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Was versteht man in der Finanzwelt unter mittelfristig, 5 Jahre? |
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Hi, die Hauptaussage der vergangenen EZB-Sitzung (neben dem Bekenntnis zur Beibehaltung der Zinsanpassungen, bis die Inflationsbekämpfung Früchte trägt) bezieht sich meiner Ansicht nach auf das Vorhaben, die Bilanzsumme von aktuell etwa 5 Billionen schrittweise zu reduzieren. Im Wesentlichen wird versucht, dies durch 2 Maßnahmen zu bewerkstelligen: 1) Fällige Anleihen aus dem mit Jänner 2015 beschlossenen Asset Purchase Programm (APP) werden vorab mal bis Mitte 2023 nur mehr zur Hälfte reinvestiert - pro Monat sinkt dadurch der Bond-Bestand um durchschnittlich 15 Mrd. 2) Fällige Anleihen aus dem Pandemic Emergency Purchase Programm (PEPP) werden aus heutiger Sicht weiterhin bis zumindest Ultimo 2024 vollständig ersetzt, um jenen Ländern, die im Fokus der Bond-Investoren stehen, bei Bedarf unter die Arme greifen zu können. Das ist ein erster (wenn auch zögerlicher Schritt), um wieder "Normalität" in der Bilanzstruktur und in der Liquiditätsversorgung herzustellen. Zum Vergleich: Das FED reduziert mit ihren angekündigten Maßnahmen die Bond-Bestände um jährlich etwa 7%, die EZB um etwa 3%. Kurzum meine Sicht: Die EZB wird nun nicht mehr unbegrenzt Unternehmens- und Staatsanleihen aus dem Markt kaufen, um die Renditen zu drücken. Das bedeutet, dass Credit-Spreads (Risikoaufschläge) steigen werden, um am Markt Emissionen platzieren zu können. Das hat man nach der EZB Ankündigung beispielsweise bei den Spreads der 10Y italienischen gegenüber deutschen Staatsanleihen sehen können, die sprunghaft von etwa 1,9% auf etwa 2,15% angestiegen sind. Fiskalisch gibt es bei vielen Staaten das Commitment, den Bürgern bei der Bewältigung Energiekrise unter die Arme greifen zu wollen - durch erhöhte Neuverschuldungen. Deutschland plant 2023 Bond- Emissionen im Ausmaß der Rekordmarke von 539 Mrd. (zum Vergleich: in der Finanzkrise wurden 2009 und 2010 jeweils etwa 330 Mrd emittiert, danach bis zu Pandemie jährlich fallend bis knapp unter 200 Mrd., danach 2020, 2021 und 2022 jeweils um die 400 Mrd.). Dies wird zumindest nicht inflationsdämpfend wirken. Die SWAP-Kurve wird sich daher meiner Meinung nach nach oben verschieben. Für die Konditionenvergabe bei Fixzinsvereinbarungen jedoch mindestens ebenso entscheidend, werden die Refinanzierungskonditionen der Banken sein - und diese werden aus den oben genannten Gründen meiner Ansicht nach steigen. Sehr guter Link, der allerdings nur die Markterwartung der Geldmarktzinssätze abbildet. lg Thomas 1 |
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Hallo speeeedcat, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Aktuelle Aufschläge Hypothekar-Kredite 2022 |
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Hallo LiConsult, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können. | ||
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Ja, allgemein üblich sind das Zeiträume bis 4, max. 5 Jahren. Ab einem Horziont ab 5 Jahren spricht man von langfristigen Kreditzinsen. Im Veranlagungsbereich sind Zeiträume mittelfristig üblicherweise bis max. 6 Jahren definiert, ab 7 Jahren Veranlagungshorizont langfristig. |
