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Aktuelle Aufschläge Hypothekar-Kredite 2022

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
27.12.2021 - 24.12.2022
1.902 Antworten | 236 Autoren 1902
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1994
Wie immer um diese Zeit der Themenstart des neuen Thread' s für 2022, Stand 27.12.2021.

Hier zum Nachlesen der 2021er Thread:
https://www.energiesparhaus.at/forum-aktuelle-aufschlaege-hypothekar-kredite-2021/60184

Es soll das Spektrum der Möglichkeiten abgebildet werden. Ausreißer nach unten wird es geben, keine Frage, sollten aber nicht als Regelfall hier angeführt werden.

Angaben wie gewohnt unverbindlich, da eine konkrete Zusage erst nach Sichtung aller einreichrelevanter Unterlagen und Informationen sowie Genehmigung durch die finanzierende Bank erfolgen kann.

Finanziert werden können: 

 • Neubau
 • Umschuldungen
 • Haus- und/oder Wohnungskauf
 • sowie Sanierungsmaßnahmen

Die nachstehenden Top-Konditionen skizzieren den Best-Case zweier österreichischer Retailbanken mit Filialnetz für die physische Begleitung durch die Krediphase für unselbstständig Erwerbstätige, voragesetzt, die 2 wichtigsten Paramter werden erfüllt:

 • 100% Besicherung (Loan to Value)
 • die Raten-Leistbarkeitsprich und einhergehend damit die Verschuldungsquote, kurz, DSTI.  Die Verschuldungsquote wird in Zukunft eines stärkere Rolle bei der Kreditvergabe spielen.

Konditionen:

Fixzinsen: 

 • 10J FIX: ab 0,625%
 • 15J FIX: ab 0,875%
 • 20J Fix: ab 1,125%
 • 25J FIX: ab 1,250%

Anschlusszinssatz variabel: Aufschlag ab 0,75% auf den 3-ME mit Weitergabe des negativen Euribor-Satzes.  

variabler Zinssatz:  

Aufschlag ab 0,75% auf den 3ME. Durch die Weitergabeverpflichtung des derzeit negativen Euribors (0,5%, je nach Rundung, Stand 27.12.2021) aktueller Sollzinssatz: 0,250%.
   
Bei Haus- bzw. ETW-Kauf bzw. Umschuldung soll hier auch der ING-Thread meines Kollegen LiConsult nicht unerwähnt bleiben:
https://www.energiesparhaus.at/forum-ing-wohnkredit-2019/54203

Allgemeines rund ums Finanzieren, Kreditrechner, FAQ´s zu den gängigen Fragen wie Definitionserklärungen, Sicherheiten, benötigte Unterlagen, Kontaktmöglichkeit, Kreditrechner uvm. werden auf meiner Homepage 
 
https://www.finanzierungsvermittlung.at/

zusammengefasst und erklärt. 

Links für alle wichtigen Versicherungen rund ums Thema Hausbauen:

https://www.energiesparhaus.at/forum-versicherungen-und-absicherungen/43330
https://www.energiesparhaus.at/hausbau/finanzierung.htm

Zum Einlesen, Prämien online-Berechnung und natürlich auch gerne persönlich:
https://www.generali.at/alexander.reinhardt/

In diesem Sinne wieder auf einen regen Austausch hier im Forum, viel Gesundheit und die besten Konditionen für 2022!

  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
18.3.2022  (#281)
Ja nur das 1% ist dann halt entscheidend wenn es so kommt - und die 99% helfen nicht. 

Siehe Pandemie...
Siehe Kriege... 
Garantie gibts natürlich nie.

Man kann nur sein Bestes geben :)


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  •  Farmag
  •   Bronze-Award
19.3.2022  (#282)
Ja, ist keine leichte Entscheidung. Jedoch ist der Euribor (der ja für den variablen Zinssatz zählt) weiterhin auf rund -0,5%, Trotz Pandemie, Krieg ect. 
Und ob ich aktuell 0,25% Aufschlag habe oder 1,5%-1,7% ist dann schon ein deutlicher Unterschied.

