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warum habt ihr ein passivhaus gebaut??

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  •  123max
6.6.2012 - 10.1.2013
125 Antworten 125
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hallo,
ich hatte gestern abend eine etwas längere diskussion mit meinem vater u er meinte immer wieder, dass ein passivhaus sich nie rentieren kann u die kosten dafür viel zu hoch wären u die kinder dann auch noch damit zu kämpfen hätten.
außerdem hat er gemeint, dass raumlüftungen sich erst dann bezahlt machen würden, wenn sie schon alt und reparaturanfällig wären u man erst wieder nichts von ersparnis hat, weil man wieder in die reparatur dieser viel geld stecken muss.
meine argumente von lebensqualität u auch energieersparnis hat er immer wieder vom tisch gewischt, weil er meinte, dass das haus sowieso so teuer gebaut wird u man daher nichts spart.
mich würde interessieren was eure gründe waren, ein passivhaus zu planen, bauen u dann darin zu wohnen

lg, markus

  •  spidey666
8.6.2012  (#61)
Weil es alles so machen - @al-ene: Danke für den Post!
Weil hier am Anfang gepostet wurde, dass PV ja quasi super sein muss, weil sich das schon jeder aufs Dach montiert. Nur weil es jeder macht, heißt es noch lange nicht, dass das ganze auch sinnvoll ökonomisch und ökologisch ist. Ist halt das Phänomen der Massensychologie oder auch der Fall des Lemmings. Ich halte von Massenphänomenen gerne Abstand!!!

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  •  ekndeg
  •   Silber-Award
8.6.2012  (#62)
es macht prinzipiell sinn strom dezentral zu erzeugen -
ob das dann für den einzelnen auch sinn macht ist eine andere frage.

im augenblick ist die chinaware so billig, dass auch nur wenig grünbewegte investoren, den einen oder anderen container photovoltaikpaneele kaufen und verbauen.

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Hallo 123max,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: warum habt ihr ein passivhaus gebaut??

  •  spidey666
8.6.2012  (#63)
@ekndeg:

d'accors

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  •  sonne17
8.6.2012  (#64)
@bautech - ich hätte ein paar fragen an dich bezüglich deines Bauunternehmens und zum Thema Passivhaus. Wie kann ich dich kontaktieren?

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  •  elliot71
8.6.2012  (#65)
wir bauen auch passiv - ... zwar "nur"nach den kriterien der nö bauordnung, aber damit können wir leben.
wir bauen ohne Keller und haben neben dem x² auch noch einen stückholzofen - den aber eher aus nostalgischen gründen, um hin und wieder eine flamme zu sehen.
wir haben uns dafür entschieden, weil wir vom konzept überzeugt sind.
wir tätigen die größte investition unseres lebens und sind der meinung, dass dieses geld sinnvoll angelegt ist. ein ph ist heute durchaus stand der technik. in 10 Jahren fragt keiner mehr danach, denn dann wird es im Neubau keine andere Möglichkeit geben und bis dahin wird die ekz sukszesive gesenkt, wenn man eine Förderung will.

das gejammere über die wirtschaftlichkeit ist wirklich mühsam. ist ein liter bier im gasthaus um € 6,40 wirtschaftlicher, als ein liter super um €1,40?
ich habe vor, in den nächsten 40 Jahren in diesem Haus zu wohnen und die Energiepreise werden nicht sinken, sondern eher steigen, daher ist es für uns und unsere Kinder auch eine Art vorsorge.
ich kann jedem, der sich zum bau eines ph entschließt, nur gratulieren.
ab nächster Woche werden wir mit unserem online-tagebuch im Netz sein und laden alle interessierten ein, uns zu besuchen.


