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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 14.6.2024
2.607 Antworten | 212 Autoren 2607
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3086
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  supernova
  •   Silber-Award
10.10.2023  (#1841)
Ich finde melly210s Punkt schon nachvollziehbar und es ist einfach Fakt, dass in AT AT [Außentemperatur] variable Kredite einfach sehr weit verbreitet und "auffallend üblich" sind. Als ich mich damals (2013) informiert habe, habe ich mich auch nach den Kosten von Zinscaps erkundigt, war aber zu teuer, um attraktiv zu sein. Auch habe ich 2013 kein Fixzinsangebot auf 25 Jahre angeboten bekommen und einen Fixzins auf nur einen Teil der Laufzeit fand ich damals unlogisch und schräg, man kombiniert quasi das Schlechte aus beiden Varianten. Mittlerweile sehe ich kürzere Fixzinsphasen etwas weniger negativ, aber trotzdem ist es irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch.

Aus meiner Sicht ist ein variabler Kredit nach wie vor eine gute Sache, vorallem in Kombination mit einer Schattenrechnung von 6% und mehr. Man muss sich um keine Umschuldung kümmern und bekommt einfach den aktuellen Marktzins + Aufschlag. Mit belastbarer Schattenrechnung ist das eigentlich ein recht guter Kompromiss in meinen Augen. 
Kritischer sehe ich die neuen Auflagen. Wenn mir Wohnen wichtig ist, warum sollte ich dann nicht einen höheren Anteil am Einkommen dafür ausgeben dürfen?! 
Auch die höhere Eigenkapitalvorschrift finde ich nicht gut. Eine 100% Finanzierung sollte mMn möglich sein, wenn es leistbar ist. 
Konsummentenschutz ist gut und richtig, aber er sollte Menschen nicht komplett entmündigen. Wenn jemand ein höheres Risiko einzugehen bereit ist, dann sollte das ok sein. 


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  •  satking
  •   Bronze-Award
10.10.2023  (#1842)
Ein variabler Kredit kann ja eine gute Sache sein....muss einem halt auch klar sein, dass er teuer werden kann und evtl. über eine angenommene Schattenrechnung hinausgehen kann.

DANN aber sich zu beschweren, die Banken hätten nicht...oder der Staat sollte......pfui
Einfach dazu stehen - Schuld ist man selbst!

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  •  supernova
  •   Silber-Award
10.10.2023  (#1843)
Naja, manchmal ist schon auch jemand anderes auch mitschuld... Gibt schon auch viel schlechte Beratung von Bankmenschen... 

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
10.10.2023  (#1844)
Die Bank sichert sich halt ab und wenn die Rückführung der Raten nicht "wahrscheinlich" ist, wird sie das Risiko nicht eingehen bzw. darf es nicht.

Ad variabel:
Gibt es nicht eh auch variable Zinscaps? Max 6% usw. 

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  •  melly210
  •   Gold-Award
10.10.2023  (#1845)
@satking bei den neuen Kreditregel bin ich ganz bei dir. Ich fände es sinnvoll, wenn nur ein Fixbetrag pro Monat/Person im Haushalt vorgeschrieben wäre der über bleiben muß. Wenn jemand, sagen wir, 10 000 netto verdient, braucht man sicher keine 60 % des Einkommens verfügbar um gut davon zu leben. Ebenso sollte egal sein ob 100 % finanziert wurden oder weniger. Ist ja für die Höhe der Raten irrelevant. 

Was ich aber gut fände, wäre ein Verbot eine Finanzierung zu vergeben wenn bei einem variablen Produkt die Schattenrechnungen nicht bestanden werden. Das würde Leute davor schützen sich zu übernehmen. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
10.10.2023  (#1846)

zitat..
melly210 schrieb: Ich fände es sinnvoll, wenn nur ein Fixbetrag pro Monat/Person im Haushalt vorgeschrieben wäre der über bleiben muß.

wer schreibt das vor, wieviel im Monat "bleiben muss"? Der Staat? Ist höchst individuell.

zitat..
melly210 schrieb: Wenn jemand, sagen wir, 10 000 netto verdient, braucht man sicher keine 60 % des Einkommens verfügbar um gut davon zu leben.

Wer definiert "gut leben"? Der Staat?

zitat..
melly210 schrieb: Was ich aber gut fände, wäre ein Verbot eine Finanzierung zu vergeben wenn bei einem variablen Produkt die Schattenrechnungen nicht bestanden werden.

Das war bis dato schon ein Knock-Out-Kriterium bei der Kreditbewilligung - ist nicht neu.


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  •  supernova
  •   Silber-Award
10.10.2023  (#1847)

zitat..
Das war bis dato schon ein Knock-Out-Kriterium bei der Kreditbewilligung - ist nicht neu.