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#283)
Irgendwann wird der Euribor aber wieder steigen, und wenns nur auf 0.5% ist und du einen Aufschlag von 1% hast ist ein 15 oder 20J Fixzins schon wieder gleich und wenns nochmal um 0,5% nach oben geht definitiv besser...

Also viel muss garnicht passieren und 20 Jahre sind eine verdammt lange Zeit...


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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#284)
 

zitat..
Casemodder schrieb:

Irgendwann wird der Euribor aber wieder steigen, und wenns nur auf 0.5% ist und du einen Aufschlag von 1% hast ist ein 15 oder 20J Fixzins schon wieder gleich und wenns nochmal um 0,5% nach oben geht definitiv besser...

Also viel muss garnicht passieren und 20 Jahre sind eine verdammt lange Zeit...

Das werden sicher noch einige (leider) herausfinden und dann wird es festverzinst auch nicht mehr attraktiv sein


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#285)
Und wenn das Egalite erst in 10, 12,17 Jahren ist? Oder gar nie kommt?
Es ist einfach ein Spiel der eigenen Einschätzung und Wahrscheinlichkeiten.
Niemand weiß nichts genaues.


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  •  Mustang
19.3.2022  (#286)
"irgendwann".... gerade darum geht's. Wo wir vor 8 Jahren gebaut haben war der Euribor nicht im Minus (glaube so bei +0,5) und selbst damals sagte uns die Finanzberaterin, wo Sie recht behielt, dass die Banken mit einem Fixzinssatz in der Regel immer besser aussteigen als die Kunden, und Sie ist seit 30 Jahren im Geschäft. Lieber den 3M Euribor und dann monatlich immer die Differenz sondertilgen, als Jahrelang monatlich mehr und quasi um sonst in den Fixzinssatz einzuzahlen. Der Euribor steigt meist auch nur dann (zumindest wars so die letzten 25-30 Jahre) wo die Wirtschaft im Aufschwung war oder dies zumindest spekuliert wurde (Euro statt Schilling, Start der Handys, Internet für alle usw.). Dies ist ja zum großen Teil ausgeschöpft und es wird auch die nächsten Jahre nicht wirklich was passieren was die Wirtschaft derart antreiben könnte. Eventuell fliegende Autos, aber auf die schnelle fällt mir jetzt auch nichts mehr ein. Die Krisen, Kriege usw. werden eher das Gegenteil bewirken, weil auch so viele Leute kaum deren Kreditraten zahlen können...

Wie gesagt, man kann nur durch die jetzige Differenz zum Fixzinssatz den Betrag sondertilgen und sollte es, aus welchen Grund auch immer, in 5-10 Jahren mit dem Euribor nach oben gehen, so ist man trotzdem noch immer im dicken Plus da man ja 1. schon deutlich mehr zurückgezahlt hat als beim Fixzinssatz und 2. dich dann der Euriboranstieg nicht mehr so sehr trifft weil die Gesamtsummer niedriger ist.


Es ist und bleibt meistens nur eine Bauchgefühlsentscheidung. Es nützt auch alles Geld der Welt nichts zb. gegens Bauchgefühl auf den Fixzinssatz zu verzichten wenn man dann, nur weil man einige tausender einsparen würde, jahrelang nicht schlafen kann.

Bin kein Finanzierungsexperte, aber wenn man sich bisschen mit dem Thema beschäftigt wird einem dann das Ganze schon eher klarer und einfacher zu verstehen.


1
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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#287)
Es geht ja nicht nur um den Kredit.
Man lebt ja rund ums Haus und der Rate auch. Und wenn wenigstens eine Zahl konstant ist, ist das eben ein Mehr an Sicherheit, das man bekommt.

Dass in den 1,x % fix auch die sonst 0,25-0,875% variabel usw. eh drin stecken, ist nur logisch. Die Bank muss ihre Marge immer machen, sonst wär das eigentliche Kapitalgeschäft sinnlos imho.

