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Wer sich die ganze Analyse nicht vollinhaltlich studieren möchte, anbei eine kurze Zusammenfassung mit folgendem zentralen Inhalt: "Längerfristig werde „die Preisentwicklung nach Abschluss der laufenden Anpassungsphase hingegen wieder stärker Spiegelbild der Bevölkerungsentwicklung sein“, heißt es mit Blick auf die Landeshauptstädte und Wien samt Umland. Dort herrscht Zuzug. Die Rückgänge bereiteten daher auch den Boden für neuerliche und vor allem nachhaltige Preisanstiege bei Immobilien, prognostiziert Raiffeisen Research." https://www.diepresse.com/18758320/die-immobilienpreise-sinken-weiter-aber-nicht-ueberall Nachgereicht auch die Zahlen von Immoscout für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen: Interessant auch ein Blick in die Schweiz, wo die Transaktionspreise für Wohnungseigentum nach wie vor sehr nahe an den Angebotspreisen zu liegen kommen: Quelle: Raiffeisen 1 |
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https://www.derstandard.at/story/3000000233113/preise-fuer-gebrauchte-immobilien-muessen-um-15-prozent-runter |
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Also etwas möchte ich zu diesem Artikel sagen, wenn ich solche fast schon KI generierten Sätze lese wie ... In Wien sind gebrauchte Wohnungen real um 20% billiger geworden... Natürlich ist dieser Satz absolut korrekt, aber im Kontext muss man halt auch eines sagen: Viele haben erkannt das die Lebensqualität in einer zubetonierten Großstadt, laut, dreckig, schlechte Luft, Sicherheitsgefühl, hohe Temperaturen im Sommer, teils Altbau wo man alles durchhört, Zigarrettenrauch vom Nachbar inhaliert welcher gerade am Balkon raucht, ... nicht so toll ist. Ja, die Bundeshauptstadt hat auch Vorteile, aber in letzter Zeit mehren sich eher deren Nachteile. Wenn dann noch mit Gas geheizt wird wo man dank dem Krieg eine hohe Rechnung präsentiert bekam. Wer gibt dann für eine 80m² WHG im 8/9ten horrende Summen aus? Ob diese - 20% nun mit KIM-VO/hohen Zinsen zusammenhängen was natürlich nicht abzustreiten ist oder mit dem erwachen von bestimmten Käuferschichten was sicher auch mitspielt sei dahingestellt. Aber fällig war die Korrektur schon lange. Es ist klar - Wien ist zwar im internationalen Vergleich nicht teuer, aber diese Lebensqualität usw. sehe ich einfach nicht, weder vor gut 20 Jahren in Wien (damals waren die Preise zumindest noch niedriger), noch heute. Mir persönlich gefiel weder Wien als Großstadt noch eine Tourismusgegend - beides hatte eine sehr beschränkte Lebensqualität (nicht nur als Familie). Nichts desto trotz sind die Preise horrend in solchen Gegenden. |
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Auch wenn es immer wieder von den Nicht-Wienern wiederholt wird, Wien hat in den letzten Jahren eine leicht positive Binnenwanderungsbilanz, d.h. es ziehen mehr innerhalb von AT AT [Außentemperatur] nach Wien wie aus Wien weg. Dazu auch eine leicht positive Geburtsenbilanz. Die stark positive Außenwanderungsbilanz ist natürlich der treibende Faktor für das Wachstum, aber führt eben nicht (per Saldo) zu einer Anwanderung. Dass das bei bestimmten demographischen Segmenten anders aussieht ist ganz normal, der Zuzug junger Leute zur Ausbildung in Großstädte und der Wegzug im mittleren Alter mit Familiengründung ist ein ganz normales Phänomen und nichts Wien spezifisches. Die Flucht aus Wien findet aber einfach nicht statt, auch wenn es immer wieder behauptet wird. Wien, Niederösterreich und Burgenland haben (wie Vorarlberg) jeweils eine positive Binnenwanderungsbilanz, der Rest eine negative. D.h. der Zuzug aus (allen) Bundesländern nach Wien ist größer wie der Nettowegzug innerhalb der Ostregion. Hier im Überblick für alle Bundesländer die Komponenten der Bevölkerungsänderung: https://www.statistik.at/fileadmin/pages/408/BevVeraend_Komp_Gebietseinh_2023.ods |
