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davon gehe ich persönlich (für Oktober und Dezember) nicht aus - und der Markt für die Oktober-Sitzung auch nur mit einer aktuellen Wahrscheinlichkeit von 25%. Die Effekte aus den sinkenden Energiepreisen (die für die aktuell niedrigen Inflationsraten verantwortlich sind) fällt nun weg, die Dienstleistungsinflation bleibt "sticky", und die Gesamtinflation dürfte sich gegen Jahresende wieder "entwickeln". das steht tatsächlich im Kreditvertrag (und im ESIS). Nachdem der relevante Indikator der 3M EURIBOR ist, wird das alle 3 Monate passieren - und abhängig davon welcher 3M EURIBOR in deinem Vertrag gemeint ist (stichtagsbezogen vom letzten Bankarbeitstag vor Anpassung, Durchschnitt vom letzten Quartal, etc., etc.). |
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Danke, werde ich heute noch checken. Großes Danke auch generell für deine verständlichen Erklärungen doch sehr komplexer Themen und das regelmäßige Update der aktuellsten Enwicklungen! 👍 |
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🙏 freut mich |
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Bei der Bank-Austria wird der 2. letzte Banktag vor der Zinsanpassung hergenommen. d.h. im September jetzt ist der 3M Euribor am 27.09. relevant für die Anpassung am 01.10. und das 4. Quartal. Auszug aus meinem ESIS Dokument: |
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👍 +1 |
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Wenn es laut Inflation ja keine Zinssenkungen zu ewarten gibt. Warum hatten wir dann jahrelang 0% Zinspolitik? Da war die Inflation ja auch nicht 0% sondern irgendwo zwischen 1-3%. Zum Beispiel die Jahre 2010-2020? 2 |
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Da schließe ich mich gleich an, auch von mir ein großes Danke! |
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Persönlich glaube ich auch, dass wir wieder rascher in Richtung 0% zusteuern, als vielen lieb ist. Warum ich das glaube? Weil die Wirtschaft in Deutschland den Bach hinuntergeht. Mit Thyssenkrupp wird es das nächste gewaltige Unternehmen erwischen. Die Autoindustrie wird die nächsten Quartala noch mehr zurückgehen - das können auch Zölle auf chinesische Autos nicht abfedern - vor allem, wenn z.B. BYD das erste Werk in Ungarn eröffnet und dann ohne Zoll verkaufen kann. In Österreich sind wir quasi seit 2 Jahren in einer Rezession. Auch in Frankreich und Italien schaut es nicht besser aus. Man wird wohl versuchen, mit einer 0-Zins-Poltik das nochmal irgendwie zu retten bzw. aufzuschieben, möchte man keine Massenarbeitslosigkeit haben in Europa. |
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Hallo LiConsult, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Inflations- und Zinsentwicklung |
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Dann wird die Inflation wieder aufflammen und danach Gute Nacht (wenn die Wette auf eine wachsende Wirtschaft / BIP nicht aufgeht). Man kann Versagen (politisch, industriell) nicht einfach mit dem Zauberstab von Lagarde wegwischen. Wir haben die E-Mobilität verschlafen, wir sind zu bürokratisch und zu wenig innovativ bzw. braucht alles seine Zeit, die Digitalisierung und viele weitere Dinge, die bei uns schlicht marode geworden sind (Bildung, Sicherheit, Gesundheit, Pensionen)... |
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nicht umsonst erwarten manche Experten einen erneuten Inflationsspitzenwert in 2026. |
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weitere Zinssenkungen werden folgen (und marktseitig auch erwartet), jedoch vermutlich nicht gleich wieder im Oktober, sondern vielleicht erst im Dezember oder im Laufe des ersten Halbjahres 2025. Da die EZB keine Forward-Guidance abgibt (sondern "data dependend" agiert), bleibt uns auch nichts anderes übrig, als die jeweils aktuelle Markterwartung mit unserer eigenen Erwartung zu verknüpfen. Wie oben erwähnt, nährte sich der aktuelle Preisrückgang durch Effekte (z.B. Energiepreise), die für die künftigen Monate wieder in den Hintergrund treten. In den Vordergrund treten dann wieder Lohnentwicklung, Dienstleistungspreise, etc. Oben habe ich die