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Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen

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  •  Arpino
7.8.2022 - 23.12.2024
1.326 Antworten | 101 Autoren 1326
171
1497
Hallo zusammen,

da im anderen Thread ja sehr ausführlich über Baupreise diskutiert wird, dachte ich mir, dass der Fokus auf Eigentumswohnungen (vordergründig Gebraucht- bzw. Privatwohnungen) auch ganz interessant wäre.

Leider beobachte ich den Markt in Wien seit fast 7 Jahren, bin kaufwillig, aber das passende Objekt fehlt leider immer noch.

Gibt es jemand, der Einblick in den (Wiener) Wohnungsmarkt hat?
Wie hoch sind eurer Erfahrung nach in letzter Zeit die Differenz zwischen inseriertem Preis und tatsächlichem Verkaufspreis gewesen?
Wie schätzt ihr die Entwicklung in den nächsten Monaten ein? Zeichnen sich Trends ab?
Stimmt es, dass die wirklich guten Wohnungen, die über Makler vermittelt werden, oft erst gar nicht inseriert werden, sondern "unter der Hand" weggehen?

Mein Eindruck momentan ist, dass gute Wohnungen zu einem guten Preis immer noch sofort weggehen. Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht, sind die entsprechenden Objekte mittlerweile deutlich länger inseriert. Zu beobachten war, dass während der letzten 2 Jahre selbst Ladenhüter teurer und mittlerweile wieder billiger inseriert werden.

Auffallend ist, dass es aber auch bei Neubauprojekten/sanierten Altbauhäusern offensichtlich deutlich länger dauert, bis Käufer gefunden werden (die Preise sind aber hier auch vergleichsweise überzogen).

LG Arpino

  •  derbauer
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#941)
Also bei aller Liebe zu sinkenden Preisen, ist es aber derzeit auch so, dass viele potenzielle Käufer in Lauerstellung verharren und nur auf eine oder mehrere Zinssenkungen der EZB warten.

Bsp.: Familie mit 2 Kindern in der beide Eltern mit Jahresende nochmal paar Prozente per Kollektiverhöhung mitnehmen ins neue Jahr und die EZB senkt 1%...klar schlagen die sobald es nur irgendwie geht und es sich darstellen lässt.

Diese und andere Käufer sind eben der Grund warum sich da nichts nach unten bewegt.

Wobei beruflich bedingt kann ich auch sagen was Rohstoffe angeht und div. Materialien/Artikel quer durch die Baubranche - evtl. gehts noch eine Spur nach unten hier und da aber das meiste ist sicher schon geschehen bzw. eingepreist.

Was ich weitaus spannender finde ist etwas anderes - und zwar lokal wird es immer mehr schwanken. Davon gehe ich eher aus.

Was ich damit z.b. meine - siehe quasi ganze Stadt Villach dank Infineon. Starkes +
Unbeliebte Viertel ... Namen nenne ich hier nicht wo weit unter dem Durchschnitt verkauft wird. Starkes -

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#942)

zitat..
derbauer schrieb:

Kurz gesagt, aufs Land gezogen - wir glücklich, Kind glücklich im Kindergarten und sofort einen Platz bekommen.

Auch wenn es hart klingt, als Familie mit Kind haben quasi alle Landeshauptstädte einfach nur mehr eine beschränkte Lebensqualität -  wenn es nach gewissen wichtigen Kriterien geht die eben für Eltern mit Kindern zählen. Ich will hier niemandem die Schuld dafür geben, aber ich sehe das mittlerweile als Fakt an, dass die Lebensqualität für Familien in Städten stark sinkt.

