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Inflations- und Zinsentwicklung

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.4.2024 - 3.3.2025
999 Antworten | 98 Autoren 999
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Die Wahl der Verzinsungsart hat einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle und künftige Zinslast langfristiger Finanzierungen.
Dieser Thread beschäftigt sich mit dem Thema rund um die Entwicklung von Wirtschaft, Inflation, Geld- bzw. Kapitalmarktzinsen und der individuellen Wahl der geeigneten Verzinsungsart für das neue oder auch bestehende, eigene Finanzierungsprojekt.

Ein reger Austausch ist wünschenswert – idealerweise weitestgehend im Sinne der Sache.

von HAR80, sir0x, Muehl4tler, Aurelius

  •  Blabla
  •   Silber-Award
24.2.2025  (#981)
Da ist halt ganz stark die Frage wie schnell sich der Wind wieder dreht. Ja es sieht nach massiver Aufrüstung aus, aber könnte das Momemtum verfliegen oder sich abschwächen wenn der Krieg vielleicht bald endet? Wir wissen es nicht. Bleiben wird das Thema fehlende Wettbewerbsfähigkeit und mittelfristig wird auch das Klimathema wieder zurückkehren (wahrscheinlich intensiver als wir es uns heute vorstellen können). Ich finde Prognosen derzeit noch schwieriger als sonst. Gerade beim Zinssatz halte ich beide Richtungen für gut argumentierbar. Beispiel die angesprochen Schuldenbremse in Deutschland - da brauchen sie eine 2-Drittelmehrheit und ohne AFD brauchen sie dafür die Linken die zwar gegen die Schuldenbremse sind, aber nicht um Militärausgaben zu finanzieren. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.2.2025  (#982)
interessant im Zusammenhang mit den weltweit durchgeführten geldpolitischen Maßnahmen:

heuer wurden durch die Zentralbanken bereits 10 Senkungen und 3 Erhöhungen durchgeführt (nach 164 Senkungen und 32 Erhöhungen vergangenes Jahr).
Zum Vergleich: Während der Pandemie 2020 gab es 162 Senkungen und 6 Erhöhungen.

Während die USA ihre Zinssenkungen aussetzen, senken Europa und Kanada und Japan erhöht (auf den höchsten Stand seit 17 Jahren).


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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
24.2.2025  (#983)

zitat..
Blabla schrieb: Beispiel die angesprochen Schuldenbremse in Deutschland - da brauchen sie eine 2-Drittelmehrheit und ohne AFD brauchen sie dafür die Linken die zwar gegen die Schuldenbremse sind, aber nicht um Militärausgaben zu finanzieren. 

Ja und nein - der aktuelle Bundestag steht noch bis Ende März. Union, SPD, Grüne & FDP werden das einzig richtige machen. Die Abschreckung der NATO lebt(e) von der Gewissheit des Bündnisbeistands. Die gibt es seit den letzten Tagen nicht mehr. Das Thema Sicherheit ist zudem ein Hebel der wichtigsten EU-Atomnation Frankreich gegenüber der deutschen Sparsamkeit. Niemand hat eine Glaskugel, aber die Gemengelage Aufrüstung, Wirtschafts- und Investitionsturbo im globalen Wettstreit & Energietransformation kann meiner Meinung nach nur zur Inflation führen. Deutschland als Bremser der Staatsschulden hat gehörig an Gewicht verloren.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
25.2.2025  (#984)

zitat..
Blabla schrieb: Ja es sieht nach massiver Aufrüstung aus, aber könnte das Momemtum verfliegen oder sich abschwächen wenn der Krieg vielleicht bald endet? Wir wissen es nicht.

sieht momentan nicht so aus: "Germany Discussing €200 Billion for Emergency Defense Fund"

https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-02-24/merz-in-talks-with-german-allies-to-rush-through-defense-funding

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
25.2.2025  (#985)
Ein Kriegsende bedeutet nicht, dass die Kosten sinken würden. Im Gegenteil. Irgendjemand muss den heiklen Frieden dann militärisch absichern. Das müssen die Europäischen Staaten leisten und dazu muss erst einmal das Militär auf Vordermann gebracht werden. Abschreckung funktioniert nur mit schierer Masse. Der Westen wird zigtausende Soldaten in der Ukraine stationieren und das auf viele Jahre. Selbst die Russen beginnen das öffentlich anzudeuten und zu signalisieren, dass man sich darauf verständigen wird. Die USA sind auf den Pazifischen Raum konzentriert. Die werden ihre Präsenz in Europa reduzieren. Diese Reduzierung der US Ausgaben in Europa müssen die EU Staaten dann aber realistsch gesehen sicherheitspolitisch und finanziell kompensieren. Wenn Europa jetzt nicht nur US Waffen kauft, sondern selbst produziert (worauf Frankreich und unter Merz nun auch Deutschland drängen), dann ensteht hier in Europa eine gewaltige Nachfrage und Wertschätzung. Die Aktienkurse von Rheinmetall und Co zeigen bereits die Auswirkungen. Die steigen massiv an ...

