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Supergau - ungleichmäßige Setzung um 3cm

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  •  Superbunny
27.3. - 24.10.2015
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Hallo Leute,
Heute war der Baumeister da (GU) um einen Kontrollgang zu machen.

Bei einem schiefen Sturz wurde er stutzig, und hat angefangen mit der Wasserwage nachzumessen. ("Mein Polier macht keinen Fehler um 1cm")

Fazit: Das Haus hat sich von Nord nach Süd um ca. 3cm geneigt. Also, im Süden ist es über die ganze Länge ca. 3cm abgesunken.

Im Boden und Wänden sind keine Risse, man merkt es nur mit der Wasserwage.

Grundstück:
Seit ca. 100 Jahren in Familienbesitz, nie geschüttet, kein Bergewerksgebiet, keine Auflagen der Gemeinde, keine Grundwasserabsenkung in den letzten 30 Jahren, meine Urgroßeltern wohnten hier schon während des Krieges - da war auch nie ein Bombenkrater. Inmitten einer Einfamilienhaussiedlung mit ca. 50 Häusern die auch alle seit 70-30 Jahren stehen. Haus hat 14x9 Meter Abmessung.

Unterbau Haus: Kein Keller, dafür ca. 1,2 Meter Steifenfundament unter mit Betonschuhen unter allen tragenden Wänden und eine 25cm Bodenplatte mit 3fach Armierung. Mehr Fundament als jedes andere Haus in der Siedlung vorweisen kann.
Der Boden ist eine Mischung aus Lehm und Schotter, der GU meint er hätte in dieser Situation auch kein Bodengutachten veranlasst (Er hat schon 3 Häuser in der Nachbarschaft gebaut. )

Der Rohbau steht seit September 2013. Die Fundamente wurden vorm Winter frostsicher gemacht.

Die Baufirma hat einen hervorragenden Ruf, entsprechend hat der GU sofort einen Baustop verhängt und lässt nächste Woche Bodengutachter, Sachverständige etc. anrücken um eine Tiefenbohrung zu machen. Er meint 3 cm sind weit außerhalb seiner Toleranzgrenze und er muss ausschließen dass es sich noch mehr senkt.
Der Estrichmacher hat vorgeschlagen auszugleichen - für den GU keine Option, er will sich versichern das nicht noch mehr sitzt.

Tja - ein echter Häuslbauer Supergau.
Wir sind alle ratlos, fühlen uns aber vom Baumeister gut betreut.
Wer hat Erfahrung mit so was? Gut dass die jetzt draufkommen bevor Estrich, Putz, Innenausbau drinnen sind...


Welche technischen Möglichkeiten gibt es um eine weitere Setzung zu verhindern?
Geht das überhaupt? (Ja ich ich weiss jetzt muss erst mal der Bodengutachter ran).
Beruhigt mich mal!

Völlig verunsichert
Euer Superbunny

  •  Superbunny
  •   Silber-Award
22.9.2015  (#101)
Hallo. Nach einem schönen und erholsamen Urlaub in Kroatien hier die neuen Messergebnisse:
Terasse Süd-West: 2 mm
Terasse Süd-Ost: 4mm
Haus Süd-West: 2mm
Haus Süd-Ost: 0
Und das obwohl die Messung vorher auf 0 war an allen Punkten.

Das Haus stellt mich vor Rätsel, wie kann es sein dass in einer Messperiode 0 ist und in der nächsten Messperiode 4mm? Wegen den 3 Tagen Regenwetter? Kam auch kein zusätzliches Gewicht dazu. Sehr merkwürdig.

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  •  cloudy33
  •   Bronze-Award
22.9.2015  (#102)
Der Regen wirkt sich sicher auf den Boden aus, ah.. habe die Texte nur überflogen, aber 2.500 pro DSV Säule kommen mir ziemlich viel vor. Auch wundert mich der Vorschlag Pfähle mit DSV zu mische, da fallen dann ja zweimal die Baustelleneinrichtungskosten an.
Das was mir dazu noch einfällt ist das Verfahren mit dem "PU-Schaum", sprich wo der Boden "aufgeschäumt" wird. Diese Verfahren habe ich auch noch nie angewendet ist mir nur mal untergekommen, wobei ich mir nicht sicher bin ob die Konsistenz von eurem Boden dieses zuläßt.
Bei einem meiner letzten BV ist es mir auch so ergangen, alle Nachbarn haben normal gegründet, nur ich musste lt. Bodengutachten Pfähle mit Länge >12m einbauen, und die waren auch nicht billig - leider gilt der Spurch - Baugrundrisiko ist Bauherrn Risiko.