Ich kenne mich in den Landeshauptstädten nicht aus, aber im Fall der Bundeshauptstadt (immerhin der mit Abstand größte Markt für ETW) vs. Speckgürtel ist gerade die Kinderbetreuung für viele ein Grund in Wien (trotz hoher Immobilienpreise) zu bleiben. Wir haben z.B. in <100m Entfernung einen städtischen Kindergarten (gratis), geöffnet von 7-17 (bei Bedarf auch früher oder später), Betreuung ab 1 Jahr (bei Bedarf auch früher) möglich, außer Weihnachtsferien und 3 pädagogischen Tagen pro Jahr keine Schließtage und problemlos (Bedarf muss man halt nachweisen) einen Platz bekommmen. All das wäre außerhalb nicht möglich oder zumindest sehr kostspielig. Meine Kolleginnen mit Wohnsitz in Wien sind zuletzt alle nach 14 Monaten mit 70-80% wieder eingestiegen und haben alle einen Betreuungsplatz bekommen (privat eigentlich nur in den "besseren" Bezirken, einfach weil dort das Angebot entsprechend ist und die Kosten großteils ohnehin übernommen werden), d.h. wenn man Familienbonus und Familienbeihilfe gegenrechnet kommt man defakto ohne Einkommensverlust aus. Das ist für die Kolleginnen im Speckgürtel schlicht nicht möglich, die arbeiten mit Kindern in der Unterstufe oft noch weniger da für Hol- und Bringdienste benötigt. Einstieg nach 14 Monaten ist da maximal zu 25%-30% möglich (und das geht dann oft fast wieder für die trotzdem notwendige Betreuung drauf wenn man als Zuzug keine Oma vor Ort hat).


zitat..
derbauer schrieb:

Bsp.: Familie mit 2 Kindern in der beide Eltern mit Jahresende nochmal paar Prozente per Kollektiverhöhung mitnehmen ins neue Jahr und die EZB senkt 1%...klar schlagen die sobald es nur irgendwie geht und es sich darstellen lässt.

Diese und andere Käufer sind eben der Grund warum sich da nichts nach unten bewegt.

Das sehe ich dafür genauso, eben auch bei oben genannten Beispielen. Da ist bei allen das Familieneinkommen (trotz Kind(er)) in den letzten Jahren massiv gestiegen. Klar wird da auch immer wieder über "aufs Land ziehen" nachgedacht, aber eigentlich wird der Wohnungsmarkt in Wien beobachtet und ein "schön langsam wird es wieder interessant" zieht sich durch den Small-Talk beim Mittagessen. Parallel dazu wird bei uns laufend eingestellt und das sind zu fast 100% dann auch Zuzüge nach Wien (sowohl international wie auch oft aus dem Westen). Die Neuzugänge landen zu fast 100% am freien Mietmarkt und zahlen dort Mieten die kein "Einheimischer" bereit wäre zu zahlen und finden das noch (im internationalen Vergleich) günstig. Ein Teil davon zieht nach 2-5 Jahren wieder weiter, ein anderer Teil bleibt und gehört mittlerweile zur Gruppe "mit Kind und auf Suche nach Eigentum in Wien" (oder hat dieser bereits gefunden).

Das sind natürlich alles nur Anekdoten, aber die These der Armutsmigration in die Städte und Abwanderung der besser verdienenden in den Speckgürtel ist sicher zu einseitig. 


1
  •  bauherr79
  •   Silber-Award
6.8.2024  (#943)
Das mit der Kinderbetreuung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hab doch kein Kind, damit ich es dann zu 90% der Zeit nicht sehe, weil ich es wo abgebe. Auch wenn ich es nicht muss, würde ich trotzdem lieber auf Dinge verzichten als auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern.

Habe früher auch in Wien gelebt, bin aber schon seit 15 Jahren in den Speckgürtel gezogen und würde um nichts in der Welt jetzt wieder nach Wien ziehen (nicht einmal, wenn ich gratis dort wohnen könnte). Bei den täglichen Messerstechereien, Bandenkriegen usw. würde ich mich nicht mehr wohlfühlen.

Eigentlich wollen alle Leute, die ich kenne (Verwandte, Freunde, Kollegen/innen), die noch nicht von Wien aufs Land gezogen sind, unbedingt so schnell wie möglich wegziehen aus der Stadt. Das sieht man auch in unserer Umgebung hier - wo nur irgendwo ein Grundstück zu haben ist, ist es sofort weg. Die Bestandshäuser, die angeboten werden, gehen zwar auch weg, aber nicht so extrem schnell, da manche wirklich auch überteuert angeboten werden (Standardhaus mit 600m2 Grund um 800.000 Euro zum Beispiel)

Die Preise für Immobilien werden meiner Ansicht nach nicht nach unten gehen, da vielleicht Rohstoffe etwas günstiger werden, ABER die Lohnkosten natürlich extrem gestiegen sind. Auch Grundstücke werden immer teurer, weil der Platz in unserem Land nunmal begrenzt ist und die Bevölkerungszahl kontinuierlich steigt.