Das Geldausgeben geht erst an ... allerdings betrachtet man das BIP des EU Raumes, dann sind 200 Mrd gar nicht mehr so viel ...

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
25.2.2025  (#986)
Inmitten der zahlreichen ernüchternden Zahlen betreffend den allgemein erstarkenden Preisauftrieb gibt es auch erfreuliche Nachrichten: die von der EZB erfassten Lohnsteigerungen in der EUR-Zone entspannen sich leicht (wenn auch noch immer deutlich über der 2% Zielmarke) und befeuern damit eine weitere Senkung des Leitzinssatzes bei der kommenden Sitzung am 06.03..


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  •  Namor1
25.2.2025  (#987)

zitat..
HAR80 schrieb:

Ein Kriegsende bedeutet nicht, dass die Kosten sinken würden. Im Gegenteil. Irgendjemand muss den heiklen Frieden dann militärisch absichern. Das müssen die Europäischen Staaten leisten und dazu muss erst einmal das Militär auf Vordermann gebracht werden. Abschreckung funktioniert nur mit schierer Masse. Der Westen wird zigtausende Soldaten in der Ukraine stationieren und das auf viele Jahre. Selbst die Russen beginnen das öffentlich anzudeuten und zu signalisieren, dass man sich darauf verständigen wird. Die USA sind auf den Pazifischen Raum konzentriert. Die werden ihre Präsenz in Europa reduzieren. Diese Reduzierung der US Ausgaben in Europa müssen die EU Staaten dann aber realistsch gesehen sicherheitspolitisch und finanziell kompensieren. Wenn Europa jetzt nicht nur US Waffen kauft, sondern selbst produziert (worauf Frankreich und unter Merz nun auch Deutschland drängen), dann ensteht hier in Europa eine gewaltige Nachfrage und Wertschätzung. Die Aktienkurse von Rheinmetall und Co zeigen bereits die Auswirkungen. Die steigen massiv an ...

Das Geldausgeben geht erst an ... allerdings betrachtet man das BIP des EU Raumes, dann sind 200 Mrd gar nicht mehr so viel ...

Ich durfte Boris Kotchouby persönlich kennenlernen und halte ihn für einen integeren Menschen. Ich teile nicht alles, nehme seine Ansichten aber sehr ernst. Zb die Frage, was der Westen überhaupt will, Gebietsverluste Russlands an China sicher nicht, ist hoch spannend und natürlich bleibt sie spekulativ.

Hier im Interview stellt er der russischen Armee ein vernichtendes Zeugnis aus. Auch ich konnte und kann mir nicht vorstellen, dass Russland auch nur im Ansatz, mit westlicher Technologie und wirtschaftlicher Stärke diese auch anzuwenden, mithalten kann. 120 Mio Gasprom-Russen gegen 1.000Mio Apple-Tesla-Linde-Toyota-etc-Nato-Mitglieder. Ich glaube nicht an die schiere Masse. Russland blutet durch den Krieg aus, schlimmer als damals in Afghanistan. 

novo-argumente.com/artikel/stellvertreterkrieg_na_und

Wir entfernen uns vom Thema, auch wenn ich sehr gerne eure Gedanken dazu höre...

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  •  Hausbau24
  •   Bronze-Award
26.2.2025  (#988)

zitat..
HAR80 schrieb:

Ein Kriegsende bedeutet nicht, dass die Kosten sinken würden. Im Gegenteil. Irgendjemand muss den heiklen Frieden dann militärisch absichern. Das müssen die Europäischen Staaten leisten und dazu muss erst einmal das Militär auf Vordermann gebracht werden. Abschreckung funktioniert nur mit schierer Masse. Der Westen wird zigtausende Soldaten in der Ukraine stationieren und das auf viele Jahre. Selbst die Russen beginnen das öffentlich anzudeuten und zu signalisieren, dass man sich darauf verständigen wird. Die USA sind auf den Pazifischen Raum konzentriert. Die werden ihre Präsenz in Europa reduzieren. Diese Reduzierung der US Ausgaben in Europa müssen die EU Staaten dann aber realistsch gesehen sicherheitspolitisch und finanziell kompensieren. Wenn Europa jetzt nicht nur US Waffen kauft, sondern selbst produziert (worauf Frankreich und unter Merz nun auch Deutschland drängen), dann ensteht hier in Europa eine gewaltige Nachfrage und Wertschätzung. Die Aktienkurse von Rheinmetall und Co zeigen bereits die Auswirkungen. Die steigen massiv an ...

Das Geldausgeben geht erst an ... allerdings betrachtet man das BIP des EU Raumes, dann sind 200 Mrd gar nicht mehr so viel ...

Persönlich glaube ich gar nicht, dass die Friedenssicherung bei einem etwaigen Ende des Krieges der große Kostenblock wäre, sondern der Wiederaufbau. Diesen schätzen nicht wenige Experten auf rund 1 Billion. 
Man muss sich mal vor Augen halten wie dies in vielen Gebieten vor Ort aussieht:
https://interaktiv.waz.de/ukraine-satellitenbilder-vorher-nachher/
Geht man davon aus, dass dies in 50% der ukrainischen Fläche der Fall ist, so würden das einer Komplettzerstörung der Fläche von Deutschland gleich kommen. 
Wer nun denkt, dass die Ukraine für diese Kosten aufkommen kann und wird der irrt gewaltig. 