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Ist ja auch eh okay, wer in Wien leben will. Es kriegen auch angeblich immer weniger Leute Kinder - und ich will mit Kindern nicht in Wien leben (die Vorteile sind mir bekannt, habe einige Jahre in Wien gelebt). Mehr denn je ist es wichtig, zu schauen, was für einen selbst passt und was man sich für sich und seine Familie wünscht - später entscheiden die Kinder eh selbst. Ist auch beim Auto so: Mobilitätsbedürfnisse und Vorlieben zuerst verstehen, einordnen und dann entsprechend handeln. |
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Wien ist eine vergleichsweise billige westeueropäische Großstadt mit hoher Lebensqualität. Es wäre völlig unlogisch, wenn es signifikante Preisreduktionen gäbe, weil sich irgendetwas an der Stadt (nicht an den Finanzierungsbedingungen und Ähnlichem) verschlechtert hat. |
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Hallo FranzGrande, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können. | ||
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Das letzte mal als ich mir das angeschaut habe, hatte Wien nur am Papier einen positiven Binnensaldo. 1.200 Leute im Jahr. Also wenig. Aber dieser Binnensaldo sind ebenfalls eigentlich Zuwanderer, daher meine Bemerkung mit nur am Papier. Bsp. Österreich hat nur 2 Erstaufnahmezentren für Flüchtlinge. Eines davon in Thalheim in OÖ und das andere in Traiskirchen Solange keine Entscheidung vorliegt, unterliegen diese Zuwanderer einer Wohnsitzbeschränkung im Bundesland dem sie zugteilt werden und werden nach kurzer Zeit im Erstaufnahmezentrum im Bundesland recht oft auf die kleinen Gemeinden am Land im Nirgendwo verteilt. Nach der Erstentscheidung dürfen sie den Wohnsitz wechseln. Das tun sie auf der Stelle und ziehen in die Städte. In OÖ nach Vöcklabruck mit Attnang, Wels und Linz. In großer Zahl ziehen sie dann in kurzer Zeit nach Wien. Und so schaut es in allen Bundesländern aus. Und selbst bei jenen die es in den Bundesländern versuchen, ziehen viele auch erst nach Jahren, dann doch nach Wien. Ebenfalls gibt es bei den EU Zuwanderern und Drittstaatsangehörigen viele die nach vielen Jahren in den Bundesländern dann doch nach Wien ziehen. |
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wien.orf.at/stories/3269918/ Wenn man hier jetzt konsequent vorgeht, kommt natürlich Druck auf Mietpreise und Immopreise. Ist eben fraglich ob konsequent und wie leicht die Ausnahmegenehmigungen ausgestellt werden. |
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Der Druck auf die Politik endlich durchzugreifen (gegen AirBNB, gegen Zweitwohnsitze, gegen Ferienwohnungen, ...) steigt immer stärker an. Das aktuelle Preisniveau und die Vertreibung der Jugend aus ihren angestammten Wohngemeinden wird halt von der Bevölkerung nicht auf Dauer akzeptiert. Die Wahlen in Sbg und Graz waren ein deutlicher Warnschuss für die Politik. Bekannte von mir hat es in Sbg am Land gerade mit ihrem Freizeitwohnsitz erwischt. Die Gemeinde will, dass sie verkaufen und versucht das durchzusetzen. Die haben sich nun mit einigen anderen Nachbarn mit Zweitwohsitz zusammengetan und einen Anwalt engagiert. Der Druck im Kochtopf steigt also allmählich an ... 1 |
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Hallo Arpino, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen |
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Wieso soll in Gesamt-Wien Druck auf Mietpreise und Immopreise (jetzt mal abgesehen von dem künftig unvorteilhaften Angebots- und Nachfrageverhältnis, Druck aus KIM-V, etc.) entstehen, wenn von derzeit etwa 300.000 privaten und 400.000 sozialen Mietwohnungen 500 Apartments zur Anzeige gebracht wurden (wegen fehlender Gewerbeberechtigung)? Was wäre das Rezept gegen Zweitwohnsitze? Verbieten? Zweiteigentum nicht zulassen? |
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Ja. Verbot von Zweitwohnsitzen. Also das was seit einigen Jahren zunehmend von den Bürgermeistern immer mehr Gemeinden versucht wird rechtlich korrekt durchzudrücken. Wer einen Freizeitwohnsitz will soll sich ein Hotelzimmer nehmen! |
