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Inflations- und Zinsentwicklung

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.4. - 22.11.2024
741 Antworten | 86 Autoren 741
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836
Die Wahl der Verzinsungsart hat einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle und künftige Zinslast langfristiger Finanzierungen.
Dieser Thread beschäftigt sich mit dem Thema rund um die Entwicklung von Wirtschaft, Inflation, Geld- bzw. Kapitalmarktzinsen und der individuellen Wahl der geeigneten Verzinsungsart für das neue oder auch bestehende, eigene Finanzierungsprojekt.

Ein reger Austausch ist wünschenswert – idealerweise weitestgehend im Sinne der Sache.

von HAR80, sir0x, Muehl4tler, Aurelius

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
26.7.2024  (#161)
Was Konsumenten in der EUR-Zone erwarten  


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.7.2024  (#162)
Die Inflationserwartung des Marktes (gemessen an den deutschen 10Y Inflation-linked bonds) sinkt mit 1,89% aktuell auf den tiefsten Stand seit Beginn des Ukraine-Kriegs. 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
29.7.2024  (#163)
Die Stimmung trübt sich in D aktuell stark ein, siehe ifo-Geschäftsklimabericht:
https://www.nordlb.de/meine-nordlb/download/research-dokument-12685?cHash=bb0b4077a76cd9a72e9163f30e7f2bf1
Der Index sank auf den schlechtesten Wert seit Februar und markiert auch den dritten Rückgang in Folge.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.7.2024  (#164)

zitat..
LiConsult schrieb: Die Inflationserwartung des Marktes (gemessen an den deutschen 10Y Inflation-linked bonds) sinkt mit 1,89% aktuell auf den tiefsten Stand seit Beginn des Ukraine-Kriegs.

in Ergänzung anbei auch die Realrendite (= Rendite minus Inflationserwartung) für die deutschen 10Y-Staatsanleihen.

Diese liegt stabil bei etwa +0,50%, nachdem sich die Staatsanleihenrenditen zwar etwas abschwächten (für interessierte Beobachter auch erkennbar an den gesunkenen SWAP-Sätzen), die Inflationserwartung (siehe Chart oben) jedoch ebenfalls im gleichen Ausmaß gesunken ist.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
30.7.2024  (#165)

zitat..
LiConsult schrieb: Headline-Inflation im Juni 2,2% (gegenüber erwarteten 2,3% und gegenüber 2,4% im Mai) und Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) das erste mal seit Februar 2022 unter 3%.

Die Juli-Inflationsdaten brachten eine unerwartet negative Überraschung: Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen diese im Durchschnitt um 2,3% (und damit mehr als der Juni-Wert und auch mehr als die  von Analysten erwarteten 2,2%). Der Dienstleistungssektor stieg sogar um 3,9%, was viele Ökonomen auf die starken Lohnsteigerungen zurückführen. Kerninflation bei 2,9%%.


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... Lebensmittelpreise steigen:


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
31.7.2024  (#166)
Die Juli-Inflationsdaten auch der EUR-Zone haben sich im Jahresvergleich nicht reduziert, was eine September-Senkung argumentativ schwierig macht.


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Dennoch preisen die Märkte eine aktuell 96% Wahrscheinlichkeit für eine weitere Senkung um 0,25% ein.


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  •  FranzGrande
1.8.2024  (#167)

zitat..
LiConsult schrieb:

Die Juli-Inflationsdaten auch der EUR-Zone haben sich im Jahresvergleich nicht reduziert, was eine September-Senkung argumentativ schwierig macht.

Die Inflation wird im August wie von Zauberhand auf ein bisschen über 2 % fallen (Basiseffekt), daher kommt wohl der Optimismus.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#168)
Welche Basiseffekte das auch immer sein mögen - diese müssen angesichts der hartnäckigen Dienstleistungspreisentwicklung sehr ausgeprägt sein, um die Headline-Inflation schon jetzt Richtung 2% zu treiben.

In den USA scheint eine (durch die gestrige Sitzung befeuerte) Senkung für Herbst marktseitig ebenfalls "ausgemacht" - (die Erwartungshaltung war vergangenes Jahr jedoch bedeutend euphroischer.


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
1.8.2024  (#169)
Also im Tourismus sind die Betriebe völlig verrückt geworden. Ich weiß nicht, was solche Preissteigerungen rechtfertigt. War auf einer Hütte (eingeladen, konnte quasi nicht "aus"). Kasnocken 18 (!!!) Euro, Brettljause 16, Suppe mit 1 Kaspressknödel 10 Euro. Vor 3 Jahren hätte das nichtmal die Häfte gekostet. Hütte ist gut zum Erreichen, die Spritpreise sind wie früher, Energie wird selbst produziert, die Löhne + Lebensmittel werden kaum um 300% gestiegen sind, um im Schnitt auf +100% zu kommen. Aber die Leute zahlen es scheinbar, auch wenn es im Tourismus jetzt die ersten Bremsspuren gibt.

