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Sommer/Entfeuchtung per KWL - Sammlung DIY-Ideen & fertige Produkte

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
28.4. - 15.12.2024
262 Antworten | 45 Autoren 262
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Hallo Zusammen,

wie bereits in anderen Threads erwähnt, will ich hier das jeden Sommer wiederaufkommende Thema "sommerliche Entfeuchtung per KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]" zusammenfassen, und alle bisher diskutierten DIY-Lösungsideen und auch fertige KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Produkt-Lösungen auflisten.

Wem das jetzt alles nichts sagt, hier mal eine Einführung ins Thema:
Das Thema kommt immer wieder auf, weil es mittlerweile immer mehr Häuser gibt, die mit ihrer Wärmepumpe im Sommer kühlen, und dazu die Heizflächen nutzen.
Aber bei dieser Art von Flächenkühlung wird eben nur die Temperatur im Raum reduziert, aber nicht die Luftfeuchtigkeit, wie es bei Split-Klimageräten der Fall ist.
Die Folge ist dann im schlimmsten Fall das Gefühl eines kalten Kellers oder einer Höhle.
Kühl, aber feucht. Auch gab es schon Schimmel-Berichte an Möbelrückwänden usw. im Sommer.

Hauptsächlich sind davon eher die östlichen Bereiche in Österreich betroffen, wo es doch wärmer und feuchter im Sommer ist.

Und kann denn das Problem nun gelöst werden?
Ja, wenn das so einfach wäre...
Darüber rätseln und philosophieren jeden Sommer erneut unzählige Leute in verschiedenen Haustechnik-Foren

Die "einfachste" Lösung ist es, trotz Flächenkühlung noch eine Multisplit-Klimaanlage zu verbauen.
Verständlicherweise, missfällt das einigen Hausbesitzern, zusätzlich zur eleganten unsichtbaren Deckenkühlung, erst wieder Klima-Innengeräte zu verbauen.
Auch sind Luftzug, Geräusch und Optik der Geräte nicht immer so gern gesehen.

Alternativ kann die Lüftungsanlage zur Entfeuchtung genutzt werden.
Aber wie?

Dazu gab es schon unzählige DIY-Lösungsideen:
z.B.
https://www.energiesparhaus.at/forum-entfeuchtung-mittels-kwl-im-sommer/64298_2#612184

https://www.energiesparhaus.at/forum-entfeuchtung-mittels-kwl-im-sommer/64298_2#612203

https://www.energiesparhaus.at/forum-kwl-entfeuchtungsanlage/64340_1#611929

https://www.energiesparhaus.at/forum-kwl-entfeuchtungsanlage/64340_1#612000

https://www.energiesparhaus.at/forum-entfeuchtung-mittels-kwl-im-sommer/64298_6#751121

Alles schön und gut, aber meist nur schwer umsetzbar.
Außer vielleicht für ein paar Bastler-Freaks.

Dann gab es auch noch eine recht simple Lösung ähnlich der allerersten Idee, im ersten Link, umgesetzt von @helyx:
https://www.energiesparhaus.at/forum-hydraulik-fbh-bka-deckenheizung-kuehlung-und-entfeuchtung/47897_4#563253

Und weiters hat auch noch @Leitwolf ein paar sehr gute Ideen, für eine Nachrüstvariante, die evtl. sogar auch für die Masse tauglich sein könnte.

Was gibt es fertiges am Markt?

A. KWL-Geräte mit aktiver Heizung/Kühlung:
Zum einen gibt es "aktive" KWL Geräte, die eigentlich zur Verwendung als Luftheizung für Passivhäuser konzipiert sind:
z.B. Pichler PKOM4, Nilan Compact P oder Combi Polar.
Die können als Umkehrfunktion auch Kühlen, und damit die Luft auch entfeuchten.

Nachteil ist, die entfeuchtete Zuluft kommt dann auch wirklich kalt aus dem Gerät raus.
Also muss entweder die gesamte Zuluft-Verrohrung auch komplett Dampfdiffusionsdicht (z.B. mit Armaflex) gedämmt werden oder alternativ ein Nachheizregister verbaut werden, um die Temperatur über Taupunkt zu heben, sonst schwitzen diese Rohre außen.
Dieses Nachheizregister kann z.B. am Wasserkreis im Rücklauf der Flächenkühlung angeschlossen werden.

B. KWL-Geräte inkl. spezieller Umluft + Entfeuchtungs-Funktion:
In Italien gibt es ein paar Hersteller, die sowas bauen.
Da ich mich nun schon länger und intensiv damit beschäftige, und es einfach nichts brauchbares dazu am Markt in Ö und D gibt, hab ich Gespräche mit Firma RDZ gestartet, und darf nun deren Geräte hier vertreiben. 

Damit nicht alles doppelt erklärt werden muss, ist hier die Funktionsweise der Geräte genau beschrieben:
https://www.hejluft.at/funktions-beschreibung


_aktuell/20240428145034.png

Ich will hier nicht in Werbung verfallen, sondern das Ganze ganz nüchtern und offen durchleuchten:

Ich muss sagen, preislich sind die Geräte nicht uninteressant!