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Verbot ... na dann, was machen jene, die weiteres Wohneigentum haben? Auch in ein Hotelzimmer gehen, zwangsvermieten zu einer gedeckelten Miete mit unbefristetem Vertrag? Viele Gemeinden arbeiten ja bereits mit Zweitwohnsitzabgaben - ist das zu wenig? |
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bestehende grandfathern, also die Erben ziehen im Hauptwohnsitz real hin oder verkaufen an jemanden der dort einen Hauptwohnsitz begründen möchte. Und ja, ich meine das ernst. Warum? Weil Grund und Boden ein begrenztes Gut ist und die Politik dieses mittlerweile künstlich beschränkt indem nicht mehr ausreichend neues Bauland gewidmet wird. Wenn man aufgrund dem Blödsinn Bodenversiegelung nicht mehr weiter widmen will, dann kann man umgekehrt aber auch den wirklich sinnlosen Bodenverbrauch nicht mehr zulassen. Es ist zwangsläufig, dass beschränkte Ressourcen Regeln bedürfen. |
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Zwangsverkauf unabhängig ob ererbt oder erarbeitet zu einem möglicherweise fremdbestimmten Preis? Puh - jetzt unabhängig davon, welcher Wirtschaftsform man sich zugehörig fühlt: das Eigentumsrecht ist in der Europäischen Menschenrechtskonvention und in Ö als umfassendstes Recht im ABGB verankert. Ob eine Abschaffung von Eigentum wirklich durchsetzbar ist? Im zentraleuropäischen Raum mit demkratischen Strukturen wird das schwer - eher leichter in zentralistisch, diktatorischen Gefügen. |
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grandfathern hat nichts mit der Abschaffung des Grundrechtes auf Eigentum zu tun. Bestehendes Eigentum zwangsverkaufen da hättest du recht, das wäre nicht wirklich mit dem Grundrecht auf Eigentum vereinbar, wobei selbst das in beschränktem Maße möglich ist, Stichwort Enteignungsregelungen. Das gilt aber nicht automatisch für den Erben. Der Vererber hatte genügend Zeit seine Dinge zu regeln ... grandfathern gibt es zb. im Waffenrecht. Grandfathern ist Bestandteil der Österreichischen Verfassungsordnung. Selbstverständlich gilt das Grundrecht auf Eigentum nicht schrankenlos. Eine Bekannte wurde gerade erst mit Androhung der Enteignung dazu gezwungen Grund für einen Radweg abzugeben, der sonst nicht gebaut werden hätte können. Also selbst diese extreme Form der Einschränkung des Grundrechts Eigentum ist bei uns Standard. Verfassungsrechtlich zulässig. Ich bin ideologisch weit weit weg vom Kommunismus, diese Keule kannst du stecken lassen. Ich bin tatsächlich auch für Änderungen im Mietrecht. Allerdings für Dinge wie der Abschaffung des Richtwertmietsystems ... teilweise Möglichkeit der Kündigung durch den Vermieter ... Aber Regelungen erzeugen immer auch Auswirkungen auf andere Bereiche. Dementsprechend muss immer das Ganze betrachtet werden. Und ja, ein völliges Verbot von Zweitwohnsitzen ist nicht möglich. Es bsteht ja faktisch in gewissen Bereichen ein Bedarf. Zb. aufgrund der Arbeitsstätte und damit geteiltem Familienwohnsitz. Deswegen entstanden in der Fachdiskussion ja Ausdrücke wie Freizeitwohnsitze. Ein gesellschaftlich und juristisch hochkomplexes Thema. |
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500 nach einer anfänglichen Kontrolle, wie viele noch kommen weiß man nicht. Suche Appartments für eine Person in Wien ergibt über 1000 Treffer, wieviel über 1000 sagt mir Aibnb nicht. Ich sagte ja, kommt drauf an wie leicht man an eine Gewerbegenehmigung kommt. |
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Ich finde es nicht ok, es Leuten zu erlauben, eine Wohnung zu kaufen, dann aber die Nutzung derselben vorschreiben wollen. Das kann und muss man im sozialen Wohnungsbau machen, aber am freien Wohnungsmarkt finde ich das nicht ok. Wenn dann muss man wenn dann gleich den Kauf verbieten. Aber ich glaube Sekunde daran, dass durch solche Verbote Wohnungen in Salzburg plötzlich nennenswert billiger werden würden. Von der Hetze gegen Zweitwohnsitze halte ich generell nix. Trifft auserdem nur Österreicher. Jeder Ausländer kann problemlos eine Hauptwohnsitzmeldung machen, weil er/sie ja noch keinen Wohnsitz in Österreich hat und das nicht über die Grenzen hinweg erfasst wird. |
