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Ich persönlich schätze die Möglichkeit für eine zweite Inflationswelle auch als plausibel ein. Absolute Laienmeinung. Ich denke aber es schadet nicht sich zumindest damit auseinanderzusetzen was das für einen persönlich bedeuten könnte (offene variable Kredite, Leasing, aktueller Job). |
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Nunja, so extrem unwahrscheinlich ist es auch nicht. Für Inflation sprechen: Arbeitskräftemangel (vorhandene möchten mehr Lohn/Gehalt bzw. Firmen müssen mehr zahlen), sinkende Zinsen (verstärkte Investitionen/Nachfrage), Handelskrieg (teurere Produkte), auslaufen von Energiepreisbremsen und evtl. höhere Netzentgelte aufgrund des Netzausbaus wegen grüner Energie, teurere Nahrungsmittel aufgrund von Ernteausfällen bedingt durch klimatische Veränderungen mit Extremwetter, derzeit Insolvenzen was dann bei stärkerer Nachfrage zu Verknappung führt, derzeit eher starke Steigerungen der Löhne/Gehälter in Eurozone. Gegen Inflation spricht: mehr Arbeitslose durch stärker werdende Rezession, weniger Geld für Konsum da dieses für teure Energie/Dienstleistungen aufgewendet wird. (könnt euch auch gerne beteiligen und noch ein paar Punkte hinzufügen) Es gab ja auch schon von Ökonomen den Vorschlag das EZB Inflationsziel auf 3-4% zuheben mit 1% nach oben und unten ...also von 2-5% wäre dann das neue "normal". |
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Alles gut solange wir nicht in Deflation kippen, dann sind wir richtig am A. |
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stimmt - wie beispielsweise der Präsident des DIW Marcel Fratzscher (der 2021 noch meinte, es gibt keine Inflationsgefahr) oder der ehemalige EZB Chefvolkswirt Blanchard (der das allerdings bereits 2012 vorgeschlagen hat). Wäre ein verheerendes Signal. die obige tabellarische Darstellung anbei aktualisiert graphisch: “We’re somewhat more vulnerable to cost shocks on the inflation side, whether they be wage-[related] or otherwise, than we might have been five years ago” meint Tom Barkin - Präsident der Richmond FED. https://www.ft.com/content/809a07cc-72c0-492b-a226-77741f790d7b |
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Meine Bekannten, die bei Banken arbeiten, sagen immer:"Wer sich den Fixzinssatz nicht leisten kann, sollte von Bauvorhaben grundsätztlich Abstand nehmen". Das haben sie auch schon vor 2 Jahren nach mehr als 10 Niedrigstzinsjahren so behauptet. |
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Natürlich sollte man sich auch den Fixzins leisten können - besonders weil er eben fix ist. Dh. eine Haushaltsrechnung schlägt da ja besonders durch. Es gibt ja auch Verträge, wo der variable Zinssatz gedeckelt ist (x% Aufschlag auf den 3M Euribor, maximal jedoch x%). Die Praxis sieht natürlich oft anders aus und bei langen Laufzeiten wähle ich immer fix (und hab mich daher nie für variabel interessiert). Aber wir wissen ja, dass man in den 10er Jahren durchaus stark profitieren konnte von der geltebten Nullzinspolitik |
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@Bauer Deflationär sollte jede Produktivitäts- und Effizienzsteigerung wirken. In den 80ern wurde prognostiziert, dass nur noch 20% Arbeit haben. Ende der 2010er sollte uns das Internet der Dinge die Arbeitsplätzen Massen wegrationalisieren, zB Rezeptionen, Supermarktkassen, etc. Jetzt die AI. Auch Energie könnte viel billiger sein und Energie hebt und senkt alle Preise und Lebensqualitäten. Die Ölförderländer stehen auf der Bremse, die Abgaben auf Energie werden kontinuierlich erhöht. Dazu Nordstream und Sanktionen gegen Russland, Iran, |
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@Namor1 Da es nicht die prognostizierten 20% geworden sind, ist aber auch Steigerungen der Anzahl der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst (laut Wikipedia aktuell 733.300!!!) und den ganzen Bullshit-Jobs zurückzuführen. Bürokratie wird ja auch in Privat-Unternehmen immer mehr, oft erzwungen durch sinnfreie Regulierungen der EU. Ja und Energie könnte viel billiger sein, dafür bräuchten wir aber eine andere Energie-Poilitik... |