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Ich bezweifle, dass aktuell irgendwer adäquat vorhersagen kann was in einem halben Jahr ist. Kurzfristig klar, die kurzen Zinsen werden steigen, die langfristigen? Kurzfristig scheint uns ja schon alles um die Ohren zu fliegen. Die Rezession beginnt gerade erst. Die Arbeitslosigkeit in einzelnen Teilbereichen steigt bereits. Die Probleme von Riesen wie Lenzing AG (nur noch 60% Produktionsauslastung) sind nicht mehr übersehbar. Die Inflation ist noch riesig, gleichzeitig zeigen aber immer mehr Bereiche deflationäre Tendenzen. Die EZB hat den Auftrag Preisstabilität. Die FED aber hat 2 Aufgaben: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Beide, FED und EZB haben die Leitzinsen bereits um mehr Punkte gehoben wie während der Weltfinanzkrise. Aber damals lag die Verschuldung der USA bei 64%, jetzt bei 122%. FED und EZB legen ihren Zinssteigerungen zugrunde, dass die Rezession 2023 mild ausfallen wird. Wenn die da so gut prognostizieren wie das letzte Jahr bei der Inflation, dann Gute Nacht. Danke an die beiden Kreditvermietler hier im Thread. Man lernt und die Infos sind extrem interessant. Vor allem nichts was man an anderer Stelle Mal so nebenbei up to date lesen kann. |
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Gute Erklärung, danke. So wie ich das verstehe ist das eine aktuelle Maßnahme der EZB für 2023/2024. Bin ich gespannt wie lange das wirklich anhält... da sehr viel Bewegung drinnen. Danke für deine Einschätzung! |
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Mini-Zwischenfrage an die Experten hier, will keinen eigenen Thread deswegen aufmachen. Habe einen bestehende Kreditvertrag mit dem roten Kamel. Baustart ist Frühjahr. Nun zeichnet sich ab, dass aufgrund einer Umstrukturierung in der Firma (an der ich Anteile besitze/bald besaß, sich mein bisheriges Angestelltenverhältnis vorübergehend für ~1 Jahr in ein Selbstständigen-Verhältnis ändert. (Geht rechtlich nicht anders ohne massive Mehrkosten für beide Seiten). Ist dies etwas das man dem Kreditinstitut melden sollte/muss, bzw. kann dies zu einem Problem werden? |
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Ich sehe hier kein Problem. Freilich hat Wüstenrot so wie auch viele andere Institute einen Textbaustein in ihren Verträgen, wo auf nachträgliche Änderungen in der Ebene der Kreditnehmer Bezug genommen wird. Dort heißt es konkret im §5 "Fälligkeitsvorbehalt" der Schuldschein und Pfandurkunde: "Die Bausparkasse kann eine Darlehenszusage widerrufen, wenn nachträglich Umstände hervorkommen oder eintreten, die sie zur Ablehnung der Darlehensgewährung oder zur Fälligstellung des Bauspardarlehens berechtigt hätten bzw. berechtigen würden." Das ist zum einen sehr allgemein gehalten - zum anderen für deinen konkreten Fall in meinen Augen nicht zutreffend - deine Einkünfte ändern sich ja nicht? Damit es aber keine Überraschungen gibt, würde ich dennoch Kontakt mit deiner Betreuung vornehmen - ist ja alles gut erklärbar. |
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Danke dir @LiConsult ! werde ich so machen und hier das vorab noch mit dem Betreuer telefonisch anmelden. |
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BA News zur Liegenschaftsbewertung: Objektive, marktkonforme Schätzungen auf Basis aktuellster Daten. Bei Standard-Wohnimmobilien ist keine Vor-Ort-Besichtigung mehr erforderlich. Bewertungs-Exposé wird den Kundenausgefolgt. Die Liegenschaftsbewertung wird parallel zur Kreditvertragserstellung beauftragt. BA News zu Fixzinskrediten: die BA wird auch weiterhin langfristige Absicherungsmöglichkeiten im Fixzins mit 20 und 25J anbieten, und das obwohl viele österreische Banken keine oder nur mehr sehr eingeschränkte Fixzinsen anbieten (10J z.B.). Siehe auch Artikel https://www.fondsprofessionell.at/news/uebersicht/headline/oesterreichs-banken-streichen-fixzinskredite-220761/ref/2/?sc_src=email_1793979&sc_lid=71302088&sc_uid=M3tGfxZFxj&sc_llid=616&sc_eh=6412fe358d0a0bc21 Zitat: "Immer häufiger würden etwa die Fixangebote durch "Bandbreitenmodelle" ersetzt – in diesem Fall wird eine variable Verzinsung mit Deckel nach oben hin angeboten, der derzeit oft um die sechs Prozent liegt. Andere Institute wiederum bieten maximal zehn Jahre fix, den Rest variabel verzinst an." Best Case aktuell nach wie vor ab 3,5% für 20 und 25J. |
