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Kreditbearbeitungsgebühr unzulässig

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  •  DonJohnson
3.4. - 4.11.2024
138 Antworten | 40 Autoren 138
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Liebe Forum Mitglieder,

wahrscheinlich habt ihr auch die Meldungen bzgl. unzulässiger Kreditbearbeitungsgebühr mitverfolgt.

https://help.orf.at/stories/3224373/

Aus meiner Sicht ist es sehr wahrscheinlich, dass die Entscheidung gegen die Kreditbearbeitungsgebühr fallen wird.

Begründung: Auch der deutsche Bundesgerichtshof hat damals so entschieden und die Rechtsmeinungen zwischen Deutschland und Österreich sind meist sehr ähnlich (sollte ohnehin europäisch geregelt sein).
Ebenso schlägt das Thema Servicepauschale o.ä. in eine ähnliche Kerbe.

Also ich denke es wird nun zu einem Paradigmenwechsel kommen.

Wie seht ihr das bzw. was ist eure Meinung dazu?

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
10.7.2024  (#81)
Für Kreditverträge, die in das Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz fallen (= "Hypothekarkredite") und ab 01.01.2021 abgeschlossen wurden, sind bei vorzeitiger Rückzahlung die laufzeitabhängigen (= Zinsen) und die laufzeitunabhängigen (= Bearbeitungsgebühr) Kosten jedenfalls zu erstatten.

Ob es eine Rückwirkung auf Verträge gibt, die davor geschlossen wurden, wäre mir bislang nicht bekannt. Möglicherweise gibt es diesbezüglich entsprechende Judikatur. Am besten du fragst mal bei der Arbeiterkammer nach.

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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
11.7.2024  (#82)

zitat..
Blabla schrieb: Ich denke auch dass man dadurch keine zukünftige Kundenverbesserung erreichen wird. Die Branche wird sich die Kosten dann anders holen oder man wird es diese Gebühren anders betiteln.

Natürlich liegt die Überlegung nahe, dass Banken den entgangenen Gewinn einfach anders einpreisen. Sollte deswegen der Zinsaufschlag erhöht werden, sehe ich es aus Transparenzgründen überhaupt nicht negativ, der Vergleich wäre für viele so einfacher. Aktuell weichen eh schon einige Banken auf eine Kontoführungsgebühr aus, die man einfach aufschlagen kann.

Am besten fände ich eine unabhängige Bezahlung eines externen Beraters. Bei schwierigen Konstellationen oder aus Effizienzgründen sollte man diese wichtige Dienstleistung entlohnen, wie man auch seinen Steuerberater bezahlt.

Persönlich würde ich meinen niedrigen Fixzinskredit auf keinen Fall mit einer Rückforderung gefährden. Dafür wäre mir bei der Komplexität der Verträge das Risiko viel zu hoch.

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  •  Hedensted
  •   Bronze-Award
11.7.2024  (#83)

zitat..
TheSeeker schrieb:

Persönlich würde ich meinen niedrigen Fixzinskredit auf keinen Fall mit einer Rückforderung gefährden. Dafür wäre mir bei der Komplexität der Verträge das Risiko viel zu hoch.

Welche Gefährdung soll durch eine Rückforderung bestehen? Wenn auf unzulässig entschieden wurde ist dies von den Banken doch so hinzunehmen oder? 
Eine vielleicht sehr laienhafte Frage, aber ich mir fehlen einfach Wissen / Erfahrung / Hintergründe um das für mich selbst schlüssig zu beantworten.


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
11.7.2024  (#84)

zitat..
LiConsult schrieb:

Banken sind Kreditgeber - ebenso wie Bausparkassen. Wem sollen Banken ein Kreditgeschäft vermitteln und dafür Vermittlungsgebühr einheben? Und welche Rolle spielen dabei Bausparkassen? Bitte um Erläuterung.

Du gehst zur bank, die vermittelt einen kredit zur bausparkasse.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#85)

zitat..
andi102 schrieb: Du gehst zur bank, die vermittelt einen kredit zur bausparkasse.

Wieso sollte sie das tun? Damit im Fall der Fälle (vorzeitige Rückzahlung) die Vermittlungsgebühr "save" ist? Der überwiegende Ertragsfaktor einer langfristigen Finanzierung ist bekanntlich der Zinsertrag (und nicht eine Vermittlungsgebühr) - und den will man natürlich selbst erwirtschaften.

