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Risiko streuen / investieren / anlegen

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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
8.1.2020 - 10.10.2024
817 Antworten | 98 Autoren 817
97
914
Hallo Leute,

Haus ist eingetütet, Kredit gut leistbar und ich möchte jetzt langsam wieder anfangen, ein bisschen Geld auch anzulegen. Meine erste Idee der Risikostreuung wäre Bausparer / ein Philharmoniker pro Jahr / Fondssparen (bevorzugt Zukunftstechnologien Klimawandel etc..); insgesamt denke ich da so an ein jährliches Volumen von 3-4.000€. Zur Info noch: mein Jahresnetto liegt bei ca. 40.000€ und monatlichen Fixkosten liegen ca. 1.400€.
Was ich eher nicht möchte sind Aktien (da habe ich zu wenig Zeit und auch nicht so gute Erfahrungen gemacht), Pensions- und Lebensversicherung, oder seid ihr da anderer Meinung?

Wie macht ihr das? Oder pulvert ihr überschüssiges Geld in eine schnellere Kreditrückzahlung?

  •  streicher
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#601)

zitat..
derLandmann schrieb: Glaube 4% bei trade republic

Die sind aber glaube ich nicht steuereinfach.




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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#602)

zitat..
streicher schrieb:

──────..
derLandmann schrieb: Glaube 4% bei trade republic
───────────────

Die sind aber glaube ich nicht steuereinfach.

Die 4% bekommst du aufs Girokonto der Baader Bank, da hast du noch nichts wo angelegt. Sollte steuerlich nichts ausmachen?


zitat..
derLandmann schrieb: wie geschrieben bin ich natürlich für Optimierungen, ISIN oder Verteilungen offen.
Ja, der Markt soll auch in gutem Anteil abgedeckt werden, wieviel, nicht zu viel. 70/30 All World und EM is mir zu langweilig :)

@Equity  gerne mehr dazu




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  •  Namor1
4.1.2024  (#603)
Wenn man 4% bekommt ist es in der Regel steuerpflichtig. Ausser es sind bestimmte Cashback-Produkte. Die müssen m.W. Aber dem konkreten Produkt zugeordnet werden können. Bsp Payback. Die Cashback Aktion 2020 von Flatex war steuerpflichtig.

Und Kest auf Zinsen bei Sparbucht etc ist im steueransässigen Staat, für uns also AT AT [Außentemperatur], zu zahlen. Jetzt muss man vorher noch schauen, dass die nicht automatisch zB in DE bezahlt wird und man doppelt zahlt.

Beste Infos bei Andreas von Broker-Test. Hier ein Screenshot von seinem Telegramkanal, Beitrag ganz unten.

_aktuell/20240104124623.jpg

Ich würde mir die Arbeit nicht antun. Habe ein DE-Gehaltskonto und froh, dass es dort noch keine Zinsen gibt.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#604)

zitat..
Namor1 schrieb: Und Kest auf Zinsen bei Sparbucht etc ist im steueransässigen Staat, für uns also AT AT [Außentemperatur], zu zahlen. Jetzt muss man vorher noch schauen, dass die nicht automatisch zB in DE bezahlt wird und man doppelt zahlt.

Ich bin kein Steuerprofi. Aber soweit ich weiss, ist die Ausganglage wie folgt. Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Und es gibt eine gesetzliche Grundlage wonach steuerliche Daten zwischen OECD Staaten automatisiert ausgetauscht werden - heisst in Österreich GMSG (Gemeinsamer Meldestandard-Gesetz). Hierin ist der Kunde verpflichtet der Konto führenden Bank bekannt zu geben, in welchem Land/in welchen Ländern Steuerpflicht besteht. Hier ist dann auch die jeweilige Steuernummer zu nennen, mit welcher dann jährlich an das jeweilige "Heimat"-Steuerland gemeldet wird. Im konkreten wären das Zinserträge die aus Deutschland unter Bekanntgabe der Steuernummer ans OE Finanzamt gemeldet werden. 