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  •  creator
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#66)

zitat..
das gejammere über die wirtschaftlichkeit ist wirklich mühsam


das einzig mühsame ist die politische dauerwerbesendung mit für den bauherrn objektiv völlig sinnlosen argumenten, die, wenn ein argument als falsch enttarnt wurde, einfach geändert wird.

bis vor ein paar jahren wurden ph noch damit beworben, dass der anfangs etwas höhere investitionsaufwand mit der super-tollen energieeinsparung ja im nu wieder wettgemacht wird und die energiepreise ja exorbitant steigen würden.

jetzt, wo klar ist, dass strom wegen wegfall der ökoförderung billiger wird und man ewig auf die amortisation des erhöhten investitionsaufwands warten muss, soll wirtschaftlichkeit auf einmal "mühsam" sein...

man entblödet sich auch nicht, für sowas geld auszugeben:

http://www.noe-gestalten.at/serien/teil5.htm

seit der vfgh zur eu-beitrittskampagne der bundesregierung festgestellt hat, dass politische kampagnen nicht objektiv sein müssen, ist klar, was von der ph-dauerwerbung (wie auch von der thermischen sanierung) zu halten ist: das ist eine zwar nun "zulässige beeinflussung der willensbildung", die aber eben nicht objektiv sein muss...

http://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Vfgh&Dokumentnummer=JFT_10059170_94W00I06_2_00

ja, vielleicht will man a la energiesparlampen mit noch mehr eingriffen ins eigentumsrecht allen die möglichkeit abdrehen, so zu bauen wie man möchte - nur ob das dann geduldet wird, steht auf einem ganz anderen blatt...

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#67)
@Danschi - Sehr guter Beitrag! Er zeigt sehr gut, dass man mit geringeren Kosten, höheren Komfort erreicht. Wie creator sagt, haben die meisten leider das Rechnen verlernt. Was aus den anderen Beiträgen auch schön rauskommt ist, dass die Temperatur in Passivhäusern viel stärker schwankt. Ob das ein Komfortgewinn ist?
Meiner Meinung nach ist ein Passivhaus eine teure Spielerei, auf Kosten der Wohnqualität und der eigenen Geldbörse, mit der man zeigen kann was möglich ist. Mit einem massiven Niedrigstenergie-Haus mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat man in den Punkten Wohnkomfort und Kosten in unseren Breitengraden sicher das Optimum gefunden. Wenn man das Haus dann auch noch nicht zu groß baut und an einem Ort stellt, von dem man auch ohne Auto zum Arbeitsplatz kommt, tut man auch der Umwelt etwas Gutes. Ganz zu schweigen unterschätzen viele die künftigen Erhaltungs- und Fahrtkosten.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#68)
@Patrick -

zitat..
Wenn man das Haus dann auch noch nicht zu groß baut und an einem Ort stellt, von dem man auch ohne Auto zum Arbeitsplatz kommt, tut man auch der Umwelt etwas Gutes. Ganz zu schweigen unterschätzen viele die künftigen Erhaltungs- und Fahrtkosten.


Bravo! Endlich jemand, der über den Tellerrand blickt und nicht nur Heiz- sowie Spritkosten durchkalkuliert, sondern einen Blick auf das Ganze wirft.
Ein Passivhaus in der Prärie, wo beide Personen mit dem Auto pendeln, ist alles andere als energiesparend. Die 1.800l Sprit bei 6l/100km und 30.000km im Jahr (= 18.000kWh pro Jahr und Person), sind insgesamt 36.000kWh (!).

zitat..
Was aus den anderen Beiträgen auch schön rauskommt ist, dass die Temperatur in Passivhäusern viel stärker schwankt. Ob das ein Komfortgewinn ist?


