. |
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Am lustigsten find ich dzt., dass sich so viele fast freuen auf die "Marktbereinigung". Als wäre das ein eigenes Universum ... |
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Leider backen auch manche Bäcker immer öfter nur Teiglinge auf. Die die es nicht tun und ehrliche Handarbeit anbieten machen, zu Recht, top Umsätze. Wenn ich zB an einen Bäcker mit zwei Shops in Linz denke, der unter anderem für seine Brioche Knöpfe bekannt ist. Da fragt keiner der KundInnen, ob der Knopf jetzt 2,50, 3 oder 4 Euro kostet. Die Qualität ist einfach unvergleichlich und die Bäckerei demnach täglich stark besucht. |
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Wenn der Bäcker seine Kosten nicht decken kann dann hat das einen Grund. Und genau deshalb ist eine "Marktbereinigung" auch nicht zwingend etwas schlechtes, schon gar nicht in Zeiten der Vollbeschäftigung in Österreich. nein ich freue mich nicht darauf, aber es ist nunmal nicht nur negativ. Es werden dadurch wenig oder nicht profitable Unternehmen aufgelöst wodurch Personal für erfolgreiche/innovative/bessere Unternehmen frei wird. Nehmen wir doch einmal den Bäckerbetrieb, welchen CarinaM beschrieben hat. Dieser hat sicher massive Probleme Personal zu finden, ausgebildete, gute Bäcker sind ja im Moment absolute Mangelware. Direkt neben ihm ist vielleicht ein Bäcker der gerade so über die Runden kommt. Nur ein paar Prozent zu hohe Lohnerhöhungen durch die KV-Abschlüsse lassen ihn schon in einen negativen DB rutschen. Seine Kunden möchten auch nicht mehr bezahlen, weil so gut ist seine Qualität nun auch wieder nicht und der Bäcker daneben hat das bessere Preis/Leistungsverhältnis (höhere Qualität, aber nur etwas höherer Preis). Also schließt der wenig profitable Bäcker und stellt seine Arbeitnehmer frei. Das ist auf den ersten Blick natürlich bescheiden für die Arbeitnehmer, stehen nun ja ohne Job da. Nur dauert es nicht lange bis sie einen neun Job finden. Zufälligerweise beim Bäcker neben an, der super Qualität produziert und wo die Kunden auch bereit sind mehr zu bezahlen. Dieser ausgezeichnete Betrieb kann jetzt erweitern, weil er findet endlich mehr Personal und kann so seine super Qualität noch mehr Kunden zur Verfügung stellen. Das ist jetzt natürlich ein stark vereinfachtes Beispiel, aber so läuft es bei hunderten anderen Jobgruppen ebenfalls ab, das haben vergangene Rezessionen gezeigt. |
Und genau das meine ich damit. ||
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Das ist eine nette Geschichte, die dann im Endeffekt genau darauf hinauslaufen wird, dass es keine Handwerksbetriebe im Lebensmittelbereich geben wird, weil alles beim Diskonter so schön billig ist. Am Land hat das fatale Folgen. Die Zentren sterben aus, am Dorfrand wachsen die Einkaufszentren. Irgendwann hast dann amerikanische Zustände, Kapitalismus im Endstadion. |
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Genau so ist es und die übriggebliebenen, die dann die Nachfrage auf dem Markt bedienen können, fahren erst Recht Preise, wie sie es wollen. Es kann nicht so getan werden, als würden die Unternehmen, die es nicht schaffen, es deshalb nicht schaffen, weil sie nicht haushalten können. Das ist ein Irrglaube. Und wie schon richtig erwähnt: Wer die Semmel frisch gemacht verzehren will, muss auch Strom, Miete, Personal und Nebenkosten (Steuern usw.) bezahlen. Sonst kommts eben aus dem ehemaligen Ostblock oder sonst wo her ;) zum Aufbacken. Dafür halt günstiger. |
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Wenn keine Nachfrage nach einem Produkt da ist bringt auch der Idealismus diese künstlich am Leben erhalten zu wollen nichts. |
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genau so ist es. Aber wenn der Kunde nicht bereit ist die KV-Erhöhungen auch 1:1 zu bezahlen dann ist ihm das Produkt offensichtlich nicht so wichtig und er gibt sich eben mit der aufgebackenen Semmel vom Disconter auch zufrieden. Aber liegt es jetzt an den Arbeitnehmern das auszubaden und niedrigere KV-Abschlüsse zu akzeptieren weil der Unternehmer es nicht schafft sein Produkt entsprechend zu adaptieren, dass diese Erhöhungen auch vom Kunden bezahlt werden? Ich denke nicht. Es liegt in der Verantwortung des Unternehmers. |