Grundsätzlich ist man als in Österreich lebender Anleger aus DE Bankensicht sogenannter Devisenausländer und zahlt dort somit nicht die regulären Kapitalertragssteuern. Relevant wäre dann weiters noch, ob die DE Bank "Ausländer-Kest" abführt oder nicht? Wird "Ausländer-Kest" abgeführt, kann diese natürlich in der OE Steuererklärung berücksichtigt werden (>DBA). Meines Wissens gibt es die Möglichkeit, eine Ansässigkeitsbescheinigung bei der DE Bank abzugeben (glaub darum gehts in der Telegram Nachricht). Dann zahlt man gar keine Steuer bei der ausländischen Bank und muss somit alles via OE Steuererklärung abliefern. Dieses Detail hat aber meines Erachtens nur "aufschiebende" Wirkung auf die Steuerabfuhr. Sich von der "Ausländer-Kest" befreien zu lassen und dann in Österreich nicht in der Steuererklärung zu melden um Steuern "zu sparen", ist - der Vollständigkeit halber erwähnt - "nicht klug", weil es ja eben den automatisierten Datenaustausch zwischen DE und OE gibt.

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  •  dynamite
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#605)
@­Miike 
Die Idee mit Berkshire hatte ich auch schon, hast du schon einen Plan wie du das machen würdest, da ja eine Art "Sparplan" ja teurer kommt aufgrund der Orderkosten?

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  •  Miike
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#606)
Ich weiß es selbst noch nicht genau, werde aber vermutlich mal eine Position kaufen, wo ich mit den Orderkosten über Mindestorderspesen bin. Ich könnte bei meiner depotführenden Sparkasse auch einen Sparplan auf Berkshire abschließen, dann wären auch 100€ monatlich kein Problem.

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Hallo Blabla,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Risiko streuen / investieren / anlegen

  •  dynamite
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#607)
Ich muß mir das bei Flatex mal anschauen was da ein Aktien-Sparplan kosten würde.

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
4.1.2024  (#608)
Flatex bietet keine Aktiensparpläne an.

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  •  dynamite
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#609)
Leider schon gesehen, auch das die Ausführungskosten sehr hoch sind für kleine Orders (5,90€). Hat da wer eine Steuereinfache günstige alternative?

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
4.1.2024  (#610)
Steuereinfach hast bei den Alternativen Depotgebühr, das kommt auf Dauer teurer. Wenn es wirklich nur eine Spielerei mit einer Miniposition sein soll, dann gäbe es noch Bitpanda (mit allen anderen Nachteilen). Sonst sollten die 5,90 nicht wirklich eine große Rolle spielen, selbst wenn man nur 10 Stück oder so kauft.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#611)
Finde 5,9€ überhaupt nicht hoch. Wenn du 2 Stück Berkshire kaufst wären das beim aktuellen Kurs 670,-€ und die Kaufspesen somit 0,8%.

Klar, monatlich 100€ geht nicht und macht dann bei Flatax keinen Sinn. Da bedarf es schon eines Aktiensparplans. Aber musst ja nicht montlich kaufen.

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  •  dynamite
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#612)
Hätte eh an 1 Stück monatlich gedacht, dann wirds eher ein alle 2 Monate und händisch bei Flatex werden.

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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
4.1.2024  (#613)
zu Berkshire, Buffet empfiehlt retailers low-cost index ETFs...

das hat er auch mehrmals in interviews in verschiedenn Varianten gesagt, siehe auch:

https://finance.yahoo.com/news/2-etfs-good-enough-warren-050718412.html?guccounter=1

und auf diese gibts bei flatex ein Sparplan..

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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#614)
Buffet  verlässt sich quasi auch auf die US Wirtschaft wenn ich das richtig sehe.

