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Passivhaus mit E-Heizung & KWL - ja/nein?

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  •  sacx
20.10. - 27.10.2024
48 Antworten | 17 Autoren 48
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Hallo zusammen,
wir sind schon seit Monaten an der Grundrissplanung und nun mehr oder weniger fertig.


_aktuell/20241020170634.png

Jetzt bin ich gerade am Hadern bzgl. Gebäudeart. Bisher hatten wir ein KFW55 Haus vorgesehen, da die Förderungen in Deutschland nicht die Bringer sind. Habe mich dabei auch lange mit Heizformen auseinandergesetzt und gefühlt sind gerade ALLE auf dem Wärmepumpenzug - in Deutschland vornehmlich Luft-Wasser-WPWP [Wärmepumpe]. Von Erd-WPWP [Wärmepumpe], RGK, BKA, ... wollen hier in D die Baufirmen/Fertighausfirmen nichts wissen, behaupten es wäre viel zu teuer, würde keine Vorteile bringen, etc.. Dann liest man von Wärmepumpen, dass die LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] im Schnitt nur 15 Jahre halten und dann Ersatz her muss - dazu kommt die jährliche Wartung, die hohen Anschaffungskosten usw.. Die aktuellen Planungen von den Baufirmen für ein KW55 Haus sehen eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe], KWL, PV (Pflicht in BW) vor. KWL wollten wir.

Aus dem Grund hatte ich mir überlegt, vielleicht Richtung Passivhaus zu gehen, da es hier doch nicht mehr viel zu braucht, oder? Wenn ich nicht ganz falsch gewickelt bin, ist bei einem Passivhaus die Ausrichtung des Hauses/der Fenster sehr wichtig. Wie im Bild zu sehen, sind die meisten Fenster Richtung Süden und Westen ausgerichtet, im Norden und Osten gibt es insgesamt wenig Fenster. Dazu müsste man generell die Dämmung erhöhen, vor allem aber wahrscheinlich auf der Süd-West-Seite. KWL mit Enthalpie und ggf. Kälteregister. Und als Heizform Wand-/Deckenheizung mit KOHPA (IR-Heiztapete) oder Ähnliches hinter Lehmputz.

Überschlägig kalkuliert, könnte man bei einer IR-Heizung im Vergleich zur LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] 30k€+ sparen. Man spart sich die LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] und alles was dazugehört, die FBH FBH [Fußbodenheizung], den Warmwasserspeicher und die Warmwasserleitungen, hatte keine jährliche Wartung und spart Zinsen, da weniger Invest. Gegenüberstellen muss man natürlich den höheren Stromverbrauch für IR-Heizung, DLE, ... In puncto DLE könnte man den Stromverbrauch durch ein Duschrohr mit WRG und Duschsparkopf optimieren. PV inkl. Speicher würde hier ebenfalls helfen. Bzgl. Heizung bräuchte man im Passivhaus wahrscheinlich nicht viel.

Was haltet ihr prinzipiell von meinen Überlegungen? Kompletter Humbug? Falsche Annahmen? Oder doch eine verfolgenswerte Idee?

Würde die Tage auch mal eine Excel aufsetzen und ein paar Annahmen/Berechnungen erstellen.

Freue mich über regen Ausstausch!

  •  Thuata
  •   Bronze-Award
21.10.2024  (#21)
Dazuzusagen ist auch noch: Eure Füße mögen 37 Grad haben - meine haben das definitiv nicht emoji (ja eh frauen und kalte Füße und so...)
Also ich merk den "warmen" Fußboden (auf den Fliesen mehr als auf dem Laminat aber trotzdem). Und das bei 26 Grad Vorlauf. Wärmegefühl ist ja auch mehr als einfach nur absolute Temperatur. Sonst wären Fliesen im Sommer nicht "kalt" (obwohl das Haus objektiv betrachtet 1-2 Grad mehr hat als im Winter).


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  •  ds50
  •   Gold-Award
21.10.2024  (#22)

zitat..
Thuata schrieb: Wärmegefühl ist ja auch mehr als einfach nur absolute Temperatur.

Definitiv. So ist z.B. der Wärmeabfluss bzw. -entzug vom Fuß bei mineralischen Werkstoffen wie Fliesen oder Stein bei 23°C Oberflächentemperatur deutlich höher als bei Holz (wie Parkett). Auch Laminat fühlt sich dadurch kälter an.

