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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 14.6.2024
2.607 Antworten | 212 Autoren 2607
479
3086
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2121)
das würde ja voraussetzen, dass all die klugen Entscheider absolut nichts aus der Vergangenheit gelernt haben und alles wieder gleich falsch machen...
Gut möglich eigentlich 😉

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  •  melly210
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2122)

zitat..
thohem schrieb:

──────..
melly210 schrieb: Das Thema ist: in Österreich ist der Anteil an reinen Fixzinskrediten auffallend niedrig. Es gibt den Verdacht, daß hier seitens der Banken oft nur auf Nachdruck Fixzins angeboten wurde und sonst allen entweder nur rein variabel oder als "sichere Option" 10 Jahre Fixzins. Dh, es stellt sich die Frage ob ein Durchschnittskonsument das Risiko so hätte erkennen können/müssen bzw ob ausreichend auf reinen Fixzins und das Risiko bei allen Formen mit variablen Anteilen hingewiesen wurde. Dh es steht Fehlverhalten der Banken als Vorwurf im Raum. Deshalb ermittelt die FMA ja auch schon seit einer Zeit. Und deshalb sagen auch die Grünen die Banken sollten die Hilfen in dem Fall schlucken müssen
───────────────

Und da bin ich halt bei der Eigenverantwortung. Wenn wer auf 15, 20 fix und danach variabel abschließt, ist es einem Durchschnittlichskonsumenten durchaus zumutbar, zu fragen/selber zu rechnen, wieviel denn nach der Fixzinsphase noch übrig ist und ob ich mir das dann leisten kann, wenn die Zinsen plötzlich auf 8% steigen. Und dazu gehört auch zu wissen, wieviel Zinsen denn nach der Fixzinsphase zu bezahlen sind. Wissen auch viele nicht weil es ihnen bisher einfach egal war. Hauptsache man kann sich seine viel zu große Traumbude samt Pool, neuem Auto usw finanzieren. Allein hier in meiner Siedlung gibt's davon 20 Häuser samt neuem Auto. Die wollten das halt so finanzieren und ist ja auch ok. Aber wenn sie eingehen, dann ist's auch deren Problem

Noch einmal: es besteht der Verdacht daß vielfach der reine Fixzins, dh eine Variante ohne Risiko unvorhersehbarer Schwankungen, nicht einmal gezeigt wurde. Oder wenn dann die Risikounterschiede (mündlich) heruntergespielt wurden, dh sehr in Richtung variabel beraten wurde. Speziell in der Niedrigzinsphase, weil reiner Fixzins auf 25-35 Jahre bankenseitig damals recht unattraktiv war. Daß es nicht die nächsten 25-35 Jahre bei 1-1,5 % bleiben wird war nämlich klar. 

Es ist eben die Frage ob ein Durchschnittskonsument wenn diese Option nicht einmal gezeigt wird bzw verharmlosend erklärt wurde trotzdem wissen müsste daß es sie 1. gibt und 2. die Risikounterschiede von selber versteht. 

Daß Viele sehr knapp finanziert haben und es in manchen Fällen besser gewesen wäre die Finanzierung in der Höhe überhaupt abzulehnen ist nochmal eine andere Geschichte. Stimmt sicher. Das wurde jetzt mit der KIM- Verordnung (über)reguliert.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2123)
Der Herr Hans-Werner Sinn, den ich nicht uneingeschränkt zitieren würde, der sich aber bei ökonomischen Fragestellungen auskennt - sagt immer wieder, die Inflation wird in Schüben kommen. Wie vorhin grafisch dargestellt.

1
  •  satking
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2124)

zitat..
speeeedcat schrieb:

──────..
TheSeeker schrieb: Eine zielgerichtete Ausgestaltung des Verbraucherschutzes verhindert doch nicht die Eigenverantwortung, sondern befähigt auch einen eher fachfremden Personenkreis dazu eine bewusste Entscheidung zu treffen.
───────────────

Wie recht du doch damit hast. Ganz wertfrei und emotionslos auf den Punkt gebracht. 

──────..
TheSeeker schrieb: Ich sehe in deiner Ablehnung kein wirkliches Argument gegen eine des Risikos angepassten, regulierten Beratung. Die Entscheidungsfreiheit bleibt ja auf beiden Seiten.
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Diese von Satking vorgefasste Meinung fußt darauf, dass manche eine generelle Abneigung gegen eine gewisse Berufsgruppe haben, die kein Gehalt, sondern Provision verdienen und somit alle dieser Berufsgruppe angehörigen per se verteufeln.