Und genau deswegen wird eh nicht viel passieren. Die Leute müssen sich ggf. einschränken, aber im historischen Vergleich sind die Zinsen nach wie vor nicht sooo hoch....

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  •  supernova
  •   Silber-Award
10.10.2023  (#1848)

zitat..
wer schreibt das vor, wieviel im Monat "bleiben muss"? Der Staat? Ist höchst individuell.

Naja eine Untergrenze ließe sich schon recht einfach und plausibel festlegen. Von verbleibenden hundert Euro wird niemand leben können. Ich würde mal sagen es müsste eine Zahl zwischen 500 und 1000€ sein. Das wäre sachlich eher begründbar als ein Prozentsatz vom Einkommen.

Die individuelle Haushaltsrechnung muss eh trotzdem gemacht werden.

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
11.10.2023  (#1849)

zitat..
supernova schrieb: aber im historischen Vergleich sind die Zinsen nach wie vor nicht sooo hoch....

mag sein, aber die Inflation ist gleichzeitig historisch auf einem Extrem-Hoch, wie das letzte mal vielleicht in den 70ern. Aber an die kann ich mich eher nicht so erinnern 😉
Bzw. glaub ich, haben die wenigsten hier zu der Zeit gebaut oder waren betroffen 🙄


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.10.2023  (#1850)

zitat..
supernova schrieb: Naja eine Untergrenze ließe sich schon recht einfach und plausibel festlegen. Von verbleibenden hundert Euro wird niemand leben können.

Dafür gibt es eine Haushaltsrechnung, die sämtliche Einnahmen und aktuellen und zu erwartenden Ausgaben erfasst - inkl. Sicherheitspolster.
Wer legt fest, welche Haushaltsgröße unter Berücksichtung individueller Rahmenbedingungen wieviel monatlich übrig haben soll?

Zum Markt:
interessante Entwicklung der aktuellen EUR-Konsumenten - Erwartungshaltung hinsichtlich Einkommen, Inflation und Immobilienpreisentwicklung:

2023/20231011321189.png

Die Kernrate liegt nach wie vor über der Headline-Inflation.


2023/20231011662092.png




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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
11.10.2023  (#1851)
Bei den Vorkomnissen gerade (Israel hat gestern ein für Europa wichtiges Gasfeld vorsorglich zugedreht, Finnische Gasleitung wurde beschädigt und braucht Monate für die Reparatur ...) ist halt die Frage, ob die Inflation nicht wieder anzieht. Und das dann rein in eine beginnende Rezession. Also ruhige Zeiten stehen nicht vor der Haustür.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
11.10.2023  (#1852)

zitat..
HAR80 schrieb: Bei den Vorkomnissen gerade (Israel hat gestern ein für Europa wichtiges Gasfeld vorsorglich zugedreht, Finnische Gasleitung wurde beschädigt und braucht Monate für die Reparatur ...) ist halt die Frage, ob die Inflation nicht wieder anzieht. Und das dann rein in eine beginnende Rezession. Also ruhige Zeiten stehen nicht vor der Haustür.

+1 wobei ich da noch eher den Ölpreis als Täter in Erwägung ziehe. 

Besonders turbulent wird es wenn die Lage im Nahe Osten eskaliert. Die Chancen dafür stehen - leider - nicht schlecht. Die Gemengelage ist äußerst beunruhigend und die Ausgangslage ist wohl mit keinem der letzten Konflikte dort vergleichbar. Wenn der Iran hinter der ganzen Sache als Drahtzieher steckt und dann auch noch die Amerikaner (die das wissen würden) zur Stelle sind, dann werden auch die Saudis ihre Schritte setzte ... usw usf... dann könnte sehr schnell nicht nur der Ölpreis explodieren. Die nächste Inflationswelle wäre jedenfalls perfekt und wenn am Ende der Iran auf die USA trifft will ich mir nicht ausmalen welche Auswirkungen das sonst noch hat.

Dann könnte Jamie Dimon (JP Morgan) mit seiner 7% Ansage sehr schnell Recht haben.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.10.2023  (#1853)
Die Inflationserwartung der Konsumenten im EUR-Raum steigt jedenfalls wieder:

2023/20231011987357.png

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
11.10.2023  (#1854)
Bei dieser Zinshöhe werden jedenfalls nicht mehr viele abschließen (können). 2024 wird ein verlorenes Jahr für die Bauindustrie.

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  •  Chri3333
11.10.2023  (#1855)
Ja denke auch, das im Moment und wahrscheinlich das ganze 2024er Jahr maximal unattraktiv ist und bleibt.

Vom Gefühl her könnte es nur bei einschreiten der Politik wieder attraktiver werden (hohe Wohnbauförderung mit max.1%, Möglichkeit abschreiben der Zinsen von der Steuer, aussetzen der MWST etc.)