Abgesehen davon - was macht dann die Bausparkasse, wenn ein Kunde bei ihr einen Kredit anfragt? Vermittelt diese dann an die Bank?


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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
11.7.2024  (#86)

zitat..
Hedensted schrieb: Welche Gefährdung soll durch eine Rückforderung bestehen? Wenn auf unzulässig entschieden wurde ist dies von den Banken doch so hinzunehmen oder?

Wenn es so final entschieden wird, muss sich die Bank dem sicher beugen. Allerdings kann sie im Umkehrschluss auch den Vertrag auf mögliche weitreichende/schwammige Klauseln wie "Veränderung der wirtschafltichen Situation" absuchen und bei einem Kredit weit unter dem aktuellen Marktwert überprüfen (Stichwort Karenz). Schätze aufgrund der rechtlichen Lage und des Bank-Images zwar nicht auf eine Auflösung des Kreditvertrages, würde aber selbst 0 Risiko eingehen wollen. Aber habe auch irgendwo gelesen, man hätte ein paar Jahrzehnte Zeit den Schritt zu gehen :)


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  •  Lu1994
  •   Bronze-Award
11.7.2024  (#87)
Zumindest das einlösen des Zinsjokers würde ich abwarten, bevor ich das geltend mache 😅

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  •  sheldon1104
11.7.2024  (#88)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────..
andi102 schrieb: Du gehst zur bank, die vermittelt einen kredit zur bausparkasse.

───────────────

Wieso sollte sie das tun? Damit im Fall der Fälle (vorzeitige Rückzahlung) die Vermittlungsgebühr "save" ist? Der überwiegende Ertragsfaktor einer langfristigen Finanzierung ist bekanntlich der Zinsertrag (und nicht eine Vermittlungsgebühr) - und den will man natürlich selbst erwirtschaften.

Abgesehen davon - was macht dann die Bausparkasse, wenn ein Kunde bei ihr einen Kredit anfragt? Vermittelt diese dann an die Bank?

Genau das macht doch auch die bank99.

Siehe hier Link:
https://bank99.at/wohnfinanzierung/bauspardarlehen99

Siehe ganz unten, wo als Partner die Wüstenrot genannt ist.
Ich denke, dass war noch vor der ING-Transaktion, wo man schnell neue Erträge hebeln wollte. Gibts wohl nach wie vor noch.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#89)

zitat..
sheldon1104 schrieb: Siehe ganz unten, wo als Partner die Wüstenrot genannt ist.
Ich denke, dass war noch vor der ING-Transaktion, wo man schnell neue Erträge hebeln wollte. Gibts wohl nach wie vor noch.

ja - weiß ich, Wüstenrot hat auch mit anderen Banken Kooperationen und auch beispielsweise im Konsumkreditbereich werden Kredite "vermittelt" - z.B. Volksbanken Sektor --> Teambank.

Der Grund dafür liegt aber nicht in der Vermeidung allfälliger aliquoter Rückzahlungen der Bearbeitungsgebühr sondern bei der bank99 für Krediteinreichungen, die sie mit ihrer Struktur nicht abwickeln können und im Konsumkreditbereich, weil man das Risiko nicht in den Büchern haben möchte oder die bankeigene Eigenmittelhinterlegung "geschont" werden soll.

Keine Bank vermittelt aus dem Titel einer "Rückzahlungsvermeidung" betreffend die Bearbeitungsgebühr einen Kredit zu einer Bausparkasse bzw. vice versa, denn:

zitat..
LiConsult schrieb: Der überwiegende Ertragsfaktor einer langfristigen Finanzierung ist bekanntlich der Zinsertrag (und nicht eine Vermittlungsgebühr) - und den will man natürlich selbst erwirtschaften.

 


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#90)

zitat..
andi102 schrieb: Du gehst zur bank, die vermittelt einen kredit zur bausparkasse.

zitat..
sheldon1104 schrieb: Genau das macht doch auch die bank99.

zitat..
LiConsult schrieb: Wieso sollte sie das tun?