Eine (auch geringfügige) Erhöhung der Oberflächentemperatur z.B. mittels FBH FBH [Fußbodenheizung] wirkt dem spürbar entgegen.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
21.10.2024  (#23)
Ich würde zunächst die (raumweise) Heizlastberechnung nach PHPP machen lassen.
Danach kann man überlegen, welches System die Anforderungen inkl. Budget am besten erfüllt.

Ich würde für PH und PH-nahe Häuser eine Splitklimalösung ins Gespräch bringen, die mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kombiniert wird und auch WW WW [Warmwasser] (können nur einzelne Anbieter) liefern kann.
Das sieht so aus: in jedem Geschoß am Gang ein Innengerät mit Kanalanschluss, bei dem Umluft und Zuluft aus der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] über Luftdurchlässe an den Innenwänden in die Räume geleitet wird.
Damit können Heizung und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] unabhängig voneinander geregelt werden, ohne dass der Außenluftwechsel im Winter hochgeschraubt werden muss, um den Wärmebedarf zu decken. D. h. die Luftfeuchte bleibt angenehm.
Im Sommer übernimmt die Lösung natürlich auch die Klimatisierung (Kühlung und Entfeuchtung), sowie die energieeffiziente Frischluftversorgung.
Für die Geschoße oder einzelne Räume könnte man dann auch Klappen einbauen, um die Wärme/Kälte gezielt steuern zu können.
Das System sollte dadurch günstiger als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit FBH FBH [Fußbodenheizung] werden. Nachteil: es benötigt höhere Vorlauftemperaturen für die Luftheizung (~50°C), wodurch der COP absinkt.
Angesichts des geringen Wärmebedarf solcher Häuser sollte diese Variante in Erwägung gezogen werden.

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  •  querty
  •   Gold-Award
22.10.2024  (#24)
Meinung eines Laien: auch wenn man das PH mit IR-Panelen, oder viel besser: Spit-Klima, mit der man auch kühlen kann und besseren COP hat heizen KANN - eine FBH FBH [Fußbodenheizung] hat halt auch den enormen Konfort Vorteil, dass man im Winter einen warmen Fußboden hat. Klar, im PH wird dieser nie "kalt" sein aber 23°C fühlt sich ggf. schon kühl an, auf Fliesenboden ganz sicher. Mit FBH FBH [Fußbodenheizung] ist dieser angenehm warm - Strahlungswärme ist einfach toll :)

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  •  helyx
  •   Gold-Award
22.10.2024  (#25)
Hängt aber auch sehr stark von den Belägen ab. Ich hab nur im Bad FBH FBH [Fußbodenheizung] und sonst Massivholzdielen und Wandheizung und das ist auch nie unangenehm...

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  •  sacx
23.10.2024  (#26)
Den Punkt mit den kalten Füßen verstehe ich natürlich. Wobei wir wahrscheinlich im ganzen Haus Vinyl verlegen werden, außer in den Bädern. In den Bädern hätte ich FBH FBH [Fußbodenheizung]/WH oder WH WH [Wandheizung]/DH vorgesehen. In den restlichen Räumen eine Kombi aus WH WH [Wandheizung]/DH, je nach Heizlast. Ist es eigentlich einfach verschiedene Heizformen zu kombinieren, also zB im Flur FBH FBH [Fußbodenheizung] und im WZ DH? Worauf muss man hier besonders achten?

Die Idee eine Split-Klima einzubauen, hatte ich in der Tat auch schon. Aber iwie schreckt mich da vor allem auch die Optik und der "Zug" ab , auch wenn es eine Kostenersparnis ggü. einer LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] wäre. 
@leitwolf wie darf ich mir deine genannte Kombi aus Split-Klima, KWL und WW WW [Warmwasser] vorstellen? Wird der Auslass der Klima dann in die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Verrohrung geführt und alles zusammen unter einer abgehängten Decke versteckt? Wie sieht dann hier die Geräuschentwicklung aus? Wie würde man in dem Fall Räume erreichen, die nicht direkt an den Flur anschließen?