1
  •  derbauer
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#944)
@Equity 

Mein Beispiel bezog sich nicht auf Wien sondern auf die südlichste Landeshauptstadt. Generell ist das mit den Betreuungsplätzen eher eine politische Angelegenheit. Denn wenn von der Politik gewünscht ist es sehr wohl möglich Plätze zu offerieren. Nichts desto trotz ist es meist schwer einen Platz zu finden in Boom-Gegenden da hier die Politik hinterherhinkt.

Meine persönliche Vermutung ist folgende - wenn die 25 Jahre fix Kredite wieder für ca. 2,5% zu haben sind geht das Spiel wieder los. Vielleicht nicht so extrem wie es war aber es zieht dann wieder an, die Frage ist nur wann das sein wird. Es spielt hier auch psychologie mit - bei einer Inflation von sagen wir mal 2,5% einen 2,4% Fixzinskredit... warum nicht.

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#945)

zitat..
bauherr79 schrieb:

Das mit der Kinderbetreuung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hab doch kein Kind, damit ich es dann zu 90% der Zeit nicht sehe, weil ich es wo abgebe. Auch wenn ich es nicht muss, würde ich trotzdem lieber auf Dinge verzichten als auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern.

Habe früher auch in Wien gelebt, bin aber schon seit 15 Jahren in den Speckgürtel gezogen und würde um nichts in der Welt jetzt wieder nach Wien ziehen (nicht einmal, wenn ich gratis dort wohnen könnte). Bei den täglichen Messerstechereien, Bandenkriegen usw. würde ich mich nicht mehr wohlfühlen.

Eigentlich wollen alle Leute, die ich kenne (Verwandte, Freunde, Kollegen/innen), die noch nicht von Wien aufs Land gezogen sind, unbedingt so schnell wie möglich wegziehen aus der Stadt. Das sieht man auch in unserer Umgebung hier - wo nur irgendwo ein Grundstück zu haben ist, ist es sofort weg. Die Bestandshäuser, die angeboten werden, gehen zwar auch weg, aber nicht so extrem schnell, da manche wirklich auch überteuert angeboten werden (Standardhaus mit 600m2 Grund um 800.000 Euro zum Beispiel)

Die Preise für Immobilien werden meiner Ansicht nach nicht nach unten gehen, da vielleicht Rohstoffe etwas günstiger werden, ABER die Lohnkosten natürlich extrem gestiegen sind. Auch Grundstücke werden immer teurer, weil der Platz in unserem Land nunmal begrenzt ist und die Bevölkerungszahl kontinuierlich steigt.

Bei dem ganzen "Wien Bashing": Bitte nicht alles in einen Topf werfen: Wien ist nicht gleich Wien! Ich liebe es wirklich sehr dort zu wohnen und bin auch extrem froh, da mein Haus gebaut zu haben. Ich hab 2 min zu Fuss den Wienerwald, bin in 30 min von der Haustüre mit den Öffis in der Innenstadt mit allen Annehmlichkeiten und hab alles (Schulen, Kindergärten, Geschäfte , Bäder, Gasthäuser, Greissler, ... ) fussläufig entfernt, und so gut wie alle Kinder kommen aus "intakten" Familien. Für mich eine einzigartige Kombination.
Klar: in Favoriten will ich auch nicht wohnen. Aber Wien ist schon mehr als das.