Eine Abneigung hab ich gegen Mitbürger, die sich nicht ordentlich informieren und dann sudern, dass ihnen das ja keiner gesagt hätte 

1
  •  Bianci
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2125)

zitat..
speeeedcat schrieb: Hach, wie oft habe ich mir über GENAU DAS im Forum den Mund fusselig geredet - und einigen - hier auch nachlesbar - definitv abgeraten!
Ebenfalls einigen am Telefon.
Bin gespannt, ob die Leute noch mitlesen und wie sie sich dann schlussendlich entschieden haben.

Ich bin so jemand, mir hast du vor 2 1/2 Jahren abgeraten. 😉

Ich habs trotzdem gemacht, allerdings mit Fixzins auf 20 Jahre.
Bisher alles gut, Haus fertig, seit Jänner wohnen wir drin.

Variabel wäre mir allerdings nie in den Sinn gekommen, da wär mir schon damals das Risiko viel zu groß gewesen (Alleinerzieherin, Teilzeit).
Mittlerweile hab ich Stunden aufgestockt - aber nicht, weils finanziell zu knapp wurde, sondern weil das von mir zu erledigende Arbeitspensum das Gleiche ist, egal wieviele Stunden ich angemeldet bin. 🙄
Jetzt krieg ichs wenigstens bezahlt und hab manchmal sogar Zeit für eine Mittagspause. 😉


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2126)

zitat..
satking schrieb: Eine Abneigung hab ich gegen Mitbürger, die sich nicht ordentlich informieren und dann sudern, dass ihnen das ja keiner gesagt hätte 

Da sind wir komplett einer Meinung😉.

Melly, du machst es dir in deiner Argumentation einfach zu leicht. Kommst du aus der Branche? Hast du Kundenerfahrung im Kundenkreditbereich - die letzten Jahrzehnte? Kannst du also eine dementsprechende Expertise vorweisen?
Oder beziehst du dein Wissen aus dem Wissen deines Mannes, der schnell in welchem Bereich tätig ist? Sozialökonomie, hab' ich das richtig im Kopf? 
Dann machen deine Aussagen natürlich Sinn.
Aber ob die Wechselwirkung Familie, Politik, Wirtschaft und im speziellen die Kreditwirtschaft mit bewussten Entscheidungen mancher Kreditnehmer korreliert, bin ich mir nicht so sicher. Denn manche WOLLTEN BEWUSST schlicht und ergreifend die Variante "Kredit variabel" nehmen.
Im Fremdwährungsbereich war es oftmals dasselbe, nicht immer, keine Frage. 
Wenn die Wette jedoch nicht aufging, die Sozialisierung der Verluste von der Politik zu fordern, geht mir viel zu weit.

BTW:
ich bin seit den 2000er Jahren in der Kredit- und seit '95 in der Versicherungsbranche. Habe somit wirklich eine Hundertschaft an Krediten abgewickelt. Aller Sparten, alle Richtungen.
Ich bin somit freilich kein Theoretiker und kann aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen.




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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2127)

zitat..
Bianci schrieb: Ich bin so jemand, mir hast du vor 2 1/2 Jahren abgeraten. 😉

Manchmal geht es auch gut, gsd.😊.
Schön, dass es bei dir (mit Fixzins!) geklappt hat und danke für die Wortmeldung!🤗


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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2128)

zitat..
supernova schrieb:

──────..
Wer sagt, dass sofort alles fertig sein muss?! War früher auch nicht so. Vielleicht war das auch von Anfang an so geplant, dass man sich erstmal auf's Haus konzentriert und den Rest erst später nach und nach macht. Statt einen höheren Kredit aufzunehmen, damit alles gleich fertig aussieht und man "nach außen" besser dasteht. Kann gut sein, dass die mit dem unfertigen Garten mehr finanziellen Spielraum haben als die, die alles fertig gemacht haben weil sie 100k mehr an Kredit aufgenommen haben.