Wenige k, die man sonst wo verlieren und vergeuden kann zB im Wertverlust eines Verbrenners :P - wären es mir nie Wert auf den Fixzins zu verzichten. 
Aber natürlich wird da jeder seine Überzeugung und Rechnung haben. 


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  •  tstorm
19.3.2022  (#288)
Wir haben selbst Ende 2021 umgeschuldet, 50% fix 0,625% auf 10J und 50% mit 3MEuribor+0,75%.

Da der variable Kredit selbst bei Euribor Null schon teurer wäre, würde ich mit dem Wissen von heute alles mit dem o.a. Fixzins finanzieren.

Aber im Rückspiegel lässt sichs halt immer einfacher entscheiden ...

Beste Grüße!

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  •  Farmag
  •   Bronze-Award
19.3.2022  (#289)
Ja nachher ist man immer Schlauer.
Mein Bruder hatte vor rund 6 Jahren auch die Auswahl (wie ich damals) ob Fix oder Variabel. Er hat sich für Fix entschieden, ich für Variabel. Hätte er damals Variabel abgeschlossen, hätte er aktuell rund 16.000 Euro mehr. Aber keiner von uns hat eine Glaskugel und die Sicherheit hat eben ihren Preis. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#290)
Prinzipiell interessant zu beobachten, dass bei steigenden Kapitalmarktzinsen ein "Trend" (den ich persönlich im täglichen Geschäft allerdings nicht beobachten kann) zu variablen Zinsvereinbarungen entsteht - in der Erwartung, dass die Geldmarktzinsen am Ende nicht doch folgen werden.

zitat..
Mustang schrieb: Die Banken würden JETZT sicher keine 1,5% Fixzinsaufschläge für die nächsten 20 Jahre anbieten, wenn der Zinssatz schon nach einem Jahr höher wäre und die Banken da ein dickes Minus machen würden.

Wieso sollten die Banken das nicht tun? Sie haben in der Vergangenheit ja auch fix verzinste Einlagen entgegengenommen - mit der jederzeitigen Möglichkeit, dass die Zinsen fallen.

Banken haben die Möglichkeit über Absicherungsgeschäfte (SWAP) ihre Zinsmarge zu sichern. Je nach Institut refinanziert sich dieses aktuell quasi zum "Nulltarif" am Markt bzw. bei den eigenen Einlegern und vergibt zu z.B. 1,5% die Forderung. Ein "dickes Minus" gibt es dann, wenn die Refinanzierungsseite "offen" (= ohne Absicherung) gelassen wird und die Refinanzierungszinssätze zu steigen beginnen bzw. das "Funding" (= bankeigener Bonitätsaufschlag) teurer wird.
Dieser Logik folgt auch die Zinsabsicherung der Einlagen. Hängt alles von der Bilanzstruktur und der Geschäftspolitik ab.

zitat..
Mustang schrieb: sagte uns die Finanzberaterin, wo Sie recht behielt, dass die Banken mit einem Fixzinssatz in der Regel immer besser aussteigen als die Kunden, und Sie ist seit 30 Jahren im Geschäft.

Wer so lange im Geschäft ist, sollte es eigentlich besser wissen. Der zu vergebende Kundenzinssatz ergibt sich durch Addition verschiedenster Bestandteile (Marktzinssatz, Refinanzierungskosten, Eigenkapitalkosten, Funding, Profitcenter-Aufschlag, etc.) und ist NICHT das Ergebnis einer Wette gegen den Kunden. Die Bank hat tagesaktuell eine Zins- und Renditekurve vor sich und weiß, welche Kosten bei der Vergabe einer Finanzierung zu decken sind. Freilich gibt es bankseitig eine Zinsmeinung - diese spiegelt sich jedoch vorwiegend in der bankinternen Steuerung der Zinsänderungsrisiken ab.