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#946)
Ich glaube es bringt wenig über die persönlich empfunden Vorteile von Stadt vs. Land (bis zu Sinn und Unsinn von Fremdbetreuung) zu diskutieren (wird schon jede/r wissen warum er/sie den eigenen Wohnort bevorzugt), wenn es um die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen geht (ein weitgehend städtisches Phänomen). Noch dazu wenn die Mehrheit der Teilnehmer in gar keiner Wohnung wohnt. Es ging mir nur darum den vereinfachten Blick aus der Landperspektive (bzw. von Leuten die die Entscheidung gerade getroffen haben) zu relativieren. Wäre es so einfach, in die Städte wollen nur Armutsmigranten, alle anderen flüchten aufs Land, also ein Prozess wie die "white flight" in den USA ab den 50ern, wäre die Preisentwicklung (in der Stadt wie im Umland) klar. In der Praxis sieht man aber gerade in den städtischen Zentren überhaupt keinen Preisrückgang. Zumindest Wien hat seit Jahren eine positive Wanderungsbilanz mit dem Ausland, eine positive Geburtenbilanz und eine etwa ausgeglichene (zuletzt positive!) Wanderungsbilanz mit dem Rest von AT AT [Außentemperatur], absolut keine "Flucht aus der Stadt" zu sehen die die Preise runter bringen könnten. 

Aber ja, sollten Fixzinsen in den leistbaren Bereich sinken würde ich auch darauf tippen dass das in Kombination mit den deutlich gestiegenen Nominallähnen sofort wieder die Preisspirale bei Eigentumswohnungen (aber natürlich auch Häusern in Ballungsräumen) befeuert.

1
  •  HAR80
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#947)
Wien kann man mit den restlichen Städten in Österreich nicht wirklich vergleichen. Wien hat aufgrund der Situation, dass beinahe alle Bundesbehörden in Wien sind eine Sonderstellung. Die Anzahl an Jobfülle die es hier für eine bestimmte Bildungsschicht gibt, gibt es in den anderen Landeshauptstädten bei den Landesbehörden und BHs nur in Mini Anzahl im Vergleich zu Wien. Dazu die Sondersituation mit den großen Unis in Wien, der UNO City und Botschaften mit damit verbundenem Kongresstourismus und Jobs.

Österreich hat eigentlich nur 3 wirklich städtische Gebiete. Wien mit Umland (und einzige Großstadt), Innsbruck + Umgebung und Rheintalstadt. Alle anderen dichter besiedelten Gebiete sind halt bloße Intermediäre zw städtisch und Land. Nicht wirklich städtisch und nicht wirklich Land. Weder Fisch noch Fleisch.

Ich war auch auf der Uni, habe einige Zeit in Wien gelebt und sehe schon die Vorteile die man dort haben kann. Alleine schon ganz andere Jobmöglichkeiten. Wien zieht klarerweise viele gut ausgebildete Menschen an. Die hauen auch nicht wirklich ab, außer ein Teil in den Speckgürtel. Es geht mehr um den Bereich mittlere bis obere Mittelschicht bei der man sieht, dass die aus vielen Zentren abwandern. Niemand hat davon geschrieben, dass nur Armutsmigranten nach Wien ziehen. Zuwanderer, egal ob Binnen oder Ausland heißt ja nicht automatisch schlecht gebildet oder schlecht verdienend.

Wien im speziellen ist außerdem groß genug um eine Art Binnenflucht zu ermöglichen. Weiter oben kam von jemandem die Bemerkung nicht in Favoriten wohnen ... eben ...

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  •  SimonStmk
6.8.2024  (#948)

zitat..
bauherr79 schrieb:

Das mit der Kinderbetreuung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hab doch kein Kind, damit ich es dann zu 90% der Zeit nicht sehe, weil ich es wo abgebe. Auch wenn ich es nicht muss, würde ich trotzdem lieber auf Dinge verzichten als auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern.

Habe früher auch in Wien gelebt, bin aber schon seit 15 Jahren in den Speckgürtel gezogen und würde um nichts in der Welt jetzt wieder nach Wien ziehen (nicht einmal, wenn ich gratis dort wohnen könnte). Bei den täglichen Messerstechereien, Bandenkriegen usw. würde ich mich nicht mehr wohlfühlen.