Um genau wie beschrieben einen möglichen Bausparkredit an dies BSP-Kasse zu vermitteln, wenn z.B. die wirtschaftliche Lage der Kunden ein Hypothekardarlehen im eigenen Haus nicht zulässt.
Oder wenn wie in jüngerer Vergangenheit die BSP-Kasse kompetitiver ist (WüRo 1,27% für 20J FIX als Beispiel, da konnte für einen gewissen Zeitraum kein Bankdarlehen mithalten. Wüstenrot hatte sich ein entsprechendes Kontingent günstig eingekauft - den Zeitraum perfekt erwischt).

Und drei Prozent BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] für das Vermitteln eines Bausparkassendarlehen läuft 1:1 in den Deckungsbeitrag der Filiale.
Aber das weißt du bestimmt ganz genau 😉.


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Hallo DonJohnson,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Kreditbearbeitungsgebühr unzulässig

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#91)

zitat..
speeeedcat schrieb: Um genau wie beschrieben einen möglichen Bausparkredit an dies BSP-Kasse zu vermitteln, wenn z.B. die wirtschaftliche Lage der Kunden ein Hypothekardarlehen im eigenen Haus nicht zulässt.

stimmt - das habe ich oben beschrieben - wenn es nicht in das Portfolio passt (z.B. bei bank99), jedoch nicht, um sich eine allfällige Rückzahlung einer Bearbeitungsgebühr zu ersparen. Dafür will jeder sein Geschäft selbst machen - mit dem langfristigen Zinsertrag.

zitat..
speeeedcat schrieb: Oder wenn wie in jüngerer Vergangenheit die BSP-Kasse kompetitiver ist (WüRo 1,27% für 20J FIX als Beispiel, da konnte für einen gewissen Zeitraum kein Bankdarlehen mithalten.

ist schon etwas länger her - die 20Y-Kondition mit 1,27% gab es von 04.01.2022 bis 31.03.2022

zitat..
speeeedcat schrieb: Und drei Prozent BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] für das Vermitteln eines Bausparkassendarlehen läuft 1:1 in den Deckungsbeitrag der Filiale.
Aber das weißt du bestimmt ganz genau 😉.

Welche Ertragsbestandteile aus einem Wüstenrot-Darlehen in die Profitcenter-Rechnung der entsprechenden Vertriebseinheit fließen, weiß ich leider nicht. Ist aber ebenfalls kein Grund zur Vermittlung eines Kredites an eine Bausparkasse.

Eine weitere Frage bleibt dann noch:

zitat..
LiConsult schrieb: Abgesehen davon - was macht dann die Bausparkasse, wenn ein Kunde bei ihr einen Kredit anfragt? Vermittelt diese dann an die Bank?

 


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#92)

zitat..
LiConsult schrieb: stimmt - das habe ich oben beschrieben - wenn es nicht in das Portfolio passt (z.B. bei bank99), jedoch nicht, um sich eine allfällige Rückzahlung einer Bearbeitungsgebühr zu ersparen. Dafür will jeder sein Geschäft selbst machen - mit dem langfristigen Zinsertrag.

Ich denke das war so gemeint, dass man für im Haus vergebene Hypothekardarlehen eine Art Vermittlungsgebühr verrechnet. 
Wie man das Mascherl dann benennt, werden sich Juristen ausdenken.
Meiner Meinung nach wird es aber zu keiner nennenswerten Einsparung für Kunden kommen. Ich glaube persönlich, dass es halt über einen höheren Aufschlag verrechnet wird und die Bank für vermitteltes Geschäft in Vorleistung an den Vermittler geht.

Du selber bekommst ja als Zuträger von der bank99 1,5% Vermittlungsgebühr von der Kreditsumme (die natürlich keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] ist 😉). 
Die preisen das in den Zinsaufschlag ein. Was ja meiner Meinung nach auch völlig korrekt ist.

zitat..
LiConsult schrieb: Eine weitere Frage bleibt dann noch:
__________________
Im Beitrag zitiert von ..
LiConsult: Abgesehen davon - was macht dann die Bausparkasse, wenn ein Kunde bei ihr einen Kredit anfragt? Vermittelt diese dann an die Bank?