Nicht unbedingt. In massiven Passivhäusern schwankt die Temperatur meistens im Winter bei Sonneneinstrahlung nur etwas nach oben. Im Sommer und während der restlichen Jahreszeit sind die Temperaturen im Vergleich zu einem schlechteren NEH sicher komfortabler (auch weil die Oberflächentemperatur der Wände höher ist). Kommt natürlich auch auf die Regelung an. Das Abdecken des Restwärmebedarfs ist ja auch nichts anderes als eine Heizung, nur eben anders bezeichnet. :)

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  •  elliot71
9.6.2012  (#69)
zur zeit wohne ich in einem ca. 20 jahre alten haus - niemand käme auf die idee, heute so zu bauen, wie vor 20 jahren. in 10 jahren wird man anders bauen als heute.
in keinem anderen lebensbereich wird die "wirtschaftlichkeit" so betont, wie beim bauen oder der energie. intelligentes bauen bedeutet nicht automatisch, teures bauen. natürlich würde es weniger aufwendig sein, ein haus mit einer ekz von zb. 36 zu bauen, aber ist es heutzutage noch notwendig?

die argumente gegen eine komfortlüftung - hat übrigens den begriff kontrollierte wohraumlüftung abgelöst - kommen meist von leuten, die keine erfahrung damit haben. ich hab bis jetzt auch keine, aber ich denke, dass die lebensqualität steigt. diese maßnamhe verbessert die ekz schon erheblich. ein haus zu dämmen wird vielfach auch schon als sinnvoll erachtet - die mehrkosten entstehen durch höhere dämmstärken - der arbeitgang ist der gleiche.
dann kommen noch bessere fenster, die die ekz nochmal senken. mehrkosten in bezug auf die gesamtkosten max. 5%. geld wird für sinnloseres ausgegeben.

ich kann zwar noch nicht aus erfahrung berichten, aber meine frau und ich sind daovn überzeugt, den richtigen schritt zu wagen. jeder muss - oder kann gott sei dank - für sich selbst entscheiden, wo seine prioritäten liegen. für uns haben behaglichkeit und komfort einen hohen stellenwert.
es ist aber schön zu lesen, dass dieses thema zum teil sehr emotional diskutiert wird und dadurch leute anregt, sich mit dem thema auseinanderzusetzen.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#70)

zitat..
die argumente gegen eine komfortlüftung - hat übrigens den begriff kontrollierte wohraumlüftung abgelöst - kommen meist von leuten, die keine erfahrung damit haben. ich hab bis jetzt auch keine, aber ich denke, dass die lebensqualität steigt. diese maßnamhe verbessert die ekz schon erheblich.


Ich habe eine, und ja, die Lebensqualität steigt (enorm). Ich schlafe besser, bin dadurch morgens fitter, bekomme immer saubere Luft zum Atmen und muss niemals Fenster öffnen (wenn ich es nicht will).

Ich würde eine Komfortlüftung aber niemals wegen der EKZ einbauen. Die EKZ ist ein Scheininstrument, was die Lüftungswärmeverluste betrifft. Es ist Fakt, dass in Häusern ohne Komfortlüftung niemals der Luftwechsel stattfindet, der mit einer Komfortlüftung erreicht wird (natürlich zulasten der Luftqualität). Also sind per se die Lüftungswärmeverluste ohne Komfortlüftung nicht so hoch. Grob über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass die Komfortlüftung durch die Energieeinsparung den Betrieb mit Filtern und Strom für Ventilatoren finanziert.

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  •  creator
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#71)
zumindest die holzhaus-fans sind stolz darauf, - so zu wohnen wie schon seit hunderten von jahren...

http://em-blockbau.at/50/%C2%BB_Produktinfos_.html

die probleme der dämmung wie im link zur "verpackten republik" hatten wir auch schon öfter: http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=play&obj=28888 und zumindest im fth-bereich gehen die ph stark zurück.
sicher kann man immer sinnlosere arten der geldverschwendung anführen, nur macht das ph nicht sinnvoller.
all das sind eben reine geschäftsmodelle, egal, ob von öffentlicher oder privater seite gepusht und sie alle haben halt weder das wohl der kunden noch der umwelt im focus... wären ja nicht die ersten umweltschmähs, die offensichtlich aufgeflogen sind... bis jetzt nimmt niemand die 4 cent ökosteuer auf sprit zurück...