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  •  EinHausinWien
  •   Bronze-Award
23.10.2024  (#27)
Meine 2 Cents zu dem Thema: Ich habe mir vor 3 Jahren die gleiche Frage gestellt. Wir haben in städtischer Lage gebaut, mit zunehmend milderen Wintern. Das Haus ist solar recht konsequent ausgerichtet und überdurchschnittlich gut gedämmmt, wenn auch am Papier kein Passivhaus.

Der Energieausweis hat zwar ~ 25 kwh/m²a ausgespuckt, aber mir war damals schon klar, dass das wohl eher pessimistisch ist. Wir sind jetzt etwas über ein Jahr im Haus und der reale Verbrauch inkl. passiver Kühlung im Sommer lag bei ~ 9,5 kwh/m²a.

Wir haben uns damals für klassiche FBH FBH [Fußbodenheizung] und WPWP [Wärmepumpe] mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] entschieden. IR Panels habe ich nicht in Betracht gezogen. Das ist meines Erachtens nur eine Notlösung, wenn die Planung versaut wurden.

Eine rein luftgeführte Heizung via Splitklima wäre eine denkbare Variante gewesen, aber ich hab mich damals nicht getraut.

Meine Erkenntnisse bis jetzt:
  • An sehr kalten - und damit oft einhergehend - sehr sonnigen Tagen läuft die Heizung oft gar nicht. Wenn ich die FBH FBH [Fußbodenheizung] im Standby laufen lassen, hat man allerdings trotzdem einen Wärmetransport von von den südseitigen in die anderen Räume.
  • Während der in Wien nicht seltenen Hochnebelperioden, kühlt die Hütte trotzdem aus. Langsam, aber stetig. Insbesondere unter der Woche, wenn das Haus im Normalfall unter Tags oft leer steht und die inneren Gewinnen ausbleiben, ist das merkbar. In der Übergangszeit läuft die Heizung also oft länger. Hier macht sich die konstante Oberflächentemperatur durch die wassergeführte Heizung sehr positiv bemerkbar. Vor allem im Bad!
  • Die Passivkühlung ist ein netter Nebeneffekt. Da wir mit Holz gebaut haben, fehlt uns zwar die BKA BKA [Betonkernaktivierung], es hat diesen Sommer aber trotzdem brauchbar funktioniert. Leider ist uns ab August die Kollektortemperatur davongelaufen. Hoffentlich ist das nächstes Jahr mit endgültiger Überdeckung und angelegtem Garten besser.
  • Wir brauchen defintiv eine Lösung für die Entfeuchtung. Die Luftfeuchte war diesen Sommer für uns die größte Belastung und wäre retrospektiv ein Argument für eine luftgeführte Heizung via Splitklima gewesen. Das kann je nach Lage bei euch aber ganz anders sein.
  • KWL braucht man in Passiv(-nahen) Häusern sowieso unbedingt. Wir haben leider die ersten 8 Monate ohne fertiggestellter Lüftung im Haus gelebt...

Ich sehe das ganze also auch stark standortabhängig. Die Anforderungen in Norddeutschland unterscheiden sich wohl doch stark von denen in Ostösterreich. Die Thematik mit der Behaglichkeit in der kalten Jahreszeit ist meiner Meinung allerdings ein starkes Argument für eine wassergeführte Heizung. Ganz besonders dann, wenn ich von den klimatischen Gegebenheiten keine augeprägten Kühl- bzw. Trocknungsanforderungen habe.

Die Lösung von @leitwolf klingt natürlich charmant. Da muss im Vorfeld aber natürlich auch einiges an Planungsleistung erfolgen. FBH mit WPWP [Wärmepumpe] baut dir - wie du ja schon angemerkt hast - jede Firma ein.

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
23.10.2024  (#28)
Wir haben 25+20cm WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] + 30cm Dach, Dämmung durchgehend gesamtes Haus inkl. unter der Bopla, Südlage mit großen Fenstern, FBH mit WPWP [Wärmepumpe].