Ganz einfach: die Anfrage wird an einen bei der Bausparkasse angestellten Mitarbeiter mit Finanzierungserfahrung weitergeroutet. 
Der wickelt dann alles Weitere ab und kassiert bei einem positiven Abschluss auch die Vermittlungsprovision.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#93)

zitat..
speeeedcat schrieb: Du selber bekommst ja als Zuträger von der bank99 1,5% Vermittlungsgebühr von der Kreditsumme (die natürlich keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] ist 😉).

stimmt - dem Kreditnehmer wird keine Bearbeitungsgebühr in Rechnung gestellt (das ist im Übrigen auch keine Sondervereinbarung mit mir oder meiner Firma, sondern Standard für alle Zuträger). Jene Branchenbegleiter, die darüber hinaus eine zusätzliche Vermittlungsgebühr (bei der bank99 in Höhe von maximal 1,5%) einheben wollen, müssen das im Rahmen der Angebotslegung berücksichtigen.

zitat..
speeeedcat schrieb: Ganz einfach: die Anfrage wird an einen bei der Bausparkasse angestellten Mitarbeiter mit Finanzierungserfahrung weitergeroutet.
Der wickelt dann alles Weitere ab und kassiert bei einem positiven Abschluss auch die Vermittlungsprovision.

Gehen wir noch einmal zurück zum Ursprungsthema, nämlich der Weiterleitung (Vermittlung) eines Kredites an einen anderen Kreditgeber, nicht weil man das Geschäft selbst nicht machen kann oder will, sondern nur um (quasi als "Tippgeber") im Falle einer vorzeitigen Rückzahlung keine anteilige Bearbeitungsgebühr zurückzahlen zu müssen. Das wird niemand machen und macht auch jetzt niemand (das Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz wurde ja bereits mit Wirkung 01/2021 entsprechend geändert), wenn er sich selbst in der Lage sieht, ertragswirksames Geschäft zu machen.

Wenn eine Bausparkasse einen Kredit durch einen sachkundigen Angestellten abwickeln lässt, bleibt der Kreditgeber trotzdem die Bausparkasse. Und sie wird (wenn sie sich imstande sieht, den Kredit zu gewähren) das Darlehen auch selbst durchführen und nicht an eine Bank weiterleiten, nur weil sie eine Eventualverbindlichkeit in Höhe eines Anteils der Bearbeitungsgebühr tragen sollte.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#94)

zitat..
LiConsult schrieb: Gehen wir noch einmal zurück zum Ursprungsthema, nämlich der Weiterleitung (Vermittlung) eines Kredites an einen anderen Kreditgeber, nicht weil man das Geschäft selbst nicht machen kann oder will, sondern nur um (quasi als "Tippgeber") im Falle einer vorzeitigen Rückzahlung keine anteilige Bearbeitungsgebühr zurückzahlen zu müssen. Das wird niemand machen und macht auch jetzt niemand (das Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz wurde ja bereits mit Wirkung 01/2021 entsprechend geändert), wenn er sich selbst in der Lage sieht, ertragswirksames Geschäft zu machen.

Wenn eine Bausparkasse einen Kredit durch einen sachkundigen Angestellten abwickeln lässt, bleibt der Kreditgeber trotzdem die Bausparkasse. Und sie wird (wenn sie sich imstande sieht, den Kredit zu gewähren) das Darlehen auch selbst durchführen und nicht an eine Bank weiterleiten, nur weil sie eine Eventualverbindlichkeit in Höhe eines Anteils der Bearbeitungsgebühr tragen sollte.

Andi102 hat Überlegungen angestellt, wie man anstelle der BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] anderwertig zur Kompensation dieser kommt.
Dabei ist sicher keineswegs gemeint gewesen, dass eine Bank ihr Geschäft quasi stilllegt und als Vermittler oder gar Tippgeber bei einer BSP-Kasse auftritt, um zu einer  Vermittlungsvergütung zu kommen.
Ich glaube, dass ist jedem klar, dass die Bank ungleich mehr an der Zinsmarge verdient.

Ich habe weiter deine Frage beantwortet, ich zitiere dich nochmals:

zitat..
speeeedcat schrieb: LiConsult: Abgesehen davon - was macht dann die Bausparkasse, wenn ein Kunde bei ihr einen Kredit anfragt? Vermittelt diese dann an die Bank?