Endabrechnung für Anschlüsse, 900 m3 Erde Verfuhr und Entsorgung, zwei Mauern zur Hangsicherung, Versickerungsanlage mit 4 Schächten und 3 Sickerboxen, viele Polokalrohre, Filter, Sinkästen, Schotter, Randleiste, Asphaltierung Einfahrt mit Einlaufmulde, Deckeln usw. 
Alles VORGESCHRIEBEN (!) weil notwendig.
Zusammen fast 100k - nix Kredit aber trotzdem das bezahlt (bei ca. 80 EUR netto je Baggerstunde + Bagger, 2 Leute + Mithilfe) und das ca. 200h Arbeit... 
Ich hätte so gerne außen das was nicht notwendig gewesen wäre, gelassen erstmal, solls mal wachsen, wuchern... Einfahrt auch. 
Geht aber nicht wenn du keinen Oberflächen Kanal hast und Versickerung auf Eigengrund sein muss usw. 
Will sagen:
Nicht immer kann man es sich aussuchen. 

Ansonsten gebe ich dir absolut Recht. - nicht einmal innen muss es fertig sein in jedem Raum (Technik, Lager...) aber funktionieren muss es. 


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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2129)

zitat..
speeeedcat schrieb: Melly, du machst es dir in deiner Argumentation einfach zu leicht. Kommst du aus der Branche? Hast du Kundenerfahrung im Kundenkreditbereich - die letzten Jahrzehnte?

Guter Punkt ^^
Ich habe zB 4 Jahre Beratungs"erfahrung" vorweisen (fast 2 Jahrzehnte her)... und kann rückblickend sagen, dass Kunden hinterher immer das gehört zu haben glauben (besser: sie sind überzeugt davon), was sie hören wollten. Egal ob bei Kredit oder Veranlagung. 

Öfter erlebt: Der Bankberater erklärt, was zB die bankinternen Analysten sagen, mit dem Hinweis, dass es KEINE Garantie dafür gibt, dass das tatsächlich so eintreffe. 

Hinterher, weil pöhse "Seitwärtsbewegung": "Da Berota hod gsogt das de Papierln jeds Joah 5% mehr wert wean, wos is iatz los, do geht nix weida?!$§!11!!"
Kann man 1:1 für "... das de Zinsn ned schdeing wean" verwenden.


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  •  thohem
15.12.2023  (#2130)

zitat..
melly210 schrieb: Noch einmal: es besteht der Verdacht daß vielfach der reine Fixzins, dh eine Variante ohne Risiko unvorhersehbarer Schwankungen, nicht einmal gezeigt wurde. Oder wenn dann die Risikounterschiede (mündlich) heruntergespielt wurden, dh sehr in Richtung variabel beraten wurde. Speziell in der Niedrigzinsphase, weil reiner Fixzins auf 25-35 Jahre bankenseitig damals recht unattraktiv war. Daß es nicht die nächsten 25-35 Jahre bei 1-1,5 % bleiben wird war nämlich klar. 

Ein mündiger Bürger muss und sollte trotzdem die Frage stellen: "hmmmm 10, 15,20 Jahre fix und dann variabel....wieso nicht 30? Die will ich sehen!" Oder er besteht eben drauf und nimmt die Variante die er auch hören will (billiger, billiger). Wenn der Staat hier eingreifen darf, dann auch wenn mir ein windiger Typ eine zu große WPWP [Wärmepumpe] angedreht hat. 

Man kann auch jedem mündigen Bürger zutrauen, dass er Angebote von Installateuren, Elektriker usw vergleicht und sich informiert. Nur weil ein Typ sagt " brauch ma net!" heißt das ja nicht, dass man es nicht doch braucht. 

Wenn man sich natürlich einlullen lässt und dann nicht mehr drüber nachdenkt wenn man unterschreibt ist das blöd. Aber nicht das Problem der Allgemeinheit. Ich erlebe immer wieder, dass mich Vertreter/Leute blöd anschauen wenn sie mir einen Vertrag vorlegen und ich mich zurücklehne und den erstmal lese. Jeden Satz. Was ich nicht verstehe, streiche ich an. Da kommt dann auch immer "was, Sie wollen den Vertrag JETZT lesen?" . Ja wann denn sonst? Ich unterschreibe NICHTS, was ich nicht verstanden habe. Dann wartet derjenige halt. Mit wurscht. Nicht mein Problem. Leider schieben viele (die meisten?) Leute hier die Verantwortung von sich. Auch klar, ist ja leichter so. Ändert aber nichts dran, dass es dennoch im Ermessen des einzelnen liegt 


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  •  supernova
  •   Silber-Award
15.12.2023  (#2131)

zitat..
Daß Viele sehr knapp finanziert haben und es in manchen Fällen besser gewesen wäre die Finanzierung in der Höhe überhaupt abzulehnen ist nochmal eine andere Geschichte. Stimmt sicher.