Ich kann dir sagen, dass ein Passivhaus mit Luftheizung (kenne ich) bzw. ein Haus nur mit IR das absolut unbehaglichste ist. Ich vergleiche es mit unserer Übergangszeit: bei Sonne sind die Südausgerichteten Wohnräume schön warm, kein Heizbedarf. ABER: W-O-N Räume auch mit kleinen Fenstern (Bäder, WC, Speis, alle auch mit Fliesen) wirken kühl und sind im Vergleich auch spürbar kälter. Räume mit Parkett sind wesentlich angenehmer als mit Fliesen, auch wenn die Temperatur ähnlich kühl ist. Wenn dann die FBH FBH [Fußbodenheizung] läuft ist das ganz anders, da ist die Verteilung der Wärme einfach viel besser und auch die Fliesenböden behaglicher (auch bei zB nur 26 Grad Vorlauf).

Kurz: würde ich nie machen, was sind 30k Invest bei einem Haus? Dann lieber Pool einparen, den kannst nachher auch machen :)

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
23.10.2024  (#29)

zitat..
sacx schrieb: @leitwolf wie darf ich mir deine genannte Kombi aus Split-Klima, KWL und WW WW [Warmwasser] vorstellen? Wird der Auslass der Klima dann in die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Verrohrung geführt und alles zusammen unter einer abgehängten Decke versteckt? Wie sieht dann hier die Geräuschentwicklung aus? Wie würde man in dem Fall Räume erreichen, die nicht direkt an den Flur anschließen?

Schick mir einfach deinen Plan, ich schau mir das unverbindlich an und versuche einen Entwurf für das System zu zeichnen. Ich benötige aber eine ungefähre Abschätzung wie hoch die Gesamtheizlast liegen wird (1,5 / 2 / 2,5 kW)

Es ist umgekehrt: die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Zuluft wird an die Luftverteilung der Splitklima angeschlossen, d. h. es gibt eine gemeinsame Verteilung und es ist natürlich auch ein reiner KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Betrieb ohne Klimaanlage möglich. Akustisch ist es natürlich auch besser, da zwischen Klimagerät und Luftauslass ein Schalldämpfer eingebaut wird.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
23.10.2024  (#30)
Ein bisschen verspätet aber doch

zitat..
sacx schrieb: @berhan : "Andererseites ist eine wassergeführte Anlage mit LWWP, WW, BKA und FBH je nach größe für Selberbauer um 10000 bis 12000 Euro leicht möglich. Theoretisch wäre auche eine BKA mit WH für die Bäder ausreichend."

Du meinst der Kauf einer LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe], die Installation inkl. BKA und FBH FBH [Fußbodenheizung] würde man für 10.000€ realisiert bekommen? Kannst du das bitte näher ausführen? Ist das "leicht möglich" aus den Kostenanteil bezogen oder die Ausführung der Arbeiten :)

Panasonic WH WH [Wandheizung]-UDZ07KE5 Außengerät € 1800
Panasonic WH WH [Wandheizung]-ADC0309K3E5 All In One Innengerät - Kombihydromodul € 3600
Kältemittelleitung ca. € 250-500 , je nach Länge
Bigfoot ca. € 150 
Kältetechniker ca. 700 €
Heizkreisverteiler 2x6 fach ca. 300 Euro (Pro Stockwerk für BKA BKA [Betonkernaktivierung] +FBH)
Alu-Verbundrohr 32 x 3 mm 50 m ca. 160 € (3,2 €/m) (Anbindeleitung Stockwerkverteiler)
Alu-Verbundrohr 20 x 2 mm 100 m ca. 130 € (1,3 €/m) ca. 500 €/100m² (BKA)
Alu-Verbundrohr 16 x 2 mm 500 m Rolle ca. 360 € (0,72 €/m) ca. 500€/100m² (FBH/WH)
Trittschalldämmung RollJet EPS-T 650 ca. 5 €/m², ca. 500€/100m² (FBH)
Tackernadeln 16 €/1000 Stk. ca. 80€/100m² (FBH)
Randämmstreifen 0,5€/m ca. 50€/100m² (FBH)
Klemmschiene für Wandheizung ca. 30€/15m² (WH)
Kleinteile (Fittinge, Isolierung, Elektrik (Kabel/LS), Rollschotter, ...) ca. 1000 €

Somit komme ich Daumen mal Pi auf 10.370 € für 100m² also Selberbauer (mit Kältetechniker Kosten berücksichtigt).