gestrige, EZB-eigene Erwartung an die künftige Preisentwicklung gepostet. Gegenüber den Juni-Werten gibt es hinsichtlich die Kerninflation demnach wieder eine leicht erhöhte Erwartung für 2024 und 2025 - 2026 ist gleich geblieben (exakt auf der EZB Zielmarke ....). Leitzinssatz und Inflation wenden sich über die Jahre betrachtet stetig zueinander. gute Frage - für diese eindeutig zu lange Phase. Der Hauptgrund war meiner Einschätzung nach, dass die EZB nach dem Lehman-Schock die Geld- und Kapitalmärkte mit günstigem Geld versorgte, um die Liquidität aufrecht zu erhalten (inkl. Staatsanleihenkaufprogramme, Bilanzausweitung, etc.) - zu lange, zu intensiv. Da hat sich die EZB auch ein Stück weit von ihrem eigentlichen Mandat - der Gewährleistung der Preisstabilität - entfernt. Es ist auch nicht das Mandat der EZB für Wirtschaftswachstum zu sorgen (im Gegensatz zum FED). Darüber hinaus sind die wahren Gründe für die wirtschaftliche Schwäche im EUR-Raum struktureller Natur - Zinssenkungen können diese nicht ausgleichen. Die USA haben eine überaus robuste Wirtschaft - und einen Leitzinssatz, der knapp 2% über jenem der EZB liegt. 🙏 |
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Nationalbanken können eine Inflation nur durch abwürgen der Wirtschaft bekämpfen. Steigende Arbeitslosigkeit, weniger Konsum, ansteigende Lager, in Folge fallende Preise. Was anderes kann eine Nationalbank nicht. Insoferne ist Geldpolitik immer auch Arbeitspolitik, Mandat hin oder her. Es gilt immer noch: je länger eine Nationalbank bremsend unterwegs ist, umso schneller und tiefer muss sie im Anschluss gehen. Schaut man sich die Wirtschaftliche Entwicklung in Europa an, dann wird es tief runter gehen. Alles andere wäre eine Überraschung. So sagte es ja auch Holzmann offen: er ist für lange hoch, um dann rasch und tiefer gehen zu können. 1 |
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Die USA haben eine Neuverschuldung von knapp 9 % des BIP, denen sind die gestiegenen Zinsen bis jetzt wurscht und sie exportieren damit ihre Inflation in die ganze Welt. Die werden aber in den kommenden Jahren auch zu sparen anfangen und dann wird es bei uns noch finsterer. Die Europäer kasteien sich parallel mit Schuldenbremse und Zinserhöhungen bei schwacher Wirtschaftsleistung. Wir sind schon strukturell auch schwach, aber wirtschaftspolitisch irgendwo in den späten 1920er-Jahren stecken geblieben. Jetzt kommt die Wuchtel von der "zähen" Dienstleistungsinflation und den "harten letzten Metern" bei der Rückkehr zum 2 %-Ziel, wobei den meisten schon klar sein muss, dass dieses Ziel aufgrund verschiedener Faktoren (v.a. Ökotransformation, Demographie) mittelfristig nur bei schlechter Konjunktur erreichbar sein wird. Und noch einmal: Mir ist eine um einen Prozentpunkt zu hohe Inflation beim Arsch lieber als eine tiefgreifende Rezession beim Gesicht. Gerade heute hat die OeNB ihre Konjunkturprognose für 2024 um einen ganzen Prozentpunkt korrigieren müssen (von +0,3% auf -0,7%). |
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real (also abzüglich Inflation) wuchs die USA 2023 um etwa 3,1%, im 2. Quartal 2024 saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet ebenfalls um 3,1% - und das bei einem Leitzinssatz von 5,50%. wenn es nur so einfach wäre ... Inflation ist auch kein ausschließliches Nachfragephänomen. Wie erwähnt - in Europa gibt es ein strukturelles Problem (Bürokratie, Fachkräftemangel, Demographie, Energiepreise, Industrieabwanderung, etc., etc., dazu Deglobalisierung in der Produktion). Diese Probleme kann man auch nicht mit sinkenden Zinsen behandeln. Arbeitslosenquoten sind auf mehrjährigen Tiefstständen ... ... und der Lohndruck entspannt sich nur langsam: Das zentrale Mandat der EZB lautet Preisstabilität - und dieses nimmt sie für meine Begriffe aktuell deutlicher wahr als in den Jahren vor 2022. wie auch schon am 25 jährigen Chart gut erkennbar - Inflationsrate und Zinsgefüge finden auf lange Frist zueinander. Auch bei stagflatorischen (schwaches Wachstum und dennoch Inflation-aus den oben genanten Gründen) Tendenzen wie derzeit. |
