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·gelöst· Zeitenwende? explodierende Baukosten & steigende Zinsen...

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  •  Haeuslbauer22
12.5.2022 - 15.1.2023
1.208 Antworten | 140 Autoren 1208
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1373
Wir wollen im Sommer 2022 zu bauen beginnen; sind derzeit noch in der Entwurfsphase und bereits beim 2ten Haus, welches wir planen. Den ersten Entwurf mit Keller haben wir komplett verworfen, da uns die Angebote/Preise der einzelnen Gewerke einfach nur schockiert haben.
Wir waren bis kurz vor Corona der Meinung, dass wir um ca. 500.000 € ein Haus mit Eigenleistung bauen können. Nach Corona und vor Kriegsausbruch lagen wir bei den Angeboten bei ca. 750.000 € bis 850.000 € (???!!!) zwar ohne Eigenleistung, aber es ist egal mit welchem Gewerk man spricht.... in zwei Wochen kommt die nächste Preiserhöhung... Da die Angebote vor 3 Monaten eingeholt wurden kann man diese jetzt wegwerfen und auf die Preise aufschlagen, aufschlagen, aufschlagen.... Die derzeitige Planbarkeit der Kosten/Materialien ist bei Null.
Zumindest konnte man diesen Wahnsinn bis vor kurzem noch günstig finanzieren. Ich kann diesen Anstieg der langfristigen Finanzierung, die vor allem die Häuslbauer (Familien mit Kindern) besonders trifft nicht nachvollziehen. Ist dieser Anstieg aufgrund der Inflation? Wird die Inflation weiter so steigen? Ist der Grund in den Energiepreisen zu suchen oder glauben jetzt alle sie können mal versuchen "50%" aufzuschlagen irgendwer wird es schon bezahlen? Wird Putin uns den Gashahn zudrehen und dann explodieren die Preise in den wichtigsten Gewerken (Stahl, Glas, Ziegel, Zement...)? Kann sich die EZB wirklich eine höhere Zinspoltik leisten (sh Italien) ... ???
Soll man sich jetzt als Häuslbauer die erhöhten Fixzins-Konditionen (zB  auf 15 Jahre; GesamtLZ 30 Jahre; 2,5%) sichern oder werde ich mich dann im Jänner 2023 grün und blau ärgern, weil das nur Panikmache war? Vergeben Banken eigentlich auch variable Kredite mit Zinsobergrenzen?
Ich wäre sehr, sehr dankbar für diverse Ratschläge & Tipps ...

  •  MRu
  •   Gold-Award
19.7.2022  (#161)
@derbauer 
Es gibt Leute, die hier geboren und aufgewachsen sind und weiter hier leben wollen?
Und es gibt Leute, die in Wien studiert (also mit 18 von "zuhause" weggegangen sind) und dann Jobs angefangen haben und ihr Umfeld, ihren Freundeskreis und ihre Jobs nicht aufgeben wollen?
Schon mal daran gedacht?

Die ersteren sind wohl am schlimmsten dran, bzw. die, die nicht das Glück haben, das Elternhaus übernehmen zu können oder anderwertig gesponsored zu werden; diese Leute sind quasi gezwungen den Heimatort zu verlassen, da Grundstücke (und Häuser sowieso) hier unleistbar geworden sind.

Bzw. viele bestimmt nicht gewillt sind für 250m² Grundstück (mit Haus), von dem vielleicht noch 50m² Wiese bleibt, Haus an Haus, Wärmepumpe an Wärmepumpe, in Reih und Glied 1 Million und noch viel mehr zu bezahlen.