Eigentlich wollen alle Leute, die ich kenne (Verwandte, Freunde, Kollegen/innen), die noch nicht von Wien aufs Land gezogen sind, unbedingt so schnell wie möglich wegziehen aus der Stadt. Das sieht man auch in unserer Umgebung hier - wo nur irgendwo ein Grundstück zu haben ist, ist es sofort weg. Die Bestandshäuser, die angeboten werden, gehen zwar auch weg, aber nicht so extrem schnell, da manche wirklich auch überteuert angeboten werden (Standardhaus mit 600m2 Grund um 800.000 Euro zum Beispiel)

Die Preise für Immobilien werden meiner Ansicht nach nicht nach unten gehen, da vielleicht Rohstoffe etwas günstiger werden, ABER die Lohnkosten natürlich extrem gestiegen sind. Auch Grundstücke werden immer teurer, weil der Platz in unserem Land nunmal begrenzt ist und die Bevölkerungszahl kontinuierlich steigt.


Die Zahl derer die Kapital aufbringen können um Bauplätze, Häuser oder Wohnungen zu kaufen steigt nicht, sondern fällt. Dass die Bevölkerungszahl steigt liegt nicht an gut situierten Familien die plötzlich mind. 3 Kinder haben, sondern an neuzugezogenen (relativ armen) Menschen und diese kannst du schon mal als potenzielle Nachschuldner für dein Efh vergessen. Sie spielen bei der "Bauplatznachfrage" keine Rolle, es sei denn der Staat schießt ihnen die Hälfte der Kreditrate als Ausgleich zu. Selbst die Miete der Gemeinde- oder Sozialwohnung muss ihnen teilweise vom Staat übernommen werden.
Als ich vor Wochen genau das schrieb wurde auch mit steigender Bevölkerung argumentiert aber das ist Blödsinn.
Wer also von weiter steigenden Immopreisen in Zukunft ausgeht, muss mir erstmal erklären wer da als Nachschuldner noch in Frage kommt.

Ich kann mich gerne auch geirrt haben und Zahlen sprechen vom Gegenteiligen.




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Hallo Arpino,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen

  •  Gemeinderat
6.8.2024  (#949)

zitat..
HAR80 schrieb:

Österreich hat eigentlich nur 3 wirklich städtische Gebiete. Wien mit Umland (und einzige Großstadt), Innsbruck + Umgebung und Rheintalstadt. Alle anderen dichter besiedelten Gebiete sind halt bloße Intermediäre zw städtisch und Land. Nicht wirklich städtisch und nicht wirklich Land. Weder Fisch noch Fleisch.

Wenn ich mir meine Marktgemeinde anschaue, dann haben wir hier von Ärzten über Einkaufsmöglichkeiten alles, was man im Alltag braucht.

Nur bestimmte Dinge und Behörden sind halt mau - das ist aber immer den Bezirksstädten vorbehalten.

Wir haben aber auch fast 10.000 Einwohner und sind ja ein Luftkurort, dh. da ist die Infrastruktur schon ganz okay.

Aber gerade deshalb und wegen der Nähe zu den beiden größten Städten im Bundesland, fehlt mir die Stadt oder Vorstadt nicht.


1
  •  Namor1
6.8.2024  (#950)
Derweil auf Edikte Salzburg wie gehabt. Versteigerung Kleinwhg: Schätzwert 04.2024 110k; versteigert für 92k oder -16,5%.

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  •  bauherr79
  •   Silber-Award
6.8.2024  (#951)

zitat..
SimonStmk schrieb:

──────..
bauherr79 schrieb:

Das mit der Kinderbetreuung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hab doch kein Kind, damit ich es dann zu 90% der Zeit nicht sehe, weil ich es wo abgebe. Auch wenn ich es nicht muss, würde ich trotzdem lieber auf Dinge verzichten als auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern.

Habe früher auch in Wien gelebt, bin aber schon seit 15 Jahren in den Speckgürtel gezogen und würde um nichts in der Welt jetzt wieder nach Wien ziehen (nicht einmal, wenn ich gratis dort wohnen könnte). Bei den täglichen Messerstechereien, Bandenkriegen usw. würde ich mich nicht mehr wohlfühlen.