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Erstens beinhaltet der öffentliche Dienst nicht nur die klassische Verwaltung, sondern auch z.B. Lehrer, Polizisten, Müll und Pflegepersonal. Alles Bereiche die notgedrungen (man braucht nur auf die Pflege schauen) jedes Jahr mehr Personal braucht. Das wahrscheinlich von dir im Auge liegenden Personals nimmt kontinuierlich ab: https://oeffentlicherdienst.gv.at/wp-content/uploads/2024/10/Das-Personal-des-Bundes-2024.pdf#page=62 Und zu "Bullshit-Jobs" würde ich mich einmal umhören für was früher in den Betrieben Leute angestellt worden sind, die man heute nicht mehr braucht (vom Portier zum Rasenmäher um nur einige Beispiele zu nennen). Die Arbeitsproduktivität liegt auch auf einem ganz anderen Niveau als vor dem EU-Beitritt. |
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Die Leute sollen froh sein, dass sich das noch jemand antut. Ich war selbst im Öffentlich Dienst (Exekutive) und für das was gefordert wird, wird im Vergleich zur Privatwirtschaft mickrig gezahlt. Meine Frau ist Lehrerin und da gibts ja oft genug Konferenzen, Elternsprechtage, Ganztagschule usw. - also Mehraufwand - der nicht immer abgegolten wird. Die Pflege wird sicher noch ein Brocken aber ich denke, man sollte sich mal die Verwaltungsbereiche insgesamt anschauen zB. Referate und Planstellen in Bezirkshauptmannschaften, Magistraten usw. Hohe Beamte, die jenseits von Gut und Böse verdienen. Hier kann man sicherlich "deckeln" ab einem gewissen Punkt. |
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Finde ich nicht. Jeder Manager in der Privatwirtschaft verdient mehr als zb. der "höchste" Beamte ala Sektionschef, die ja durchaus sehr kompetente Leute sind. |
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Seh ich ganz genau so. Sonst steht man wenn die Zinsen beim variablen Kredit auch nur leicht steigen mit dem Rücken zur Wand. Ich würde sogar meinen, GERADE wenn knapp finanziert wird sollte es Fixzins sein. In manchen Ländern ist es auch so, daß man wenn man einen variabel verzinsten Kredit will auch die Worst Case Schattenrechnung bestehen muß. Finde ich sinnvoll. |
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Es ging auch weniger um den Salär an sich, sondern darum, dass das im Staatsdienst anders zustandekommt. Diese Leute sind ja pragmatisiert - anders als Leute in der Privatwirtschaft. Außerdem gibts ja nicht nur Sektionschefs, es gibt ja genug "höhere" Verwaltungsbeamte auch in anderen Gebietskörperschaften. Und genau um diese "Menge" ging es mir. In meiner Familie sind fast alle Beamte und ich selbst war auch im Öffentlichen Dienst. Geht auch nicht darum, jemandem eine hohe Leistung abzusprechen, sondern darum, dass der Staat (!) ja das Ausgabenproblem hat, also kann und muss er zuerst einmal auch vor der eigenen Haustüre kehren. |
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Frag mich von welcher Pragmatisierung du sprichst, die bekommt heute praktisch niemand mehr. Und die klassiche Leitungsfunktion verdient sicher nicht schlecht, aber nicht mal ansatzweise die Summen wie in der Privatwirtschaft. Diese ganze alten Beamten sterben auch langsam aus und ja, die haben meistens immens gute Pensionen. Aber ich sehs bei der Schwiegermama, Abfertigung gabs keine. Also wenn sie hoffentlich alt wird, zahlt sich das schon richtig aus, aber bis sie den Schwiegerpapa mit 80k Abfertigung in der Industrie einholt vergehen viele Jahre |
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Das ist und war immer mein Credo und die einzige Empfehlung die ich abgebe: je knapper die Leistbarkeit, umso mehr Fixzins. Langjährige Foristen können das bestätigen. |
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Richtig, nämlich mit 80% des aktiven Letztbezugs. Da wird gerne vor Pensionsantritt noch der OStr. oder Hofratstitel mit entsprechendem Salär vergeben, um in die höchstmögliche Besoldungsstufe zu gelangen. Bei z.B. langj. Schuldirektoren sind das schon mal gerne 4 bis 6 Tausender. Da schaut der ASVG-versicherte ordentlich in die Röhre. Aber: es darf und konnte jeder seinen Weg gehen, ich bin keinem was neidig😀. Also soooo lange dauert das nicht, bis sie deinen SchwiePa einholt ... trotz 80K Abfindung. |