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Tja, ... die nicht bestreitbaren und riesigen strukturellen Probleme sind aber nichts auf das die EZB einen Einfluss nehmen kann. Ich schrieb nur von der Notenbank. Dass die Politik schleunigst Reformen angehen muss, ist eine andere Baustelle. |
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Die Inflation ist nicht das Problem, solange die Wirtschaft halbwegs rund läuft und Nachfrage da ist. Wir werden dann eben Goldpreise von 4-5k sehen. Europa muss schauen dass sie die Energiepreise runterkriegen, wenn die Firmen abwandern weil hier zu teuer, dann nützt eine Inflation von 1% auch nichts mehr. Europa hätte vermutlich noch Spielraum weil die Gesamtverschuldung der EU etwas weniger als die Hälfte der Amis beträgt (~14 Billionen), aber die Amis sind nunmal die Regenmacher. Wagt die FED eine Senkung von 0,5% ist die große Frage für den Markt. |
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Ich denke, wir Bürger sind im Blindflug. Ich erinnere nur an die Abwrackprämie um 2008. Warum nicht bald die zweite, verbunden mit EAutokauf. Würde in die zunehmende Planwirtschaft und zu dem Narrativ passen. Inflation kommt halt auch durch jede Menge neuer Gebühren, Verordnungen ( zb Bauvorschriften zur Energoeeffizienz) und Steuern (zb CO2). Eine zuwenig beachtete Hypothese besagt folgendes: hohe Zinsen führen zu Inflation. Idee: die Firmen müssen teuer finanzieren. Diesed Geld muss wieder verdient werden und also werden die Preise erhöht. Ich denke FED und EZB sind bei weitem nicht so unabhängig wie man gemeinhin glaubt. Von den Höchstgerichten mit den politisch besetzten Richtern denke ich ähnlich. Warum denken die meisten anders als ich? Entweder weil sie recht haben oder aber nach Adorno: es gibt kein richtiges Leben im falschen. |
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Anfang der Woche lag die Marktwahrscheinlichkeit noch bei 32% ... aktuell 40% ... ... bei konstanter Inflationsentwicklung per August Die Inflationserwartung der US-Konsumenten sinkt derzeit jedenfalls - reziprok dazu steigt die "Stimmung": |
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@Namor1 Die These dass hohe Zinsen Inflation antreiben ist auch zutreffend. Man sagt ja auch jetzt nicht umsonst: Geld hat wieder einen Preis. Gemeint sind Kosten. Und wie jeden Aufwand muss ich als Unternehmer diesen Aufwand weiterreichen und erwirtschaften. Wer in Buchhaltung aufgepasst hat, sieht den Zinsaufwand/Finanzaufwand dann eben auch in der 8er Klasse im Soll als klassischen Aufwand. Jeden Aufwand muss man erwirtschaften, weitergeben ... Holzmann sagte irgendwann mal treffend die Inflation erschlagen. Dampfhammermethode. Die Zinsen und damit die Kosten für Geld soweit nach oben treiben, dass immer mehr es eben nicht mehr schaffen, die Kosten weiterzugeben. Wie bei einem Flugzeug, gerät es in den Strömungsabriss geht es steil nach unten. Einen einmal eingetretenen Strömungsabriss aber wieder zu stoppen, das ist das eigentlich schwierige. Die Methode Nationalbank ... So wie es ein nach oben übertreiben (Strömungsabriss) gibt, hat aber auch ein nach zu weit unten abdriften Konsequenzen. Und genau wegen dieser These halte ich es für nicht zutreffend, dass sinkende Zinsen automatisch die Inflation wieder anheizen. Es gilt ja weiterhin Angebot und Nachfrage. Mit sinkenden Zinsen sinken ja auch wieder die Zunahmen bei den Einkommen, in Folge Einnahmen. Die Entwicklung verläuft wieder langsamer, außer die Staaten packen die Gieskanne aus ... Und ja in der VWL ist es richtigerweise komplizierter, immerhin kommen noch so Dinge wie Geldmengenausweitung, Handelsabkommen, Grenzen, regulatorische Einflüsse und Co dazu ... ändert aber eben nichts am Befund: Geld hat einen Preis ... 1 |
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dazu gibt es eine wunderbare Analyse des FED über die vergangenen 149 Zinssenkungszyklen in den USA. Habe diese im Juni schon mal gepostet - anbei nochmal: https://www.federalreserve.gov/econres/notes/feds-notes/lessons-from-past-monetary-easing-cycles-20240531.html |
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Inzwischen 0,5% bei 59% Wahrscheinlichkeit. |
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