Interessante Aufteilung auch hier:



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  •  dynamite
  •   Gold-Award
4.1.2024  (#615)
Da muss man dann schon einiges mehr an Zeit investieren als in 70/30 😂

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
4.1.2024  (#616)

zitat..
derLandmann schrieb:

──────..
streicher schrieb:

──────..
derLandmann schrieb: Glaube 4% bei trade republic
───────────────

Die sind aber glaube ich nicht steuereinfach.
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Die 4% bekommst du aufs Girokonto der Baader Bank, da hast du noch nichts wo angelegt. Sollte steuerlich nichts ausmachen?

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derLandmann schrieb: wie geschrieben bin ich natürlich für Optimierungen, ISIN oder Verteilungen offen.
Ja, der Markt soll auch in gutem Anteil abgedeckt werden, wieviel, nicht zu viel. 70/30 All World und EM is mir zu langweilig :)
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@Equity  gerne mehr dazu

Es ist im Grunde alles ganz einfach, weil nämlich bereits seit den 50ern (Moderne Portfolio-Theorie nach Markowitz) und 60ern (Capital Asset Pricing Model) weitgehend erforscht. Seither gab es keine grundlegenden neuen Erkenntnisse mehr wie man "richtig" investiert (und natürlich im Detail Kritik, die aber am Kern nichts ändert). Dank ETFs und Onlinebrokern kann man das uralte Wissen mittlerweile auch als Kleinanleger kostengünstig umsetzen. Nur das hilft halt alles nix gegen Argumente wie "zu fad" oder "bin damit gut gefahren".

Eigentlich muss man nur drei Sachen akzeptieren (oder die uralten Paper, die übrigens sehr lesenswert sind, lesen):
a) Unsystematisch Risiko wird nicht belohnt und kann durch Diversifikation innerhalb von Assetklassen und über Assetklassen eliminiert werden.
b) Systematisches Risiko wird mit mehr Rendite belohnt, wieviel systematisches Risiko man eingehen will ist eine individuelle Entscheidung.
c) Setze a und b möglichst billig um, Kosten werden auch nicht belohnt.

Der erste Punkt ist sehr leicht, denn dafür gibt es fix fertige Produkte (innerhalb von Assetklassen aber auch auf Portfolioebene) die auch den letzten Punkt erfüllen. Der zweite Punkt, die Risiko Tragfähigkeit, ist eine individuelle Entscheidung die meistens viel zu wenig Beachtung findet. Wenn man das akzeptiert, erübrigt sich das meiste.

Klar kann man trotzdem auf irgendwelche Einzelwerte oder Sektoren wetten, hat damit aber halt bewusst ein schlechteres Rendite-Risiko-Verhältnis wie möglich (aber individuell kann man damit zufällig natürlich trotzdem gut fahren). Und natürlich reicht es völlig sich dem perfekten Marktportfolio anzunähern um ein gutes Ergebnis zu haben, vor allem weil eh nicht so klar ist was perfekt ist (aber eben sehr wohl was grundsätzliche Eigenschaften sind).




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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
5.1.2024  (#617)

zitat..
Equity schrieb: Systematisches Risiko

Was ist unsystematisches Risiko?


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
5.1.2024  (#618)
Das spezifische bzw. diversifizierbare Risiko eines einzelnen Finanzprodukts (z.b. Aktie). Also der Teil vom Risiko, der über das allgemeine Marktrisiko (systematische Risiko) hinausgeht. Typische Beispiele sind hier Managementfehler auf Unternehensebene oder Strukturwandel auf Brancheneben. Findet man unter dem Schlagwort jede Menge gute (und leicht verständliche) Erklärungen. 

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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
5.1.2024  (#619)
Neben jetzt der allgemeinen Theorie und Diskussion, wegen Berkshire inbesonderen. Berkshire ist eigentlich mehr wie ein aktive gemanagter Fonds als eine Aktie, das heißt heutzutage performt ungefähr wie der Markt.