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Diese Amtstitel haben nichts mit dem Salär zum tun, diese nutzlos-titel gibts aber dafür bekommst du keinen Cent. Und die Pension von Papa und Schwiegerpapa ist generell höher als ihre, in der Industrie haben sie früher, vergleichbar mit der alten Beamtengeneration, nämlich brutal gut gezahlt. Dazu musste sie als Frau bereits jetzt bis 65. Also ich bin ihr den Beamtentitel nicht neidig, so alt musst nämlich echt erst einmal werden das sich das auszahlt. |
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Ich bezog mich darauf, dass die Pragmatisierung eben ein Vorteil ist, den man in der Privatwirtschaft nicht hat. Was machst wenn du Krebs hast oder 1 Jahr ausfällst? Ich kenne so eien Fall und das endete mit einem Pensionierungsverfahren. In der Privatwirtschaft wird sowas den beruflichen Exodus bedeuten. Zumindest kenne ich niemanden, der dann 1 Jahr "gehalten" wird. Daher finde ich es ja in Ordnung, dass man in der stark leistungsorientierten Privatwirtschaft auch mehr verdienen kann. Ich kenne beide Seiten und mich hat jeder ausgelacht, was man als Exekutivorgan verdient, im Vergleich zur entsprechenden Leistung in der Privatwirtschaft. Trotzdem kann man auch hier - weil eben Staat - sehr wohl einmal hinschauen und evaluieren, von welchem "Median" aus man schaut, wie man die Besoldungsrichtlinien entsprechend anpasst. Lehrer bekommen auch unter Umständen neue Verträge, so sie Landeslehrer sind (Volksschule) - anders als beim Bund - afaik. |
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Ich weiß nicht ob du meinen Post überhaupt gelesen hast - aber heute wird praktisch niemand mehr pragmatisiert. Du bist wenn du heute (und die letzten 20 Jahre schon) beim Bund anfangst einfach ein Vertragsbediensteter und kannst genauso gekündigt werden. Nach einem Jahr wärst du als Vertragsbediensteter nach einem Jahr auch automatisch draußen. Aber ich habe auch erlebt, und das finde ich sehr positiv, das man bei Krebskranken dann andere Wege gefunden hat die Leute nicht rauszuwerfen. In der Privatwirtschaft kenne ich aber ehrlich gesagt keinen einzigen Fall, wo von der Größe vergleichbare Firmen Krebskranke rausgeworfen haben. Das ein Kleinunternehmen mit Hausnummer 2-6 Angestellten nicht eine Person ewig mitnehmen kann, ist halt Sklalentechnisch erklärbar und dafür muss man dann auch Verständnis haben bzw. für die betroffenen Leute andere Lösungen finden. |
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Ich war 2013 bei der Exekutive und da wird nach ca. 4 Jahren, mit Erlangen des Amtstitels RevierInspektor und nach einer ärztlichen Überprüfung, definitiv gestellt. Verständnis hätte ich ja auch dafür, ich wollte eben mit meinem Beispiel aufzeigen, dass das bei Beamten anders ist - darum schrieb ich ja auch von einem konkreten Fall (eines Pragmatisierten). |
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@Blabla ja es wird außer bei der Polizei und in der Justiz kaum mehr verbeamtet. Allerdings hat man auch als Vertragsbediensteter einen sehr hohen Kündigunsschutz, Kündigungen gibts da nur theoretisch. Ich bin Vertragsbedienstete an einer großen Universität, und bei uns ist eine Kündigung nur durch Angabe von Gründen, mehrmaligen Warnungen die dem Rektor zur Kenntnis gebracht werden müssen und Genehmigung des Betriebsrats möglich. Letztere gibts aber kaum, da werden fast immer andere Lösungen gefunden. Und selbst bei den paar bei denen der Betriebsrat zugestimmt hat und bei denen das Gewerkschaft oder AK vorm Arbeitsgericht angefochten haben, hat die Uni noch kein einziges dieser Verfahren gewonnen. Kein Witz. Wegen einer Erkrankung wird da garantiert nicht gekündigt, ginge nie durch. Die Pension ist aber schon ASVG. |
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