--->>

zitat..
speeeedcat schrieb: Ganz einfach: die Anfrage wird an einen bei der Bausparkasse angestellten Mitarbeiter mit Finanzierungserfahrung weitergeroutet. 
Der wickelt dann alles Weitere ab und kassiert bei einem positiven Abschluss auch die Vermittlungsprovision.

Um auf die Frage zurückzukommen, die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] zu umgehen:
ich habe dazu u.a. die Erhöhung des Zinsaufschlags thematisiert, das wäre für mich am Wahrscheinlichsten, analog der bank99.
Eine andere Möglichkeit wären zum Beispiel überhöhte Kontoführungsgebühren, oder eine Gestionsprovision, wie es die Oberbank nennt, usw.usf. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.

zitat..
LiConsult schrieb: stimmt - dem Kreditnehmer wird keine Bearbeitungsgebühr in Rechnung gestellt (das ist im Übrigen auch keine Sondervereinbarung mit mir oder meiner Firma, sondern Standard für alle Zuträger). Jene Branchenbegleiter, die darüber hinaus eine zusätzliche Vermittlungsgebühr (bei der bank99 in Höhe von maximal 1,5%) einheben wollen, müssen das im Rahmen der Angebotslegung berücksichtigen.

So wie du mit der bank99 wirbst, dass die keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] einhebt: das stimmt natürlich, wiewohl sie die Vermittlungsgebühr in Höhe von 1,5% den Kunden über eine erhöhte Zinsmarge verrechnet.
Und da dort alles rein über Vermittler geht, werden diese 1,5% eben an den jeweiligen Vermittler ausbezahlt. Wie weiter oben geschrieben ist das ja auch voll ok. 
Wenn dieser Vermittler aber nochmals 1,5% BAG on top aufschlägt, hat er richtig Kasse gemacht😉.

Im Prinzip läuft ja alles auf das selbe raus, nur mit einem jeweils anderen Mascherl versehen.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.7.2024  (#95)

zitat..
speeeedcat schrieb: Andi102 hat Überlegungen angestellt, wie man anstelle der BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] anderwertig zur Kompensation dieser kommt.

das mag sein - die Realität ist wie beschrieben

zitat..
speeeedcat schrieb: So wie du mit der bank99 wirbst,

ich werbe nicht, sondern gebe die Fakten weiter, sowohl konditioneller so wie auch vergabeseitiger Natur - im Übrigen nicht nur bei der bank99, sondern nachweislich auch einiger anderer Institute.

zitat..
speeeedcat schrieb: wiewohl sie die Vermittlungsgebühr in Höhe von 1,5% den Kunden über eine erhöhte Zinsmarge verrechnet.

Nein - bitte nochmal, weil es für das Verständnis wichtig ist: es ist unerheblich, ob die bank99 über einen Vermittler abschließt oder direkt - die Kondition bemisst sich ausschließlich am Kreditvolumen und am Fremdmittelanteil. Es kommt keine erhöhte Zinsmarge zu tragen, weil ein Vermittler einschreitet - die Bank verdient in dem Fall nur weniger.

zitat..
speeeedcat schrieb: Und da dort alles rein über Vermittler geht, werden diese 1,5% eben an den jeweiligen Vermittler ausbezahlt.

auch das ist nicht korrekt - die bank99 kontrahiert sowohl direkt mit den Kunden oder auch über diverse Postfilialen. Das Vermittlungsgeschäft ist ein weiterer Vertriebskanal - war auch schon bei der ING. Diese hat zu Beginn rein vermittlerseitig agiert, nach einer gewissen Zeit auch über einige (wenige) Filialen.

zitat..
speeeedcat schrieb: Wenn dieser Vermittler aber nochmals 1,5% BAG on top aufschlägt, hat er richtig Kasse gemacht😉.

richtig - ist ein System, das von der ING übernommen wurde.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
12.7.2024  (#96)

zitat..
LiConsult schrieb: das mag sein - die Realität ist wie beschrieben

Die Realität ist momentan so. Es liegen bei den Retailbanken aber bereits verschiedene Vergütungsmodelle vor, wenn die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] fällt. Das ist dann die neue Realität.