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  •  2moose
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#72)
@bono71 - Die Haustechnik muss zu den Lebensgewohnheiten passen, sonst verlieren selbst geringste Heizkosten Ihren Reiz. Bei uns ist ein Ofen aus vielen Gründen nicht in Frage gekommen, höchste Gewichtung zuerst:
- Nach 15 Jahren in einem 100jährigen Steinhaus mit 3 Einzelöfen und 30 Festmeter Buchenholzverbrauch auf nicht mal 100m² hab ich mein Holzheiz-Pensum auf Lebenslang erfüllt.
- Durch Vorhandensein eines wassergeführten Heizsystems wär er zur Feuerguck-Deko degradiert worden.
- Zusätzliche Durchdringungen für Frischluft und Kamin sorgen für Undichtheiten und Wärmebrücken.
- Für den Ofen hätte ein Platz geschaffen werden müssen - im aktuellen Grundriss wär er ein enormes Hindernis.
- Für meine Behaglichkeit ist ein Ofen kein Gewinn - nicht in heutigen Häusern. In der Sauna, in Altbauten und auf der Skihütte dagegen ein Muss.

Ich habe aber Hochachtung vor jenen, die Ihr PH aufs Wesentliche reduzieren und den restwärmebedraf mit nem kleinen ofen abdecken. DAS wäre nämich der Ursprungsgedanke. Daher auch ein JA zum Ofen fürs schnelle Aufheizen, zur Restwärmeabdeckung ... aber eindeutig ein ökonomisches NEIN zu Optikoferln in einen eh schon zentral temperierten Haus. Die Schnelle des Aufheizuns sollte man aber differenzieren ... im Massivhaus geht auf ganze Haus bezogen gar nix schnell ... und im Leichtbau vielleicht zu schnell - wenn man bedenkt, dass man mit ein paar Kerzen die Raumtemperatur heben kann, kann man sich ausmalen, was ein 5kW-Ofen bewirkt. Die Häuser haben Ihren Wärmeverlust in den letzten 20 Jahren auf ein Bruchteil verringert aber die Öfen stecken konstruktionsbedingt bei Ihrer Minimalleistung fest.

Die Luftfeuchttigkeit ist Schreckgespenst, dass manchge künstlich aufgeblasen haben, um die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] schlecht zu machen oder Ihren Absatz von KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'s mit Feuchterückgewinnung zu pushen (so wie Frischwassersysteme fürs Warmwasser über die Legionellenangst verkauft werden). Im EFH schreien viele schon bei Unterschreitung von 40% rel. Feuchte während man in der ofenbeheizten Holzhütte das "gute Klima" lobt. Wir liegen im Winter stets über 35%, ich kenne aber die Bedingungen in unserer Hütte, wo eher 25% die Regel waren. Gesundheitliche Auswirkungen kenn ich da und dort nicht. Es gibt sie aber defintiv, die verpfuschten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'s, die zuviel Luft umwälzen und damit die Feuchte runtertreiben ... ganz blöd wirds, wenn über allein über die Zuluft geheizt wird ... dann muss die Planung ganz exakt passen und man muss sich bewusst sein, dass man sich 2 Grad mehr zwar wünschen kann, aber ned oder nur mit Nebenwirkungen erreichen kann. Staub ist in gutes Stichwort, noch mehr Probleme würde auch aber den nicht wahrnehmbaren Luftverschmutzern zuschreiben ... da wird bei der Auswahl von Wandfarben, Wachsen, Ölen, Möbeln, Heimtextilien, ... oft sehr wenig Augenmerk auf Ausdünstungen gerichtet. Da hat man mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] weniger Probleme, weil der Luftwechsel permanent stattfindet. Wurde mir erst wieder bewusst, nachdem ich im SZ ein Ikea-Wandregal montierte, aus stabverleimtem, geöltem Massivholz ... ich möchte gar nicht so genau wissen, mit welchem chemischen Dreck das Holz oft behandelt wird, um ihm danach mit der Bezeichnung "geölt" einen ökologischen Touch zu verpassen. Nach 3 Monaten hat das Brettl jetzt zu stinken aufgehört ... muss zugeben, ich war zu faul, es einfach rauszuschmeissen.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#73)
Wenn auf die Frage - "Warum habt ihr ein Passivhaus gebaut?" sich die NEH-bewohnenden Anti-PH-Skandierer ein Stelldichein geben und sich für Negativbeiträge gegenseitig loben ... fällt das dann auch unter "Themenverfehlung"? *fg*