Die Entscheidung zwischen fix und variabel ist höchst individuell zu treffen - zum Teil gelenkt durch das eigene Sicherheitsbedürfnis, zum Teil gelenkt durch die eigene Markterwartung, zum Teil auch gelenkt durch die eigenen Möglichkeiten, Zinsänderungsrisiken selbst zu begrenzen (z.B. durch Sondertilgungen).

Die laufend aktualisierte Immobilienmarktanalyse der OeNb weist einen Anteil variabel verzinster Vereinbarungen am Neugeschäft privater Immobilienkredite im Dezember 2021 von 40,7% aus - und das bei im Jahrzentevergleich historisch höchsten Inflationsraten und negativsten Realzinssätzen.
Der arithmetisch gemittelte 3M EURIBOR seit Jänner 1999 liegt aktuell bei 1,54%. Und das obwohl dieser im Monatsdurchschnitt seit Mai 2015 (etwa 1/3 (!) des Beobachtungszeitraums) negativ ist. Wo die aktuellen Fixzinssätze liegen, kann man im Forum nachlesen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#291)

zitat..
LiConsult schrieb: Die laufend aktualisierte Immobilienmarktanalyse der OeNb weist einen Anteil variabel verzinster Vereinbarungen am Neugeschäft privater Immobilienkredite im Dezember 2021 von 40,7% aus - und das bei im Jahrzentevergleich historisch höchsten Inflationsraten und negativsten Realzinssätzen.
Der arithmetisch gemittelte 3M EURIBOR seit Jänner 1999 liegt aktuell bei 1,54%. Und das obwohl dieser im Monatsdurchschnitt seit Mai 2015 (etwa 1/3 (!) des Beobachtungszeitraums) negativ ist. Wo die aktuellen Fixzinssätze liegen, kann man im Forum nachlesen.

Das ist alles richtig. Meine Überlegungen dazu:

Der variable Anteil am Kreditgeschäft von vor zehn Jahren und länger lag de facto bei 100%. Einfach weil die Fixzinssätze eben noch viel höher waren als der var. 3-ME.
Wer weiß zukünftig aber schon, ob die kurzfristigen Zinssätze a la long den langfristigen folgen oder es aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht doch eher in Richtung japanischer Verhältnisse geht. Mit moderaten Zinsanpassungen, die aber eher dem psychologisch Zweck dienen. Die Inflation ist großteils der immensen Energiepreissteigerung geschuldet, die sich natürlich auf alle Marktteilnehmer negativ auswirkt. Wenn - und ich hoffe inständig bald - sich die Lage im Osten entspannt, werden sich mMn auch die Energiepreise entspannen und sich auf ein normales Niveau einpendeln sowie die Weltwirtschaften dementsprechend anspringen. 
Hohe Zinsen wären hier kontraproduktiv und würgen den einsetzenden Aufschwung ab. 

Aktuell ist kein "Trend" erkennbar, ich schildere lediglich die ein- oder andere Erfahrung.
Wenn das Kreditobligo dementsprechend überschaubar und ein Anstieg auf 3% für den Kunden lesitbarkeitsseitig kein Thema ist, ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar, jetzt vielleicht eine überstürzte Exit-Stategie zu verfolgen. 
Da hätte man vor einem Jahr zuschlagen sollen, als das GAP variabel vs. Fixzins dementsprechend klein war. Bei einem angenommenen var. Aufschlag von 0,75%, der einen derzeitigen Kundensollzinssatz von 0,125% darstellt, liegt das GAP nun bei rund 1,5% ggü. dem aktuellen 15 oder 20J Fixzins.
Und da hat Mustang schon recht wenn er das zur Diskussion stellt.

Dass eine Entscheidung immer individuell unter Einbeziehung der jeweiligen persönlichen Situation und Bedürfnisse zu betrachten ist, steht außer Frage.

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#292)

zitat..
Mustang schrieb: "irgendwann".... gerade darum geht's.