Eigentlich wollen alle Leute, die ich kenne (Verwandte, Freunde, Kollegen/innen), die noch nicht von Wien aufs Land gezogen sind, unbedingt so schnell wie möglich wegziehen aus der Stadt. Das sieht man auch in unserer Umgebung hier - wo nur irgendwo ein Grundstück zu haben ist, ist es sofort weg. Die Bestandshäuser, die angeboten werden, gehen zwar auch weg, aber nicht so extrem schnell, da manche wirklich auch überteuert angeboten werden (Standardhaus mit 600m2 Grund um 800.000 Euro zum Beispiel)

Die Preise für Immobilien werden meiner Ansicht nach nicht nach unten gehen, da vielleicht Rohstoffe etwas günstiger werden, ABER die Lohnkosten natürlich extrem gestiegen sind. Auch Grundstücke werden immer teurer, weil der Platz in unserem Land nunmal begrenzt ist und die Bevölkerungszahl kontinuierlich steigt.
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Die Zahl derer die Kapital aufbringen können um Bauplätze, Häuser oder Wohnungen zu kaufen steigt nicht, sondern fällt. Dass die Bevölkerungszahl steigt liegt nicht an gut situierten Familien die plötzlich mind. 3 Kinder haben, sondern an neuzugezogenen (relativ armen) Menschen und diese kannst du schon mal als potenzielle Nachschuldner für dein Efh vergessen. Sie spielen bei der "Bauplatznachfrage" keine Rolle, es sei denn der Staat schießt ihnen die Hälfte der Kreditrate als Ausgleich zu. Selbst die Miete der Gemeinde- oder Sozialwohnung muss ihnen teilweise vom Staat übernommen werden.
Als ich vor Wochen genau das schrieb wurde auch mit steigender Bevölkerung argumentiert aber das ist Blödsinn.
Wer also von weiter steigenden Immopreisen in Zukunft ausgeht, muss mir erstmal erklären wer da als Nachschuldner noch in Frage kommt.

Ich kann mich gerne auch geirrt haben und Zahlen sprechen vom Gegenteiligen.

Glauben Sie mir (und ich habe da Einblick), es gibt so viele wohlhabende Leute in Österreich, die sich locker oder notfalls per Kredit eine Immobilie leisten können, wie man es nicht für möglich halten würde.

Der Traum von sinkenden Immobilienpreise existiert schon seit über 20 Jahren. Was ist rausgekommen? Höhere Immobilienpreise. So wie auch Lebensmittel nicht billiger werden können (sonst hätten wir eine Deflation), werden es auch die Immobilienpreise nicht. Vielleicht steigen die Immo-Preise mal nicht so stark wie die Inflation (langgesehen wohl schon), aber zurückgehen werden sie wohl nicht (bis auf vielleicht mal eine kleine Delle)

2
  •  SimonStmk
6.8.2024  (#952)
Es geht hier nicht um Preisverfall sondern um immer höhere Preissteigerung und ohne die Nullzinspolitik wären wir nicht hier wo wir jetzt sind. Das hat nichts mit normaler Entwicklung zu tun sondern ist purer Pump.
Hinzu kommen in den nächsten 10 Jahren die Immos, in besten Lagen, der Babyboomer Generation.
Dass die Neubürger das Kapital aufbringen können um die Preise weiter anzuheizen, bei hohen Zinsen, kann niemand glauben.
Eine geringe Zahl derer wird natürlich den Aufstieg schaffen aber für die allermeisten sind die Preise nicht mehr zu stemmen. Das merke ich gerade auch bei meinen jüngeren Kollegen die sich inzwischen für Haus oder Kinder entscheiden müssen.

1
  •  bauherr79
  •   Silber-Award
6.8.2024  (#953)
Also ich hab vor einigen Wochen mal ein paar Fotos vom Haus bzw. Grundstück bei mir gemacht von der anderen Straßenseite aus fürs Album. Während ich die Fotos gemacht habe, sind 2 Autos stehengeblieben (zugereiste Bürger) und haben gefragt, ob ich denn das Haus verkaufen würde. Scheinbar dachten sie, ich mache die Fotos für Verkaufsanzeigen.
Selbst als ich gemeint habe, dass ich erstens nicht beabsichtige, das Haus zu verkaufen und wir wenn von einer Summe über 2 Mio. sprechen würden, haben sie jeweils gemeint, ich solle mich bei ihnen melden, sollte ich es mir doch anders überlegen - und haben mir ihre Telefonnummer gegeben. Scheinbar hat da nicht einmal so eine Summe abgeschreckt.