Hier noch ein besonderes Schnäppchen (direkt an der S-Bahn, es fährt quasi minütlich ein Zug vorbei, wohlgemerkt ohne Keller, Garage oder Pool, dafür mit besonderem Ausblick auf 30 gleich aussehene Doppelhäuser):
https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/haus-kaufen/niederoesterreich/moedling/-absolutes-traumhaus-in-perchtoldsdorf-581685235


2022/20220719183048.jpg

*350m² Grundstück -rechnen wir´s mal mit 1000 € / m² (was absolut unrealistisch ist in dieser Lage) --> 350.000 € --> kostet demnach das Haus 850.000 €

*realstischer gerechnet ist der Quadratmeterpreis in dieser Lage eher bei 700 € / m² --> kommt man auf 1 Million € für das Haus

Gehört eigentlich eher in den Thread "Österreich geht den Bach runter" 🤡

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Hallo Haeuslbauer22,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: [Gelöst] Zeitenwende? explodierende Baukosten & steigende Zinsen...

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
19.7.2022  (#162)

zitat..
MRu schrieb:

@derbauer 
Es gibt Leute, die hier geboren und aufgewachsen sind und weiter hier leben wollen?
Und es gibt Leute, die in Wien studiert (also mit 18 von "zuhause" weggegangen sind) und dann Jobs angefangen haben und ihr Umfeld, ihren Freundeskreis und ihre Jobs nicht aufgeben wollen?
Schon mal daran gedacht?

Die ersteren sind wohl am schlimmsten dran, bzw. die, die nicht das Glück haben, das Elternhaus übernehmen zu können oder anderwertig gesponsored zu werden; diese Leute sind quasi gezwungen den Heimatort zu verlassen, da Grundstücke (und Häuser sowieso) hier unleistbar geworden sind.

Bzw. viele bestimmt nicht gewillt sind für 250m² Grundstück (mit Haus), von dem vielleicht noch 50m² Wiese bleibt, Haus an Haus, Wärmepumpe an Wärmepumpe, in Reih und Glied 1 Million und noch viel mehr zu bezahlen.

Hier noch ein besonderes Schnäppchen (direkt an der S-Bahn, es fährt quasi minütlich ein Zug vorbei, wohlgemerkt ohne Keller, Garage oder Pool, dafür mit besonderem Ausblick auf 30 gleich aussehene Doppelhäuser):
https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/haus-kaufen/niederoesterreich/moedling/-absolutes-traumhaus-in-perchtoldsdorf-581685235

*350m² Grundstück -rechnen wir´s mal mit 1000 € / m² (was absolut unrealistisch ist in dieser Lage) --> 350.000 € --> kostet demnach das Haus 850.000 €

*realstischer gerechnet ist der Quadratmeterpreis in dieser Lage eher bei 700 € / m² --> kommt man auf 1 Million € für das Haus

Gehört eigentlich eher in den Thread "Österreich geht den Bach runter" 🤡

Wir haben in der Schweiz wirklich scheissviel verdient (Zeitweise zu zweit mehr als 12k€ netto). Mödling, wo ich aufgewachsen bin, geht sich trotzdem nicht aus. Sind wir halt woanders hingezogen nachdem wir zurückgekommen sind, ich find Mödling an sich toll (Anninger 😍) aber woanders kann man auch gut leben. 

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  •  MRu
  •   Gold-Award
19.7.2022  (#163)
Wenn man beruflich flexibel ist geht das natürlich.
Ich bin mit meinem Arbeitgeber, den ich auch nicht wechseln will, an Wien (gibt es nur in Wien) gebunden und muss eh schon 2 bzw. 3x die Woche einen 1-stündigen Arbeitsweg (2h hin und retour) in Kauf nehmen.

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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
19.7.2022  (#164)

zitat..
MRu schrieb: Hier noch ein besonderes Schnäppchen (direkt an der S-Bahn, es fährt quasi minütlich ein Zug vorbei, wohlgemerkt ohne Keller, Garage oder Pool, dafür mit besonderem Ausblick auf 30 gleich aussehene Doppelhäuser)

"ABSOLUTES TRAUMHAUS" wo dir jeder ringsum in den Garten sieht 🤣

aber da denkt ja jeder anders.. ich leg mich dann mal ohne Badehose an den Pool.