Siehe auch: https://portfolioslab.com/tools/stock-comparison/SPY/BRK-B

Manchmal ein bisserl als der SP500 manchmal etwas schlechter (hier ist der SP500 auch mMn der richtige Maßstab, da ja vorwiegend in US investiert).

Ob es jetzt in nächster Zeit etwas auf dem Plus oder der Minusseite im Vergleich zum SP500 sein wird, kann niemand seriös vorhersagen. Was man aber sicher vorhersagen kann sind Gebühren und Steuern, und diese sollten auch ein Faktor spielen bei der Überlegung und wenn deine Investitionseinheit 100€ im Monat ist und Berkshire größere Stückelung hat, und die Gebührenstruktur für uns Österreicher bei flatex ETFs eigentlich bevorzugt.. dann spricht für diese Situation finde ich wenig für Berkshire.

Will niemanden der meint eine "echte" Einzelaktie sei unterbewertet das ausreden.

Jedensfalls die Jahre, dass Berkshire den Markt massiv outperformt hat sind über 20 Jahre vorbei, interessant warum es so ist, mag sein, dass Buffet mit seinem Value-Ansatz damals einfach auch glück gehabt hat, dass genau dieser Bereich so gut performt hat, mag aber auch sein, dass jede an sich gute Tradingstrategie ihre Wirkung verliert, wenn es zu bekannt wird und der Markt damit entgegen wirkt, oder einfach weil er heute als "Leuchtturm" wirkt, und wenn er etwas kauft (was veröffentlich werden muss) viele es nachmachen und ein Nachkaufen nicht möglich macht (darüber hat sich Buffet auch schon mal beschwert)... oder er ist einfach alt und gemütlich geworden :P Die schlechteste Wahl ists natürlich nicht, aber es gibt Gebührentechnisch günstigere Alternative mit vergleichbarer Performanzerwartung.


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  •  Miike
  •   Gold-Award
5.1.2024  (#620)

zitat..
purrtastic schrieb: Berkshire ist eigentlich mehr wie ein aktive gemanagter Fonds als eine Aktie, das heißt heutzutage performt ungefähr wie der Markt.

Korrekt. Genau deswegen meinte ich:

zitat..
Miike schrieb: Aktuell liebäugle ich mit Berkshire Hathaway, als Beimischung anstatt eines weiteren EFT oder Fonds.

Die Aktie ist am ehesten mit einem thesaurierenden Fonds vergleichbar. Ausschüttungen = Dividenden gibt es nicht. Dafür hat Berkshire aktuell 100 Mrd.$ Cash angehäuft. Ich denke man wartet hier auf die nächste Krise/Rezession... Um ein Gefühl zu bekommen, Buffet könnte Volkswagen als weltweit größten Autobauer zu 100% kaufen und hätte dann noch immer den halben Cashbestand verfügbar. Cash bremst natürlich die Performance. 

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
5.1.2024  (#621)
Richtig, Berkshire ist defakto ein aktiver Fonds. Bzgl. Kosten ist Berkshire aber vermutlich sogar günstiger aufgestellt wie die meisten aktiven Fonds. Mit 25 MitarbeiterInnen auf Holdingebene kommen über 10 Mrd USD Assets auf jeden Mitarbeiter, das ist schon recht schlank.

Berkshire ist halt extrem konzentriert auf wenige Werte, allein 50% macht Apple aus, die Top 5 Positionen (alles sehr große US-Unternehmen) machen dann schon fast 80% aus. Das kann man, wenn man schon Einzelaktien will, dann auch sehr leicht direkt selber nachbauen (und die letzten 20% mit einem S&P 500 ETF ersetzen). Oder 50% Apple und 50% einen US-Value-ETF, wird sich auch wenig schenken zu Berkshire. Nur würde man das vermutlich nicht mal wollen, bleibt also wenig Grund übrig Berkshire zu kaufen (für mich).



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