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Inflations- und Zinsentwicklung

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.4. - 21.11.2024
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Die Wahl der Verzinsungsart hat einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle und künftige Zinslast langfristiger Finanzierungen.
Dieser Thread beschäftigt sich mit dem Thema rund um die Entwicklung von Wirtschaft, Inflation, Geld- bzw. Kapitalmarktzinsen und der individuellen Wahl der geeigneten Verzinsungsart für das neue oder auch bestehende, eigene Finanzierungsprojekt.

Ein reger Austausch ist wünschenswert – idealerweise weitestgehend im Sinne der Sache.

von HAR80, sir0x, Muehl4tler, Aurelius

  •  Muehl4tler
  •   Bronze-Award
20.11.2024 20:11  (#721)
Ich persönlich schätze die Möglichkeit für eine zweite Inflationswelle auch als plausibel ein.

Absolute Laienmeinung.

Ich denke aber es schadet nicht sich zumindest damit auseinanderzusetzen was das für einen persönlich bedeuten könnte (offene variable Kredite, Leasing, aktueller Job).

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  •  derbauer
  •   Bronze-Award
21.11.2024 9:01  (#722)

zitat..
Muehl4tler schrieb:

Ich persönlich schätze die Möglichkeit für eine zweite Inflationswelle auch als plausibel ein.

Absolute Laienmeinung.

Nunja, so extrem unwahrscheinlich ist es auch nicht.

Für Inflation sprechen: Arbeitskräftemangel (vorhandene möchten mehr Lohn/Gehalt bzw. Firmen müssen mehr zahlen), sinkende Zinsen (verstärkte Investitionen/Nachfrage), Handelskrieg (teurere Produkte), auslaufen von Energiepreisbremsen und evtl. höhere Netzentgelte aufgrund des Netzausbaus wegen grüner Energie, teurere Nahrungsmittel aufgrund von Ernteausfällen bedingt durch klimatische Veränderungen mit Extremwetter, derzeit Insolvenzen was dann bei stärkerer Nachfrage zu Verknappung führt, derzeit eher starke Steigerungen der Löhne/Gehälter in Eurozone.

Gegen Inflation spricht: mehr Arbeitslose durch stärker werdende Rezession, weniger Geld für Konsum da dieses für teure Energie/Dienstleistungen aufgewendet wird.

(könnt euch auch gerne beteiligen und noch ein paar Punkte hinzufügen)

Es gab ja auch schon von Ökonomen den Vorschlag das EZB Inflationsziel auf 3-4% zuheben mit 1% nach oben und unten ...also von 2-5% wäre dann das neue "normal".

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  •  SimonStmk
21.11.2024 9:08  (#723)
Alles gut solange wir nicht in Deflation kippen, dann sind wir richtig am A.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
21.11.2024 10:24  (#724)

zitat..
derbauer schrieb: Es gab ja auch schon von Ökonomen den Vorschlag das EZB Inflationsziel auf 3-4% zuheben mit 1% nach oben und unten ...also von 2-5% wäre dann das neue "normal".

stimmt - wie beispielsweise der Präsident des DIW Marcel Fratzscher (der 2021 noch meinte, es gibt keine Inflationsgefahr) oder der ehemalige EZB Chefvolkswirt Blanchard (der das allerdings bereits 2012 vorgeschlagen hat). Wäre ein verheerendes Signal.

zitat..
LiConsult schrieb: Interessant auch, dass angesichts der Stärke der US Wirtschaft der Terminmarkt derzeit Senkungen bis Jänner 2027 von lediglich 3/4% preist. Hier wird das FED vermutlich gezwungen sein, die Erwartung hinsichtlich BIP und Inflation nach oben zu adaptieren.

die obige tabellarische Darstellung anbei aktualisiert graphisch:

_aktuell/20241121838845.png

“We’re somewhat more vulnerable to cost shocks on the inflation side, whether they be wage-[related] or otherwise, than we might have been five years ago” meint Tom Barkin - Präsident der Richmond FED.

https://www.ft.com/content/809a07cc-72c0-492b-a226-77741f790d7b

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  •  logos
21.11.2024 11:52  (#725)
Meine Bekannten, die bei Banken arbeiten, sagen immer:"Wer sich den Fixzinssatz nicht leisten kann, sollte von Bauvorhaben grundsätztlich Abstand nehmen".
Das haben sie auch schon vor 2 Jahren nach mehr als 10 Niedrigstzinsjahren so behauptet.