Möchte was zu den sinkenden Stromkosten schreiben ... ich hab bei der letzten rechnung geglaubt, es handelt es sich um einen Aprilscherz! Senkung der Ökoabgabe in einer Zeit, in der (wieder!) sehr viel Kohle ins Netz und die Erzeuger gesteckt werden sollte, um regionaler und unabhängiger zu werden ... in einer Zeit, in der z.B. die Deutschen wissen, dass Ihnen ein großer Finanzierungsbrocken bevorsteht. Die Senkung hat für mich nix mit Kostenwahrheit zu tun, sie ist ebenso absurd wie die PV-Förderpolitik, die bisher dreimal gestartet und 3x gestoppt wurde und das Geld absolut nicht nachhaltig eingesetzt wurde. Wenn man sich den östrreichischen Strompreisindex anschaut, fällt auf den ersten Blick auf, dass wir auf dem Niveau von 2006 stehen


http://www.energyagency.at/fileadmin/aea/image/Energie_in_Zahlen/aktueller-oespi.gifBildquelle: http://www.energyagency.at/fileadmin/aea/image/Energie_in_Zahlen/aktueller-oespi.gif
Quelle: http://www.energyagency.at/

während das Gas in der gleichen Zeit um 40% gestiegen ist bzw. wir nimmer weit vom Allzeithoch vor der Krise weg sind:


http://www.energyagency.at/fileadmin/aea/image/Energie_in_Zahlen/oegpi.gifBildquelle: http://www.energyagency.at/fileadmin/aea/image/Energie_in_Zahlen/oegpi.gif
Quelle: http://www.energyagency.at/

Es ist legitim, den aktuellen Strompreis hernehmen und eine E-Direktheizung oder LWP LWP [Luftwärmepumpe] bewerben ... nur habe ich Zweifel, dass man sich an diesem Strompreis langfristig festhalten kann. Wenn das so wäre, der Strom im Überfluss zur Ferfügung stünde, dann würde man keinen Cent in Smart Metering stecken, keinen Cent in PV und keinen Cent in Speicherkraftwerke.

Für mich ist der Hausbau ein Teil der Altersvorsorge und die Kostenrechnung auf 60 Jahre angelegt. Je kürzer man den Zeitraum ansetzt, desto wurschter werden natürlich die Betriebskosten und die größere Abhängigkeit von zentralen und fossilen Energiequellen und die Wertbeständigkeit ... letztere ist Moment nur deshalb noch nicht in Gefahr, weil der thermische Standard anscheinend das Uninteressanteste Detail am Gebrauchthausexposee ist ... siehe die Diskussion um das EKZ-96-Haus hier im Forum.

Wobei beim PH die EKZ nur eine Hausnummer am Papier ist - viel wichtiger ist der WILLE der beteiligten Planer und ausführenden Firmen, Ihr bestes zu geben. Das wird noch dazu über exaktere Berechnungen und schärfere Qualitätskriterien dokumentiert. Mit dem Begriff "PH" wissen ALLE Beteiligten, worum es geht und es gibt KEINE Aureden mehr. Das ist der beste Schutz für den Bauherrn, aber auch für die Hersteller.