Aber es gibt noch ein wenig Verbesserungs-Potential. z.B. verbauen die rel. kleine Luftfilter, die ein recht kurzes Wechsel/Reinigungs-Intervall bedeuten.
Wenn genügend Platz vorhanden ist, würde ich die Gerätefilter daher vielleicht eher ganz weglassen und stattdessen größere externe Filter-Kästen, wie z.B. Leitwolf die anbietet, verbauen.

Auch ist die Service-Zugänglichkeit einiger Komponenten noch nicht wirklich ideal gelöst.
Aber das ist aktuell noch der Kompromiss, den man eingehen muss, wenn man eine gut funktionierende KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtungs-Lösung haben will. 

Im Hintergrund sind aber bereits Entwicklungen am Laufen und bei den neueren Produkten ist das schon wesentlich schöner gelöst.
Ich darf dabei auch ein wenig beratend mitwirken. Auch regelungstechnisch würd ich da gerne noch ein paar Punkte verbessern.
Aber nichtsdestotrotz: die Hardware hat erstmal schon echt gutes Potential.

Wir sind auch mit anderen Herstellern in Kontakt, um künftig vielleicht auch andere alternative KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtungs-Produkte anbieten zu können. 

Den Thread will ich jedenfalls nutzen, um bei Interesse alle Unklarheiten zu Funktion und Technik besprechen zu können. Auch um Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze zu durchleuchten.
Und auch um neue Produkte/Ideen vorstellen zu können, sobald verfügbar.

von christoph1703, Markus98, vcdev, Brombaer, Tomlinz, leitwolf, MissT, Casemodder, 2Mani, Denon, SaubererM, manuon, muletto, Msgruber

  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
14.12.2024  (#261)

zitat..
zasta schrieb: Was ist ca. der minimale gesamte Volumentstrom im Umluftbetrieb - weil bei 300m3 pfeift es bei mir doch schon ordentlich 

siehe den Post mit den Betriebsarten, hier sind die Nenn-Durchsatz-Bereiche genannt.
Allerdings ist das wie so oft keine schwarz/weiß Grenze.

Der Gesamtdurchsatz sollte beim kleinen Gerät nicht viel mehr als ca. 300m3/h sein.
Ob das nun 150/150 oder 250/50 oder 50/250 oder 0/300, 300/0 ist, ist grundsätzlich egal.

Beim min. zul. Durchsatz kommt es sehr auf Lufttemp. und Feuchte an.
Bei zu geringem Luftdurchsatz gibt es die Gefahr, dass der Verdampfer einfriert. (Kompressor stellt dann mit Alarmmeldung eine Weile lang ab) Aber speziell bei der Inverter-Variante sollte man hier schon sehr weit runter regeln können.
Ich weiß aber noch keine genaue untere modulations-Grenze. Das werden dann die Tests zeigen.

Auch, was der min. mögliche Durchsatz vom Umluftlüfter ist.
Wobei das wiederrum vom Druckverlust der Verrohrung abhängt.


zitat..
zasta schrieb: Kann es beim kühlen Probleme mit Kondensat an den Luftleitungen geben - oder besser gesagt wie weit runter kann man mit der Lufttemperatur gehen 

ja klar.
Durch die Entfeuchtung ist das aber weniger ein Problem als üblich.
bis ca. 15C Lufttemp. runter sollte aber dann fast immer gehen. 
Wer aber noch tiefer runter will und die Kühlfunktion noch mehr nutzen will, müsste aber über dampfdichte Isolierung der Rohre nachdenken.
Zumindest die ersten paar Meter




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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
15.12.2024  (#262)

zitat..
zasta schrieb: Was ist ca. der minimale gesamte Volumentstrom im Umluftbetrieb - weil bei 300m3 pfeift es bei mir doch schon ordentlich

Wir dürfen nicht übersehen, dass wir uns hier schon im Bereich einer gut ausgelegten Komfortlüftung bzw. Teilklimaanlage bewegen. Die konventionellen Luftverteilsysteme sind im Regelfall schon für normale Wohnraumlüftung sehr knapp dimensioniert. Wir haben mit unseren Luftverteilsystemen auch mit bis zu 500 m³/h noch keine akustischen Probleme. Mit konventionellen 75er-Schlauchsystemen wird es für die Entfeuchtung noch funktionieren, für Kühlung / Heizung ist aber die Leistung stark begrenzt.


zitat..
zasta schrieb: Kann es beim kühlen Probleme mit Kondensat an den Luftleitungen geben - oder besser gesagt wie weit runter kann man mit der Lufttemperatur gehen

Dazu wäre eine smarte Steuerung sinnvoll, die zuerst die Raumluftfeuchte auf den Sollwert senkt und danach erst kühlt. Somit wäre eine dampfdiffusionsdichte Dämmung nicht unbedingt erforderlich, außer man will wirklich die volle Kapazität der Kühlung nutzen. Aber mit einem Taupunkt von 14°C ist auch noch eine relevante Kühlleistung möglich.




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