Richtig. Wenn man sich aber ansieht wie "gering" der Euribor steigen muss, damit man mit einem Fixzins im Plus ist find ich sprechen schon auch Argumente für Fixzins. Bei uns muss der 3M die nächsten 15 Jahre bei durchschnittlich nur 0,35% liegen und schon ist der 1,25% Fixzins inkl. 10k€ für die Umschuldung besser. Zugegeben, unser damals verhandelter Aufschlag von 1,25% auf 3M wäre auch verbesserbar, aber selbst wenn wir 1% Aufschlag hätten, müsste der Euribor bei durchschnittlich "nur" knapp 0,6% liegen... 

Sondertilgung könnten wir noch betrachten, sagen wir, wir nehmen die Differenz von Fix zu variabel - zB. 1200€/Jahr - und schmeißen sie jährlich in den variablen Kredit, dann müsste der Euribor nochmal einen Sprung um 1/8% nach oben machen um gleich mit dem Fixzins zu sein...
Gut, 1200€/Jahr sind ja eh nix, rechnen wir also zB mit 6000€/Jahr, selbst wenn wir nun auf Fixzins umschulden, dann müsste der 3M schon bei durchschnittlich 0,625%, auf 15 Jahre liegen, damit der 1,25% Fixzins inkl. 10k€ Umschuldung "gleich" teuer ist...in unserem Fall...

Alles theoretisch und ich hab sicher schon einen Tag mit Excel herumrechnen verbracht ob wir nun alles so lassen, variabel nochmal nachverhandeln oder auf Fix umsteigen...irgendwie komm ich nicht weiter...  😅 

Ich geh jetzt raus Rasenmähen...sicher gscheiter wie bei dem schönen Wetter mit Excel herum zu rechnen... 😁

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  •  pcrmaster3000
19.3.2022  (#293)
Hey liebes Forum,

Ich habe meine Wohnung auch var. finanziert und bin jetzt das erste Jahr drinnen. Jetzt wo ich exakt alle laufenden Kosten kenne, habe ich begonnen mit Excel verschiedene Szenarien für die Zukunft durchzuspielen. ( Job auf Teilzeit, Zinserhöhung, Frau schwanger usw.) Dabei versuche ich das "Worst Case" Szenario als sogenannten Stresstest durchzuspielen. 

Was wär denn ca. ein realistisches "Worst Case" Szenario wie hoch der Euribor in den nächsten Jahren steigt. Ich kann mir zb. einen 12m Euribor von 6% welches dann für meinen Kredit 7,2% bedeuten würde leisten. Alles drüber würd mich dann langsam nervös machen. Aber ist das überhaupt realistisch? Wegen den hochverschuldeten Ländern wie Gre,Ita,Spa und einer drohenden Rezension würde diese Zinserhöhungen sowieso nicht möglich sein oder habe ich hier wo einen Denkfehler?

In welchen Zeitraum wäre welche Erhöhung noch realistisch? Der 12m Euribor steigt ja bereits recht schnell oder ist das nur ein Ausschlag wegen dem Krieg? Ich besitze leider nur eingeschränkte wirtschaftliche Kenntnisse um mir hier selbst konstruktiv weiterhelfen zu können. Da ich aber schon lang hier mitlese weiß ich, dass hier sehr kompetente Leute gibt ( Hi speedcat & LiConsult emoji )
Ich weiß niemand kann irgendwas voraussagen, aber für paar hilfreiche Antworten wäre ich dennoch sehr dankbar.


Lg


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
19.3.2022  (#294)

zitat..
pcrmaster3000 schrieb: Was wär denn ca. ein realistisches "Worst Case" Szenario wie hoch der Euribor in den nächsten Jahren steigt.

Ich denke, dass man die weitere Entwicklung nicht mal ansatzweise vorhersagen kann. Wir befinden uns immer noch im größten Eperiment der Wirtschaftsgeschichte mit weiterhin nahezu unbegrenzten Eingriffen der Notenbanken in die Mechanismen und die Preisbildung an den Finanzmärkten.

Diese Eingriffe werden jetzt beginnend von den USA aus schrittweise zurückgefahren (erst durch den Rückgang der Anleihenkaufprogramme, und jetzt auch mit der Anhebung des Leitzinses), was zur Folge hat, dass Geld dort langsam wieder einen Preis (Zins) bekommt.