Klar gibt es auch viele Leute, die sich kaum eine Immobilie leisten können (hat es immer schon gegeben), aber extrem viele Leute können sich eine leisten - und auch zugereiste. In den Nachbarortschaften werden auch sehr viele Immobilien von zugereisten gekauft, die dann aber halt mit 2 oder 3 Generationen dort wohnen. So können die sich natürlich auch leichter den Kaufpreis leisten.

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.8.2024  (#954)

zitat..
SimonStmk schrieb: und ohne die Nullzinspolitik wären wir nicht hier wo wir jetzt sind.

da stimme ich zu - erst die viel zu lange Nullzinspolitik und dann nochmal zusätzlich Corona haben hier zu Wertsteigerungen geführt, die ohne diese beiden Effekte geringer ausgefallen wären.

Dennoch: auf lange Sicht war und ist "die Immobilie" ein wertbeständiges Asset (sowohl für Selbstnutzer als auch für Anleger) - auch in Zeiten höherer Zinsen, geringerer Zuwanderung und ohne zusammengebrochene Bautätigkeit (die sich vor allem in den begehrten Ballungszentren erst in den kommenden Jahren bemerkbar machen wird).

Exemplarisch sei hier die Phase zwischen 2000 und 2010 mit auf Monatsbasis durchschnittlichem 3M EURIBOR von 2,98% (aktuell 3,58%), einem 10Y SWAP von 4,35% (aktuell 2,46%) und einem 20Y SWAP von 4,75% (aktuell 2,46%) genannt. Auch in dieser Zeit konnten langfristige Preisanstiege (zugegebenermaßen auf niedrigerem Niveau) verzeichnet werden.


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1
  •  SimonStmk
6.8.2024  (#955)
Die Zinsen vor 2010 im Zusammenhang mit Preissteigerungen sind nicht mit Heute vergleichbar.
Damals lag der Immopreis um den Wert 3 niederiger als es heute ist, und keiner verdient 3-mal soviel wie vor 15 Jahren. Die Nullzinspolitik hat den kompletten Markt so hochgehoben dass ich keinen Weg sehe wie wir da wieder auf den grünen Ast kommen.
Ansonsten sehe ich das genauso dass die Immobilie immer ein sicherer Hafen war, nur weiß ich nicht woher die Käufer weiter Preissteigerungen kommen sollen.

1
  •  SimonStmk
6.8.2024  (#956)

zitat..
bauherr79 schrieb:

Also ich hab vor einigen Wochen mal ein paar Fotos vom Haus bzw. Grundstück bei mir gemacht von der anderen Straßenseite aus fürs Album. Während ich die Fotos gemacht habe, sind 2 Autos stehengeblieben (zugereiste Bürger) und haben gefragt, ob ich denn das Haus verkaufen würde. Scheinbar dachten sie, ich mache die Fotos für Verkaufsanzeigen.
Selbst als ich gemeint habe, dass ich erstens nicht beabsichtige, das Haus zu verkaufen und wir wenn von einer Summe über 2 Mio. sprechen würden, haben sie jeweils gemeint, ich solle mich bei ihnen melden, sollte ich es mir doch anders überlegen - und haben mir ihre Telefonnummer gegeben. Scheinbar hat da nicht einmal so eine Summe abgeschreckt.

Klar gibt es auch viele Leute, die sich kaum eine Immobilie leisten können (hat es immer schon gegeben), aber extrem viele Leute können sich eine leisten - und auch zugereiste. In den Nachbarortschaften werden auch sehr viele Immobilien von zugereisten gekauft, die dann aber halt mit 2 oder 3 Generationen dort wohnen. So können die sich natürlich auch leichter den Kaufpreis leisten.