In den Restaurants das gleiche, die Leute schimpfen wie dir Rohrspatzen und rennen trotzdem hin.

Die Zinsen werden gesenkt, weil sie gesenkt werden müssen (Stichwort Schuldenhaus Europa). Nur wird das ein schlimmen Ende nehmen (die Inflation wird wieder ansteigen)

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
1.8.2024  (#170)
Die Preise werden angehoben, bis der Strick reißt. Und ab da ist es schwierig das Problem wieder einzufangen, ab da ist der Absturz gewaltig. Man kann nicht auf Dauer Preise unabhängig der Einkommen anheben. Das geht sich nicht aus. Das sieht gerade die Türkei im Tourismus. Aber auch in Österreich nehmen die Anzeichen zu, dass man es auch im Tourismus übertrieben hat. 26% Arbeitslosigkeit in der Gastro und Hotellerie in Tirol. Sbg ebenfalls deutliche Zunahme. Das sieht Mitteleuropa in der Bauwirtschaft. Und das sehen wir in einzelnen Gegenden bereits bei den Mieten (Sbg Stadt zb). Das sieht in Öst gerade der Lebensmittelhandel.

In Österreich ist das BIP pro Kopf bereits deutlich gesunken. Wir werden als Gesellschaft nachweisbar ärmer. Die Wirtschaft ist in der Rezession und die Arbeitslosigkeit steigt.

Die Basis für weitere Inflationsanstiege zerbricht gerade. Würde mich nicht wundern, wenn nächstes Jahr stärkere Zinssenkungen nötig werden, als heute viele auf dem Schirm haben.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#171)

zitat..
HAR80 schrieb: Man kann nicht auf Dauer Preise unabhängig der Einkommen anheben. Das geht sich nicht aus. Das sieht gerade die Türkei im Tourismus. Aber auch in Österreich nehmen die Anzeichen zu, dass man es auch im Tourismus übertrieben hat.

Wenn man bedenkt, welchen Teil des jährlich mühsam Ersparten so ein 7-tägiger Urlaub verschlingt, dann ist man schnell verleitet, es einfach bleiben zu lassen. Wir haben für uns einen Kompromiss gefunden und für den Ferienstart dieses Jahr erstmalig Türkei gebucht, weil um ein schönes Hauseck günstiger als Griechenland und Spanien. Dahingehend kann ich die Nachrichtenlage nicht ganz nachvollziehen. Wir haben jetzt im August auch nochmal frei und würden gerne erneut für einige Tage verreisen. Interessehalber hab ich mir Pauschalreisen angesehen und muss wiederholt feststellen, dass TR (gemeinsam mit Agypten und Tunesien) nach wie vor am günstigsten ist. Billig ist freilich nichts davon.

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  •  thez
1.8.2024  (#172)

zitat..
andi102 schrieb:

In den Restaurants das gleiche, die Leute schimpfen wie dir Rohrspatzen und rennen trotzdem hin.

Naja die Leute die vorher schon kein Geld für auswärts Essen gehabt haben, habens heute umso weniger. Nur weil die Lokale voll sind kann man nicht darauf rückschließen, dass die Leut eh noch genug Geld haben.




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  •  Miike
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#173)
Insgesamt denke ich, dass es nach wie vor ein sehr breites Puplikum gibt, dass - im Speziellen für Urlaube - bereit ist, die ausgerufenen Preise zu bezahlen und auch nach wie vor die finanziellen Mittel dafür hat. 

Wie haben sich die Haushaltseinkommen und Steuerzuckerl in den letzten Jahren entwickelt...? Da fällt mir einiges dazu ein.

Nehmen wir eine 4-köpfige Familie mit 2 mj. Kindern her. Er, Angestellter mit 50k Jahresbrutto. Sie, im öffentlichen Dienst Teilzeit mit 25k. Wenn ich eine 15%ige Valorisierung/Steigerung unterstelle verdienen die beiden heute jährlich € 6.000 netto mehr also noch vor 3 Jahren. Außertourliche Gehaltsverbesserungen unberücksichtigt. Zwischenzeitlich wurde die kalte Progression abgeschafft, nochmal € 1.000 netto mehr netto vom brutto.

Sagen wir die Familie wohnt, so wie viele Eigenheimbesitzer hier, in der Peripherie. Dann schickt der Finanzminister den 4 im September unaufgefordert € 1.000 Klimabonus auf's Konto. Jemand wie ich fragt sich dann, wofür? Ich bin doch eh schon bevorteilt und entlastet durch die Errichtung unserer PV-Anlage und den Umstieg auf E-Auto wo ich ja schon ohnedies Betriebskosten gesenkt habe und Steuern erlassen bekomme.... im Ausmaß einiger Tausend Euro jährlich. 