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  •  newHome
  •   Bronze-Award
19.7.2022  (#165)
Schätze mal klassisches Anlegerobjekt (war wohl nie bewohnt), Baujahr 2019
- wäre interessant zu wissen um wie viel das damals über den Tisch gegangen ist und wie viel hier der Spekulant verdient.

Sind das wirklich die angepriesesn flächenwandbündige Innentüren? 🤪


2022/20220719442533.jpg

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  •  andi102
19.7.2022  (#166)
Zu den Preisen: Man muss immer berücksichtigen, dass wir aus völlig verrückten Zeiten kommen, die Zinsen waren NEGATIV! Somit hinken Vergleiche mit der Vergangenheit komplett.

Außerdem haben wir jetzt noch viele Vorzieheffekte, da ab 1.8. die Kreditvergabe MASSIV verschärft wird und zusätzlich die Zinsen massiv gestiegen sind. Ich denke, mindestens 50% der Kreditanfragen werden durch diese Kombination durchfallen, die Ausnahmenkontingente der Banken werden im wesentlichen für besonders gelagerte/besonders knappe Fälle benötigt, sind als im Grunde nicht existent (das weiß ich sicher).

Zu den Preisen: In früheren Boom- und Rezessionsphasen bewegten sich die Erzeugerpreise (Preis ab Fabrikstor) im Jahresvergleich um maximal 8%. Das bemerkt man nicht. Derzeit sind es +30%, ein -30% merkt man dann deutlich.

Zu dem Immoangebot oben: Hier sucht jemand einen Tro**el, der das zahlt oder derjenige hat sich selbst verspekuliert. Ich kann mir vorstellen, dass die Baubranche in eine lange und tiefe Krise geht, mit vielen Insolvenzen. Alleine wie viele das teure Material auf Lager nicht weiterbringen werden, ist sicher enorm, die Bauträger sitzen auch auf vielen zu teuer gebauten Einheiten.

Fällt euch eigenlich auf, dass es jahreslang keine Werbung von Bauträgern, von Herstellern von Baumaterialien und von Autoherstellern gab und seit einigen Wochen findet man sie überall???!!!

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
19.7.2022  (#167)
Wer heute nichts tut, ist morgen weg vom Fenster, so ist es.

2023 ist Tag der Abrechnung ... in vielerlei Hinsicht...

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
19.7.2022  (#168)
Das mit der Autowerbung ist mir auch aufgefallen. 

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  •  derbauer
19.7.2022  (#169)
Ich spreche hier niemandem seinen Freundeskreis ab, aber das Lohn/Preis Gefüge ebenso wie die Wohn- und Lebensqualität sind in vielen Regionen völlig aus dem Lot. Persönlich würde ich niemals 500k-1mio für einen Grund zahlen um mich dann noch von den meist zu teuren Baufirmen in besagten Regionen auspressen zu lassen. Wenn man nicht gerade einen tollen Job sein eigen nennt oder geerbt hat und dort bleiben möchte und ohne viel Risiko baut...jeder Euro Kredit ist zu viel in solchen Gegenden für das gebotene.

Bei relativ wenig Grünfläche wie oben in den Bilder kann man dann wohl bald ab 22:00 die Terasse geniesen vor lauter Widerhitze. Und dann dem Nachbarn beim ins Bett gehn zusehn. 1Mio für sowas? Absurd fällt mir da nur ein oder auswandern.

Wer kauft sowas eigentlich?

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
19.7.2022  (#170)
In Wien werden aktuell neue Projekte begonnen die mit 10-15k pro m2 verkauft werden sollen. Da ist das Beispielhaus im Speckgürtel mit gut 7k  fast schon harmlos.

1,1 bis 1,6 Mio für 4 Zimmer:
https://www.value-one.com/de/Projekte/Gruenblick-im-Viertel-Zwei_project_1651 (Fertigstellung Winter 25)

Beides irre, keine Frage. 