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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
26.2.2025  (#989)
So tragisch es ist und dass der Wiederaufbau Geld kosten wird, die dabei entstehenden Jobs brauchen wir dringend in Europa. Kriegsbedingte Wiederaufbauten waren geschichtlich immer Phasen des Aufschwungs.

Inflationsmäßig könnte das Pendel eventuell sogar in die andere Richtung ausschlagen. Aktuell kann die Ukraine zwar in die EU exportieren, aber Landwirtschaft und Co schaumgebremst. Sollten Russland und die Ukraine wieder in die EU liefern und die politischen Handbremsen gezogen werden ... billiges Pipelinegas, billiger Diesel, seltene Erden, Lebensmittel, Holz, ...

Wohin das Pendel ausschlagen wird, ist aktuell noch nicht entschieden und damit der Inflationspfad unbestimmt.

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  •  Hausbau24
  •   Bronze-Award
26.2.2025  (#990)

zitat..
HAR80 schrieb:

So tragisch es ist und dass der Wiederaufbau Geld kosten wird, die dabei entstehenden Jobs brauchen wir dringend in Europa. Kriegsbedingte Wiederaufbauten waren geschichtlich immer Phasen des Aufschwungs.

interessanter und nachdenklich-stimmender Gedanke. 


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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
26.2.2025  (#991)
Ich hab's bewusst versucht wertungsneutral zu formulieren. Moral ist da ein Hund. Wobei ich meinen Zwiespalt nicht wirklich verbergen konnte.

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
26.2.2025  (#992)
Ja darum auch mein Kommentar über die Unsicherheit. Österreichische Unternehmen stehen in den Startlöchern für den Wiederaufbau, siehe z.B. Strabag. Gerade Österreich hat in Osteuropa eine sehr starkes Know-how und könnte wohl auch in der Ukraine sehr gute Geschäfte machen. Das einzige was die Unternehmen benötigen ist eine Sicherheit das der Krieg nicht wieder ausbricht. Wie und ob das zu Bewerkstelligen ist, wird die große Frage. 

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
26.2.2025  (#993)
Schau ma mal wie es wird und wohin die Inflation geht. Trump hat vorhin einen Wirtschaftskrieg mit der EU begonnen. 25% Importsteuer.

Also den Volkswirtler der eine seriöse Prognose für die nächsten Monate erstellen kann, zeigt mir bitte. Eine Bullshitbingo Karte nach der anderen wird gerade ausgespielt.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
27.2.2025  (#994)
Obwohl Frau Schnabel kürzlich meinte ...

zitat..
LiConsult schrieb: "If anything, we are getting closer to the point where we may have to pause or halt our rate cuts."

... ist den jüngsten Aussagen einer wachsenden Zahl anders meinender Direktoriumsmitglieder "der Trend" zu einer weiteren Senkung des EZB-Leitzinssatzes in der kommenden Woche unübersehbar.


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  •  Chrism1234
27.2.2025  (#995)
Und auch wieder mal ein Artikel zur Kim Vo:
https://www.derstandard.at/story/3000000259152/strenge-vorgaben-bei-wohnkrediten-sollen-bleiben

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  •  FranzGrande
  •   Bronze-Award
27.2.2025  (#996)

zitat..
LiConsult schrieb:

Obwohl Frau Schnabel kürzlich meinte ...
──────..
LiConsult schrieb: "If anything, we are getting closer to the point where we may have to pause or halt our rate cuts."
───────────────

... ist den jüngsten Aussagen einer wachsenden Zahl anders meinender Direktoriumsmitglieder "der Trend" zu einer weiteren Senkung des EZB-Leitzinssatzes in der kommenden Woche unübersehbar.

Die Aufstellung ist halt eher unvollständig. Der Italiener und der Litauer stimmen (diesmal) nicht mit, das Direktorium mit Ausnahme von Cipollone und Schnabel fehlt.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
28.2.2025  (#997)
Was Konsumenten in der EUR-Zone erwarten


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
28.2.2025  (#998)
Februar-Inflationsdaten aus Deutschland:
Verbraucherpreise sind im Jahresvergleich ebenso wie im Jänner um 2,3% gestiegen (da sich Lebensmittelpreise von 0,8% auf 2,4% erhöhten). Kernrate (ohne Lebensmittel und Energie) reduzierte sich auf 2,6% (Jänner 2,9%), da sich Dienstleistungspreise auf 3,8% (Jänner 4%) abgeschwächt haben.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
3.3.2025 15:03  (#999)
Die Rückkehr zur "Normalität" in der Zinskurve des EUR-Raums schreitet voran. Die Differenz zwischen den 10Y und 2Y Renditen aktuell auf dem höchsten Stand seit 2022


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