Und es wird mMn. früher oder später etwas kommen müssen, daher lieber die Füsse still halten wer kann😉

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  •  supernova
  •   Silber-Award
11.10.2023  (#1856)

zitat..
Wer legt fest, welche Haushaltsgröße unter Berücksichtung individueller Rahmenbedingungen wieviel monatlich übrig haben soll?

Aktuell legt das die Bank und diese prozentuelle Grenze fest. Beides schadet Leuten, die sparsam sind und von weniger Leben können als so im Durchschnitt angenommen wird. Teilweise hat man ja von Fällen gehört, wo die Banken niedrige Fixkosten nicht für die Rechnung akzeptiert, weil sie die Kosten als nicht realistisch einstuft, nur weil der (nicht sparsame) Durchschnitt mehr ausgibt. Ich fände da eine gesetzliche Regelung angemessener. 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
12.10.2023  (#1857)

zitat..
supernova schrieb: Aktuell legt das die Bank und diese prozentuelle Grenze fest.

Die Bank legt Mindestsummen vor, die prozentuelle Verschuldungsrate DSTI aber die FMA bzw. das FSMG.

Um bei der BA zu bleiben: dort wären die Mindestlebenserhaltungskosten für 2 Personen 1.150 €. Egal ob die beiden Kreditnehmer nun 3.500 € oder 7.000 € verdienen.
Also die Bank nimmt da sehr wohl Rücksicht auf einen sparsamen Lebensstil.

zitat..
supernova schrieb: Ich fände da eine gesetzliche Regelung angemessener. 

Genau das ist der Fall, weil sich die Bank nach der Regulatorik richten muss. Somit wird eine Finanzierung ab einer gewissen Höhe auch für den 7.000 € Haushalt eng bzw. nicht darsellbar.
Das ist die Crux.


zitat..
supernova schrieb: nur weil der (nicht sparsame) Durchschnitt mehr ausgibt.

Die Mehrheit muss sich somit nach einer (eher kleinen) Ausnahmegruppe richten. Wäre ja nicht das 1. Mal.




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  •  derbauer
  •   Bronze-Award
12.10.2023  (#1858)
Die Luft ist jetzt endgültig raus, Projektentwickler sitzen auf ihren (überteuerten) Wohnungen bzw. Grundstücken/Projekten ...da gibts sicher ein fortsetzen der Marktbereinigung. Häuslbauer bzw. vor allem die Klientel welche Häuser im Bereich bis 160m² gekauft/gebaut haben mit anständig Fremdfinanzierung und EK unter 50% sind ebenso ziemlich ausgestorben. Und sanieren ist so eine Sache...mit Eigenmittel ja, große Sanierungen jetzt angehen mit Finanzierung - eher unattraktiv.

@Chri3333 da muss ich dir Recht geben, das Jahr 2024 wird wohl ein verlorenes sein. Nur wen wunderts - bei nun gut 4,xx Prozent Fixzins und Variabel irgendwo bei 5% herum ist alleine der psychologische Effekt ein großer samt der schwachen Wirtschaftlichen Aussichten 2024 und evtl. 2025.

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Hallo apollo00,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Variabler Kredit erhöht sich extrem.

  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
12.10.2023  (#1859)

zitat..
derbauer schrieb: @Chri3333 da muss ich dir Recht geben, das Jahr 2024 wird wohl ein verlorenes sein. Nur wen wunderts - bei nun gut 4,xx Prozent Fixzins und Variabel irgendwo bei 5% herum ist alleine der psychologische Effekt ein großer samt der schwachen Wirtschaftlichen Aussichten 2024 und evtl. 2025.

Inklusive der Hoffnung, dass die Preise und Zinsen fallen oder die Politik eingreift. Zudem würde bei mir aktuell auch die Angst vor Pleiten der Baufirmen mitspielen. Selbst macht man sich in einer Rezession natürlich Gedanken um den eigenen Job, wenn dieser an der Wirtschaft hängt.

Das alles in einem Wahljahr und bei einem erhöhten Wohnungs- Sanierungsbedarf: es wird echt spannend.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
12.10.2023  (#1860)
US-September Headline-Inflation etwas stärker als erwartet, Kerninflation dafür in line. Wahrscheinlichkeit für erneute Zinsanhebung aktuell bei 40%

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2023/20231012989058.png

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  •  supernova
  •   Silber-Award
12.10.2023  (#1861)

zitat..
Die Mehrheit muss sich somit nach einer (eher kleinen) Ausnahmegruppe richten. Wäre ja nicht das 1. Mal.

Mein Punkt war, dass ich einen gesetzlichen Mindestbetrag, der übrig bleiben soll, wesentlich besser finden würde als eine prozentuelle Regelung wie es aktuell ist! Das würde mMn niemandem schaden.

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