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Wieso sollte es ok sein, dass einige 300m2 Häuser haben, während es ein (vermeintlicher) Skandal ist, wenn wer anderer eine 70m2 Wohnung und eine 50m2 Wohnung irgendwo anders zur Selbstnutzung hat?! Im mehrgeschossigen Wohnungsbau wird sowieso schon viel effizienter mit der Ressource Boden umgegangen. Auf der Fläche meiner Wohnung gibt's drüber und drunter (zusammen) 11 andere Wohnungen... Im Einfamilienhaus zu sitzen und gegen Zweitwohnsitze zu schießen, ist mMn etwas sehr scheinheilig. Oder darf die Allgemeinheit dein Grundstück auch enteignen, damit man ein Mehrparteienhaus hinstellen kann? |
Wie groß ist dein Haus? Und wie groß dein Grundstück, das du mit deinem Einfamilienhaus belegst? ||
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ok - lass uns das erste Ergebnis verzwangzigfachen - auf 10.000. Einen Druck auf den Miet- und Eigentumsmarkt in Wien bei gesamthaft 700.000 Wohneinheiten vermag ich da nicht zu erkennen/prognostizieren. ich muss gestehen - ich kenne den Begriff nicht. Es macht aber keinen Unterschied, ob ich Eigentümer aus einer Erbschaft oder Eigentümer, die mit erarbeiteten Mitteln dazu verpflichte, Wohneigentum zwangsweise abzugeben. Und damit meine ich nicht die Enteignung eines Grünstreifens, weil eine Bundesstraße oder Fahrradweg errichtet oder eine Bahnlinie gebaut wird. Nicht nur gesellschaftspolitisch, sondern auch verfassungsrechtlich höchst bedenklich und wie erwähnt kaum mehrheitsfähig (zumindest in den "westlichen" Volkswirtschaften). bitte um Quellen - "Verfassungsordnung" kenne ich nur aus Deutschland das mag sein - Enteignung von Wohneigentum, um es zwangsweise umzuverteilen und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, würde ich jedoch genau dort und nirgendwo anders verorten. Mir ist eine derartige Vorgehensweise in keinem marktwirtschaftlichen Rahmen präsent - weder historisch noch aktuell. Kündigungs- und Preisschutzrechte existieren in Ö in hohem Ausmaß. Von knapp 1,7 Mio. Wohnungen befinden sich 939.000 im sozialen Wohnbau und etwa 733.000 bei privaten Vermietern. Davon unterliegen lediglich etwa 395.000 der Teil- und Vollausnahme vom MRG - nur hier können Miete und Kündigungsfrist mehr oder weniger frei vereinbart werden. Von 1,7 Mio. Wohneinheiten sind somit knapp 1,3 Mio. Wohneinheiten preis- und kündigungsgeschützt. Mehr Staat gibt es in keinem anderen Land (zumindest in Zentraleuropa). |
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Man braucht gar nicht so weit zu schweifen; selbst Österreich hat ein Gesetz, mit dem man Bauland gegen Entschädigung für sozialen Wohnbau enteignen kann (Bodenbeschaffungsgesetz). Wurde zwar noch nie angewendet, aber gibt es. Und natürlich ist ein Eingriff in das Grundrecht auf Eigentum umso rechtfertigungsbedürftiger, je „mehr“ (Grünstreifen, große Baulandparzellen, ein Wohnhaus) enteignet wird. Jegliche in Österreich geltende Grundlage des Eigentumsgrundrechts (zB StGG, EMRK, GRC) sieht aber Enteignungen aus öffentlichen Interessen vor. Selbst das schon zitierte ABGB sieht Enteignungen seit dem Anfang des 19 Jahrhunderts für das „allgemeine Beste“ vor. Und was ein „öffentliches Interesse“ ist, ist diskussionswürdig und unterliegt im Laufe der Zeit gesellschaftlichem Wandel. Dass die Wohnungsknappheit bzw die Knappheit an leistbarem Wohnraum zu einer wesentlichen Frage unserer Zeit geworden ist, sieht man ja an den Wahlerfolgen der Kommunisten in Salzburg und Graz. Die Bayern haben programmatisch in ihrer Verfassung stehen, dass Eigentum nicht nur Rechte, sondern auch Pflicht ist. Also, kommunistische Gedanken sind das jetzt keine. |
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Das können sie gerne dort anwenden, wo der Bedarf ist - in den Städten und Villenvierteln und deren Vororte ;) - nein im Ernst, das soll mal passieren, diese Regierung würde nicht lange halten. Man sieht doch, was im Rahmen der ÖBB Geschichten nach dem Eisenbahnenteignungsentschädigungsgesetz alles passiert(e). |
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