Meiner persönlichen Einschätzung nach ist der Inflationszug bereits abgefahren - auch ohne geopolitische Verwerfungen. Die pandemiebedingten Folgeerscheinungen (z.B. Lieferkettenproblematik), der eilige Energieschwenk in den Industrieländern und nun auch die (hoffentlich bald endenden Auseinandersetzungen in Osteuropa) führen aktuell dazu, dass alleine die Erzeugerpreise im Jahresvergleich aktuell um über 20% steigen - die Endkundenpreise sind davon noch gar nicht so stark betroffen und dennoch befindet sich die Inflation auf den höchsten Niveaus seit Jahrzehnten.

Bleibt abzuwarten, wie sich diese "Melange" auf Wirtschaftswachstum und die weitere Preisentwicklung niederschlägt.

zitat..
pcrmaster3000 schrieb: In welchen Zeitraum wäre welche Erhöhung noch realistisch?

Auch das ist nicht wirklich einzuschätzen. Nur ein Vergleich mit den USA: dort beträgt die Verbraucherpreisinflation aktuell etwa 8% (höchster Stand seit 1982). Das letzte mal als dort die Inflation bei 8% lag, befanden sich die Leitzinsen bei 13%.

zitat..
pcrmaster3000 schrieb: Aber ist das überhaupt realistisch? Wegen den hochverschuldeten Ländern wie Gre,Ita,Spa und einer drohenden Rezension würde diese Zinserhöhungen sowieso nicht möglich sein

Für Kreditnehmer gibt es prinzipiell immer drei Möglichkeiten: 1) vom aktuell variablen Zinssatz zu profitieren und hoffen, dass dieser nicht so stark steigt, dass es "ungemütlich" wird, oder 2) höheren Zinsaufwand im Rahmen einer Fixverzinsung zu akzeptieren und diesen Aufschlag im Sinne einer Versicherungsprämie zu zahlen oder 3) eine Mischung aus beiden Welten zu wählen, die dem eigenen Risikoempfinden am besten entspricht.

Auf Denkansätze wie z.b.: steigende Zinsen kann sich doch kein Land mehr leisten, oder da fallen dann viele Häuslbauer um, etc. würde ich nicht allzuviel geben.

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  •  Mustang
19.3.2022  (#295)

zitat..
Casemodder schrieb:

──────
Mustang schrieb: "irgendwann".... gerade darum geht's.
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Richtig. Wenn man sich aber ansieht wie "gering" der Euribor steigen muss, damit man mit einem Fixzins im Plus ist find ich sprechen schon auch Argumente für Fixzins. Bei uns muss der 3M die nächsten 15 Jahre bei durchschnittlich nur 0,35% liegen und schon ist der 1,25% Fixzins inkl. 10k€ für die Umschuldung besser. Zugegeben, unser damals verhandelter Aufschlag von 1,25% auf 3M wäre auch verbesserbar, aber selbst wenn wir 1% Aufschlag hätten, müsste der Euribor bei durchschnittlich "nur" knapp 0,6% liegen... 

Sondertilgung könnten wir noch betrachten, sagen wir, wir nehmen die Differenz von Fix zu variabel - zB. 1200€/Jahr - und schmeißen sie jährlich in den variablen Kredit, dann müsste der Euribor nochmal einen Sprung um 1/8% nach oben machen um gleich mit dem Fixzins zu sein...
Gut, 1200€/Jahr sind ja eh nix, rechnen wir also zB mit 6000€/Jahr, selbst wenn wir nun auf Fixzins umschulden, dann müsste der 3M schon bei durchschnittlich 0,625%, auf 15 Jahre liegen, damit der 1,25% Fixzins inkl. 10k€ Umschuldung "gleich" teuer ist...in unserem Fall... 