Hier ist immer nur die Rede von "Aufpreis aufs PH" und "großer Schritt um die EKZ unter 15 zu bringen" ... das ist doch Blödsinn! Schon allein deswegen weil man nicht ein NEH als Grundgerüst hernimmt und dann auf PH pimpt (wie es manche praktizieren), sondern das PH vom ersten Strich am Entwurfsplan angepeilt wird. Von Firmen, für die ein PH kein "Luxus-NEH" ist sondern ein eigenständiges, anzustrebendes Planungsziel. Mit dem "NEH mit Passivhauskomponenten, PHPP und BDT<=0,6" als letzte Notlösung. So sahen und sehen es jedenfalls die teilnehmenden Planer und ausführenden Betriebe bei den Passivhausseminaren in Großschönau.

Ein PH von vorneherein auszuschließen ist eine Sache ... aber die kunstreichen Erklärungen, warum das PH gar keinen Sinn macht, sind mir allesamt viel zu billig.

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Hallo 2moose, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  creator
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#74)
gute planung macht sinn.... aber keine dämlichen und überteuerten ph-zertifikate-zettel.

weil sich fast niemand die zettelwirtschaft antut, gibt's halt eine breite masse "nicht-echt-mit-zettel"-ph oder meinetwegen "niedrigstenergiehäuser". damit treffen für die paar "echten" (= zerifizierten) ph auch alle kostenargumente zu.
das hat imho wenig mit falscher planung zu tun...

den schwachsinn mit den ökostromförderungen haben wir ja nicht in einsamkeit im elfenbeinturm abgestellt - das läuft in d ähnlich, nennt sich halt dort ökostromumlage:
http://www.klima-luegendetektor.de/

die methodik des schwachsinns samt den - nun schon recht offensichtlichen malversationen mit co2-zertifikaten - hat die tu wien schon vor jahren vorhergesagt, vgl. seite 9ff: http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-et_13457.pdf

die ideen des ph machen durchaus sinn - die umsetzung der ideen in gelebte praxis ist davon aber (und das war mehr als erwartbar) lichtjahre entfernt.
der zertifikate-schwachsinn ist auch unstreitig. von gestohlen bis verschenkt ist da alles dabei - vom grundsätzlichen problem, dem widerrufenen schwachsinn von michael mann als kyoto-grundlage, ganz zu schweigen.

http://www.scienceblogs.de/geograffitico/2010/02/der-schwindel-mit-den-co2zertifikaten.php
http://oe1.orf.at/artikel/303081
http://fm4.orf.at/stories/1697182/
http://science.orf.at/stories/1675145/

ich glaub' ja auch, der klimafonds hat einen profi-wahrsager für seine energiekostenentwicklung auf seite 13 engagiert. wie sonst weiß der schon 2009, was wir 2030 zahlen werden? http://www.klimafonds.gv.at/assets/Uploads/Studien/EndberichtB061464B160293MonMech-2011-Endbericht-11-05-04.pdf
der strompreis steigt inflationsbereinigt (die hat der wahrsager natürlich auch gecheckt) um exakt 37%. aber ab seite 37 gibt's noch eine alternative in der glaskugel - da wird alles billiger, nur der strom bleibt gleich...
das traurige daran: für so profunde studien zahlen wir alle...
strompreise kann man übrigens live mitverfolgen: http://www.eex.com/de/Marktdaten/Datennutzung/Info-Produkte/end-of-day-data


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
9.6.2012  (#75)
Passivhaus, Niedrigenergiehaus, Wurschthaus, Es ist meiner Ansicht nach vollkommen wurscht, wie man die Häuser bezeichnet. Wenig Energie sollen sie (ver)brauchen. Sobald ein Haus wenig Energie benötigt, ist es auch vollkommen wurscht, womit geheizt wird. Beim einen ist es das Kompaktgerät und beim anderen das Holzoferl. Wieder ein anderer legt sich Heizmatten oder hängt sich Infrarotpanele rein.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man ein Energiesparhaus anstreben sollte. Das wird vor allem bezeichnend, wenn man manche Niedrigenergiehäuser mit Passivhäusern vergleicht. Da gibt es Niedrigenergiehäuser (so wie meines), die verbrauchen weniger Energie als manche Passivhäuser, einfach weil sie kleiner, kompakter und einfacher sind, am richtigen Fleck stehen und somit von Mobilität nahezu unabhängig sind. Eben, weil Patrick das erkannt hat, hat er von mir Lob und eine Empfehlung geerntet und nicht, weil er das Niedrigenergiehaus mit Vehemenz verteidigt.