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Gelten die angegebenen Konditionen auch für Umschuldungen? Wenn ja, würde ich mich bei dir melden. Ich habe meinen Kredit bei der BA, aber die bietet weiterhin nur 20Y + 25Y an und dass für im Marktvergleich nicht besonders schmackhafte 4,125%. |
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Betreffend die BA-News zur Liegenschaftsbewertung in der heutigen Aussendung musste ich auch schmunzeln. Dachte, dass die bislang verwendete Schätzwertermittlung aus dem TU-Wien Tool und den reelen Daten aus den Grundbuchtransaktionen "marktkonforme" Werte ermittelt haben. Da muss man sich die Frage stellen, ob die bisherige Marktwerte nicht auf Basis aktuellster Daten erfolgt ist. Bezüglich das eingeschränkte Fixzinsangebot verschiedener Institute offenbart uns INFINA auch nicht wirklich Neues. Habe darauf im Laufe dieses Jahres ein paar mal Bezug genommen, z.B. 26.04. oder 02.05. oder 30.06. Aktuell ist es so, dass es abseits von 20 und 25Y institutsspezifisch Angebot sowohl bei Fixzinsbedarf im Laufzeitenbereich von 5, 10 und 15Y gibt - ebenso wie für 30Y. Betreffend die Bandbreitenfinanzierungen gibt es ebenfalls seit Monaten Angebote wie z.B. 21.07. |
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ja - gilt auch für Umschuldungen. Kontaktdaten sind im Profil hinterlegt 👍 daran hat sich nichts geändert |
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Mein Posting weiter oben versteht sich als eine aktuelle Zusammenfassung. Nicht alle haben deine Beiträge seit Sommer gelesen😅. Fakt ist, dass immer mehr Institute vom (kurzfristigen) Fixzins abrücken. Und das kann man im verlinkten Beitrag nachlesen. Somit sticht die BA hier mit einer kompetitiven Konditionenpolitik umso mehr hervor. Einzelvorstandsentscheidungen sind die Ausnahme. Die wird es auch bei kleineren Regionalbanken hie und da geben, sind aber bei weitem nicht die Regel und somit nicht aussagekräftig. Ich habe z. B. nicht einen von vor drei Wochen vermittelten und unterschrieben 2,75%-Fixzins gepostet, weil eben absolute Ausnahme und somit nicht repräsentativ. PS: das drei Prozent-Angebot für die Umschuldung will ich bitte anonymisiert hier lesen. Der 5-Jahresswap liegt aktuell über 3%... Was gestern top war ist heute längst veraltet. |
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passt eh, war wie beschrieben auf INFINA bezogen und dass das keine neuen Erkenntnisse sind. Für den Redakteur von fondsprofessionell hat es anscheinend gereicht, um daraus einen Artikel zu machen. das kann ich jedenfalls nicht wirklich bestätigen. Für einige Institute mag das stimmen. Gibt z.B. auch welche, die z.B. nur den "10 jährigen" anbieten und sich längerfristig nicht positionieren wollen. Im Segment 20 und 25Y definitiv - ist aber nicht der logische Umkehrschluss für die "Unwilligkeit" vieler anderer, sich im kürzerfristigen Segment zu betätigen. Ich arbeite mit der Bank Austria auch seit Jahren gerne und viel zusammen - einfach weil sie oft wirklich kompetitiv sind. Ändert aber nichts daran, dass es (wie bei allen anderen ) da und dort Optimierungsbedarf gibt. Das müssen gar nicht unbedingt nur kleine Regionalbanken sein. Wir haben zum Beispiel in den vergangenen Wochen häufiger beobachtet, dass z.B. RLB NÖ-Wien (die schon öfter mit sehr guten 25Y Konditionen aufgefallen ist) teilweise absolute Bestkonditionen am Markt hergezeigt hat. Oder auch fallweise die ERSTE, die (zwar nicht oft aber doch) mehr als kompetitiv sein kann. Aber natürlich - auch kleinere Sektoren (HYPOs, Volksbanken, etc.) stechen in bestimmten Marktphasen heraus. Ich finde das sogar sehr spannend, da je nach Zinsmarktsituation für den Kreditsuchenden Opportunitäten entstehen, auf die er sonst nicht stoßen würde. Und ich denke, der Sinn dieses Threads mit dem Titel "Aktuelle Aufschläge