Zur bank99 brauchen wir eh nicht mehr zu diskutieren, und deren Vergütungsschema weder verteidigen noch verteufeln.

Denn natürlich muss die Vermittlervergütung verdient werden. Und das findet sich in der Zinsmarge wider. Denn sonst könnte die Bank noch günstiger gestionieren und konditionieren - oder mehr verdienen.
Der Spruch "keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]" suggeriert, dass eine Vermittlung kostenlos ist.
Wird die Vergütung bei einem Abschluss eigentlich ausgewiesen?
Nochmals: ich finde das als zukünftiges Modell für andere Banken durchaus interessant, um die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] zu kompensieren.

Es wird zwar keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] verrechnet, aber 1,5% Vermittlungsgebühr pro Abschluss fällig.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
12.7.2024  (#97)

zitat..
speeeedcat schrieb: Es liegen bei den Retailbanken aber bereits verschiedene Vergütungsmodelle vor, wenn die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] fällt. Das ist dann die neue Realität.

den Eindruck habe ich nach den bisherigen, laufenden Gesprächen noch nicht wirklich gewonnen - unabhängig der Bank.

zitat..
speeeedcat schrieb: Zur bank99 brauchen wir eh nicht mehr zu diskutieren, und deren Vergütungsschema weder verteidigen noch verteufeln.

richtig - es ist wie es ist. Verteidigen oder Verteufeln ist ohnehin sinnlos, denn jedes Institut/Sektor hat da seinen eigenen Zugang. Am Ende entscheidet das Gesamtpaket.

zitat..
speeeedcat schrieb: Denn natürlich muss die Vermittlervergütung verdient werden. Und das findet sich in der Zinsmarge wider. Denn sonst könnte die Bank noch günstiger gestionieren und konditionieren - oder mehr verdienen.

ich versuche es nochmal: unabhängig davon, ob ein Vermittler eingeschaltet wird und am Geschäft etwas verdient, oder die Bank direkt mit dem Kunden kommuniziert oder das Geschäft mit einer Filiale abgewickelt wird - die Kondition bleibt dieselbe. Insofern konditioniert die Bank nicht anders/besser - ob ein Vermittler zwischengeschaltet wird oder nicht. Für die Bank selbst bedeutet die Zwischenschaltung eines Vermittlers, dass sie weniger am Geschäft verdient (dafür jedoch den Kreditnehmer und die vollständige Aufbereitung des Kreditfalls bekommt).

zitat..
speeeedcat schrieb: Der Spruch "keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]" suggeriert, dass eine Vermittlung kostenlos ist.

genau so ist es - die Bearbeitung ist kostenlos. Die Zinskondition bleibt dieselbe. Der Kreditnehmer bekommt keine bessere Kondition, wenn er direkt zur Bank geht.

zitat..
speeeedcat schrieb: Wird die Vergütung bei einem Abschluss eigentlich ausgewiesen?

freilich - steht im ESIS. Wäre sonst nicht gesetzeskonform.

zitat..
speeeedcat schrieb: ich finde das als zukünftiges Modell für andere Banken durchaus interessant, um die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] zu kompensieren.

genau so sehe ich das auch - und wundere mich, warum sich dieses System (mit dem die ING schon 2019 begonnen hat) in Ö nicht schon längst durchgesetzt hat. Wie sich der Aufschlag auf den jeweiligen Referenzzinssatz zusammensetzt, ist von so vielen Parametern abhängig - da findet die Vergütung für das allfällige Einschreiten eines Finanzierungsdienstleisters auch noch Platz. Nach außen hin gibt es keine Bearbeitungsgebühr und nach innen wird eine Vergütung Berücksichtigung finden.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
12.7.2024  (#98)

zitat..
LiConsult schrieb: genau so sehe ich das auch - und wundere mich, warum sich dieses System (mit dem die ING schon 2019 begonnen hat) in Ö nicht schon längst durchgesetzt hat. Wie sich der Aufschlag auf den jeweiligen Referenzzinssatz zusammensetzt, ist von so vielen Parametern abhängig - da findet die Vergütung für das allfällige Einschreiten eines Finanzierungsdienstleisters auch noch Platz. Nach außen hin gibt es keine Bearbeitungsgebühr und nach innen wird eine Vergütung Berücksichtigung finden.