LG

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  •  Superbunny
  •   Silber-Award
22.9.2015  (#103)
Der vorschlag die pfähle mit den Säulen zu mischen kam von mir selber denn ich frage mich ob das nicht günstiger käme. Ein konkretes Angebot habe ich aber noch nicht. Bis jetzt nur Schätzung. Wir müssten ca. 6 Meter runter.
Bauherrn Risiko... ja klar sogar wenn man wie ich den GeneralUnternehmer vorher auf ein BodenGutachten anspricht uns dies als unnötig abgelehnt wird.

Man lernt halt fürs Leben


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  •  americium
  •   Bronze-Award
23.9.2015  (#104)
Also ich muss auch sagen Respekt superbunny wie du / ihr das hinnehmt... ich hätte wahrscheinlich schon nen Infarkt bekommen oder eine Straftat begangen...

Mich schreckt das sehr, dass die Nachbarschaft keinerlei Probleme hat, der Mutterboden beim Aushub sehr gut aussieht und nun diese Probleme daherkommen... da bekomm ich ja auch noch Angst, dass sich unser Haus auch noch setzen könnte....

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  •  Superbunny
  •   Silber-Award
23.9.2015  (#105)

zitat..
americium schrieb: Also ich muss auch sagen Respekt superbunny wie du / ihr das hinnehmt... ich hätte wahrscheinlich schon nen Infarkt bekommen oder eine Straftat begangen...

Mich schreckt das sehr, dass die Nachbarschaft keinerlei Probleme hat, der Mutterboden beim Aushub sehr gut aussieht und nun diese Probleme daherkommen... da bekomm ich ja auch noch Angst, dass sich unser Haus auch noch setzen könnte....


Hi Americum. Im Prinzip setzt sich auch jedes Haus - aber gleichmäßig. Auch eine ungleichmäßige Setzung heißt nicht dass die Hütte einstürzt, bei unserem Haus sieht man trotz schon erheblicher Setzung keine Risse oder Schäden. Aber die Folgen sind trotzdem ein Rattenschwanz: falsche Parapethöhen, Höhe der Klokästen passt nicht mehr, wie sehen die Leitungen unter dem Haus aus?
In Hanglage wäre es natürlich etwas unangenehmer.
Habt ihr denn den Rohbau schon fertig? Ansonsten ... Rammsondierungen kosten ca. 3.000 Euro.

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  •  americium
  •   Bronze-Award
23.9.2015  (#106)
Ja, wir sind fast fertig - ich nehme auch nicht an, dass was sein wird. Ist bei euch ja wirklich sehr sehr sehr blöd gelaufen.
Aber blöde Frage... wie können sich die Parapetenhöhen bzw. die Klokästen ändern ?
Habt ihr eine schwimmende Bodenplatte zwischen den Streifenfundamenten ?

Da müssten sich ja die Wände alleine dann setzen !?

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  •  Superbunny
  •   Silber-Award
23.9.2015  (#107)
nein, wir haben ein streifenfundament auf dem eine komplette bodenplatte steht, darauf dann das haus. sonst wären sicher schon große schäden an den wänden. da es ein würfel ist hat es sich aber "gleichmäßig ungleichmäßig" gesetzt.

hier ein bild - mal ganz überspitzt dargestellt bezüglich deiner frage zu den parapethöhen. das muss ja alles wieder grade werden. mit der schüttung und dem estrich kriegt man das auch hin. und da man von der bodenplatte als korrekten boden ausging, dieser aber im süden höher sein muss als im norden, sind die fenster im norden im Endeffekt höher als im süden.

2015/20150923172161.JPG

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  •  Superbunny
  •   Silber-Award
24.10.2015  (#108)
So ich mal wieder:
Gestern erfolgte die 6. Messung: Alle Punkte auf 0 (Messperiode immer 4 Wochen). Es hat bei uns in denn letzten 3 Wochen sehr viel und stark geregnet.

Die Setzungen klingen nun eindeutig ab, wir sind aber trotzdem am grübeln ob wir nicht trotzdem auf einer Lösung mit DSV Säulen bestehen sollen.
Wir wissen ja nicht was passiert wenn Innenputz und vor allem Estrich eingebracht wird.

Andererseits wollen wir nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, denn 50.000 oder mehr ausgeben wenn es eh aufhört? Das Risiko für die nächsten 30 Jahre muss ich dann selber tragen.

Schöne Grüße aus dem (trotzdem erholsamen und lustigen ) Thermen kurz Urlaub von
Superbunny


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