1
  •  Beehunter
20.7.2022  (#171)
Bei solchen Wohnsiedlungen suchen Käufer oft etwas ganz bestimmtes: Abgrenzung. Man benötigt ein gewisses Einkommen um in derartigen Vierteln leben zu können. Dementsprechende Nachbarn hat man dann. Genau dafür bezahlt man und nicht weil die Objekte an sich so außergewöhnlich wären. Sehr oft beginnt der Wunsch nach dieser Abgrenzung wenn Kinder geboren werden. Der eigene Nachwuchs ist eine unglaubliche Antriebskraft. Die Auswirkung sieht man dann in der Durchmischung in den lokalen Schulen. Schulsprengel und deren soziale Zusammensetzung haben eine gewaltige Auswirkung auf die Preisstruktur von Immobilien, wird aber selten öffentlich thematisiert. In Ansätzen sieht man das Phänomen selbst am Land. Wobei das natürlich nur ein Aspekt ist, wenn auch ein sehr häufiger.

2
  •  Solarbuddys
20.7.2022  (#172)

zitat..
hektor schrieb:

die Rohstoffpreise haben bereits deutlich korregiert:

Aluminium

Korrekt, leider kennen die Alupreise (veredelt) trotzdem nur eine Richtung 😢

Zb Alu-Schrottpreise sind um ca 50-60% gefallen, Aluprofile trotzdem am steigen (Energie, Politikum ? Who knows) 


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  •  Solarbuddys
20.7.2022  (#173)

zitat..
MRu schrieb:

@derbauer 
Es gibt Leute, die hier geboren und aufgewachsen sind und weiter hier leben wollen?
Und es gibt Leute, die in Wien studiert (also mit 18 von "zuhause" weggegangen sind) und dann Jobs angefangen haben und ihr Umfeld, ihren Freundeskreis und ihre Jobs nicht aufgeben wollen?
Schon mal daran gedacht?

Die ersteren sind wohl am schlimmsten dran, bzw. die, die nicht das Glück haben, das Elternhaus übernehmen zu können oder anderwertig gesponsored zu werden; diese Leute sind quasi gezwungen den Heimatort zu verlassen, da Grundstücke (und Häuser sowieso) hier unleistbar geworden sind.

Bzw. viele bestimmt nicht gewillt sind für 250m² Grundstück (mit Haus), von dem vielleicht noch 50m² Wiese bleibt, Haus an Haus, Wärmepumpe an Wärmepumpe, in Reih und Glied 1 Million und noch viel mehr zu bezahlen.

Hier noch ein besonderes Schnäppchen (direkt an der S-Bahn, es fährt quasi minütlich ein Zug vorbei, wohlgemerkt ohne Keller, Garage oder Pool, dafür mit besonderem Ausblick auf 30 gleich aussehene Doppelhäuser):
https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/haus-kaufen/niederoesterreich/moedling/-absolutes-traumhaus-in-perchtoldsdorf-581685235

*350m² Grundstück -rechnen wir´s mal mit 1000 € / m² (was absolut unrealistisch ist in dieser Lage) --> 350.000 € --> kostet demnach das Haus 850.000 €

*realstischer gerechnet ist der Quadratmeterpreis in dieser Lage eher bei 700 € / m² --> kommt man auf 1 Million € für das Haus

Gehört eigentlich eher in den Thread "Österreich geht den Bach runter" 🤡

Schau mal in Tourismusgegenden .. Kitzbühel , Mondsee/Salzkammergut etc.. 

Die Reichen(staerkeren) fressen den weniger Reichen alles weg , Ortsansässige muessen weg 

Erinnert stark an Vergangenes (Indianer) oder Tourismus (Einmal Malle im Jahr ole ole - etc..) 

Der Mensch hat sich immer selbst vertrieben und die Immoentwicklung ist zum 🤮. Komplett aus dem Ruder und fuer mich  sehr stark an den USA Markt 2007-2009 erinnernd. 

Weniger Käufer, treffen auf mehr Angebot. Die REICHEN setzen sich nicht in so ne Wohnsiedlung, die glauben es zu sein aber nicht ganz koennen eben schon und geben dann dafuer das Geld "noch" aus. Am Ende des Tages wirds viele erwischen weil die Zeit des billigen Geldes vorbei ist. 