Dann schick sie zu mir, ich verkaufe ihnen meine Hütte für eine Million und werde ich hier öffentlich meinen Irrtum eingestehen.


1
  •  HAR80
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#957)
Klar gibt es viele die genügend Geld haben. Aber die interessieren sich meist nicht für durchschnittliche Lage und Durchschnittshäuser. Bei den normalen Lagen und Durchschnittshaus haben wir das Problem, dass das Preisniveau nicht mehr zum "sinkenden" Wohlstand der breiten Masse passt.

Angebot und Nachfrage!

Das Preisniveau wird man weginflationieren müssen. Also viele Jahre Immokrise und nominale Seitwärtsbewegung oder kleine jährliche Steigerungen. Volkswirtschaftlich geht es nicht anders.

Dass die derzeitigen Preise nominell weiter sinken werden, ich glaube davon kann man sich verabschieden.

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.8.2024  (#958)

zitat..
SimonStmk schrieb: Die Zinsen vor 2010 im Zusammenhang mit Preissteigerungen sind nicht mit Heute vergleichbar.

stimmt - war zum Teil noch ärger, da der Finanzmarkt (via festverzinsliche Wertpapiere noch dazu Kraft im Vergleich zu heute deutlich höherer Credit-Spreads) noch deutlich höhere Renditen im Vergleich zum Immo-Anlegermarkt geboten hat. Trotzdem sind die Preise gestiegen.

zitat..
SimonStmk schrieb: Damals lag der Immopreis um den Wert 3 niederiger als es heute ist, und keiner verdient 3-mal soviel wie vor 15 Jahren.

Den Effekt sehen wir ja gerade - ein Teil der Wertsteigerung inflationiert sich weg (ich sehe das auch nicht negativ, sondern als natürliche Bereinigung), auf der anderen Seite gibt es positive Reallohnsteigerungen, die Gesamtkreditlaufzeit von 35Y war damals auch weit entfernt. Es wird ein längerer Prozess mit einer (regional teils deutlich unterschiedlich ausgeprägten) Wertentwicklung, die sich (dort mehr woanders weniger) langsam in das allgemeine Preisgefüge eingliedern wird.

zitat..
SimonStmk schrieb: Ansonsten sehe ich das genauso dass die Immobilie immer ein sicherer Hafen war, nur weiß ich nicht woher die Käufer weiter Preissteigerungen kommen sollen.

Es ist leider so: Wer Eigentum anstrebt, wird sich anteilsmäßig am Einkommen noch stärker beteiligen müssen (vor 30 Jahren waren beispielsweise 4-5 Urlaube pro Jahr auch kein Standard wie vielerorts heutzutage). Wer das nicht möchte oder kann, wird mieten müssen.
Preissenkungen z.B. im Neubau mit gleichzeitiger Gehaltssteigerung in der Baubranche wird schwer möglich sein.

Und Österreich steht im EUR-Raum wahrlich nicht an der Preisspitze bei Immobilien.

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  •  Gemeinderat
6.8.2024  (#959)
Da wünscht man sich (fast), dass wieder mal so ein Deutscher mit seiner E-Klasse daherkommt, wie damals als ich ein Kind war.

Da fuhr einer zu uns rauf, ging zu meinem Vater und fragte, ob das Haus denn zu verkaufen sei und sagte - ungelogen - Zitat: "Ich zahle jeden Preis".

Das war so 1998 herum.

Stellte sich heraus das war irgendein wohlhabender Industrieller - und ja, bei manchen Leuten wird Geld einfach keine Rolex spielen.

1
  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
6.8.2024  (#960)
Es ist auch so, dass das Lohnniveau in Österreich (und Deutschland) sehr niedrig ist im internationalen Vergleich - das ist vielen vielleicht gar nicht so bewusst (aber zB daran sichtbar wenn Leute sich darüber aufregen, dass der ORF General 400k verdient) und ich denke auch nicht klar, wie lange das noch haltbar ist.

1
  •  Gemeinderat
6.8.2024  (#961)
Dann müssen aber unsere Leistungen auch wettbewerbsfähig bleiben - und ob sich das ausgeht?

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