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  •  sacx
23.10.2024  (#31)
@berhan danke für die Tolle Auflistung. BKA ist bei uns momentan noch fraglich, kommt wie gesagt am Ende auf die Bausubstanz an. Ich würde tatsächlich gerne über eine WH WH [Wandheizung]/DH gehen und nur den Keller mit einer FBH FBH [Fußbodenheizung] ausstatten. Wenn Massivbau, dann BKA BKA [Betonkernaktivierung] und FBH FBH [Fußbodenheizung]/WH.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit DH/WH Systemen? Hier gibt es ja sehr viele. Klimatop, Eggerklima, Wutec, um nur ein paar zu nennen. 

Bzgl. der Panasonic... im Forum liest man ja viel Gutes von den Geisha (ich glaube, das sind die Aquaera oder?) Warum werden die so hoch gelobt und wo unterscheiden die sich von den anderen großen Marken wie Buderus, Vaillant, Nibe, ...? Ist es rein die Optik und das man die selber verbauen kann?

Das Thema Luftheizung @hellsayer ist natürlich so ein Thema. Ich kenne es selber leider nicht, könnte es mir stellenweise aber auch unangenehm vorstellen. Vorteil ist aber natürlich, dass man recht schnell die Temperatur anpassen kann, im Vergleich zu einem wassergeführten System. 

@leitwolf Ich schicke gerne nachher mal was per DM oder besser an die Firmenmail?

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
23.10.2024  (#32)
"Passivhaus mit E-Heizung & KWL - ja/nein?"
Ignorieren
Halte von dem Schlagwort eh nix und ich würde den Fokus auf alle anderen Dinge legen, dreimal umplanen und genug Zeit darin investieren, bevor ich ein bestimmtes Heizsystem aufgrund der Kosten bevorzuge.

Geologische Gegebenheiten, Ausrichtung, Lage,  AV/Verhältnis, solare Gewinne (versch. Verglasungen), optimierter bedarfsorientierter Grundriss bzw. Größe, Balkon?, komplexe thermische Trennungen oder statische Anforderungen, Hangsicherung, Entwässerung, Terrasse, konstruktive Beschattung, konstruktiver Holz + Fassadenschutz, BKA, KWL, RGK, PV (mach das Dach voll), EEG…
Damit reduziert man ja nicht nur die Heizlast weiter, sondern schont das Budget + optimiert laufende Kosten, und damit stehen einem viel mehr Möglichkeiten offen, um das Beste aus "Stand der Technik" zu verbauen. 

Das Rendering hat IMHO hier noch so viel Potenzial dass man eigentlich die Heizungsdiskussion aufgrund von Aufwand/Kosten gar nicht stellen muss.
Ich bau vlt. auch noch mal was Kleines und habe aus 10 Jahren mitwurschteln hier im Forum schon einiges mitbekommen, was vorher überhaupt nicht am Radar war. Ein gefälliger Grundriss ist da Punkt 22 oder so auf meiner Liste.😬

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
23.10.2024  (#33)

zitat..
sacx schrieb: Vorteil ist aber natürlich, dass man recht schnell die Temperatur anpassen kann, im Vergleich zu einem wassergeführten System. 

Und genau das ist auch der Faktor unbequem: wir haben zB an sehr seltenen Tagen im Sommer die Klima an - schaltest die aus, wird es augenblicklich wieder warm, da Luft der schlechteste Wärmespeicher ist. Im Gegenteil zu unserem Kamin / der FBH FBH [Fußbodenheizung] (die PV-optimert nur unter Tags läuft): am Tag warm durch aktive Heizung + solare Eträge, in der Nacht warm durch Strahlung bzw. Auskühlung des Estrichs. Für mich das Optimum.

zitat..
Innuendo schrieb: Ein gefälliger Grundriss ist da Punkt 22 oder so auf meiner Liste.