Ja man muss sich das eh von Fall zu Fall selber ungefähr ausrechnen, aber wenn ich im unseren Fall vor 8 Jahren den Fixzinskredit (glaube das beste Angebot lag bei 2,5% damals) jetzt dem Variablen ggü. stelle und die Differenz ausrechne, dann müsste der Euribor ab sofort die nächsten 7 Jahre lang mehr als 4% betragen und selbst dann wären wir am Ende der 15 jahre auf einem 0er. Wahrscheinlich nicht mal dann, weil wir einiges in der Zeit zusätzlich einbezahlt haben bzw. fast alles.

Wie gesagt, ich bin kein Finanzexperte und weiß auch nicht genau was alles so einen Zinssatz nach oben treibt, welche Faktoren da intern mitspielen, aber das was uns damals unsere Finanzexpertin sagte macht einfach Sinn und die letzten 20-30 Jahre bestätigen auch einfach Ihre Aussage. Deshalb kann ich mir in den nächsten Jahren weiterhin kaum einen Anstieg vorstellen. Macht einfach keinen Sinn. Garantie gibts natürlich keine aber die Wahrscheinlichkeit ist minimal, finde ich persönlich.


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  •  pcrmaster3000
20.3.2022  (#296)

zitat..

zitat..
LiConsult schrieb: Auch das ist nicht wirklich einzuschätzen. Nur ein Vergleich mit den USA: dort beträgt die Verbraucherpreisinflation aktuell etwa 8% (höchster Stand seit 1982). Das letzte mal als dort die Inflation bei 8% lag, befanden sich die Leitzinsen bei 13%.



Habs jetzt mal mit nem fiktiven Zinssatz von 13% durchgerechnet und sogar da würd sichs knapp ausgehen aber ich glaub wenn der Euribor so hoch steigen sollte dann wär sowieso die volle Wirtschaftskatastrophe. Denk das ist unrealistisch. 

 


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.3.2022  (#297)
1982 mit heute zu vergleichen in der global vernetzten Welt hat wohl gar nichts mehr miteinander zu tun.
Italien zB als Mitglieder EU hatte 1982 eine Inflationsrate von über 16%, 1980 hat über 21%.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167741/umfrage/inflationsrate-in-italien/


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  •  Rotkehle
  •   Bronze-Award
20.3.2022  (#298)

zitat..
LiConsult schrieb: Auf Denkansätze wie z.b.: steigende Zinsen kann sich doch kein Land mehr leisten, oder da fallen dann viele Häuslbauer um, etc. würde ich nicht allzuviel geben.

Meine Rede - es gab schon so viele Dinge die wir uns nicht vorstellen konnten und dann doch eingetreten sind (Parität Euro - Franken, Griechische Staatsanleihen, Immoaktien usw.) Der Markt ist selten rational und neigt zu Übertreibungen in beide Richtungen.

Ein Problem ist, dass natürlich die langfristigen Zinsen vor den kurzfristigen Zinsen steigen, weshalb jeder der jetzt noch variabel verschuldet ist, schon als Pot-commited bezeichnet werden kann. 15 Jahre fix um 1,5% zu 0,25 % variabel ist halt doch eine andere Hausnummer als 0,875% zu 0,25% vor 7 Monaten. Je größer dieser Spread wird, desto mehr werden versuchen die aktuelle Situation durchzutauchen - mit allen den Risiken für die Banken und den Häusermarkt. Bitte nicht vergessen, der 3-Monats Euribor ist nur wegen der Einlagenfazilität der EZB negativ, die ist unabhängig vom EZB-Zinssatz und kann relativ schnell in den neutralen Bereich drehen.

Generell sollte jeder seine Risikobereitschaft und seine Kostensituation kennen. Mir sagte meine Bank auch ich könnte leicht das doppelte meiner jetzigen Kreditrate stemmen, was auch stimmt aber wem bleiben wirklich die Differenz von den 0,25% zu den fiktiven 3% derzeit über? Sollten die Zinsen wirklich steigen, werden viele die monatlichen Ausgaben neu strukturieren müssen und kommen vielleicht drauf, dass die Reduzierung der Arbeitszeit, das neue Auto und die Mitgliedschaft im Golfclub vielleicht doch nicht so gut zur neuen Ausgabensituation passen.