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  •  Gemeinderat
21.11.2024 12:05  (#726)
Natürlich sollte man sich auch den Fixzins leisten können - besonders weil er eben fix ist.
Dh. eine Haushaltsrechnung schlägt da ja besonders durch.

Es gibt ja auch Verträge, wo der variable Zinssatz gedeckelt ist (x% Aufschlag auf den 3M Euribor, maximal jedoch x%).

Die Praxis sieht natürlich oft anders aus und bei langen Laufzeiten wähle ich immer fix (und hab mich daher nie für variabel interessiert).

Aber wir wissen ja, dass man in den 10er Jahren durchaus stark profitieren konnte von der geltebten Nullzinspolitik


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  •  Namor1
21.11.2024 14:04  (#727)
@Bauer
Deflationär sollte jede Produktivitäts- und Effizienzsteigerung wirken. In den 80ern wurde prognostiziert, dass nur noch 20% Arbeit haben. Ende der 2010er sollte uns das Internet der Dinge die Arbeitsplätzen Massen wegrationalisieren, zB Rezeptionen, Supermarktkassen, etc. Jetzt die AI.

Auch Energie könnte viel billiger sein und Energie hebt und senkt alle Preise und Lebensqualitäten. Die Ölförderländer stehen auf der Bremse, die Abgaben auf Energie werden kontinuierlich erhöht. Dazu Nordstream und Sanktionen gegen Russland, Iran,

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  •  tjet
  •   Bronze-Award
21.11.2024 14:23  (#728)
@Namor1

Da es nicht die prognostizierten 20% geworden sind, ist aber auch Steigerungen der Anzahl der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst (laut Wikipedia aktuell 733.300!!!) und den ganzen Bullshit-Jobs zurückzuführen. Bürokratie wird ja auch in Privat-Unternehmen immer mehr, oft erzwungen durch sinnfreie Regulierungen der EU. 

Ja und Energie könnte viel billiger sein, dafür bräuchten wir aber eine andere Energie-Poilitik...

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
21.11.2024 14:47  (#729)

zitat..
tjet schrieb:

@Namor1

Da es nicht die prognostizierten 20% geworden sind, ist aber auch Steigerungen der Anzahl der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst (laut Wikipedia aktuell 733.300!!!) und den ganzen Bullshit-Jobs zurückzuführen. Bürokratie wird ja auch in Privat-Unternehmen immer mehr, oft erzwungen durch sinnfreie Regulierungen der EU. 

Ja und Energie könnte viel billiger sein, dafür bräuchten wir aber eine andere Energie-Poilitik...

Erstens beinhaltet der öffentliche Dienst nicht nur die klassische Verwaltung, sondern auch z.B. Lehrer, Polizisten, Müll und Pflegepersonal. Alles Bereiche die notgedrungen (man braucht nur auf die Pflege schauen) jedes Jahr mehr Personal braucht. Das wahrscheinlich von dir im Auge liegenden Personals nimmt kontinuierlich ab: 
https://oeffentlicherdienst.gv.at/wp-content/uploads/2024/10/Das-Personal-des-Bundes-2024.pdf#page=62

Und zu "Bullshit-Jobs" würde ich mich einmal umhören für was früher in den Betrieben Leute angestellt worden sind, die man heute nicht mehr braucht (vom Portier zum Rasenmäher um  nur einige Beispiele zu nennen). Die Arbeitsproduktivität liegt auch auf einem ganz anderen Niveau als vor dem EU-Beitritt. 


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  •  Gemeinderat
21.11.2024 16:20  (#730)
Die Leute sollen froh sein, dass sich das noch jemand antut.
Ich war selbst im Öffentlich Dienst (Exekutive) und für das was gefordert wird, wird im Vergleich zur Privatwirtschaft mickrig gezahlt.

Meine Frau ist Lehrerin und da gibts ja oft genug Konferenzen, Elternsprechtage, Ganztagschule usw. - also Mehraufwand - der nicht immer abgegolten wird.

Die Pflege wird sicher noch ein Brocken aber ich denke, man sollte sich mal die Verwaltungsbereiche insgesamt anschauen zB. Referate und Planstellen in Bezirkshauptmannschaften, Magistraten usw.

Hohe Beamte, die jenseits von Gut und Böse verdienen.
Hier kann man sicherlich "deckeln" ab einem gewissen Punkt.


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