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  •  MRu
  •   Gold-Award
20.7.2022  (#174)

zitat..
Equity schrieb:

In Wien werden aktuell neue Projekte begonnen die mit 10-15k pro m2 verkauft werden sollen. Da ist das Beispielhaus im Speckgürtel mit gut 7k  fast schon harmlos.

1,1 bis 1,6 Mio für 4 Zimmer:
https://www.value-one.com/de/Projekte/Gruenblick-im-Viertel-Zwei_project_1651 (Fertigstellung Winter 25)

Beides irre, keine Frage.

😮😮
Meiereistraße:
die Lage ist nicht schlecht, der Prater ist vor der Tür, die Donau(insel) ist vor der Tür, beste öffentliche Anbindung in alle Richtungen, die Wirtschafts-Uni ist vor der Tür, Autobahnanschluss, viele Firmen dort, die Innenstadt ist nicht weit

Natürlich trotzdem irre und unleistbar.
Noch immer nicht vergleichbar mit den Bauten direkt an der (Alten) Donau. Bzw. im 19.

Ich denke, dass in diesen Bezirken und im Speckgürtel auch in den nächsten Jahren der Preis hoch bleiben wird, die Baufirmen weiterhin ihren Reibach machen werden und es zu wenigen (Not)-Verkäufen von Bestandsobjekten kommen wird, was den Wert weiterhin auf hohem Niveau hält.


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  •  KM1988
  •   Bronze-Award
20.7.2022  (#175)
Spannender Artikel dazu im Standard der das Problem, in deren Beispiel anhand von Brennholz, ganz gut trifft.
https://www.derstandard.at/story/2000137586684/von-wegen-ausverkauft-wenn-unternehmen-waren-zurueckhalten-und-preise-treiben

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  •  derbauer
20.7.2022  (#176)
Viele Gegenden in Österreich sind selbst für gehobenen Mittelstand bzw. Besserverdiener ohne Erbe unerreichbar. Und selbst in günstigeren wirtschaftlich nicht allzu starken Gegenden ohne den Komfort einer Großstadt und ohne den Apres Ski vor der Haustüre welche ich mal als mittelmäßig hernehme gibts quasi keine neue 75m² Wohnung unter 400k in einer durchschnittlichen Gegend. Gut 90m² sind dann schon 500k+. Von Häusern rede ich mal gar nicht.

Eigentum ist (bald) nur mehr für die obersten 10% erreichbar. Die Inflation verschärft es noch. Gesellschaftlich traurig.

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  •  Rotkehle
  •   Bronze-Award
20.7.2022  (#177)

zitat..
Beehunter schrieb: Bei solchen Wohnsiedlungen suchen Käufer oft etwas ganz bestimmtes: Abgrenzung. Man benötigt ein gewisses Einkommen um in derartigen Vierteln leben zu können. Dementsprechende Nachbarn hat man dann.

Kann ich gut verstehen und hat bei unserer Entscheidung über den Bauort sicher auch mitgespielt. Gleich und gleich gesellt sich halt gern und wir trinken lieber ein gutes Glas Wein mit dem Notar und dem Apotheker als ein Krügerl mit dem Schichtarbeiter, da durch ähnliche Bildungswege, Erfahrungen und Habitus die Gesprächsbasis doch größer ist.

zitat..
derbauer schrieb: Eigentum ist (bald) nur mehr für die obersten 10% erreichbar. Die Inflation verschärft es noch. Gesellschaftlich traurig.

Ich kenne genügend schöne Häuser die für unter 165.000,- € zu verkaufen sind - vor allem in Abwanderungsgemeinden und Gegenden mit wenig Infrastruktur bzw. Arbeitsmöglichkeiten sind die Preise noch völlig in Ordnung. Wenn viele Leute in der gleichen Gegend wohnen wollen mit bester Anbindung ans öffentliche Netz und kurzen Wegen zum Arbeitsplatz übersteigt die Nachfrage das Angebot und die Preise reflektieren diese Entwicklung. Wir haben uns vor 20 Jahren in Pertchtoldsdorf Reihenhäuser angesehen und die haben damals schon 500k gekostet - wohlgemerkt von einer gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft angeboten. 

zitat..
Solarbuddys schrieb: Schau mal in Tourismusgegenden .. Kitzbühel , Mondsee/Salzkammergut etc..