Temporär dann vielleicht noch diverse Unterstützungen wie Schulstartgeld, Energiekostenzuschuss... nochmal € 1.000 ins Börsl. Familienbonus den es zwar schon seit 2019 gibt, sollte man trotzdem nicht unerwähnt lassen da € 4.000 netto jährlich bei 2 mj Kids.... Beihilfen (ua. FBH) werden mittlerweile automatisch valorisiert, kommen auch nochmal einige Hunderter dazu.... Kann sein, dass ich was vergessen hab.... aber man sieht schnell dass ein Haushalt gleich mal ein 10k höheres Income hat als vor 3 Jahren. Wenn dann der Urlaub um 2k teurer ist, kann man das trotzdem bezahlen, auch wenn das Leben rundherum teurer geworden ist.

Wir hatten vor Corona Pauschalreisen in Griechenland und Spanien gekauft in der Range 3-3.5k für 4 P. Dieses Jahr hatten wir für die Türkei 4.8k gezahlt, aber nun 5P und ein Hotel-Stern mehr. Ich würde sagen, das ist leider alles voll im Rahmen; jedenfalls so erwartbar gewesen. Meine Schlussfolgerung: Eine Familie die sich 2020 einen schönen Urlaub leisten konnte, wird sich diesen auch heute noch leisten können. Genauso sieht es aus beim Restaurantbesuch. Vorausgesetzt es gab keinen Jobverlust oder Krankheit... was in dem Zeitraum nur eine Minderheit betreffen kann.

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Hallo LiConsult,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Inflations- und Zinsentwicklung

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#174)

zitat..
HAR80 schrieb: In Österreich ist das BIP pro Kopf bereits deutlich gesunken.

da hat statista einen anderen Eindruck gewonnen:

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Anbei auch ein aktueller (4/2024) europaweiter Vergleich des Internationalen Währungsfonds:


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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
1.8.2024  (#175)
-2,8% laut Statistik Austria beim BIP pro Kopf gegenüber vor der Krise. So sehen es auch die EU Statistikbehörden und Co.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#176)
Abseits der Diskussion, ob 2,8% nun deutlich oder nicht sind (wäre halt auch wichtig, welche Krise gemeint ist) - gibt es dazu valide Quellen, so wie jene, die ich gepostet habe?

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  •  Miike
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#177)
Vielleicht habt ihr ja beide korrekte Zahlen vorgelegt und die eine BIP Entwicklung ist real und die andere nominell zu sehen.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#178)
Wenn es eine reale Betrachtungsweise ist, dann wäre bei der zu beobachtenden Inflation ein sinkendes Wachstum a) kein österreichisches Einzelschicksal und b) mit 2,8% eindeutig zu wenig:

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Interessant wären da wirklich die konkreten Quellen, denn ein derart divergierendes Ergebnis würde mein Vertrauen in die Datenlieferanten überspitzt formuliert "erschüttern".

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
1.8.2024  (#179)
Naja, Statistik Austria ist ja nicht irgendwer. BIP ist laut Statistik Austria seit 2019 um lediglich 0,6% gewachsen, einfach weil Österreichs Bevölkerung wächst. Pro Kopf jedoch ist der Wohlstand gesunken.

Die Daten der Öst Wirtschaftsinstitute zeigen nicht komplettv auf die Kommastellen dieselben Zahlen wie die Statistik Austria, aber dennoch von der Tendenz gleich.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
1.8.2024  (#180)
ja - passt eh - mir geht es um die konkreten Zahlen.

Statista weist pro Kopf für 2022 USD 52.483, für 2023 USD 57.081 und für 2024 59.225 aus (https://www.statista.com/statistics/385870/gross-domestic-product-gdp-per-capita-in-austria/).

Wäre sehr eigenartig, wenn die Daten von Statista (die sich für 2024 auf den "Tausender" genau mit den Daten des Internationalen Währungsfonds decken) mit den Zahlen der Statistik Austria/ der österreichischen Wirtschaftsinstitute nicht kompatibel wären.

Bitte daher um die Links mit dem Rückgang des BIP/Kopf von 2,8%.

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
1.8.2024  (#181)
Die Homepage von der Statistik Austria ist ganz nett, aber deutlich besser sind deren regelmäßigen Pressekonferenzen und die Unterlagen dazu. Die Zahl -2,8% BIP pro Kopf Q4/2023 gegenüber Q4/2019 nannte deren Chef bei deren Pressekonferenz im März. Unterlage von der damaligen Preesekonferenz. Folie 5 rechts, da wurde Q4/2019 mit 100% gleichgesetzt, Q4/23 dagegen 97,2% = -2,8% Punkte.

https://www.statistik.at/fileadmin/pages/257/2024-03-19_PK-Barometer-Arbeitsmarkt_d.pdf

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