Ich habe bisher auch viel vom Forum gelernt, was ich sicher beim nächsten Bauen berücksichtigen würde. ALLERDINGS: auch nach Sichtung von sicher 15 Neubauten im Bekanntenkreis würde ich sagen, dass ein guter Grundriss zusammen mit einem GUTEN BAUGRUND (Aussicht, Verbauung, Ausrichtung, etc) für mich beim nächsten Mal (wieder) absolute Priorität hätten. Das macht beim Leben nach dem Bauen ME wesentlich mehr aus als sehr sehr viele technische Details, die beim Bauen sehr wichtig erscheinen, dann aber eigentlich kaum noch. ZB das Split-Level Haus vom Nachbarn. Jedes technische Detail (KNX; BKA, RGK, WH, Brauchwasserzisterne, etc) , allerdings durch Split-Level und 50er Ziegel ohne WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] hoher Energiebedarf und in der Praxis schlecht nutzbar (Wohnraum im Keller, viele Räume ohne Fenster, teuer in der Errichtung, kein Ausblick vom Wohnraum, etc) und hoher Wartungsbedarf. Ich würde zB mehr für ein technisch nicht ausgefeiltes Haus mit höheren BK allerdings top Lage und schöner Aussicht als für ein technisch weniger gut ausgestattetes Haus bezahlen.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
23.10.2024  (#34)

zitat..
sacx schrieb: Bzgl. der Panasonic... im Forum liest man ja viel Gutes von den Geisha (ich glaube, das sind die Aquaera oder?) Warum werden die so hoch gelobt und wo unterscheiden die sich von den anderen großen Marken wie Buderus, Vaillant, Nibe, ...? Ist es rein die Optik und das man die selber verbauen kann?

1. Preis, 2. Ist Online leicht verfügbar, 3. Keine Auffälligkeiten, 4. relativ hohe JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl]-Werte (ca. 10% schlechter als die Top-Geräte bei 1/5 vom Preis).


zitat..
hellsayer schrieb: 50er Ziegel ohne WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]

50er und PH schließen sich eh aus.




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  •  sacx
24.10.2024  (#35)
@Innuendo rein aus Interesse... was gefällt dir am Rendering nicht und was würdest du hier zB ganz anders machen?

@berhan danke für die Auflistung. Würdest du bei der Panasonic eher auf die Monoblock oder Split-Variante gehen? Soweit ich das gelesen habe, ist bei der Monoblock im Prinzip kein Kältetechniker für den Anschluss und die Wartung nötig und man könnte theoretisch ALLES selber machen. Beim Monoblock verliert man aber bisschen an Effizienz für das WW WW [Warmwasser], weil dieses "draußen" produziert wird und dann in einen innenliegenden Speicher kommt, richtig? Welche Dimensionierung dieses Speichers macht denn im Prinzip Sinn? Wir vllt eine eher große Doppelbadewanne haben, bei der 200L eher nicht reichen werden. Allerdings baden wir jetzt auch nicht jede Woche und im Sommer eher gar nicht. Macht es Sinn für die 10-20x Mal im Jahr einen größeren WW WW [Warmwasser] Speicher zu nehmen oder macht es mehr Sinn einen aufs Duschen optimierten Speicher zu wählen und stattdessen noch zusätzlich einen DLE für die Badewanne zu installieren, der das restliche Wasser zum Füllen durch den DLE erwärmt?

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  •  Magnum2
  •   Bronze-Award
24.10.2024  (#36)

zitat..
sacx schrieb:

Bzgl. der Panasonic... im Forum liest man ja viel Gutes von den Geisha (ich glaube, das sind die Aquaera oder?) Warum werden die so hoch gelobt und wo unterscheiden die sich von den anderen großen Marken wie Buderus, Vaillant, Nibe, ...? Ist es rein die Optik und das man die selber verbauen kann?

Die Panasonics sind klein und billig und man kann sie selbst installieren. Durch die Kompaktheit sind sie jedoch laut und vereisen schnell, sodaß sie oft auch alle 30min abtauen müssen. Dadurch haben manche aber auch Probleme bei 0-Grad-Nebelwetter die gewünschte Heizleistung ins Haus zu bekommen.

2
  •  melly210
  •   Gold-Award
24.10.2024  (#37)

zitat..
Magnum2 schrieb:

──────..
sacx schrieb:

Bzgl. der Panasonic... im Forum liest man ja viel Gutes von den Geisha (ich glaube, das sind die Aquaera oder?) Warum werden die so hoch gelobt und wo unterscheiden die sich von den anderen großen Marken wie Buderus, Vaillant, Nibe, ...? Ist es rein die Optik und das man die selber verbauen kann?
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Die Panasonics sind klein und billig und man kann sie selbst installieren. Durch die Kompaktheit sind sie jedoch laut und vereisen schnell, sodaß sie oft auch alle 30min abtauen müssen. Dadurch haben manche aber auch Probleme bei 0-Grad-Nebelwetter die gewünschte Heizleistung ins Haus zu bekommen.