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  •  spidey666
11.6.2012  (#76)
@dandjo - Du schreibst mir mal wieder aus der Seele. Ich vertrete ja die perverse Meinung, dass die Energiegewinnung sekundär gesehen werden muss. Primär kommt es nur auf die Verwendung der vorhandenen Energie an. Solange jedes sogenannte Wirtschaftswachstum den Energieverbrauch steigen lässt (daran wird auch die E-mobility nichts ändern), wird sich an der Problematik nichts ändern. Mein persönliches Paradebeispiel sind doch die momentan allseits beliebten Smartphones. Jeder braucht eines, ein jeder verwendet aber nur minimale Funktionen, aber dafür darf man es gleich mal öfters als ein konventionelles Handy aufladen.
Bevor ich mir also ein PH hinstelle, dessen Konzept mich auf Grund der Beschattungskomplexität nicht überzeugt, um mein ökologisches Gewissen zu beruhigen, pfeif ich ich doch auf diesen E-Entertainment-Konsumwahnsinn. Da du ich der Umwelt doch wirklich was gutes. :O)

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  •  2moose
  •   Gold-Award
11.6.2012  (#77)
Wenn man schon an der Beschattung scheitert, sollte - man tatsächlich wenig gedämmte Häuser bauen, die in der Nacht wieder geneug der eingetragenen Solarwärme loswerden können. "Beschattungskomplexität" war jetzt aber eh ned ernst gemeint, oder?

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  •  2moose
  •   Gold-Award
11.6.2012  (#78)
@creator - Weniger Kraftausdrücke würden Deine Beiträge noch attrakiver machen.
Welche Zettelwirtschaft? Kein Mensch wird gezwungen sein PH zertifieren zu lassen, es wird dadurch ned passiver. Ist bloss eine Bestätigung, dass die verwendeten Produkte auch artgerecht verwendet wurden, dass das Gesamtpaket ebenso passiv ist wie seine Einzelteile.
Ein PH kannst genausogut mit nicht zertifizierten Bauteilen herstellen ... die Zertifikate machen es halt leichter, die Spreu vom Weizen zu trennen, verringern den Planungsaufwand und erhöhen die Sicherheit für den Bauherrn.
P.S. Hast ein Abo für EEX? ... 50 Euro pro Monat für täglich frische Strompreise sind mir doch ein wenig zu happig.

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  •  bautech
11.6.2012  (#79)
@sonne17 - Kannst mich gerne per PM kontaktieren.

Nur zur Vorabinfo: Mein Unternehmen errichtet keine PH´s, ich bin im Tiefbau, Kanalbau, Strassenbau und Brückenbau tätig...

Das angeeignete Wissen kommt von

a) Schulbildung
b) selbst Hausbauer, aber kein PH

ng

bautech

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  •  atma
  •   Gold-Award
11.6.2012  (#80)
wir bauen ja ein PH... aber ich hab noch ned verstanden, was da jetzt sooo kompliziert dran ist im vergleich zu einem andren haus? oder hab ich da was versäumt? vl weil man pfuscherei schlechter verstecken kann? ... aber sorgfältig ausführen sollt eine baufirma ja jedes haus.


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  •  spidey666
11.6.2012  (#81)
@2moose - Ja für mich ist ein PH + die Beschattungsproblematik ein komplexes System. Deswegen ist das sogenannte PH auch eher etwas für die grüne Wiese. Oder willst bestreiten, dass damit nicht wenige schon auf die Schnauze gefallen sind, weil es einfach nicht funktioniert ??? Nicht jeder sollte halt PH anbieten dürfen, da braucht es wirkliche Profis.

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