Für mich war es immer wichtiger meine Kosten planen zu können, als dem letzten möglichen Euro an Ersparnis nachzulaufen. Leider leben wir derzeit in einer "Geiz ist Geil" Gesellschaft, aber billig gekauft heißt oft doppelt gekauft.

Tatsache ist, dass güt mich eine hohe Inflation in Kombination mit einem geringen Fixzins einfach super ist, weil ich nur sehr geringe Kosten habe, Dank E-Auto, PV, und Wärmepumpe sich die monatlichen Kosten für das Haus in Grenzen halten (werden) und meine Gehaltsabschlüße immer über der Inflationsrate waren. So gesehen ist es am Ende des Tages egal, ob ich auf 25 Jahre 15 000 € mehr Zinsen bezahlt habe, da es in Kaufkraft gemessen maximal 7.500 € nach heutigem Geldwert sind.

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Hallo speeeedcat,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Aktuelle Aufschläge Hypothekar-Kredite 2022

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
20.3.2022  (#299)
Stimmt - in der Bekämpfung der Ende 1970er/Anfang der 1980er hohen (und zu heute ähnlichen) Inflationsraten im Gefolge der zweiten Ölkrise hat der US-Notenbankchef Paul Volcker die Leitzinsen zeitweise auf bis zu 20% angehoben. Mit dem Effekt, dass die enormen Preissteigerungsraten unter Kontrolle gebracht wurden und darauf eine Rezession folgte.
Die EZB verfolgt aktuell (noch) sichtlich einen anderen Weg - welchen ist zumindest mir nicht klar.

Wir werden sehen, welche Effekte aus den enormen Inflationsraten bei den Erzeugerpreisen, die übrigens in Deutschland die höchsten seit Beginn der Erhebungen 1949 sind (und notgedrungen auch bei den Konsumentenpreisen spürbar werden) in Europa entstehen. Inflationsbegründete Leitzinserhöhungen haben wir in den vergangenen paar Monaten bereits in einigen europäischen Ländern gesehen.

Wie gesagt: Kreditnehmer (zukünftige und bestehende) haben die folgenden Handlungsalternativen:

zitat..
LiConsult schrieb: Für Kreditnehmer gibt es prinzipiell immer drei Möglichkeiten: 1) vom aktuell variablen Zinssatz zu profitieren und hoffen, dass dieser nicht so stark steigt, dass es "ungemütlich" wird, oder 2) höheren Zinsaufwand im Rahmen einer Fixverzinsung zu akzeptieren und diesen Aufschlag im Sinne einer Versicherungsprämie zu zahlen oder 3) eine Mischung aus beiden Welten zu wählen, die dem eigenen Risikoempfinden am besten entspricht.

 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.3.2022  (#300)

zitat..
LiConsult schrieb: Wie gesagt: Kreditnehmer (zukünftige und bestehende) haben die folgenden Handlungsalternativen:

Und sind natürlich abhängig von:

zitat..
speeeedcat schrieb: Dass eine Entscheidung immer individuell unter Einbeziehung der jeweiligen persönlichen Situation und Bedürfnisse zu betrachten ist, steht außer Frage.

Wo die Reise hingeht, weiß niemand.


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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
20.3.2022  (#301)
@Rotkehle 

So ist es.
Seit 2013 rein elektrisch.
PV kommt sofort drauf was geht.
Effizienz ist wie Zinsenszins, er wirkt sich dann nach und nach immer stärker aus emoji 

Und sparen ist gut, nicht ausgeben müssen (weil es gar nicht erst anfällt) noch besser.

Kamin -> Ofen -> Holz -> Rauchfangkehrer

Verbrenner -> Sprit -> Abhängigkeit

Variablen Zinsen -> Schwankungen -> Unsicherheit (es kann immer schnell gehen, wie man sieht...).

1980 ist eben nicht 2022 - richtig 

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