Wieso sollte das "sicher stimmen"? Und wieso sollte es besser sein, gleich ganz abgelehnt zu werden als halt ein Risiko zu haben, dass die Geschichte nicht aufgeht? Wieso sollte es Leuten nicht erlaubt sein, eine knappe Finanzierung einzugehen?! Ist doch deren Leben. Ich finde die neuen Eigenkapitalvorgaben zu anspruchsvoll und unfair. Man sollte es mMn probieren dürfen und sich selbst eine finanziell knappe Lage zumuten dürfen, wenn einem Wohnraum das wert ist...

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  •  Rotkehle
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2132)

zitat..
supernova schrieb: Wieso sollte das "sicher stimmen"? Und wieso sollte es besser sein, gleich ganz abgelehnt zu werden als halt ein Risiko zu haben, dass die Geschichte nicht aufgeht? Wieso sollte es Leuten nicht erlaubt sein, eine knappe Finanzierung einzugehen?! Ist doch deren Leben. Ich finde die neuen Eigenkapitalvorgaben zu anspruchsvoll und unfair. Man sollte es mMn probieren dürfen und sich selbst eine finanziell knappe Lage zumuten dürfen, wenn einem Wohnraum das wert ist...

Weil in unserer Mentalität Schulden leider etwas sehr endgültiges sind. Ich wäre sowieso für den amerikanischen Ansatz, wenn mir eine Bank Geld gibt und ich es nicht zurückzahlen kann, ist es ein Problem der Bank, nicht meines. Das gleiche mit Konsumkrediten und Kreditenkarten - nicht der Konsument ist Schuld, sondern die Institute die Geld verliehen haben.  Die sollen halt meine Sicherheiten verwerten und dann ist es auch gut. Genau aus diesem Grund gibt es einen risikobasierenden Zinssatz, eben weil Kredite ausfallen und die Bank, wie in einem Casino, am Ende trotzdem gewinnen will.

Ich verstehe auch das ganze Problem mit BAG BAG [Bearbeitungsgebühr], Bewertungsgebühren uä Zusatzgebühren nicht, das ist doch ein ganz normaler Teil des Bankgeschäfts, warum soll ich dafür extra zahlen?


zitat..
speeeedcat schrieb: Wenn die Wette jedoch nicht aufging, die Sozialisierung der Verluste von der Politik zu fordern, geht mir viel zu weit.

Tja aber das haben wir doch im Jahr 2008 gemacht oder? Da musste ich doch auch mit meinem Steuergeld die Banken vor dem Kollaps retten und wie wurde es mir gedankt? Was war doch gleich der Auslöser der Bankenkrise - achja die Gier der Banken a la ABS und CDO. Wie schnell die Wahrnehmung doch schwindet, wenn es die andere Seite betrifft. 




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  •  Snima
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2133)

zitat..
Rotkehle schrieb:

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supernova schrieb: Wieso sollte das "sicher stimmen"? Und wieso sollte es besser sein, gleich ganz abgelehnt zu werden als halt ein Risiko zu haben, dass die Geschichte nicht aufgeht? Wieso sollte es Leuten nicht erlaubt sein, eine knappe Finanzierung einzugehen?! Ist doch deren Leben. Ich finde die neuen Eigenkapitalvorgaben zu anspruchsvoll und unfair. Man sollte es mMn probieren dürfen und sich selbst eine finanziell knappe Lage zumuten dürfen, wenn einem Wohnraum das wert ist...
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Weil in unserer Mentalität Schulden leider etwas sehr endgültiges sind. Ich wäre sowieso für den amerikanischen Ansatz, wenn mir eine Bank Geld gibt und ich es nicht zurückzahlen kann, ist es ein Problem der Bank, nicht meines. Das gleiche mit Konsumkrediten und Kreditenkarten - nicht der Konsument ist Schuld, sondern die Institute die Geld verliehen haben.  Die sollen halt meine Sicherheiten verwerten und dann ist es auch gut. Genau aus diesem Grund gibt es einen risikobasierenden Zinssatz, eben weil Kredite ausfallen und die Bank, wie in einem Casino, am Ende trotzdem gewinnen will.

Ich verstehe auch das ganze Problem mit BAG BAG [Bearbeitungsgebühr], Bewertungsgebühren uä Zusatzgebühren nicht, das ist doch ein ganz normaler Teil des Bankgeschäfts, warum soll ich dafür extra zahlen?