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In so einer Dystopie würd ich nur ungern leben wollen. Aber ja, das wird sich eh nicht vermeiden lassen. Betriebe (welcher Art auch immer) haben nicht nur einen finanziellen Wert. Soll auch jedes Dorfmuseum sterben, dass nur wegen Förderungen überleben kann? Ich für meinen Teil unterstütze gerne solche Institutionen mit meinem Steuergeld, weil es einfach wichtigere Dinge im Leben gibt als Kapitalmaximierung. Das ist jetzt aber auch schon dezent off topic. |
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Beide sind verantwortlich, denn das Unternehmen lebt auch von den Mitarbeitern und wenn das alle so sehen würden, zahlt man selbst als Konsument auch woanders mehr und hat weniger Diversifikation usw. Der Gedankenfehler ist, anzunehmen, wenn ein Betrieb nicht mitspielt, dass es der andere tut. Das ist jetzt noch so, das wird sich ändern, wenn der Markt (!) nicht mehr bereit ist, diese Preise zu bezahlen. Dann würde ich mir über Lohnerhöhungen keine Gedanken mehr machen - eher darüber, wer wo den eigenen Arbeitsplatz ersetzt für einen Bruchteil der Kosten aber mit gleich hohem know-how. Es muss ein ausgeglichenes Miteinander geben (Mitarbeiter / Betrieb / Markt / Politik). PS: Nicht jeder ist einfacher Angestellter. Manche sind leitende Angestellte, Geschäftsführer (aber kein Gesellschafter), andere sind Aktionäre. Also "der Unternehmer" ist relativ oberflächlich... |
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Für mich ist ein Unternehmer der dem die Firma gehört. Nicht der Abteilungsleiter und auch nicht der bestellte Geschäftsführer der wenn die Bude an die Wand gefahren ist einfach in die nächste Firma geht. |
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und ich korrigiere meine Formulierung auf "Liegt in der Verantwortung des Unternehmens" um es vom kleinen Zwei-Mann-Betrieb bis zum Konzern richtig zu formulieren. Nein, es ist nicht die Aufgabe des Mitarbeiters auf Lohn zu verzichten um das Produkt weiterhin konkurenzfähig zu halten. |
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Hat auch niemand behauptet. Darum gibt es ja den Markt, der das regelt. Sowohl beim Produkt, als auch bei den Arbeitskräften :) |
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Der Meinung bin ich auch. |
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Bin verwundert über so manchen Mindset hier: von ich geb mich mit 4% zufrieden (bei 8-10% Inflation) über die armen Arbeitgeber wie sollen Sie sich das nur leisten über wenn man viel verdient hat man die KV-Erhöhung nicht verdient🙈 |
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Man kann alles versuchen - oder am Ende halt seine Konsequenzen ziehen. Gilt ja für alle Dinge im Leben.
Wer was kann und das umsetzen will, kann sich selbstständig machen oder die für ihn/sie passende Umgebung finden.
Und wer Pech hat wird ersetzt oder muss halt ein Nein kassieren.
Ich habe als Polizist und Angestellter gut verdient und wollte dennoch, unter Verlust von Einkommen über Jahre, lieber die zeitliche und persönliche Flexibilität der Selbstständigkeit haben, die halt auch Nachteile und Risiken mit sich bringt oder bringen kann.
Für mein bescheidenes Dafürhalten nach 15 Berufsjahren, ist Geld niemals alles und wer es nur darauf projiziert, könnte dafür an anderer Stelle ein Defizit in Kauf nehmen müssen.
Und wer was leistet soll auch verdienen.
Im Vertrieb ist das sowieso einfach: da sollte man sich optimaler Weise selbst tragen |
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Ich vermute, du kennst eine ordentliche Gasthausküche nur aus Erzählungen... sonst würdest du dir etwa ausrechnen können, was es heißt, eine bzw. mehrere Gastro-Fritteusen während der kompletten Küchenöffnungszeiten auf Bereitschaft zu halten. Mehrere deshalb, weil gewisse Speisen getrennt voneinander frittiert werden sollen/müssen wenn man's ordentlich macht. Von den gestiegenen Ölpreisen reden wir da noch gar nicht. Speiseöl wohlgemerkt. Dein Denkansatz mag im urbanen Umfeld vielleicht auch bei manchem Bäcker funktionieren, am Land freut sich nur der Diskonter, kein "besseres" Unternehmen. Du musst schon etwas weiterdenken - oder vielleicht tust du das ja und nimmst billigend in Kauf, dass es am Land halt bald kaum mehr qualitative hochwertige Ware aus regionalem Handwerk gibt. Amazon freut sich übrigens auch ob deiner Denkweise, ländliche Bekleidungsgeschäfte (KV Handel!) eher weniger. |
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Hab fast Mitleid bekommen, wäre ja ein Weltuntergang wenns keine Gasthäuser mehr gibt. Dann gibts halt kein Schnitzel und Pommes wir werdens überleben. |
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