Hypothekar-Kredite 2022" ist ja genau jener, auf die Möglichkeiten "am Markt" hinzuweisen und nicht lediglich das laufende Konditionenupdate zu Bank Austria, BAWAG und Wüstenrot abzubilden. Dass wir hier die Konditionensituation zu allen 35 Aktienbanken, 49 Sparkassen, 6 Hypos, 9 Volksbanken, 338 Raiffeisenbanken und 4 Bausparkassen behandeln können, ist eh klar. Umso wertvoller ist die Verfolgung der jeweils aktuellen Möglichkeiten auch bei Instituten, die nicht so im Fokus stehen. Dahingehend ist auch der Input vieler Forumsteilnehmer sehr wertvoll. ist auch heute top (habe diesbezüglich erst heute Nachmittag wieder telefoniert). Ich kenne freilich auch die aktuelle SWAP-Kurve. Wenn man als Bank in den Markt hinein will, dann ist das so (konnten wir im Frühjahr auch bei z.B. bei Wüstenrot beobachten) und wird auch so bleiben. Ich poste hier (auch anonymisiert) sicher keine Angebote - eines sei aber gesagt: Es ist eines der Partnerinstitute auf deiner Website 😉 |
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Die HYPO NÖ wollte vorige Woche noch über 4,4% für 5 und 10J Fix ... also völlig uninteressant. Laut Aussage soll der Konditionen-Auftritt ab dieser Woche aggressiver sein. Ob das aber Richtung 3% geht, wage ich zu bezweifeln, aber schau ma was da kommt - ich berichte, wenn es berichtenswert ist 😊.... BAWAG macht es nicht, WüRo ebensowenig, auch die OB scheidet aus. Bleibt also nur die HYPO OÖ als Regionalbank. Deren Auflagen haben mir in der jüngeren Vergangenheit nicht zugesagt: Weitergabe des negativen Euribors bei variabler Verzinsung wurde anfänglich geblockt: -> man musste die ersten (ich glaube 2) Jahre mittels Fixzins finanzieren und verlor somit einiges an Zinsen, Top-Kondition mit einhergehender Konditionensenkung erst bei Gehalts-Kontoverlegung möglich, Auszahlung bei Fixzins innerhalb 6 Monate -> somit volle Zinslast, kein Top-Anschlusszins, usw. Deswegen habe ich da die letzten Jahre nur homöopathisch eingereicht und äußerst selten finanziert, das musste schon sehr speziell auf die Kundensituation passen. |
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👍 So unterschiedlich sind die Erfahrungswerte. Ich habe die letzten Jahre über sehr gerne und auch häufig mit der HYPO zusammengearbeitet, da sie Spielraum beispielsweise in der Immobewertung geboten haben und vor allem auch bei Selbständigen Verständnis für die "bilanziellen Maßnahmen" gezeigt haben. Da wäre ich z.B. bei einer Bank Austria nie durchgekommen. Deshalb war mir und den Kunden das 1/8% oder phasenweise vielleicht etwas mehr an höherer Fixzinskondition für 20 Jahre egal - bei 25 Jahren Gesamtkreditlaufzeit die Anschlusskondition sowieso. Ist aber auch gut so - ist ja nicht jeder Fall gleich und "Plain vanilla" Fälle, um die sich die Banken reißen sind aus der Vogelperspektive betrachtet eher die Ausnahme denn die Regel. Alle anderen können sich glücklich schätzen, einen heterogenen Bankenmarkt vor sich zu haben. |
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Liebes Forum! Weiß wer, bei welchen Banken man derzeit für 5 oder 10 Jahre einen vernünftigen Fixzins bekommt? Wir suchen eine Finanzierung für ein Ferienhäuschen, daher sind Kreditbetrag und Laufzeit im Vergleich zu durchschnittlichen Immobilienfinanzierungen eher niedrig. LG |
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Woher kommst du? Die Hypo OÖ sollte das machen. 1 |
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Aus OÖ, das trifft sich perfekt! Danke für den Tipp! LG |
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Bitte gerne! Frohe Weihnachten! |
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HYPO OÖ ist aktuell eine gute Möglichkeit, gute Idee ist beispielsweise auch bank99 oder Volksbanken-Sektor. Alles Gute! 1 |
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