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speeeedcat schrieb: Wenn die Wette jedoch nicht aufging, die Sozialisierung der Verluste von der Politik zu fordern, geht mir viel zu weit.
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Tja aber das haben wir doch im Jahr 2008 gemacht oder? Da musste ich doch auch mit meinem Steuergeld die Banken vor dem Kollaps retten und wie wurde es mir gedankt? Was war doch gleich der Auslöser der Bankenkrise - achja die Gier der Banken a la ABS und CDO. Wie schnell die Wahrnehmung doch schwindet, wenn es die andere Seite betrifft.

Mit anderen Worten, du bist also dafür das sie dein Haus verkaufen wenn du nicht zahlen kannst?
Das ist nämlich deren Sicherheit und darum stehen die im Grundbuch noch vor dir.


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Hallo apollo00,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Variabler Kredit erhöht sich extrem.

  •  supernova
  •   Silber-Award
15.12.2023  (#2134)
Wenn es nicht aufgeht und keine Aussicht auf Besserung der finanziellen Lage gibt, dann sollte man SELBST verkaufen und nicht warten bis die Bank zwangsversteigert...

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  •  Rotkehle
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2135)
Die Leute die heute Probleme haben sind vor allem solche mit Vollfinanzierungen, da bleibt dann im Falle eines Notverkaufes noch sehr oft eine Restschuld über. Genau das sollte wegfallen, wenn die Bank zu hohes Risiko eingegangen ist, hat sie halt Pech gehabt. Ich kenne niemanden der akutell Probleme hat, wenn 40-50% Eigenkapital eingesetzt wurde bzw. wenn der Kredit schon  10 Jahre läuft. 

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  •  melly210
  •   Gold-Award
15.12.2023  (#2136)

zitat..
speeeedcat schrieb:

──────..
satking schrieb: Eine Abneigung hab ich gegen Mitbürger, die sich nicht ordentlich informieren und dann sudern, dass ihnen das ja keiner gesagt hätte 
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Da sind wir komplett einer Meinung😉.

Melly, du machst es dir in deiner Argumentation einfach zu leicht. Kommst du aus der Branche? Hast du Kundenerfahrung im Kundenkreditbereich - die letzten Jahrzehnte? Kannst du also eine dementsprechende Expertise vorweisen?
Oder beziehst du dein Wissen aus dem Wissen deines Mannes, der schnell in welchem Bereich tätig ist? Sozialökonomie, hab' ich das richtig im Kopf? 
Dann machen deine Aussagen natürlich Sinn.
Aber ob die Wechselwirkung Familie, Politik, Wirtschaft und im speziellen die Kreditwirtschaft mit bewussten Entscheidungen mancher Kreditnehmer korreliert, bin ich mir nicht so sicher. Denn manche WOLLTEN BEWUSST schlicht und ergreifend die Variante "Kredit variabel" nehmen.
Im Fremdwährungsbereich war es oftmals dasselbe, nicht immer, keine Frage. 
Wenn die Wette jedoch nicht aufging, die Sozialisierung der Verluste von der Politik zu fordern, geht mir viel zu weit.

BTW:
ich bin seit den 2000er Jahren in der Kredit- und seit '95 in der Versicherungsbranche. Habe somit wirklich eine Hundertschaft an Krediten abgewickelt. Aller Sparten, alle Richtungen.
Ich bin somit freilich kein Theoretiker und kann aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen.

Ich glaub dir sofort, daß Viele vorallem billig finanzieren wollen und das Risiko nicht richtig erfassen, wurscht was man sagt. Deshalb gibts in manchen Staaten eben schon Mechanismen um das Risiko hier auf die eine oder andere Art zu begrenzen. Ja leider sind Menschen oft deppert. Wenn die ganze Existenz dran hängt ist das halt sehr viel fataler als wenn sie das Handy zu teuer kaufen.

Mein Mann hat Sozioökonomie studiert, ja. Als solcher hat er da natürlich eher eine gesamtgesellschaftliche Sicht auf das Thema. Die brauchts bei der Frage ob da der Staat mehr eingreifen sollte aber denke ich auch. Geht ja nicht um Einzelne, sondern um die Gesamtheit. Er ist aber kein Theoretiker im Elfenbeinturm, er arbeitet als Manager bei einer größen österreichischen Firma.


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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2137)

zitat..
supernova schrieb:

Ist doch deren Leben. Ich finde die neuen Eigenkapitalvorgaben zu anspruchsvoll und unfair. Man sollte es mMn probieren dürfen.