Die Reichen(staerkeren) fressen den weniger Reichen alles weg , Ortsansässige muessen weg

Wenn die Einheimischen gierig sind und alles den Touristen verscherbeln, darf man sich nicht wundern. Jedes Grundstück in Kitzbühl hat vor gar nicht solanger Zeit einem Autochthonen gehört der das große Geld gewittert hat. Sich jetzt darüber aufzuregen ist doch etwas billig.
 
Solange jeder glaubt es gibt ein Recht darauf auf der grünen Wiese seinen Wohntraum erfüllen zu können, dürfen wir uns über steigende Preise in Ballungszentren und Speckgürtel nicht wundern. Erst wenn allen klar ist, dass primär die bereits versiegelten Flächen adaptiert, renoviert und saniert werden müssen, wird es vielleicht etwas besser. In Wahrheit müssten Umwidmungen durch wildgewordene Bürgermeister mit guten Beziehungen zur Landesregierung eingestellt werden und die vorhandenen Naturfläche für zukünfitge Generationen erhalten bleiben. 

Wir haben zB ein nicht sanierbares Haus aus 1880 abgerissen, kleiner wieder aufgebaut und konnte so versiegelte Fläche wieder rückbauen. Eine win - win Situation für uns und die Natur.

 

3
  •  rocco81
  •   Gold-Award
21.7.2022  (#178)

zitat..
Rotkehle schrieb: Solange jeder glaubt es gibt ein Recht darauf auf der grünen Wiese seinen Wohntraum erfüllen zu können, dürfen wir uns über steigende Preise in Ballungszentren und Speckgürtel nicht wundern.

Naja die Leute, und vor allem Familien, werden doch durch die exorbitanten Immobilien Preise aus der Stadt hinaus gedrängt. 
Genau solche Anlagepbjekte wie aus den Beispiel oben sind das Problem. Die treiben die Preise in die Höhe.
Da werden Flächen zugebaut mit Häusern oder Wohnsilos die dann leerstehen nur mit dem Ziel das wieder teurer zu verkaufen. Mit steigenden Zinsen könnte das Spiel schnell kippen, dann gibt's eine Menge Konkurs Häuser. 


zitat..
Rotkehle schrieb: Gleich und gleich gesellt sich halt gern und wir trinken lieber ein gutes Glas Wein mit dem Notar und dem Apotheker als ein Krügerl mit dem Schichtarbeiter,

Schönen Gruß vom Land wo alle an einem Tisch sitzen können.

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  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
21.7.2022  (#179)

zitat..
rocco81 schrieb: Schönen Gruß vom Land wo alle an einem Tisch sitzen können.

In der Theorie.

In der Praxis sitzen dort nicht die Leute zusammen die in solche Wohnkpmplexe ziehen würden. Die umgeben sich auch privat nur mit gleichgesinnten, auch am Land.


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
21.7.2022  (#180)
Es sind aber nicht alle Leute so verschlossen. Bei uns gibt es auch "Zugroaste" die sich in der Gemeinde engagieren. 
Wenn jemand meint extra wohin zu ziehen weil da "bessere Leut" sind kann es das eh tun, steht ja jedem frei.

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
21.7.2022  (#181)

zitat..
rocco81 

Schönen Gruß vom Land wo alle an einem Tisch sitzen können.

Ich empfinde das am Land nicht so ehrlich gesagt. 
Es wird genauso ausgegrenzt wie in der Stadt. Es rennt nur anders ab. 

Leute sind weder da noch dort besser, auch wenn das auf beiden Seiten gerne so gesehen wird. 

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