Damit haben wir einen Konsens gefunden und können das so stehenlassen. 




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  •  andi102
  •   Bronze-Award
12.7.2024  (#99)
Also wenn die Bank99 - soweit ich das herauslese und verstehe -, im Jahr 2023 unter sensationellen Marktgegebenheiten einen Ebit-Verlust von 13,7 Mio hinlegt, habe ich da so meine Zweifel, ob das Geschäftsmodell in der Form nachhaltig ist.
https://www.eqs-news.com/de/news-details/?eqsNewsID=2722917
Und meiner Meinung haben sich die Zuständigen auch mit Shöpping einen laufenden Zuschussbetrieb geschaffen.

Bei einer Kreditvergabe hat die Bank einmalige Kosten und laufende Kosten (+ das Risiko des Refinanzierungsschadens, da ja nur 1% Pönale). Nehme ich der Bank jetzt die Vergütung für die einmaligen Kosten weg, wird es einige Jahre dauern, bis die Bank am Kredit verdient. Das könnte/wird bedeuten, dass viele Anfragen prognostiziert nicht mehr rentabel sind und der Kreditnehmer wird kein Angebot erhalten.

Hier ist die Bank99 tatsächlich ein gutes Beispiel: Sie greifen nur die einfachsten Fälle an, der Rest hat Pech gehabt und soll sich jemand anderen suchen, der sich den Aufwand antut (und dann dafür nicht mehr einmalig vergütet wird). Ist im übrigen in vielen Bereichen so. Große Onlinehändler schöpfen das margenträchtige Geschäft ab, für die Kleinigkeit soll der Händler vor Ort herhalten und dann wird gejammert, weil das ja ach so teuer ist.

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
12.7.2024  (#100)

zitat..
speeeedcat schrieb:

Wird die Vergütung bei einem Abschluss eigentlich ausgewiesen?
Nochmals: ich finde das als zukünftiges Modell für andere Banken durchaus interessant, um die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] zu kompensieren.

Es wird zwar keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] verrechnet, aber 1,5% Vermittlungsgebühr pro Abschluss fällig.

Das ist der Originaltext (Stand Nov 2020) aus "meinem" ESIS. Fand das aus Kundensicht sehr transparent:

"Vergütung:
Die von der ING an den Vermittler zu zahlende Vermittlungsprovision setzt sich wie folgt zusammen:
“ Basisprovision in Höhe von 3.600,00 (1,5% des Gesamtkreditbetrages*) Euro (diese wird von der ING aus den Kreditzinsen finanziert und an den Vermittler überwiesen)
“ Darüber hinaus hat der Vermittler, abhängig vom insgesamt in einem Jahr vermittelten/abgeschlossenen Kreditvolumen, gegenüber der ING Anspruch auf eine Superprovision im Ausmaß von max. 0,5% des vermittelten/abgeschlossenen Kreditvolumens.
* Im Falle der Aufteilung des Kredits in mehrere Kredittranchen entspricht der Gesamtkreditbetrag für Zwecke derProvisionsberechnung der Summe der Gesamtkreditbeträge der einzelnen Kredittranchen."


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  •  Astrid12
13.7.2024  (#101)
Geht zwar ein bisschen an der aktuellen Diskussion vorbei, aber passt trotzdem zum Thread und ev für andere interessant:

Thema Rückforderung BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] bei vorzeitig getilgten Krediten (Abschluss vor 2021). Das sagt die AK dazu:

Es sind verschiedene Verfahren anhängig, und man kann sich zB bei der AK erkundigen zu welchen Banken schon Entscheidungen vorliegen und welche nicht (scheinbar muss das für jedes Institut und seine Konstellation einzel ausjudiziert werden). Bank Austria gibt es noch nichts, in dem Fall man soll die Medien verfolgen, ob es zu einem (Höchst-) Gerichtsurteil kommt. Wenn gerichtlich entschieden wird, dass die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] bei dem Institut rückgefordert werden kann, kann entweder die 3 oder 30 jährige Verjährungsfrist greifen, das ist vorab noch nicht ganz klar. Fristlauf beginnt mit ursprünglicher Zahlung der BAG BAG [Bearbeitungsgebühr], also idR Kreditbeginn. 

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