Wenn einen erwischt ists sein Problem, wenn aufgrund der Umstände einen ganzen Haufen von Leuten erwischt, knallt der ganze Kapitalmarkt, und es ist Problem des Staates, siehe eben 2008 USA, die Finanzkrise ging aus dem Immobilienmarkt heraus, der sehr überhitzt war in Banken Kredite zu leichtsinnig vergaben, und über die CDOs schwemmte es dann über das ganze Banken/Finanzsystem.

Daher gibts halt eben die Vergaberichtlinien die von der Nationalbank vorgegeben werden.

Übrigens so als Daumenabschätzunggröße, der Anleihenmarkt ist ca. 10x größer als der Aktienmarkt, und der Immobilenmarkt ist ca. 10x größer als der Anleihen markt.. daher macht sich bei letzterem dann manchmal schon die Politik in die Hose wenn da was wackelt, bei Anleihen ein bisserl, bei Aktien ist denen egal.

PS: Gewisse Forderung aus der Politik jetzt die Banken zu zwingen variable auf fixzins umzustellen halte ich auch nichts. Meine Vermutung sogar wenn, dann schaun die Leute wieder grantig, wenn die Zinsen dann in den nächsten Jahren wieder fallen..

PPS: aber übrigens genauso wenig von anderer politischer Seite, die eine Senkung der Vergaberichtlinen forderten, weil der Baumarkt als sehr Zinsempfindlich zum auskühlen begonnen hatte.. Nein, die RIchtilinien gibts eben aus politisch gutem Grund!

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
15.12.2023  (#2138)

zitat..
purrtastic schrieb:

Übrigens so als Daumenabschätzunggröße, der Anleihenmarkt ist ca. 10x größer als der Aktienmarkt, und der Immobilenmarkt ist ca. 10x größer als der Anleihen markt.. daher macht sich bei letzterem dann manchmal schon die Politik in die Hose wenn da was wackelt, bei Anleihen ein bisserl, bei Aktien ist denen egal.

Das geht sich nicht aus, egal welche Kennzahl genau gemeint ist. Der ATX hat z.B. eine Marktkapitalisierung von ca. 115 Mrd, der Umsatz pro Jahr liegt bei ca. 70 Mrd. Für einen Faktor 100 bräuchte es einen Immobilienwert von 11500 Mrd (also über 1,2 Mio pro Einwohner) oder ein Transaktionsvolumen von 7000 Mrd pro Jahr bei Immobilien, beides ohne im Detail Zahlen gesucht zu haben schwer nachvollziehbar.

Auf die Schnelle habe ich 4 Mrd in AT AT [Außentemperatur] Immobilientransaktionsvolumen gefunden, nur als Größenordnung.

Vllt Immobilien mit FX verwechselt in der Argumentation? Das könnte sich dann ausgehen, hat aber nicht mehr viel mit Immobilienfinanzierung in Österreich zu tun.


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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
16.12.2023  (#2139)
Du hast recht, Faktor 100 ist übertrieben. Ehrlich gesagt, war das etwas das ich nur mal wo gelesen habe und nicht selbst nachgerechnet. Selbst versucht abzuschätzen, bzgl. Markkapitalisierung, Ö 4 Mio Hauptwohnsitze, durchschnittlich 100m^2 groß, nehmen wir ~4000€, 1600 Mrd Marktkapitalisierung -> Faktor 16. Dazu kämen zwar noch Nebenwohnsitze, Leerstand und Gewerbeimmobilien (und argumentierbar Grün- und Forstland).. Zahlen dazu schwieriger zu finden, machen aber das Kraut sicher nicht fett genug um von 16 auf 100 zu kommen.

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
20.12.2023  (#2140)
Das könnte heute das Schmankerl des Tages werden: 

https://www.derstandard.at/story/3000000200421/kredite-in-oesterreich-variable-zinsen-fixe-probleme

Da kannst dir nur an den Kopf greifen...beide Seiten alles richtig gemacht. 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.12.2023  (#2141)
Hmmm, für ein "Plus" von 0,2% den Fixzinskredit in einen variablen umzuschulden ohne da genau nachzuhaken ist schon sehr blauäugig. Zudem kommen ja die Kosten on top.
Ein typischer Fall von gieriger Vermittlerin und völlig planloser Kreditkundin. Die zwei müssen sich erstmal finden ...

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