Ganz genau das. Ich bin was Wärmepumpen angeht gegen solche Selbermacher-Billigdinger. Die bringen nur wieder die gesamte Technologie in Verruf. Da posten dann diverse Typen irgendwo, daß Wärmepumpen alle ach so laut sind, im Winter erst nicht gscheit heizen etc. Auch wenn weder noch bei einer vernünftigen Wärmepumpe der Fall ist.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
24.10.2024  (#38)

zitat..
sacx schrieb: @berhan danke für die Auflistung. Würdest du bei der Panasonic eher auf die Monoblock oder Split-Variante gehen? Soweit ich das gelesen habe, ist bei der Monoblock im Prinzip kein Kältetechniker für den Anschluss und die Wartung nötig und man könnte theoretisch ALLES selber machen. Beim Monoblock verliert man aber bisschen an Effizienz für das WW WW [Warmwasser], weil dieses "draußen" produziert wird und dann in einen innenliegenden Speicher kommt, richtig? Welche Dimensionierung dieses Speichers macht denn im Prinzip Sinn? Wir vllt eine eher große Doppelbadewanne haben, bei der 200L eher nicht reichen werden. Allerdings baden wir jetzt auch nicht jede Woche und im Sommer eher gar nicht. Macht es Sinn für die 10-20x Mal im Jahr einen größeren WW WW [Warmwasser] Speicher zu nehmen oder macht es mehr Sinn einen aufs Duschen optimierten Speicher zu wählen und stattdessen noch zusätzlich einen DLE für die Badewanne zu installieren, der das restliche Wasser zum Füllen durch den DLE erwärmt?

Ich selber habe die Split, Monblock wäre aber auch kein Problem. Das einzige was beim Monoblock berücksichtigt werden muss, ist die theoretische Möglichkeit, dass bei sehr tiefen Temperaturen und Stromausfall der Wäremtauscher einfrieren könnt, wenn kein Forstschutz verwendet wird. Es gibt hierzu verschiedene Ansätze
1. Einfach rikieren, vor allem wenn die Zuleitung zu WPWP [Wärmepumpe] sehr kurz ist.
2. Batteriebetriebene UWP für den Notfall
3. Ablassen des Heizungswassers
4. Zusätzlicher Wärmetauscher mit Frostschutz

Von der Effizienz werden sich Monoblock vs Split mMn nichts schenken, durch R290 kann der Monoblock sogar effizienter sein.


zitat..
Magnum2 schrieb: Die Panasonics sind klein und billig und man kann sie selbst installieren. Durch die Kompaktheit sind sie jedoch laut und vereisen schnell, sodaß sie oft auch alle 30min abtauen müssen. Dadurch haben manche aber auch Probleme bei 0-Grad-Nebelwetter die gewünschte Heizleistung ins Haus zu bekommen.

Kann ich nicht bestätigen, weder ist meine Panasonic J-Serie (7 kW) laut noch bringt sie die Leistung nicht beim Abtauen (Heizstab ist bei mir sogar deaktiviert). Bei 0-Grad-Nebelwetter sind wir von der Heizlast ja weit entfernt gegenüber jener bei Normaußentemperatur.

Hier einmal der 1. Dezember 2024 (war jener Tag mit den meisten Abtauvorgängen im letzten Winter).

_aktuell/20241024917773.png
Der Verdichter hätte da noch viel Luft nach oben (86 Hz). Und die WPWP [Wärmepumpe] läuft auch mit Nachabsenkung (die Heizlast liegt im Mittel über 24 Stunden bei ca. 2 kW). PH mit BKA BKA [Betonkernaktivierung] hat man halt viele Möglichkeiten.

_aktuell/20241024468891.png
Und nachfolgend der ganze Dezember.

_aktuell/20241024856185.png
Ich kenne auch Berichte im HTD-Forum die in diese Richtung weisen, aber die haben mMn von der Leistung die falsche WPWP [Wärmepumpe] verbaut (5 kW Version bei Altbau geht sich halt nicht aus, vor allem die LT-Version, würde ja auch eine HT-Variante bzw. die T-CAP geben).




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  •  berhan
  •   Gold-Award
24.10.2024  (#39)

zitat..
melly210 schrieb: Ganz genau das. Ich bin was Wärmepumpen angeht gegen solche Selbermacher-Billigdinger. Die bringen nur wieder die gesamte Technologie in Verruf. Da posten dann diverse Typen irgendwo, daß Wärmepumpen alle ach so laut sind, im Winter erst nicht gscheit heizen etc. Auch wenn weder noch bei einer vernünftigen Wärmepumpe der Fall ist.

Für einen Verruf brauchts aber keine Selbermacher-Billigdinger, das schaffen die Instis auch mit eueren Geräten. Ich sag nur Wandabstand zu gering, Pufferspeicher, zu geringer Querschnitt der Heizleitungen und somit zu geringe Volumenströme, schlechte Auslegung der Senke und dadurch höher Vorlauftemperatur, ...

Bis auf ein leichtes Rauschen höre ich die WPWP [Wärmepumpe] im freien gar nicht, und mein Lüftungsgerät, immerhin ein LG350 von Pichler welches hinsichtlich Lautstärke eines der besten Geräte sein soll, ist lauter. 


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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
24.10.2024  (#40)

zitat..
sacx schrieb: was würdest du hier zB ganz anders machen?

Das 2.te OG komplett + der mini Auskragung + die Terrase im OG einsparen und das 1. OG dementsprechend weeeeit auskragen dass es auch als Beschattung für die Terrasse dient.  Keine Aussentreppen, keine senkrechte Wand als Hangabschluss. Vollbewitterte WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] Fassade würd ich auch keine mehr machen und beim nächsten Bau das Flachdach überragen lassen und alles als hinterlüftete Fassade ausführen. Auch würd ich wahrscheinlich keine Gefälledämmung  +umlaufende Attika mehr einplanen sondern anders entwässern bzw. die Abflüsse beheizen.
Hagel, Sturm, Unwetter Szenarien würd ich mehr in die Plannung einfliessen lassen.

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  •  sacx
24.10.2024  (#41)
@Innuendo gute Punkte, allerdings benötigen wir das 2. OG :) unser Baufenster beträgt 8,4x12m. Der momentane Grundriss sind 8,4x11m. Man könnte also maximal das 2.OG noch einen weiteren Meter auskragen lassen, was wir momentan auch überlegen. Zum einen wegen der konstruktiven Verschattung und damit die oberen Zimmer etwas "aufgelockert werden".

Die senkrechte Wand als Hangabschluss wird später eine Natursteinmauer und 2-stufig ausgeführt.
Die Treppe "links" ist der spätere Zugang über einen Autostellplatz zur Straße hin. Hier wird auch noch eine Wand/Sichtschutz mit Tür kommen. Somit haben wir später einen Zugang zum Hänger, wenn man mal im Garten die Hecken schneidet oder Ähnliches. Wollen nicht alles durchs Haus tragen.
Der Balkon ist quasi die "Verlängerung" des Wohnzimmers und hier kann man im Sommer schön mit den Gästen sitzen und die unverbaubare Aussicht ins Tal genießen. Damit man nicht durch den Keller in den Garten muss, gibt es die Außentreppe am Balkon.

Das Rendering ist sozusagen hauptsächlich als Idee fürs Haus zu sehen. Auch sind die Fenster noch nicht 100% final.
Was ist bei dir eine vollbewitterte WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] Fassade? Du meinst vollbewittert, da kein Dachüberstand? Und die hinterlüftete Fassade dann in Holzoptik ausführen oder wie darf ich das verstehen? Wo siehst du denn Vorteil der hinterlüfteten Fassade? Hierzu auch eine Frage... Wie wird der Grenzabstand zu den Nachbarn in dem Fall berechnet? Ab Außenkante hinterlüftete Fassade oder Außenkante Wand?

Bzgl. Attika bin auch noch am Überlegen. Die baut halt immer bissl auf und dann kommen wir bissl mit Grenzabstand und Gebäudehöhe in Nöten. Dach muss exzessiv begrünt werden inkl. PV :(

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